Bad Gastein: Hotelturm sorgt für Diskussionen

Die Päne, die durch eine Indiskretion im Internet landeten, lösten sofort Kritik aus. Die Münchner Hirmer-Gruppe, die in den Segmenten Mode (Kaufhaus Hirmer, München, Kaufingerstraße-Innenstadt) und Immobilien/Tourismus tätig ist, hatte vor zwei Jahren gleich drei großteils leerstehende Hotels im Zentrum von Bad Gastein gekauft. Umfangreiche Revitalisierungs- und Umbaupläne begeisterten Gemeinde, Hoteliers und Bevölkerung.

Mit so einem riesigen Bauvorhaben hatte aber offenbar niemand gerechnet. Jetzt ist die Sorge um das Ortsbild im historischen Kern von Bad Gastein groß. „Es wird in Bad Gastein in nächster Zeit im enormen Ausmaß umgebaut. Das ist eine einmalige Chance. Wenn wir aber nicht auf die Architektur aufpassen, dann kann der Output sein, dass wir austauschbar werden“, erklärte Hotelier Olaf Krohne den „Salzburger Nachrichten“. Die Architektur sei einer der maßgeblichen Faktoren, die Bad Gastein so besonders machen.

Die Kritiker stoßen sich auch an der Geheimniskrämerie rund um das Projekt, das wohl eine gemischte Nutzung als Hotel und Wohnungen bringen wird. Bad Gasteins Bürgermeister Gerhard Steinbauer (ÖVP) wehrt sich gegen die Kritik. Öffentliche Informationsveranstaltungen seien wegen der Pandemie nicht möglich, aber eine Landeskonservatorin und der Gestaltungsbeirat der Bezirkshauptmannschaft St. Johann seien eingebunden gewesen.

Die Planung im Auftrag der Hirmer-Gruppe stammt vom Architekturbüro „be-we-em“ aus Wien. Details sollen am 24. Februar 2020 bekannt gegeben werden.

Die Hirmer-Gruppe hatte 2018 in einem Aufwaschen gleich drei Hotels in Bad Gastein gekauft. Neben dem Hotel Badeschloss das Hotel Straubinger sowie das Postgebäude. Bis zu 60 Millionen Euro sollen in die Revitalisierung der Hotels investiert werden. Der geplante Hotelturm soll 2023 fertiggestellt sein.