Nach der En Primeur-Kampagne für den jüngsten Jahrgang 2021 beklagen die Winzer im Bordelais eine kleine Ernte, die um mindesten 20 Prozent unter dem zehnjährigen Durschschnitt zu liegen kam – nur 503 Millionen Flaschen. Vor allem Spätfröste waren dafür verantwortlich.

Dieser Umstand wird an der Preisfront zusammen mit dem auch qualitativ sehr guten Jahrgang wieder einmal zu anziehenden Preisen für den Jahrgang 2021 führen. Der Conseil Interprofessionnel du Vin de Bordeaux (CIVB) hat seinen Jahrgangsbericht veröffentlicht, gibt die kleine Menge mit 3,77 Millionen Hektoliter an. Das bedeutet, dass den Erzeugern nur 503 Millionen Flaschen aus dem Jahrgang 2021 zur Verfügung stehen werden, was deutlich unter dem Durchschnitt liegt.

Die süßen Weißweine der Region, darunter auch Sauternes, verzeichneten mit einem Minus von 51 Prozent die stärksten Rückgänge im Vergleich zum Vorjahr. Die klimatischen Bedingungen für diese Weine waren laut CIVB jedoch hervorragend, um das Wachstum von Botrytis cinerea zu fördern, sodass die Produzenten mit der Qualität sehr zufrieden seien.

Die Rotweinlese begann Ende September und damit deutlich später als in den vergangenen Jahren. In Bordeaux herrschte der sonnigste Oktober seit 1991. Cabernet Sauvignon und Cabernet Franc konnten dem CIVB zufolge unter besten Bedingungen gelesen werden. Im Médoc ging die Ernte um nur sechs Prozent gegenüber dem Vorjahr zurück. In den Appellationen des rechten Ufers wie St. Emilion, Pomerol und Fronsac sowie in Graves wurde ein Produktionsrückgang von bis zu 25 Prozent verzeichnet.