Château de Beaucastel ist der Inbegriff herausragender Weine aus Châteaunauf-du-Pape AOC in Rouge als auch in Blanc. Hommage à Jacques Perrin heißt deren rote Spitzencuvée. Vinaria war bei einer außergewöhnlichen Verkostung dabei.

© Château Beaucastel

Hommage à Jacques Perrin stammt aus den ältesten, meist wurzelechten Reben und wurde als vinophiles Vermächtnis an den charismatischen Winzer Jacques von der Familie Perrin kreiert wurde. Nur in den besten Jahren wird dieser äußerst rare und gesuchte Wein seit 1989 hergestellt. 

Außergewöhnlich war denn auch die Vertikale dieser stilbildenden Cuvèe die vom Matthieu Perrin, dem jetzigen Betriebsleiter des Weinguts und Enkel von Jacques Perrin im Palais Coburg in Wien und anschließend in Salzburg präsentiert wurde. Die Patronanz übernahm die Veritable Vins & Domaines KG aus Eltville am Rhein (Deutschland).  Am Programm standen drei Jahrzehnte Hommage à Jacques Perrin von den außergewöhnlichen Jahrgängen 2016, 2015, 2011, 2009, 2001 und 1998. 

Biodynamisch seit 48 Jahren

Die Hommage à Jacques Perrin besteht aus über siebzig Prozent Mourvèdre, ergänzt durch Grenache, Syrah und Counoise, ist also eine Sortencuvée wie es für Châteauneuf-du-Pape rouge neben dem reinsortigen Ausbau (vor allem Grenache) vorkommt. Der Ausbau erfolgt traditionell in großem Holzfass und nach biodynamischen Prinzipien, wie es für alle Weine auf  Beaucastel seit 1974 üblich ist. 

Die „Hommage“ fasziniert gleich zu Beginn mit einem reichhaltigen Bouquet, das sich am Gaumen mit stoffiger Dichte von Kirsche- , Maulbeer- und Johannisbeeren-Fruchtnoten samt feiner Sternanis- Piment-Würze fortsetzt. Die Krönung ist der umwerfend lange Abgang. Dabei ist die „Hommage“ kein Blockbuster im Sinne eines Konzentrates, sondern besticht durch eine harmonische Feinheit in perfekter Balance. Außergewöhnlich und mit Höchstnoten zu dekorieren waren bei diesem Tasting die Jahrgänge 2016, 2011, 2009 (!) und 1998 in vollendeter Reife. 

Gefühl für das einzigartige Terroir 

Beaucastel ist in erster Linie eine Jahrhunderte alte Familiengeschichte, und die Geschichte der Familie Perrin. Ihre größte Stärke ist es, die Talente jedes Familienmitglieds zu vereinen, um das Weingut unter gemeinsamen Werten zu führen: absoluter Respekt für Land und Terroir, biodynamische Kultur als Lebensphilosophie sind die Garanten für den Erfolg. Große Weine zu machen, so die Diktion von Mattthieu Perrin, „lernt man nicht aus dem Buch, sondern durch das Gefühl für das einzigartige Terroir und der Erfahrung von Generationen, das Beste aus einem Jahrgang hervorzubringen“. 

Den Abschluss des Tasting bildeten die nicht weniger beeindruckenden Top-Weißweine von Beaucastel. Als eine Selektion von den „Vieilles Vignes“ geführt wird sie reinsortig aus der feinfruchtigen Rousssane-Rebe vinifiziert. Diese werden in der nächsten VINARIA –Ausgabe ausführlicher vorgestellt werden, in umfassenden Châteauneuf-du-Pape Report vom Vinaria Autor Uwe Schögl. Er besuchte im Frühjahr die Domaines der Winzerelite, verkostete deren Wein-Portefeuille und wird weitere Tipps und Trends von der Rhône zu Rouge als auch zu Blanc beschreib

Château de Beaucastel: Hommage à Jacques Perrin 

2009: 19,5 Punkte, 5 Sterne
2016: 19,4 Punkte, 5 Sterne
2011: 19,2 Punkte, 5 Sterne
1998: 18,8 Punkte, 5 Sterne
2015: 18,7 Punkte, 5 Sterne
2001: 18,4 Punkte, 5 Sterne

Uwe Schögl

Den umfassenden Châteauneuf-du-Pape Report vom Vinaria Autor Uwe Schögl inklusive den Verkostungsnotizen zu Hommage à Jacques Perrin und vielen weiteren Tipps und Trends von der Rhône lesen Sie in der Vinaria Ausgabe 4/22, die Anfang Juli erscheinen wird.

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Biodynamischer Weinbau als Generationenthema: Familie Perrin © Philippe Martineau