Ein neuer Bericht schlägt Alarm wegen der massiven Präsenz großer internationaler Investmentfonds in der Langhe (Piemont): Es bestehe die reale Gefahr, dass die territoriale Identität verloren geht. Bis zu 2,3 Mio. Euro werden pro Hektar in Spitzenlagen bezahlt, für Winzer unerschwinglich.

Südtirol – Weinberge Kalterer See © Weingut Seeperle

Barolo, Bolgheri, Montalcino, Kaltern, Trient, Valdobbiadene, Brixen. Die meisten der teuersten italienischen Weinberge befinden sich in diesen Gebieten und Appellationen. Das belegen aktuelle Daten von Crea, der italienischen Anstalt für Landwirtschaft und Lebensmittelsicherheit.

Bei den Barolo-Weinbergen reicht die Preisspanne im Durchschnitt der Lagen von mindestens 300.000 bis 2,3 Millionen Euro pro Hektar, aber mittlerweile wurde auch diese Grenze überschritten, Kaufpreise von bis zu 4 Mio. Euro gemeldet. Diese enormen Summen sind oft versteckt in den Ankauf von Betrieben oder gemischten Liegenschaften. Auch das Interesse an den Weinbergen des Barbaresco DOCG ist ähnlich groß.

Die Anteile der Langa in den Händen von ausländischem Kapital würden bereits über 20 Prozent betragen, so der Bericht von Crea und die Folgerung daraus: "Die Befürchtung ist, dass innerhalb weniger Jahre die Identität der Langhe, die diese Landschaften definiert, verloren gehen wird."

Weitere extrem teure Regionen bei Weinbergen

Höchstgrenzen von rund einer Million Euro werden auch für die DOCG-Weinberge des Brunello di Montalcino bezahlt, ebenso für die DOC-Weinberge des Kalterer Sees in Südtirol, gefolgt von unteren Vinschgau und im Eisacktal. Die  Toskana hält hier mit vor allem in der Region Bolgheri DOC. Für ein Stück exzellentes Weinland in Valdobbiadene, zwischen den Hügeln des Prosecco DOCG, muss rund eine halbe Million Euro veranschlagt werden, in Friaul-Julisch Venetien bis zu 250.000 Euro für einen Hektar.