Die Deutschen zählen zu den eifrigsten Biertrinkern der Welt. Im vergangenen Corona-Jahr sank der Konsum in Deutschland aber um eine halbe Milliarde Liter Bier. Nebenbei mussten zig Millionen Liter entsorgt werden, weil das Ablaufdatum überschritten war.

Der Bier-Absatz in Deutschland sank wegen der Feierverbote – samt entfallenem Oktoberfest - und der monatelang geschlossenen Gastronomie auf den historisch niedrigen Wert von 8,7 Milliarden Liter, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Vor allem kleinere Betriebe müssen längst ums Überleben kämpfen, während wenige große Brauereien von dem gestiegenen Flaschenbierverkauf im Einzelhandel profitierten.

Deutschland verfügt mit fast 1.400 Brauereien über eine bunte Szene. Viele der kleinen Brauer liefern ihr Bier nur in der Region aus und da wieder hauptsächlich an die Gastronomie. Dadurch fehlt ihnen besonders der lukrative Fassbierabsatz. Nur ein Beispiel dafür ist das leichte Bier aus der Kölner Gegend, das Kölsch. Es ist zwar weltbekannt, wird aber praktisch nur in Bierlokalen und der übrigen Gastronomie verkauft. Jetzt fällt dort auch noch die Karnevalssaison aus, einer der größten Umsatzbringer.

Viele Millionen Liter Bier mussten in Deutschland entsorgt werden, weil das Haltbarkeitsdatum abgelaufen war. Nur ein Teil davon konnte destilliert werden zu Bierbrand oder Biotreibstoff; der Bedarf daran ist längst gesättigt. Bier weist im Gegensatz zu anderen Getränken nur eine relativ kurze Haltbarkeit laut Lebensmittelgesetz auf.

Briten vernichten 50 Millionen Liter Gerstensaft

In Großbritannien müssen wegen der andauernden Corona-Lockdowns fast 50 Millionen Liter Fassbier vernichtet werden. Das geht aus einer Berechnung der British Beer and Pub Association hervor. Die BBC berichtete, diese Menge entspräche rund einer halben Million gefüllter Badewannen voll. Britischer Humor eben.

Zudem stehen viele tausend Pubs vor der Pleite. Corona-Hilfen oder staatlich gestützte Kurzarbeit wie in Österreich udn Deutschland kennt Großbritannien nicht.