Sie ist jung, fesch und streitbar: Sonja Sophie Ultsch aus Innsbruck, Geschäftsführerin der Hotels „Schwarzer Adler“ und „Adlers Design Lounge“, macht mit einer Wutrede ihrem Ärger über Lockdown, Politiker und Virologen Luft: „Wir lassen uns nicht länger einsperren!“

Ungeachtet des Fortgangs der Verhandlungen zwischen Land Tirol und Bundesregierung über weitere Beschränkungen in Tirol, vertieft sich die Kluft zwischen Wien und Innsbruck. Der Ausbruch der südafrikanischen Corona-Mutation B.1.351 bereitet in Tirol große Sorgen. Experten fordern einen weiteren harten Lockdown für das ganze Bundesland. Obwohl die 7-Tage-Inzidenz am vergangenen Samstag in Tirol mit 99,7 unter dem Österreich-Schnitt von 105,0 lag.

Das treibt die Wirtschaft und da wieder insbesondere den Tourismus auf die Barrikaden. "Mir reicht's, sollen sie uns doch einsperren. Aber dann machen wir alles auf", kommentiert Hotelière Sonja Sophie Ultsch die Pläne der Regierung. Ihre Familie betreibt auch die "Harry's Home Hotels & Appartements".

In ihrer Wutrede, die im Netz fast 100.000 Mal angeklickt wurde, macht die Unternehmerin ihrem Ärger in deutlichen Worten Luft. "Dann machen wir die Bars auf, die Restaurants, dann machen wir Party, weil wir sind eh schon durchseucht. Mir reicht's wirklich langsam! Was wollen sie denn von uns?", lautet es darin. "Mein Immunsystem leidet am meisten, wenn ich keine Party habe (...) wir haben Respekt vor dem Virus, aber mit dem Virus müssen wir einfach leben. Und jetzt möchten sie das kleine Land Tirol auch noch einsperren, wir sind nicht so arm, wir lassen uns das nicht gefallen. Sperrt uns ein, dann sperren wir auf“, so die junge Unternehmerin weiter.

Neben viel Zustimmung erntet Sonja Sophie Ultsch auch bissige bis bösartige Reaktionen auf ihre Wutrede. In etwa so: "Ich wusste gar nicht, dass sie den neuen Piefke-Saga-Teil schon abgedreht haben". Oder: "Irgendwas muss an diesen ganzen Dorf-Inzest-Mythen doch wahr sein" und: "Corona greift offenbar auch das Gehirn an".

Christoph Walser, Präsident der Wirtschaftskammer Tirol, bleibt sachlich, aber um nichts weniger emotional. Er attackiert vor allem Gesundheitsminister Rudolf Anschober und Virologin von Laer, die sehr viel Unsicherheit ausgelöst hätten durch ihre Panikmache: "Die Menschen in Österreich haben es satt, täglich die gleichen Mantras serviert zu bekommen. Alles andere als eine Realisierung der Öffnungsschritte ist abzulehnen", so Walser.