Das östlichste Weinbaugebiet an der Donau in Österreich gibt sich ebenso selbstbewusst wie erfolgreich: Carnuntum ist die Heimat großer Weine. Von den Roten ist es weithin bekannt, es gedeihen aber auch hervorragende Weißweine. Hier die besten Weine & Winzer aus Carnuntum aus dem Vinaria Weinguide 2023/24.

Women Power: Das ist die weibliche Seite der Carnuntiner Winzerschaft. © Anna Stöcher

Dieses kleine Weinbaugebiet – das 2023 sein 30-jähriges Jubiläum feierte - grenzt unmittelbar an den Osten von Wien und zieht sich dann am südlichen Donauufer bis zur Grenze zur Slowakei entlang; einige kleine Ausläufer bestehen südlich der Leitha. Das Zentrum des Gebietes erstreckt sich um dessen Mitte, rund um die Weinbauorte Göttlesbrunn, Arbesthal und Höflein, wo sich eine sehr qualitätsorientierte und auch mit geschicktem Marketing punktende Winzerschaft für ihre kraftvollen und samtigen Rotweine, speziell aus der Rebsorte Zweigelt, einen Namen gemacht hat.

Ein weiterer Schwerpunkt sind die Weinberge rund um Prellenkirchen und Berg. Diese Rieden eignen sich sehr gut für die Rebsorte Blaufränkisch, wobei die Toplage Spitzerberg ihr Renommee immer deutlicher verfestigt. Die Winzer (w/m) vom Spitzerberg sehen sich mit ihren Blaufränkischen überhaupt an der – nomen est omen – Spitze der Sortenvertreter.

Erfolg seit über 30 Jahren: Rubin Carnuntum

Zweigelt und Blaufränkisch sind auch jene Rebsorten, die für den gut eingeführten Markenwein dieser Herkunft, den Rubin Carnuntum, verantwortlich sind. Darüber hinaus ausgepflanzt sind St. Laurent, Cabernet, Merlot und Syrah, in kleinerem Umfang auch Blauburgunder. Bei den Premiumweinen der führenden Erzeuger handelt es sich allerdings zumeist um Cuvées, die in neuem oder gebrauchtem Holz ausgebaut werden und deren beste zur österreichischen Elite zählen. Besonders die Leitbetriebe haben die Sorte Zweigelt im Premiumbereich etabliert, und zwar im sortenreinen Ausbau.  Bei den roten Varietäten hat sich speziell der St. Laurent ein neues und positives Image verschafft.

Carnuntum zieht Vorteile aus den starken Einflüssen des pannonischen Klimas, die Sonnenscheindauer im Gebiet ist mit jener der Weinorte am Westufer des Neusiedlersees vergleichbar, allerdings ohne die hohe Luftfeuchtigkeit, welche die Edelfäule begünstigt, durchaus ein Vorteil für die Lesephase der Rotweine.

Alles in allem hat sich Carnuntum – gemeinsam mit dem zur Thermenregion gehörenden Steinfeld – in der im stetigen Umbruch befindlichen österreichischen Rotweinlandschaft als feste Größe etabliert.

Seit dem Jahrgang 2019 gibt es für die Rebsorten Chardonnay, Weißburgunder, Grüner Veltliner, Zweigelt und Blaufränkisch die Bezeichnung Carnuntum DAC, auch rote und weiße Cuvées, die mindestens zu zwei Drittel aus diesen Varietäten bestehen, sind zulässig. Es handelt sich um das übliche Pyramidensystem: Gebietswein, Ortswein und Riedenwein. Der Antrag zur Erlangung der staatlichen Prüfnummer darf bei Weißwein nicht vor dem 15. März und bei Rotwein nicht vor dem 1. November des auf die Ernte folgenden Jahres erfolgen. DAC-Weine müssen trocken sein, der Alkohol eines roten DAC muss bei mindestens 12 Prozent liegen.

 

5-Kronen Winzer

4-Kronen Winzer

3-Kronen Winzer

Philipp Grassl © Steve Haider
Gerhard Markowitsch © Weingut Markowitsch
Franz Netzl und Christine Artner-Netzl © Julius Hirtzberger
Peter Artner © Robert Herbst
Michael Auer © Steve Haider
Stefanie und Johann Böheim © Weingut Böheim
Walter Glatzer © Weingut Glatzer
Lukas Markowitsch © Weingut Lukas Markowitsch
Meinrad Markowitsch © Weingut Meinrad Markowitsch
Andreas Muhr © Julius Hirtzberger
Gerhard Pimpel © Weingut Gerhard Pimpel
Johannes Pitnauer © Weingut Pitnauer
Karoline Taferner © Weingut Taferner