Behörden und Politik sind gefordert, jetzt: Da die Rebzikaden nun zu fliegen beginnen, ist buchstäblich Feuer am Dach. Das Bewusstsein der Winzer für diese enorme Gefahr muss geschärft werden. Behörden und Weinbaupolitik sind gefordert, drastische Sofortmaßnahmen zu setzen: 

  • Verpflichtung zur behördlichen Meldung
  • Verpflichtung zur Rodung erkrankter Rebstöcke und aufgelassener Weingärten
  • Verpflichtung zum Einsatz von Pflanzenschutz
  • Sanktionierung von Mißachtung durch empfindliche Strafen ab dem ersten Verstoß

Die wichtigsten Maßnahmen zur Bekämpfung von Flavescence dorée sind die Rodung erkrankter Stöcke und die Bekämpfung der Amerikanischen Rebzikade.

Rund 30 Kilometer südlich von Klöch, in Slowenien, sind etwa 30 Prozent aller Weingärten befallen. Die Zikaden fliegen Richtung Norden, den Erreger im Gepäck. Weil der Zuflug nicht unterbunden werden kann, müssen Insektizide gespritzt werden. Ganz perfide ist die Tatsache, dass Rebstöcke, die bereits infiziert sind, aber noch keine Symptome zeigen, als brandheiße Infektionsherde in den Weingärten verbleiben. Dem Vernehmen nach schreibt Slowenien in befallenen Weinbaugebieten bereits drei Spritzungen unter Strafandrohung vor; in Österreich sind diese derzeit noch verboten.

Verwilderte und ungepflegte Anlagen sind ein besonderes Problem. Befeuert wurde die Verbreitung im Vulkanland möglicherweise durch fehlenden Pflanzenschutz bei einigen Winzern sowie durch aufgelassene, nicht gerodete Rebanlagen – ein Paradies für Schädlinge, wo sich diese in aller Ruhe massenhaft vermehren können.

Stefan Potzinger organisiert Whatsapp-Selbsthilfegruppe

Rasch reagiert hat der steirische Weinbau-Präsident und Topwinzer Stefan Potzinger, der mit den Klöcher Winzern in laufendem Kontakt steht: er hat auf Whatsapp eine Selbsthilfegruppe gegründet, die am 16. Juli 2025 bereits rund 600 Mitglieder hat. Ein Beweis, wie sehr die Winzer die Rebkrankheit und den Schädling fürchten!

 

Warndienst zeigt Entwicklungsverlauf auf
Hinweis der Landwirtschaftskammern für Winzer. Im Warndienstportal „insect-watch“ wird die Entwicklung der Amerikanischen Rebzikade an den verschiedenen Beobachtungsstandorten abgebildet. Dieses Service kann über die Startseite der Homepage www.rebschutzdienst.at abgerufen werden. Die Dreiecke zeigen die verschiedenen Beobachtungsstandorte an. Durch Anklicken eines Dreieckes gelangt man zur Übersichtsgrafik des ausgewählten Standorts mit dem jeweiligen Entwicklungsverlauf. Wer per Email oder SMS über die Aktivitäten informiert werden wollen, muss sich in „Mein Rebschutzdienst“ anmelden (kostenpflichtige Serviceleistung).