Kurz nachdem Emmerich Knoll im Jahre 1975 von seinem Vater die Führung des kleinen Weinguts übernommen hatte, welches seinerzeit vor allem das Familien-eigene Gasthaus mit soliden Tropfen versorgte, ergaben sich durch Wein-affine Medien und seriöse Vinotheken plötzlich neue Absatzmöglichkeiten.

Zudem konnte man die damals unbeliebten Terrassenweingärten noch relativ günstig erwerben, was sich nach Installierung der Tröpfchen–Bewässerung allerdings schlagartig änderte. Als die Weinpreise in den Achtzigerjahren ungeahnte Höhen erklommen, konnten endlich auch die nötigen Investitionen getätigt werden, die vornehmlich Güterwegen, Terrassenmauern und Kellererweiterungen zu Gute kamen.

In eben dieser Epoche waren die Veltliner und Rieslinge des Hauses Knoll – ausgehend vom legendären Jahrgang 1979 – bei den Vinaria-Jahrgangsverkostungen schier unschlagbar. Seiner Zeit voraus war das Weingut auch bezüglich der genauen Lagenangabe am Etikett. Vor allem die Gewächse aus der Paradelage Schütt, aber auch vom Loibenberg und Pfaffenberg wurden bald zu Synonymen für höchstes Niveau aus der Wachau.

Noch ist das Ehepaar Knoll formal Inhaber des Betriebes, doch wurden längst die Weichen für die Nachfolge gestellt, in der Emmerich jun. Überwiegend für Kellerwirtschaft und Vertrieb und August für die Weingärten zuständig ist. Vater Emmerich Knoll war schon seit jungen Jahren in zahlreichen Funktionen für die Wachau aktiv, doch als seine Lieblingsbeschäftigung gilt nach wie vor das Rekultivieren der die Landschaft prägenden Steinterrassen.

Ein weniger bekanntes Hobby ist wohl die Sammlung von Genrebildern der Wachau, vor allem des bekannten „Wachaumalers“ Siegfried Stoitzner, die als veritable Galerie im Dachgeschoß des neuen Gebäudes beheimatet sind. Dieser Künstler hat übrigens auch den Heiligen Urban nach der Statue in der Loibner Kirche gemalt, der seit 1961 das unverwechselbare Etikett der Knoll´schen Flaschen ziert.