Der wohl spekatkulärste Hotelneubau in München, der neue Königshof am Karlsplatz, sorgt derzeit für Schlagzeilen: Die langjährigen Betreiber, die Familie Geisel, werden den Neubau fertigstellen, dann aber abgeben. Sofort im Gerede ist der Investor René Benko.

Investor René Benko mit seiner Frau Nathalie. © Shutterstock

Die Geisel Privathotels betreiben in München ein Reihe „erster Adressen“ in Gastronomie und Hotellerie. Der Königshof war das Flaggschiff. Ein Abriss und extravaganter Neubau (der spanischen Architekten Fuensanta Nieto und Enrique Sobejano) sorgte nicht nur für heiße Debatten und viele Verzögerungen. Ende 2022 soll der neue Königshof an den Start gehen, als ultraluxuriöses 5-Sterne-Haus.

Nun aber ohne die Geisel-Familie. Corona fordert weiter seine Opfer in der Branche. Nach dem fast eineinhalbjährigen Stillstand der Stadthotellerie sehen sich die Geisel-Brüder Carl, Michael und Stephan offenbar außerstande, den Betrieb und das Investment final zu stemmen. Man sei zur Ansicht gekommen, dass eine internationale Hotelkette als Betreiber des Beste sei für die Entwicklung dieser einzigartigen Hotelimmobilie. So liest sich das dann in einer Stellungnahme der Familie Geisel.

Tatsächlich ist diese schon länger mit infrage kommenden Luxus-Hotelketten im Gespräch. Als Kandidaten zum Betrieb des neuen Königshof kommen alle Luxus-Hotelketten infrage, die derzeit noch nich tin Münchern präsent sind. Etwa Four Seasons, St. Regis oder Raffles, alle mit asiatischen Wurzeln. Oder aus Deutschland die eben neu formierter Oetker Collection.

Ist erst der passende Betreiber für den Königshof gefunden, soll auch die markante, nagelneue Immobilie in andere Hände gelegt werden, sprich: an einen Investor verkauft werden. Offenbar auch ein Wunsch der Banken, die die – verzögerte – Fertigstellung finanzieren (müssen).

René Benko & Signa sind in München omnipräsent

Sofort ganz oben in der Gerüchtebörse taucht da der Name des österreichischen Investors René Benko auf, der in München mit seiner Signa-Gruppe omnipräsent ist. Zahlreiche Immobilien in der Münchener Altstadt gehören bereits Signa oder werden gerade neu entwickelt. Dazu kommt das Nobel-Warenhaus Oberpollinger, eines von drei Luxus-Kaufhäusern der Signa Prime-Gruppe (mit KaDeWe in Berlin und dem Alsterhaus in Hamburg sowie dem Projekt KaDeWe Wien, Mariahilferstraße im ehemaligen Leiner-Kaufhaus).

Behalten wird sich die Familie Geisel einige bekannte Adressen: Die Brüder Carl, Michael und Stephan Geisel führen in vierter Generation das Familienunternehmen. Zum Portfolio gehören die Luxus-Stadtresidenz BEYOND, das First-Class-Haus Excelsior mit dem Weinrestaurant Vinothek, die Schwabinger Wahrheit und die Weinhandlung Geisels Weingalerie.