Ein kleiner Obst- und Gemüsehändler, der über den Groß-Grünmarkt in Wien-Inzersdorf allerhand Waren aus dem Mittelmeerraum importiert, musste eine Lieferung vergifteter Trauben aus Syrien zurückrufen. Durch diesen Vorfall steht das System am Prüfstand: wozu braucht Österreich Trauben aus Syrien?

Die Wiener Magistratsabteilung 59 ist das Marktamt der Bundeshauptstadt und zuständig auch für die Überprüfung und Kontrolle der in Wien im Handel angebotenen Lebensmittel. Egal, ob auf den Märkten oder in Geschäften. Bei der Überprüfung von Trauben aus dem Bürgerkriegsland Syrien wurden erhebliche Konzentrationen an giftigen chemischen Substanzen festgestellt. Kein Wunder, die Syrer haben andere Sorgen als den Pflanzenschutz zu reglementieren.

Der Importeur – die Hamza Ebrahim Company (www.green-global.at) – musste auf Anordnung der MA 59 alle Warenbestände dieser Trauben aus dem Verkehr ziehen, vernichten und einen Produktrückruf über die Austria Presse Agentur, Originaltext Service, veranlassen. Green Global importiert Obst und Gemüse aus aller Welt, vor allem jene Dinge, die saisonal in Österreich nicht selbst geerntet werden.

Durch den Vorfall stellt sich die Frage, warum in der Saison der Weinlese, in der auch Speisetrauben geerntet werden, Weintrauben aus dem Kriegsland Syrien importiert werden dürfen?! Es gibt Weintrauben genug in Österreich, die zurzeit gerade vollreif geerntet werden. Und sollte es zuwenig Speisetrauben geben (meist die kernlosen), dann sind innerhalb der EU mehr als genug Mengen dieser Trauben verfügbar, etwa aus den Mittelmeerländern der EU, die zumindest nach einheitlichen Minimal-Standards produziert werden.

Hier ist einmal mehr Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig gefragt, der zum Schutz heimischer Bauern bei der Vergabe von Importgenehmigungen aus dem Nicht-EU-Ausland wohl ein Wort mitzureden hat.

Oops, an error occurred! Code: 2025101316210566449b26