Die Artémis-Gruppe des französischen Milliardärs Francois Pinault (Mode, Kunst, Immobilien, Wein) will das renommierte Burgund-Weingut Bouchard Père & Fils aufteilen. Rund ein Drittel der Fläche samt bester Grand Cru-Lagen wird dazu abgespalten, um damit die Domaine des Cabottes zu begründen.

Weine von den Bouchard-Filetstücken werden ab Jahrgang 2026 unter dem Namen Domaine des Cabottes in den Handel kommen. Dies berichten die französischen Fachmagazine La Revue du Vin de France und Vitisphere. Derzeit wird dafür eine neue Kellerei im Château de Puligny-Montrachet gebaut, die in zwei Jahren in Betrieb gehen soll. Die Domaine des Cabottes umfasst künftig Weine der Grand Crus aus Puligny-Montrachet und Corton, die wichtigsten Premier Crus aus Meursault, den Volnay Premier Cru Les Caillerets sowie prestigeträchtige Lagen wie Vigne de l’Enfant Jésus („Jesuskind“). Bewirtschaftet werden dabei 35 Hektar, die Weine werden ab dem Jahrgang 2026 durchgehend biodynamisch sein.

Die Weine von Bouchard Père & Fils aus den Appellationen Meursault, Volnay, Pommard und Beaune Premier Cru werden weiter in Savigny-lès-Beaune vinifiziert. 2022 verkaufte die Eigentümerfamilie Henroit das Weingut Bouchard Père & Fils an Artémis. Zur Holding gehören neben Luxusmarken auch das Premier-Cru-Château Latour im Bordelais, mehrere Weingüter im Burgund, an der Loire und in den USA sowie das Champagnerhaus Jacquesson.

Wie Artémis Domaines erklärte, habe die Neuorganisation nicht nur die Premiumisierung zum Ziel. Man wolle jeder Lage „die notwendige Aufmerksamkeit widmen, um daraus die Quintessenz zu gewinnen“. Bereits Anfang des Jahres gab Bouchard Père & Fils bekannt, sich in Folge dieser Strategie aus dem En-Primeur-System und dem Négociant-Geschäft zurückzuziehen und sich auf Weine aus eigenem Anbau zu konzentrieren. Bouchard Père & Fils wird künftig etwa 50 Hektar Rebfläche bewirtschaften.

Die Trennung der beiden Häuser und Linien erklärt Artémis-Weindirektor Frédéric Engerer: „Die Idee ist, zwei ganz unterschiedliche Kulturen zusammenzubringen. Die Bouchard-Kultur, die eher jene eines Weinkaufmanns war, der sich mehr auf kommerzielle Aktivitäten konzentrierte. Und dann Artémis Domaines, deren Fokus sich mehr auf das Produkt konzentriert, auf die Suche nach Exzellenz. Wir sind besessen von Qualität, mit einem Team von Enthusiasten.“ Bouchards Önologe Frédéric Weber soll sich weiterhin um die Bouchard-Linie kümmern.

Das neue Label der Domaine des Cabotts, deren Weine ab dem Jahrgang 2026 durchgehend biodynamisch sein werden. © Artémis Domaines
Das renommierte Burgund-Weingut Bouchard Père & Fils wird unter dem neuen Eigentümer aufgespalten und hat sich aus dem Handelsgeschäft (Négociant) zurück gezogen. © Bouchard Pére & Fils
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