Gourmetreise zu Istriens Lichtgestalten

Weinreise

Rovinj: Sehnsuchtsziel aller Istrienreisenden. © Frank Heuer

Nochmals kräftig Sommer tanken. Und wo könnte man die Extraportion Sonne besser genießen als an Istriens köstlicher Küste? Mit verträumten Städten, neuen großartigen Restaurants und Hotels. Teil 2 des Vinaria Streifzugs ist den Gourmet-Hotspots der kroatischen Halbinsel gewidmet.

1 Michelin-Stern für Danijel Dekić und seine Frau Tjitske im Restaurant Monte in Rovinj. © Petr Blaha

Istrien? Das Märchenland ist zweigeteilt und doch eins. Knapp 42 Kilometer im slowenischen Istrien und 539 traumhafte Küstenkilometer im kroatischen Teil. Römische Tempel, venezianische Kirchtürme und eine Prise Altösterreich. Zwischen den Klippen verstecken sich romantische Hafenstädte für glamouröse Auftritte und steinerne Bergdörfer in den Weinhügeln des verträumten Hinterlandes, garniert mit rund einer Million Olivenbäumen. Istrien ist eine Region für alle Sinne und das Trendziel für einen spätsommerlichen Herbst.

Auf der kurzen Meeresbühne in Slowenien konzentriert sich alles, was Meersüchtige sich wünschen. Fantastische Sonnenuntergänge, hübsche Städte, gute Lokale und Zimmer mit Aussicht. Die drei Schwestern Venedigs, Piran, Izola und Koper, sind die Juwelen der Küste, dazu kommt das mondäne Portorož. Eng miteinander verbunden, aber so verschieden, wie es nur Geschwister sein können.

Venedig im Kleinformat

Piran ist die Hübsche, die Romantische. Die Ähnlichkeit mit Venedig ist kein Zufall. Die mächtigen Dogen hatten sich Piran genauso wie Izola und Koper fünf Jahrhunderte lang unter den Nagel gerissen. Der erhabene Turm der Georgskirche zeigt sich im Miniformat des venezianischen Campanile. Spitzbogenfenster, Steinlöwen und bröckelnden Fassaden mit venezianischem Charme reihen sich aneinander. Portorož hat sich zum Vergnügungsplatz entwickelt. Highlife spielt sich in lässigen Clubs, Discos und Bars ab. Die Altstadt von Izola ist eine Postkartenschönheit, die auf einen Streifzug durch die Geschichte führt: Ein bisschen Venedig, ein bisschen Istrien, ein bisschen Österreich vermischen sich harmonisch. Inszeniert in einem Gewirr aus engen, verwinkelten Gassen, mit mittelalterlichen Kirchtürmen, Palazzi, barocken Patrizierhäusern und charmant bröckelnden Steinhäusern.

Sternelokal in Rovinj

Genießer haben es gut in Kroatien. Die Restaurantlandkarte wurde um das Agli Amici erweitert: Das italienische Zwei-Sterne-Restaurant ist von Godia bei Udine nach Rovinj übersiedelt. Emanuele und Michela Scarello sind mit ihrem gesamten friulanischen Restaurant- und Küchenpersonal für die Sommersaison nach Istrien gekommen, im Oktober gibt es in Godia das Re-Opening des Stammrestaurants. Das Lokal in Istrien wird aber auch in Zukunft unter Patronanz und immer wieder auch persönlicher Anwesenheit von Emanuele und seinem friulanisch-istrischen Team weitergeführt. Dem Michelin gefiel, was er auf den Teller bekam, gleich zum Einstand gab es einen Stern.

Einmal mehr mit einem Stern ausgezeichnet wurde das Monte in Rovinj, groß im Kommen ist auch Jeffrey Vella, der für das Cap Aureo im Grand Park Hotel Rovinj ein „Plate“ für sehr gute Küche erkocht hat. Neu gelistet unter den 15 mit Michelin-Teller ausgezeichneten Restaurants sind auch das Luciano im San Canzian Village Resort und das Restaurant Ribarska Koliba in der Marina von Verudela unweit von Pula.

Ganz neu eröffnete der luxuriöse Palazzo Rainis in Novigrad. Die Villa eines venezianischen Apothekers wurde originalgetreu im Liberty-Stil rekonstruiert und mit einer Dependance erweitert. Mit Miro Marić steht ein hochtalentierter und -kreativer junger Österreicher am Herd, der Elemente der klassisch- französischen Küche mit traditionellen istrischen Elementen verbindet.