Der Verkauf der Versteigerungsweine des historischen Hospices de Beaune im Burgund erzielte am 16. November 2025 mit 18,8 Mio. Euro das dritthöchste Ergebnis in der 165-jährigen Geschichte des karitativen Verkaufs. Der Durchschnittspreis pro Fass überstieg neuerlich die 30.000 Euro-Marke.

Das Hospices de Beaune in der Burgund-Hauptstadt Beaune, ein Gebäudekomplex aus dem 15. Jahrhundert, in dem die traditionelle Wohltätigkeits-Versteigerung stattfindet. © Hospices de Beaune

Bei der 165. Auktion der Hospices de Beaune belief sich der Gesamterlös auf exakt 18,754.670 Euro, einschließlich jener 400.000 Euro, die durch das Pièce des Présidents (Präsidentenfass) erzielt wurden, das ohne Käuferprovision verkauft wird.

Die Summen stellten einen deutlichen Anstieg gegenüber den 14 Millionen Euro des Vorjahres dar, einem Jahrgang, der durch stark reduzierte Erträge aufgrund schwieriger klimatischer Bedingungen gekennzeichnet war. Der durchschnittliche Zuschlagspreises pro Fass Rot- und Weißweine stieg um 4,6 Prozent auf knapp 34.000 Euro;  das fünfte Jahr in Folge, in dem der Fasspreis im Schnitt 30.000 € überstieg.

Dies ergab einen Durchschnittspreis pro Fass von 27.480 € für Rotweine, 58.580 € für Weißweine, 86.290 € für Grands Crus und 23.180 € für Premiers Crus. Insgesamt umfasste die Auktion in diesem Jahr 552 Lose, davon der überwiegenden Teil Rotwein.

Vom All-time-High blieb die Auktion aber trotzdem deutlich entfern: in den beiden Rekordjahren 2022 mit einem Gesamterlös von 28,9 Mio. Euro und 2023 mit 23,3 Mio. Euro. Allerdings wurden dabei auch deutlich mehr Lose versteigert, etwa 753 Fässer vor zwei Jahren.

Rekord für Fass Bâtard-Montrachet Grand Cru: 400.000 Euro

Der Höhepunkt des Verkaufs war die Pièce des Présidents, ein Fass Pommard Premier Cru Les Rugiens, dessen Erlös – 400.000 Euro - zwischen zwei französischen Wohltätigkeitsorganisationen aufgeteilt wurde, die sich der Betreuung behinderter Kinder, Pflege und Forschung widmen.

Guillaume Koch, Direktor und Vorstandsvorsitzender der Hospices Civils de Beaune, bemerkte, dass insbesondere die Weißweine „einige wunderbare Überraschungen bereithielten, darunter einen neuen Rekord für das wertvollste jemals verkaufte reguläre Fass mit dem Bâtard-Montrachet Grand Cru, Cuvée Dames de Flandres“.Es erzielte im Versteigerungsverkauf ebenfalls 400.000 Euro.

Der Erlös der 1849 ins Leben gerufenen Auktion, die jährlich stattfindet, wird für Investitionen des Krankenhauses von Beaune sowie für die neun Pflegeheime bestimmt, die das Hospices de Beaune führt, ohne Inanspruchnahme von öffentlichen Geldern. Seit ihrer Gründung im 15. Jahrhundert betreiben die Hospize einen Krankenhausdienst durch Spenden von Privatpersonen und durch die jährliche Versteigerung.

Quelle: La Revue du Vin de France