Französische Winzer möchten sich gegen das Verbot der EU wehren, die Rebsorte Vermentino ab der Weinlese 2022 nicht mehr auf ihren Weinetiketten angeben zu dürfen. In Frankreich würde ebensoviel Vermentino geerntet als in Italien.

Die im Oktober 2018 verabschiedete EU-Richtlinie 2019/33 legt fest, dass nur Winzer in Italien, Australien, den USA und Kroatien den Rebsortennamen Vermentino aufs Etikett schreiben dürfen. Damit schützt die EU unter anderem die beiden Herkunftsbezeichnungen Vermentino di Sardegna DOC und Vermentino di Gallura DOCG aus Sardinien.

Vor allem Winzer aus dem Languedoc bauen die Rebsorte Vermentino an, die in Frankreich auch unter der Sortenbezeichnung Rolle vorkommt. Als reinsortiger Weißwein wird Vermentino in Frankreich jedoch kaum gefüllt, sondern meistens in Cuvées oder für die Rosé-Produktion verwendet.

Das ist den streitbaren französischen Weinbauern aber egal. Jean-Claude Mas von Domaines Paul Mas aus dem Languedoc sagte dem Weinmagazin The drinks business: „Frankreich stellt ähnliche Mengen an Vermentino her wie Italien, und wir haben ihn immer Vermentino genannt.“ Mas weigert sich, den Wein Rolle zu nennen und möchte die Entscheidung EU nachträglich anfechten. Viele Chancen räumen ihm Juristen dabei allerdings nicht ein. Der andere große Weinerzeuger des Languedoc, Gérard Bertrand, zeigt sich hingegen gelassen. Er verwendet Vermentino in einem Verschnitt, und wenn er den Namen ändern müsse, dann sei das keine große Sache.

Quelle: thedrinksbusiness