Die italienische Zentralinspektion für Qualität und Betrugsbekämpfung ICQRF hat vor wenigen Tagen ihren Jahresbericht für 2021 vorgelegt. Bei fast 20.000 Kontrollen wurden Weine im Wert von 7,3 Milliarden Euro beschlagnahmt.

Der Weinwirtschaft wird in Italien aus gutem Grund genau auf die Finger geschaut. Ein Drittel aller Lebensmittelkontrollen im südlichen Nachbarland galt dem Wein. Dabei stellten die Kontrolleure Unregelmäßigkeiten bei 18 Prozent der Betriebe und 11 Prozent der Weine fest. Bei den meisten Beanstandungen handelte es sich um Abfüllungen von Tafelweinen, die mit falschen Bezeichnungen für DOC- und IGT-Weine etikettiert waren, oft auch mit Angabe der Rebsorte und des Jahrgangs.

Wässern, zuckern, fälschen, betrügen

Die weiteren Fälle betrafen die betrügerische Vermarktung von g.U.- und g.g.A-Weinen, die nicht den Anforderungen der jeweiligen Produktionsvorschriften entsprachen; dazu Verfälschungen von Weinerzeugnissen durch Wässern und/oder Zuckern. Weine und Moste wurden beanstandet, deren Alkoholgehalt nicht den deklarierten oder gesetzlichen Grenzwerten entsprachen. Dazu kommen biologisch deklarierte IGT-Weinerzeugnisse, bei deren Analyse jedoch Rückstände nicht zugelassener Zusatzstoffe festgestellt wurden sowie nicht oder ungenau geführte Kellerbücher und Unregelmäßigkeiten bei den Begleitpapieren.