Kalifornien könnte die kleinste Weinernte seit 50 Jahren einbringen. In einem Bericht schätzt das US-Fachmagazin Wine-Searcher, dass im laufenden Jahr rund 30 Prozent aller Trauben nicht gelesen, sondern „den Vögeln überlassen“ werden. Kaliforniens Weinbau kämpft an allen Fronten. 

Schon 2024 wurde in Kalifornien mit 2,96 Millionen Tonnen die kleinste Menge seit 1996 geerntet. Der Bericht zitiert Jeff Bitter, Präsident von Allied Grape Growers, dem Winzerverband: „Manche in der Branche fragen sich, ob dieses Jahr überhaupt zwei Millionen Tonnen gelesen werden. Unter 2,5 Millionen Tonnen lag die Ernte zuletzt 1987. Unter zwei Millionen Tonnen sogar zuletzt 1972. Dabei gibt es heute 80 Prozent mehr Reben im Boden als damals.“

Traubenpreise bei 50 Cent, Wein im Restaurant teuer

Die Situation im Napa Valley scheint weniger dramatisch, aber Traubenproduzenten in anderen Regionen wie Sonoma, Mendocino und Monterey berichten, dass sie deutlich weniger als in den Vorjahren ernten werden. Tom Sinton, Miteigentümer von Starfield Vineyards im El Dorado County, sagt: „Die Trauben, die wir nicht ernten wollten, haben wir früh abgeschnitten, auch, um die Anbaukosten von rund 20.000 US-Dollar pro Hektar zu senken.“ Die Fassweinpreise lägen bei nur noch 50 Cent pro Liter. Trotzdem würde zu diesem Preis verkauft, um die Lagerplätze frei zu bekommen. 

Laut einer kürzlich veröffentlichten Untersuchung kostet eine Flasche US-Wein im Restaurant im Durchschnitt über 52 US-Dollar (44 Euro), rund 40 Prozent mehr als 2018. Eine Flasche Wein aus dem Napa Valley erzielt im Durchschnitt sogar mehr als 100 US-Dollar (85 Euro). Während die Traubenproduzenten oft nur 50 Cent bekommen. Die Preise werden durch verhältnismäßig wenige, sehr bekannte Weingüter künstlich gepusht, im Mittelbau und an der Basis des kalifornischen Weinbaus kracht es an allen Ecken und Enden. 

Nur sehr gute Qualitäten sind überhaupt vermarktbar

Die Qualität der 2025er-Lese wird allgemein als sehr hoch eingeschätzt. Außerdem würden Winzer nur die besten Trauben verarbeiten, da sie ohnehin nur sehr gute Qualitäten verkaufen könnten. Die geringe Nachfrage und verminderte Erntemenge führe dazu, dass die ursprüngliche Angst, wegen der Abschiebungen von illegalen ausländischen Arbeitskräften zu wenige Erntehelfer zu finden, mittlerweile ins Gegenteil umschlägt. So suchen etwa Personalleasingfirmen zusätzliche Arbeit, da so viele Weinberge unbestellt bleiben oder aufgegeben wurden.

Quelle: wine-searcher.com

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