Der bekannte Cristal-Champagnerproduzent Louis Roederer bringt erstmals Stillweine aus einem Weinberg in der Champagne auf den Markt, einen Pinot Noir und einen Chardonnay, jeweils aus der Appellation Coteaux Champenois.

Bei Roederer meint man, mit den beiden Weinen einen „anderen Ausdruck des Champagne-Terroirs“ vermitteln zu können, abseits des Champagners. Die beiden Lagenweine aus der Coteaux Champenois sind Camille Charmont 2018, ein 100% Pinot Noir aus Charmont Lieu-dit in Mareuil-sur-ay und Camille Volibarts 2018, ein 100% iger Chardonnay aus alten Rebanlagen aus Volibarts in der Region Le Mesnil-Sur-Oger.

Vorerst geht die Produktion in den französischen Inlandsmarkt, erster Exportmarkt wird Großbritannien sein. Die Weine werden dort 130 britische Pfund (Pinot; 150 Euro) beziehungsweise 155 Pfund (Chardonnay; 180 Euro) kosten. Roederer experimentiert mit Stillweinen aus der Champagne seit mehrerern Jahren und sieht sich offenbar damit am Ziel. „Es war ein langer Weg mit vielen, intensiven Experimenten“, so Roederer in einer Mitteilung.

Die Bezeichnung „Camille“ ist ein Tribut an Camille Olry-Roederer, die das Champagnerhaus nach dem Tod ihres Mannes Léon Olry-Roederer von 1932 bis 1975 führte. Ihr wird die Modernisierung des Champagnerhauses im 20. Jahrhundert zugeschrieben. Ihr Urenkel Frédéric Rouzaud steht heute an der Spitze von Roederer.

Coteaux Champenois ist seit 1974 eine eigene Appellation. Schon viel früher wurden hier Stillweine von anderen Weingütern gekeltert. Und überhaupt: bevor es gelang, Schaumweine herzustellen und in Flaschen abzufüllen, waren alle Weine der Champagne still.