Nach dem frühen Tod seines Vaters musste der damals 16jährige Manfred Tement gemeinsam mit seiner Mutter Edina den Betrieb übernehmen. Schon der Vater hatte gute trockene Weine produziert, nur waren die seinerzeit nicht so gefragt. Bald hatte der junge Betriebsführer erkannt, dass die angestrebten Verbesserungen nur im Weingarten und durch Selektion zu realisieren waren.

Nach 1985 waren plötzlich ganz trockene, säurereiche Weine in, und Tements kompromisslos ausgebaute, reintönige Weine entsprachen genau diesem neuen Idealbild. Zudem hatte er mit seiner Frau Heidi nunmehr auch eine tatkräftige Partnerin im Weingut an seiner Seite.

Seit jeher hatte Manfred Tement der Sauvignon inspiriert, den er für die steirische Leitsorte schlechthin hielt und so pflanzte er diese Rebsorte in den besten Lagen aus. Über den üblichen Ausbau im Stahltank hinaus setzte er nach internationalem Vorbild auch auf die Reifung in großen Holzfässern sowie Barriques. Und mit der Ried Zieregg hatte er nunmehr den optimalen Standort zur Verfügung, wie etwa die beiden „Jahrhundertjahrgänge“ 1993 und 1993 bewiesen.

Dennoch waren Freude und Überraschung groß, als er mit einem Sauvignon ebendieser Lage in einer internationalen Degustation, an der die weltbesten Weine aus dieser Rebsorte teilnahmen, den ersten Platz belegte. In der Folge häuften sich die Erfolge und stiegen die Absatzchancen, sodass der Neubau einer eindrucksvollen Kellerei samt Empfangsräumen ein logischer, ja notwendiger Schritt war.

Mit den Appartementhäusern der Winzarei und dem Wirtshaus Magnothek entstand in unmittelbarer Nachbarschaft sogar ein kleines „Imperium“. Neue Lagen und Vinifikationsmethoden wie die interzellulare Vergärung (IZ) hielten Einzug und weiteten das ohnehin große Sortiment stark aus. Als größten Erfolg betrachtet Manfred Tement jedoch den Umstand, dass seine Söhne Armin und Stefan beide im Betrieb tätig sind und dort Wein nach ihren Vorstellungen erzeugen. Die kontinuierliche Weiterentwicklung dieses steirischen Vorzeigeweinguts erscheint somit gesichert.