Die positiven gesundheitlichen Effekte des moderaten Weingenusses gelten mittlerweile als erwiesen. Das unterstrich einmal mehr ein wissenschaftlicher Kongress in Rom, der das Thema Wein und Langlebigkeit (Longevity) untersuchte. Der Schlüssel zum Erfolg scheint die mediterrane Ernährung.

Am Beginn der österreichischen Plattform „W&G – Wein und Gesund“ standen die Polyphenole im Rotwein, die ein vermindertes Risiko für einen Herzinfarkt und Gehirnschlag bewirken. Dazu kommen die Antioxidantien, die die Zellalterung bremsen und entzündungshemmend sind. Das Alkohol-Bashing der WHO, der Weltgesundheitsorganisation, traf die Weinwirtschaft unerwartet.

Auf einmal war jeder Tropfen Alkohol Gift und die persönlichen, positiven Erfahrungen der Weinkonsumenten offenbar nur Einbildung. An dieser Stelle hat der Kongress in Rom mit dem Titel „Lifestyle, Diet, Wine & Health“ auf wissenschaftlicher Basis Klarheit geschaffen. 31 Wissenschaftler aus verschiedenen Bereichen waren zum Thema Langlebigkeit (Longevity) am Wort.

Das Ergebnis: Wer gesund altern möchte, muss seinen Lebensstil anpassen: Nicht rauchen, ausreichend Bewegung, gesunde Ernährung, hohes Übergewicht vermeiden, soziale Kontakte pflegen, gesunde Schlafgewohnheiten und moderater Alkoholkonsum. Wer glaubt, dass er bei Missachtung der angeführten Empfehlungen ein „gesundes, langes Leben“ durch Rotwein retten kann, irrt allerdings.

Was unterstützt und fördert Longevity?

Ernährung: mediterrane Kost bestehend aus Gemüse aller Farben, Hülsenfrüchte, Obst, Vollkornprodukte, Fisch, wenig Fleisch, Olivenöl und moderate Weinbegleitung. Für eine Mahlzeit soll man sich Zeit nehmen und in Gesellschaft sein. Das Gegenteil davon müssen wir vermeiden. Das sind hochverarbeitete industriell gefertigte Nahrungsmittel in kurzer Zeit und unter Stress alleine verzehrt.

Bewegung: 150 Minuten pro Woche sind die untere Grenze. Fünfmal Ausdauer- und zweimal Krafttraining. Eine Studie zeigt, dass durch Bewegung das Risiko an Krebs zu erkranken um 40 Prozent im Vergleich zur Gruppe mit mangelnder Bewegung gesenkt werden kann.

Schlaf: 6 bis 8 Stunden regelmäßig in ruhiger, kühler (ideal. 18 ° Celsius), verdunkelter Umgebung ohne Lichtsmog. Während des Schlafes befindet sich der Körper und Geist in einer Erholungs- und Reparaturphase. Die ist für Longevity wichtig.

Normalgewicht: Falsche Ernährung und mangelnde Bewegung führen zu Übergewicht. Die Folgen sind Volkskrankheiten wie hoher Blutdruck, Diabetes Typ2 und eine erhöhte Wahrscheinlichkeit an Krebs zu erkranken.

Rauchen: Es gibt keine wissenschaftlichen Beweise, wonach das Rauchen gesundheitsfördernd wäre. Im Gegenteil: In Kombination mit Alkoholmissbrauch steigt die Wahrscheinlichkeit für einen Herzinfarkt, Gehirnschlag und Krebs markant an.

Wein: Wein ist ein wichtiger Speisenbegleiter. Die mediterrane Kost unterscheidet sich in zwei Punkten von der vegetarischen Küche: Durch Olivenöl und Wein (bevorzugt Rotwein). Der Wein wird bei den Hauptmahlzeiten zum Speisenbegleiter. Dabei kommt es zur Vermählung der Polyphenole aus dem Gemüse und dem Wein. Eine Studie zeigt, dass durch das Ersetzen von Wein durch andere Getränke die Schutzwirkung der mediterranen Kost bezüglich Gesamtsterblichkeit sinkt. Somit ist Wein nicht ein beliebig austauschbares Getränk, sondern unabdingbarer Bestandteil der mediterranen Kost.

Quelle: Der Winzer