Der Siegeszug der pilzwiderstandsfähigen Rebsorten (Piwi) schreitet unaufhaltsam voran. Im Frühjahr konnte ein Wein aus der roten Piwi-Sorte Rösler sogar die Vinaria Verkostung preiswerter Rotweine gewinnen. Im Juni wurden PIWI Wine Awards Austria 2025 verliehen.

Der 2005 gegründete gemeinnützige Verein „PIWI Österreich“ veranstaltete zum siebenten Mal den größten PIWI-Weinwettbewerb im deutschsprachigen Raum. Zur Verkostung wurden diesmal 204 Weine von 84 Weingütern eingereicht, flächendeckend wie nie zuvor: Vom Bodensee bis zum Neusiedlersee waren bei der diesjährigen PIWI-Austria-Prämierung Weine aus acht Bundesländern vertreten. 

Zu den am Häufigsten zu den „PIWI Wine Awards Austria“ angemeldeten Sorten zählten Donauriesling, Muscaris und Souvignier gris bei den Weißen sowie Cabernet Jura bei den Rotweinen. Die meisten Einreichungen des Wettbewerbs stammten aus Niederösterreich (80), gefolgt von der Steiermark (76), Kärnten (24), Tirol (8), dem Burgenland (8), Oberösterreich (4) und Vorarlberg (4). Die Bundesländer, Kärnten, Oberösterreich, Tirol und Vorarlberg bilden gemeinsam mit Salzburg das Weinbaugebiet Bergland, in dem sich die Winzer in besonderem Maße den Piwi-Sorten widmen.

Vorarlberg am Weg zum Piwi-Weinland

Ein Detail ist bei der Siegerliste besonders aufgefallen: Das Weingut Schlossgugger aus Lustenau holte erstmals einen Award und Kategoriesieg nach Vorarlberg. Textilunternehmer Stefan Grabher und Kellermeister Harry König überraschen die Expertenjury und sehen sich am Weg, Vorarlberg zum Weinland zu machen. Mit ihren Schlossgugger-Weinen überzeugten sie beim PIWI Wine Award Austria.

Der Siegerwein in der Kategorie Weißwein Cuvée kommt aus Vorarlberg: Die von Grabher und König hergestellte Schlossgugger-Cuvée Muscaris/Blütenmuskateller erhielt die Goldmedaille und belegte mit der höchsten Punktezahl den ersten Platz. Bei den Rotweinen wurde der Schlossgugger-Wein Leon Millot mit Silber prämiert. „All unsere Weine sind unfiltriert, die Weißweine zudem durch Spontanvergärung auf der eigenen Hefe vergoren – als Bekenntnis zu Charakter, Handwerk und Individualität“, erklärt Kellermeister König.

In 12 Kategorien wurden Sieger durch eine Fachjury-Blindverkostung ermittelt. Bewertet wurde nach dem internationalen 20-Punkte-Schema, das auch Vinaria verwendet; verkostet wurde im Sensorikraum der Versuchsstation Haidegg in Graz.

➤ Souvignier gris 2023, Weingut Steinbauer, Stainz (Stmk)
➤ Donauriesling 2024, Weingut & Buschenschank Goll, Hausleiten (NÖ)
➤ Muscaris 2024, Weinhof Pichler, Bad Waltersdorf (Stmk)
➤ Cabernet blanc 2024, Weinbauernhof Diem, Zellerndorf (NÖ)
➤ Donauveltliner 2024, BIO Weinbau Müllner, Dürnleis (NÖ)
➤ Blütenmuskateller 2024, Weingut Pleil, Wolkersdorf (NÖ)
➤ Weißweine-Vielfalt: Johanniter 2023, Karolinger Weinbau, Moosburg (Ktn)
➤ Weiße Cuvèes: Muscaris/Blütenmuskateller 2024, Schlossgugger, Lustenau (Vbg)
➤ Schaum-/Perlweine: Frizzante Blütenmuskateller 2024, Weingut Oberschil, Hagenbrunn (NÖ)
➤ Archaische Weine: Souvignier gris Mond 2021, Charakterweine Josef Scharl, St. Anna/Aigen (Stmk)
➤ Cabernet Jura 2023, Weingut Hutter, Feldbach (Stmk)
➤ Rotweine/Vielfalt: Pinot Nova „Piwida“, Weingut Haimel, Traismauer (NÖ)

Die komplette Liste der Preisträger mit den zweit- und drittplatzierten Weine jeder Kategorie finden Sie im PDF zum Anklicken. Im Link am Ende dieses Beitrages.