Der weltgrößte Luxuskonzern LVMH hat angekündigt, die Zahl der Arbeitsplätze in seiner Wein- und Spirituosentochter Moët Hennessy abbauen zu wollen. Das sind bis zu 1.200 Arbeitsplätze in den Weingütern und Kellereien auf aller Welt. Der Grund: Die Absatzkrise bei teuren Weinen und Champagnern.

Die LVMH-Gruppe (Louis Vuitton Moët Hennessy) will die Lohnsumme ihrer Wein- und Spirituosensparte Moët Hennessy um 10 Prozent reduzieren. Nach Informationen der französischen Fachmedien wurden die Mitarbeiter der Gruppe über ein vorab aufgezeichnetes Video von Moët Hennessy-CEO Jean-Jacques Guiony und seinem stellvertretenden Generaldirektor Alexandre Arnault informiert. Von den weltweit 9.400 Mitarbeitern müssen bis zu 1.200 gehen. Alexandre Arnault ist einer der Söhne von LVMH-Mehrheitsbesitzer und Multi-Milliardär Bernard Arnault, zeitweise der reichste Mensch der Welt.

Moët Hennessy bestätigte gegenüber der Nachrichtenagentur AFP seinen Wunsch, "schrittweise zu seinem Mitarbeiterstand von 2019 zurückzukehren, durch natürliche Fluktuation und die Nichtbesetzung freier Stellen", bestätigte aber keine genauen Zahlen. Ein Sozialplan ist daher von vornherein nicht vorgesehen.

Umsatzrückgang um 11 Prozent im Jahr 2024

Der LVMH-Konzern hatte Mitte April auf seiner Hauptversammlung einen Umsatzrückgang im Teilkonzern Weine und Spirituosen um 11 Prozent für das Jahr 2024 auf 5,9 Milliarden Euro bekannt gegeben. In einem Klima der Handelsspannungen mit China und den Vereinigten Staaten ist Moët Hennessy weiter rückläufig und verzeichnete im ersten Quartal 2025 einen Umsatzrückgang von weiteren 8 Prozent auf 1,3 Milliarden Euro. 

Globaler Wein-, Champagner- und Spirituosen-Riese

Zur Wein- und Spirituosensparte von LVMH gehören viele Champagnerhäuser wie Moët & Chandon, Dom Pérignon, Veuve Clicquot, Krug, aber auch prestigeträchtige Weingüter wie das berühmte Château d'Yquem in Sauternes oder die Domaine des Lambrays an der Côte de Nuits. Moët Hennessy verwaltet auch eine Reihe von Spirituosenmarken wie Hennessy, Glenmorangie, Ardbeg und Belvedere. Der Konzernumsatz von LVMH beträgt rund 80 Milliarden Euro. Die Sparte Weine & Spirituosen macht daher nur rund 7,5 Prozent im Gesamtkonzern aus.