Er tritt in Geschwaderstärke auf und ist unheimlich gefräßig. In unseren Nachbarländern Deutschland, Italien und Schweiz wurde er bereits aktiv. Die Rede ist vom Japankäfer, einem neuen Rebschädling, eingeschleppt aus Asien.

So sieht ein Blatt nach dem Besuch des Japankäfers aus. © Shutterstock

Popillia japonica, zu Deutsch Japankäfer, stammt ursprünglich aus Japan, wie sein Name vermuten lässt. Dort genießt dieser Blatthornkäfer wenig Aufmerksamkeit, da er von natürlichen Fressfeinden in Schach gehalten wird. Vor rund 100 Jahren wurde er in die USA eingeschleppt und dort schnell zu einer veritablen Plage. 

Käfer reist mit der Globalisierung

Im Jahr 1970 wurde der Schädling in Europa, auf den Azoren, nachgewiesen. 2014 wurde seine Entdeckung entlang des Flusses Ticino im Grenzbereich zwischen dem Piemont und der Lombardei gemeldet. Man geht davon aus, dass er mit dem Flugzeug auf dem nahe gelegenen Airport Mailand-Malpensa gelandet ist. Von da aus verbreitete er sich auch in die Emilia-Romagna, das Aostatal und das schweizerische Tessin, wo 2020 der erste Befall festgestellt wurde. Danach kam es pro Jahr zu einer Verzehnfachung der in Fallen gefundenen Käfer, was auf eine enorme Reproduktionsrate schließen lässt.

Enormer Schaden an Kulturpflanzen

Der Japankäfer kann riesigen Schaden an Kulturpflanzen anrichten. Er ist extrem mobil und verbreitet sich leicht. Aus diesem Grund ist er als Bedrohung absolut ernst zu nehmen. In Vorarlberg haben die Landwirtschaftskammer und Landesregierung bereits Informationen und Merkblätter herausgegeben, die sich unter anderem an die Weinbautreibenden richten. Auslöser dürften die Funde des Schädlings in Lindau am Bodensee gewesen sein, der unmittelbaren Nachbarschaft des westlichsten Bundeslandes. Es besteht die Verpflichtung, Verdachtsfälle zu melden.

Schon vor mehreren Jahren hat das Land Vorarlberg ein Programm zur Früherkennung des Japankäfers ins Leben gerufen, unter anderem durch die Aufstellung von Pheromonfallen. Es ist eine Binsenweisheit, dass eine frühzeitige Detektierung dieser Invasoren die Bekämpfung signifikant erleichtert und potenzielle Schäden minimiert werden können. Mit dem Auftreten des Japankäfers im benachbarten Deutschland wurde das Fallennetzwerk ausgeweitet.

 

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Pheromonfallen geben Aufschluss über das Vorkommen der Schädlinge. © Shutterstock