Das norwegische Alkoholmonopol nimmt österreichischen Wein aus pilzwiderstandsfähigen Rebsorten (PIWI) in sein Sortiment auf. Ein Tender dafür - ein eigenes Importkontingent im staatlich streng regulierten Alkoholmarkt Norwegens – wurde ausgeschrieben. Winzer können sich bewerben.

Die erfreuliche Entwicklung, die diese Weine in den vergangenen Jahren in Österreich genommen haben, erhält somit weiteren Rückenwind. Bis Ende März 2022 können Winzer aus Österreich ihre PIWI-Weine aus Cabernet Blanc, Donauriesling oder Donauveltliner des Jahrgangs 2021 nun bei Vinmonopolet einreichen. Ab September 2022 kommen die ausgewählten Weine in den Verkauf.

„Dass das norwegische Monopol einen eigenen Tender für PIWI-Weine aus Österreich ausgeschrieben hat, freut uns sehr!“, kommentiert Chris Yorke, Geschäftsführer der ÖWM (Österreich Wein Marketing GmbH): „Unsere Winzer produzieren auf umweltfreundliche Art hervorragende Weine aus diesen Rebsorten, das bestätigen auch zahlreiche Erfolge bei internationalen Verkostungen.“

Apropos: das Jahr 2021 bescherte dem norwegischen Alkoholmonopol einen Rekord. Nie zuvor wurden in dem Land soviel alkoholische Getränke verkauft wie im Vorjahr, über 120 Millionen Liter.

Grosses Gold für Österreich beim PIWI-Weinpreis

PIWI-Weine aus Österreich konnten bereits hohe Auszeichnungen erringen, etwa beim internationalen PIWI-Weinpreis: 2021 erhielten vier Weißweine die höchste Auszeichnung Großes Gold, ein niederösterreichischer Souvignier Gris sogar mit der Bestbewertung von 98 Punkten. Schon 2020 holten mehrere österreichische Weine Großes Gold: vier Weißweine (zwei aus Niederösterreich, zwei aus der Steiermark), ein Rotwein (Niederösterreich) und ein steirischer Sekt.

Riesenerfolg für Vorarlberger PIWI

Beim PIWI Weinpreis im Spätherbst 2021 waren an der Spitze erfolgreich: Das Bio-Weingut Frühwirth aus Niederösterreich mit einem 2020 Souvignier gris aus der Amphore (98 Punkte), die bekannten steirischen PIWI-Pioniere Adam-Lieleg (2018 Muscaris Königslilie, 97 Punkte) und Ploder-Rosenberg (2017 Cuvée Bianca, Souvignier gris & Muscaris, 96 Punkte) sowie das Weinbaukollektiv West aus Batschuns in Vorarlberg in der Weinbauregion Bergland (2020 Solaris Bio, 96 Punkte).

Pilzwiderstandsfähige Rebsorten, sogenannte PIWI, sind Neuzüchtungen. Sie verbinden sensorische Eigenschaften „klassischer“ Rebsorten mit starken Resistenzen gegenüber Rebkrankheiten wie Echten und Falschen Mehltau (Oidium und Peronospora). Dadurch erfordern sie einen geringeren Einsatz von Pflanzenschutzmitteln und sind ein wichtiger Puzzlestein auf dem Weg des umweltbewussten Weinbaus, für den Österreich international bekannt ist.

Vielversprechende Rebsorten in Weiss & Rot

Schon seit Längerem sind die beiden Rotweinrebsorten Roesler (267 ha) und Ráthay (47 ha) in Österreich Qualitätsweinsorten. 2018 kamen die Weißweinsorten Blütenmuskateller (71 ha), Muscaris (81 ha) und Souvignier Gris (55 ha) dazu. Wie das Interesse aus Norwegen bestätigt, zeigen auch weitere Sorten großes Potenzial, etwa Cabernet Blanc (21 ha), Donauriesling (54 ha) und Donauveltliner (31 ha).

 

PIWI-Sorten in Österreich

Für Qualitätswein zugelassen (521,56 ha):


Blütenmuskateller (71,13 ha)
Muscaris (80,97 ha)
Souvignier Gris (54,76 ha)

Ráthay (47,39 ha)
Roesler (367,31 ha)

Für Rebsortenwein zugelassen (162,59 ha): Das sind Weine ohne geschützte Ursprungsbezeichnung der geografische Angabe, nur mit Rebsorten- oder Jahrgangsbezeichnung:

Bronner (16,58 ha)
Cabernet Blanc (21,10 ha)
Donauriesling (53,96 ha)
Donauveltliner (30,78 ha)
Johanniter (8,77 ha)
Solaris (nur Bergland)

Cabernet Jura (13,48 ha)
Pinot Nova (9,51 ha)
Regent (8,41 ha)

Cabernet Blanc © ÖWM; WSNA
Souvignier gris © ÖWM; WSNA
Freut sich über Stärkung des Herkunfsmarketings: ÖWM-Chef Chris Yorke © ÖWM, Anna Stöcher