Der alljährliche Marketingtag der ÖWM (Österreich Wein Marketing GmbH) stieg auch heuer wieder digital. Die Kernbotschaft: Österreich ist ein innovatives Weinbauland und kann damit zuhause sowie auf dem internationalen Parkett gut punkten.

Österreich wird als lässiges, natürliches Weinland mit Innovationskraft gesehen. © ÖWM / Envato

Zwölf Präsentationen von 25 Vortragenden boten dabei ein weites Themenfeld. Im Rückblick war 2021 geprägt von Corona: Verluste in der Gastronomie und im Tourismus stehen Steigerungen im Lebensmittelhandel gegenüber, die jedoch die Einbußen nicht wettmachen können. Im Export zeigt sich trotz der unsicheren Situation ein erfreuliches Bild. Geschäftsführer Chris Yorke erwartet, dass „unser mittelfristiges Exportziel von 200 Millionen Euro bereits mit den finalen Exportzahlen 2021 möglich sein könnte.“ Yorke ist optimistisch, dass Österreich langfristig einen Weinexportwert von einer Viertelmilliarde Euro erreichen kann.

250 Millionen Euro im Export sind das Ziel

„Hauptziel unseres Marketingplans für 2022 ist es, die Relevanz unserer Maßnahmen noch weiter zu erhöhen“, fasst Yorke für das laufende Jahr zusammen. Im Fokus steht unter anderem die VieVinum Ende Mai in der Wiener Hofburg, zu der die ÖWM 800 internationale Gäste einlädt. Übers Jahr hinweg sollen Veranstaltungen und Messen wieder nach Möglichkeit mit persönlichem Kontakt stattfinden, doch auch hybride oder digitale Events werden weitergeführt.

Weiters sollen, wie bereits 2021, speziell Gastronomie und Tourismus unterstützt werden, die von der Pandemie am schwersten betroffen sind. Dafür plant die ÖWM etwa eine Winterkampagne 2022/23, um Touristen im Winterurlaub zum Weingenuss anzuregen.

Fokus USA & The sommelier‘s dream

Um Winzer in ihrer Exporttätigkeit zu unterstützen, lud die ÖWM internationale Experten zum Marketingtag ein, um über die Situation in ihrem Markt zu sprechen. Zielland 2022 ist die USA, ein heiß umkämpfter Markt. Doch Aleks Zecevic (Österreich-Weinkritiker für das Magazin Wine Enthusiast) und Wendy Stanford (Einkäuferin für wine.com) waren sich einig: Der Markt bietet noch Potenzial für Österreichs Weine.

Dabei kommt die „Exotik“ österreichsicher Weine in Verbindung mit ihrer hohen Qualität zum Tragen. Roséweine, Alternativweine und Schaumweine seien wachsende Bereiche, in denen heimische Winzer ansetzen können. Österreichischer Wein generell wird in den USA hauptsächlich mit Grünem Veltliner assoziiert. Zecevic betonte im Besonderen die Eignung österreichischer Weine für und ihre Beliebtheit in der Gastronomie. Grund dafür sei vor allem die Vielfalt an Sorten und Stilen, die große Kombinationsmöglichkeiten bieten: „This is a sommelier’s dream!“

In der Gastronomie „unsere Schätze heben“

Wie sehen die  Perspektiven im Inland in der Gastronomie aus? Trotz schwieriger Zeiten blickte das Podium beim ÖWM Marketingtag positiv in die Zukunft. Gäste seien qualitätsbewusster geworden und das Vertrauen zu Sommeliers und Sommelières sei gestiegen. Dies eröffne Chancen für Unbekannteres, etwa für Sorten abseits von Grünem Veltliner und Co. „Wir haben Schätze, die gehören nur gehoben“, brachte es ein Experte auf den Punkt.

Österreich als lässiges, natürliches Weinland

Österreich präsentiert sich international als lässiges, natürliches Weinbauland mit ausgezeichneten Weinen. Wer kauft Wein aus Österreich und womit wird dieser verglichen? Um diese und weitere Fragen zu beantworten, gab die ÖWM eine internationale Markenstudie in Auftrag. Erste Ergebnisse aus den USA und Deutschland zeigen, dass Österreich neben Grünem Veltliner vor allem für Qualität und Innovationskraft steht.

Expertenpodium im Studio, die Teilnehmer waren online beim Marketingtag dabei. © ÖWM / Envato