Genau ein Viertel (25,0 %) der österreichischen Weinbaufläche wird zertifiziert biologisch bearbeitet. Damit erreicht Österreich einen neuen Spitzenwert und verteidigt seine Position als globale Nummer eins beim Bio-Weinbau.

ÖWM-Chef Chris Yorke ist stolz: "Exakt ein Viertel der heimischen Rebfläche - über 10.000 Hektar - werden biologisch bewirtschaftet. Das ist Weltspitze!" © ÖWM, Anna Stöcher

Das zeigen die neuesten Zahlen aus dem Landwirtschaftsministerium. Insgesamt 10.524 Hektar Rebfläche werden in Österreich zertifiziert biologisch bewirtschaftet. Das ist exakt ein Viertel (25,0 %) der heimischen Weinbaufläche – so viel wie nie zuvor. Damit bestätigt Österreich auch seine internationale Vorreiterrolle beim Bio-Weinbau. 

Bereits 2023 lag das Land laut dem Bericht „The World of Organic Agriculture 2025“ mit 22,6 % Bio-Anteil auf Platz eins aller bedeutenden Weinbaunationen – weit vor Spanien (17,8 %), Frankreich (17,4 %) oder Italien (14,6 %).

Ein Viertel Bio-Weinbau ist eine unglaubliche Leistung!“, betont Chris Yorke, Geschäftsführer der Österreich Wein Marketing GmbH (ÖWM). „Wir dürfen nicht vergessen, dass wir in Österreich schwierigere klimatische Bedingungen als andere, große Weinbauländer haben. Das macht den biologischen Weinbau nicht einfacher, im Gegenteil. Aber unsere Winzer sind überzeugt davon, dass umweltbewusster Weinbau der richtige Weg in die Zukunft ist .

Mehr Aufwand und Risiko für Winzer

Beim biologischen Weinbau steht den Winzern sowohl im Weingarten als auch im Keller weniger Unterstützung zur Verfügung. So sind etwa leicht lösliche Mineraldünger oder synthetische Pflanzenschutzmittel verboten. Ziel ist die Förderung der Gesundheit, Fruchtbarkeit und Biodiversität im Ökosystem Weingarten. 

Für die Winzer ist beim Bio-Weinbau ein höherer, oft manueller Aufwand für die Pflege der Weingärten und Rebstöcke erforderlich. Gleichzeitig erhöht sich das Risiko für Ernteausfälle bei widrigen klimatischen Bedingungen.

25 Prozent in 25 Jahren

Trotz dieses Mehraufwands und unternehmerischen Risikos entscheiden sich immer mehr österreichische Winzer für den biologischen Weinbau. Im Jahr 2000 lag der Anteil an Bio-Weingärten noch bei 1,7 %. Seither ist er rasant gestiegen und liegt nun erstmals bei einem Viertel. 

Gleichzeitig sind auch andere Umwelt-Zertifizierungen in Österreich weit verbreitet: Mehr als jeder zehnte Bio-Weingarten wird biodynamisch bewirtschaftet (14 % der biologischen Rebfläche). 

Außerdem sind 27 % der österreichischen Rebfläche nach dem Gütesiegel „Nachhaltig Austria“ zertifiziert, bei dem über 380 Maßnahmen eines Betriebs – von der Weingartenbewirtschaftung bis zum Gewicht der Weinflaschen – bewertet werden.

Große Nachfrage in Skandinavien und Kanada

Chris Yorke erläutert: „Umweltbewusster Weinbau – ob biologisch, biodynamisch oder nachhaltig – eröffnet auch neue Geschäftschancen. Denn solche Weine werden von manchen Kundenschichten und Exportländern stark nachgefragt, etwa in Skandinavien oder Kanada. 

,,Da unsere Winzer international bekannt dafür sind, besonders umweltbewusst zu produzieren, wächst die Nachfrage nach österreichischem Wein in diesen Märkten seit vielen Jahren – und wir sehen noch deutlich Luft nach oben.“

Österreichs Weinbaufläche leicht gesunken 

Unterdessen zeigen aktuelle Zahlen der Statistik, dass die Weinbaufläche in Österreich auf rund 42.100 Hektar geschrumpft ist. Bei den Erhebungen davor waren noch etwas über 44.000 Hektar Weinbaufläche ausgewiesen. Geschuldet ist diese Tatsache wohl dem wirtschaftlichen Umfeld im Weingeschäft.

Quelle: ÖWM

Hühner im Weingarten (am Foto: Hähne) fressen Unkraut und Schädlinge. © ÖWM / www.pov.at
Nistplatz für Vögel zwischen den Rebzeilen. Sie fressen liebend gerne Schädlinge. © ÖWM / www.pov.at
Der Boden beeinflusst die Weinqualität viel stärker als lange vermutet. © ÖWM / www.pov.at
Kleiner Ziegenstall im Weingarten: die Tiere sind ebenso wie Schafe fleißige Helfer. © ÖWM / www.pov.at
Mohnblumen in der Weingarten- Begrünung sorgen für einen Farbtupfer. © ÖWM / www.pov.at
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