Der Privatkeller von Alexandre de Lur-Saluces, dem legendären Besitzer von Château d'Yquem, wird im November versteigert. Über 2.500 Flaschen, die die Geschichte eines Lebens erzählen und aus den renommiertesten Weinlagen Frankreichs und der Welt stammen.

Der Privatkeller von Alexandre de Lur-Saluces, dem legendären Besitzer von Château d'Yquem, wird im November versteigert. © Château d‘Yquem

Am 13. November kommt die private Weinsammlung von Lur-Saluces in Paris im Hotel Drouot unter den Hammer. Der 2023 verstorbene Marquis leitete das Sauternes-Weingut von 1978 bis 2004. Die Auktion, die von Maison Daguerre mit dem Experten Ambroise de Montigny organisiert wird, bietet rund 2.500 Flaschen aus dem Château de Fargues, dem Familiensitz in Sauternais, an, wo sie seit Jahrzehnten unter idealen Bedingungen gelagert werden.

Der "König" der Sauternes und seine Sammlung

Fast dreißig Jahre lang stand de Lur-Saluces an der Spitze des historischen Château d'Yquem und war Hüter einer der renommiertesten Appellationen der Welt, aber auch ein neugieriger Entdecker internationaler Terroirs. Seine Sammlung, die das Ergebnis eines Lebens voller Reisen und Begegnungen ist, spiegelt diesen Geist wider. 

Das Herzstück der Auktion ist natürlich den Sauternes gewidmet, mit einer Reihe von Yquems, die fast ein Jahrhundert Geschichte umspannen, von 1928 bis 2019. Absolute Raritäten stechen hervor wie drei halbe Flaschen aus dem Jahrgang 1937 mit einem Wert zwischen 1.200 und 1.500 Euro oder solche aus den Jahren des Zweiten Weltkriegs zwischen 1940 und 1946, die auf bis zu 2.000 Euro geschätzt werden.

Aber die Kollektion geht weit über die Grenzen von Bordeaux hinaus. Der in Burgund geborene Marquis war eng mit seiner Heimat verbunden, und in seinem Keller befinden sich einige der berühmtesten Namen der Côte d'Or: von Petrus, Lafite Rothschild, Latour, Cheval Blanc, Margaux, Palmer und Angélus bis hin zu sehr seltenen Etiketten wie einem Corton Grand Cru 2009 der Domaine de la Romanée-Conti und vor allem einem Romanée-Conti 1990, der von Aubert de Villaine gestiftet wurde.

An Ausflügen in die großen Terroirs der Welt mangelt es nicht, wie im Falle des Vega Sicilia von der Ribera del Duero, den Rieslingen von Egon Müller von der Mosel, den österreichischen Süßweinen von Alois Kracher bis hin zum Tokaji von István Szepsy in Ungarn.