Erste Weinberge, auf denen der süße Tokaj im Nordosten Ungarns angebaut wird, sind mit Flavescence Dorée (Goldgelbe Vergilbungskrankheit) infiziert, teilte das Nationale Büro für Lebensmittelsicherheit mit. Die Rebkrankheit hält auch Teile der Steiermark, vor allem das Vulkanland, seit Monaten in Atem.

Amerikanische Rebzikaden übertragen die Rebkrankheit Flavescence dorée („Goldgelbe Vergilbung“) und wandern rund 400 Meter pro Tag. © Wikimedia

"Inspektoren nahmen Proben von zwei Weinbergen und das Labor bestätigte das Vorhandensein des Erregers", sagen die ungarischen Behörden und bestätigen den Ausbruch der Rebkrankheit. Das neuerliche Auftreten der durch die extrem mobile Amerikanische Rebzikade übertragenen Krankheit ging von Slowenien aus und verbreitete sich auch in der Steiermark.

Die täglich mitunter kilometerweit wandernden Zikaden haben nun offenbar den Nordosten Ungarns erreicht. Der Befall in der Weinregion Tokaj, eine der ältesten der Welt, kommt besonders ungelegen. Perimeter wurden in den Weinbergen eingerichtet, um die Ausbreitung zu beobachten und rechtzeitig zu begrenzen durch Rodungen.

Seit 2002 gehört die Tokajer Weinlandschaft zum UNESCO-Weltkulturerbe. Erstmals wurde Tokaj im Jahr 1737 ausgewiesen, als ein kaiserliches Dekret die Region zum Schutzgebiet erklärte. Nach Angaben der Internationalen Organisation für Rebe und Wein (OIV) produzierte Ungarn im vergangenen Jahr 270 Millionen Liter Wein und belegte damit den 14. Platz in der Weltproduktion.