Es ist die Liebe zum Handwerk und Weinviertel, die die beiden Winzer verbindet. Der Röschitzer Mathias Ruttenstock arbeitete viele Jahre bei Anton Bauer am Wagram, aus der beruflichen Verbindung wurde rasch Freundschaft. 2021 taten sich die beiden zusammen und vinifizierten probeweise einen Grünen Veltliner. Nach diesem höchst gelungenen Weinexperiment beschlossen sie, ihre Kooperation auf professionelle Beine zu stellen und gründeten RESPIC.

Ein Weinprojekt benannt nach der mittelalterlichen Bezeichnung von Röschitz, das dem handwerklichen Arbeiten und urtypischen Charakter der hier heimischen Trauben einen neuen Stellenwert verleihen soll. „Respic“ hieß der Weinort Röschitz im Hochmittelalter, er fand 1197 seine erste urkundliche Erwähnung. Mit dem Jahrgang 2021 und drei Weinen gingen die beiden Winzer nun an den Start. Präsentiert wurden der Grüne Veltliner Messwein, der Grüne Veltliner Ried Königsberg und eine Merlot-Fassprobe im Weinviertler Schloss Mittergrabern von Paul Gessl, im Hauptberuf Geschäftsführer der NÖ Kulturwirtschaft. Erhältlich sind die Weine über das Weingut Anton Bauer.

Respic-Weine und die Ried Königsberg

Die Ried Königsberg liegt am 325 Meter hohen Königsberg im Weinviertler Röschitz und ist im Norden und Westen von kühlenden Akazienwäldern umgeben. Die Respic-Weingärten sind östlich ausgerichtet, die Reben stehen auf Löss mit lehmig-schluffigem, kalkhaltigem Untergrund.

Respic Grüner Veltliner Messwein 2021: Handgelesen am 5. November. Mineralischer Boden mit Lehm und Urgesteinsanteilen, 100 % Ausbau im Stahltank. Menge 10.000 Flaschen. Preis ab Hof: 12,90 Euro - Weinbeschreibung von Klaus Egle: Im Duft würzig mit Aromen von weißem Pfeffer und kühler heller Frucht nach weißen Ribiseln und mit einem frischen Hauch von Grapefruit. Am Gaumen schlank, kompakt und knackig, fokussiert, mit rassiger Säure und feinkörniger Mineralik, kühl, saftig und animierend.

Respic Grüner Veltliner Ried Königsberg 2021: Lössboden, 35 Jahre alte Rebstöcke. Späte Handlese am 2. November mit 21,5° Klosterneuburger Mostwaage. Vergärung im Stahltank, dann fünf Monate auf der Hefe, vier Monate auf der Feinhefe und drei Monate Ausbau im Großen Holz. Menge 4.000 Flaschen. Preis ab Hof: 24,90 Euro - Weinbeschreibung von Klaus Egle: Kernige Mineralität in der Nase mit exotischem Touch von Mandarinen, Orangen und Zitronen, kühl, saftig und reif. Am Gaumen straff und kompakt, stoffig mit dichtem Fruchtkörper und kerniger Struktur, geradlinig mit eindrucksvoller Länge. Großes Reifepotenzial.

Merlot 2021 (Fassprobe): 30 Jahre alter Weingarten in Limberg. Handgelesen am 18. Oktober. 24 Monate Ausbau in neuen Bordeauxfässern. Menge 5.000 Flaschen. der Wein wird 2023 gefüllt - Weinbeschreibung von Klaus Egle: Intensive dunkle Würze im Duft, zarte Rauchnote, dazu feine Waldbeerenfrucht, komplex und animierend in der Nase. Am Gaumen kraftvolle Struktur mit reifem Gerbstoff, der dem Wein Statur und Trinkfluss verleiht, dichtem Fruchtkörper und Aromen von schwarzem Pfeffer über Speck bis zu Brombeeren, in Verbindung mit einem erdigen Grundton. 

1992 übernahm Anton Bauer das elterliche Weingut am Wagram mit gerade einmal 3,2 Hektar Rebfläche, inzwischen bewirtschaftet der Qualitätsfanatiker rund 40 Hektar Feuersbrunner Weingärten. Seine wichtigsten Lagen heißen Rosenberg, Spiegel, Kirchthal und Gmirk. Mathias Ruttenstock betreibt das 18 Hektar große Weingut in vierter Generation und sammelte unter anderem am Weingut Anton Bauer Erfahrung für den eigenen Betrieb in Röschitz im Weinviertel.