Vinaria: Ihr 2024 Schilcher Alter Weingarten hat brilliert: Was ist besonders an dieser Lage?

Hannes Jöbstl: Schilcher Alter Weingarten Eibiswald DAC kommt aus unserer ältesten Schilcherlage, die in einer Süd-Südostlage über 450 Meter Seehöhe liegt. Die Reben wachsen dort auf einem tiefgründigen sandigen Braunerdeboden mit Opokinseln.

Vinaria: Insgesamt schienen die Schilcher 2024 etwas heterogen. Wie war aus Ihrer Sicht der Jahrgang?

Hannes Jöbstl: Aufgrund des frühen Erntetermines war die vordergründige Aromatik durchaus eine Herausforderung. Jedoch durch unsere Nähe zur Koralpe hatten wir vor der Ernte noch einige kühlere Nächte, die aus unserer Sicht für die Aromabildung sehr wichtig sind. Besonders positiv hat sich der Jahrgang auf die Dichte und Komplexität ausgewirkt, was dem Typus dieses Schilchers sehr entgegenkommt – der Sir unter unseren Schilchern. 

Vinaria: Wie haben Sie Ihren Sieger-Schilcher gemacht?

Hannes Jöbstl: Die Ernte erfolgte in der zweiten Oktoberwoche per Handlese in kleine Lesekisten, wo das Höchstgewicht bei 13 Kilogramm pro Kiste liegt. Nach einer etwas verkürzten Maischezeit wurde schonend gepresst, dann folgte eine längere Gärzeit bei niedriger Temperatur. Der Schilcher lag danach auf der Feinhefe bis Anfang Feber.

Vinaria: Blauer Wildbacher ist eine lokale Sorte. Warum gedeiht diese in der Weststeiermark derart gut?

Hannes Jöbstl: Wir haben das Glück, dass wir in einer Region zu Hause sind, die bedingt durch die Nähe zur Koralpe große Temperaturunterschiede zwischen Tag und Nacht im Spätsommer und im Herbst hervorbringt. Sowohl für fruchtige Roséweine als auch für fruchtige Weißweine ist das eine entscheidende Voraussetzung. Vielleicht die idealen Voraussetzungen für die nächsten Winzergenerationen. 

Vinaria: Warum wird Ihr Rosé Das rosarote Schaf aus Wildbacher als Rosé und nicht Schilcher bezeichnet?

Hannes Jöbstl: Schon lange ist es unser Gedanke, dem Blauen Wildbacher die Chance zu geben, nicht nur als frisch-frech-knackiger Schilcher, sondern auch als fruchtbetonter Rosé zu reüssieren, wofür sich diese Sorte ja bestens eignet! Bei der Vielfalt der Ausbauweise dieser Traube in unserem Betrieb fehlte uns ein Wein, der in der Säure moderat, jedoch noch animierend, im trockenen Bereich, aber nicht knochentrocken ist und in der Farbe ein helleres Rosé hat. Dies verknüpft mit einem modernen „Gewand“. Der Gedanke für die Namensgebung kam von unserer Tochter Petra: Es handelt sich um einen Ausreißer aus unserer Schilcherfamilie, das „schwarze“ Schaf; jemand der sich kühn entfaltet und kreative Freiräume schafft. Grafisch aufbereitet wurde das Design von unserer Tochter Kerstin. 

Topliste Rosé & Schilcher

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