Einen Aufschrei der Empörung löste die neue Linz-Kampagne des Tourismusverbandes Linz aus, die die oberösterreichische Metropole bewerben soll. Stadt, Bürgermeister, Hoteliers und Gastronomen sind fassungslos, die LinzerInnen schockiert.

Bürgermeister Klaus Luger © Stadt Linz

Bürgermeister Klaus Luger (SPÖ) sah die Sujets in seinem Urlaub zum ersten Mal, die Stadt war in die Vorbreitungen zur neuen Kampagne des Tourismusverbandes in keiner Weise eingebunden: „Das ist total misslungen, eine Schande! Diese Kampagne hätte es nicht einen Tag gegeben, hätte sie im Einflussbereich der Stadt oder von mir gestanden!“, donnerte Luger. Der Tourismusverband Linz (Tourismusdirektor Georg Steiner) wollte mit "Linz ist Linz" besonders die junge Zielgruppe erreichen.

„Linz ist grauslich“: Ungewöhnliche Botschaften wie diese sind Teil der neuen, offiziellen Kampagne „Linz ist Linz“ des Tourismusverbandes. Die teilweise irritierenden Texte sorgen für harte Kritik. Linz wird in der Kampagne als rassistisch und langweilig verkauft, was der Tourismusverband als Stilmittel der "neuen Ehrlichkeit" sieht und damit den heimischen Tourismus ankurbeln möchte. Mit Aussagen wie "Linz ist eintönig" oder "Linz ist ein bisschen rassistisch" wollte man Ecken und Kanten der Stadt betonen. In dieselbe Kerbe schlägt das Video zur Kampagne, vielfachen „Stinkefinger“ zum Thema Linz inklusive.

Nicht der Rede wert, dass vor allem Hoteliers und Gestronomen, aber auch Geschäftsinhaber aller Branchen und vor allem die um das Standortimage und die Lebensqualität potenzieller Mitarbeiter besorgte Industrie gegen die neue „Werbe“-Kampagne Sturm laufen. Wirtschaft und Politik befürchten einen Imageschaden für die dynamische, moderne Stadt und fordern einen sofortigen Stopp.

Betroffen zeigt sich die Bevölkerung der 200.000 Einwohner-Stadt. Niemand versteht diese Kampagne und niemand möchte damit etwas zu tun haben: „Einfach nur traurig“, wie es eine Linzerin formulierte.

© Jürgen Grünwald
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Bürgermeister Klaus Luger © Stadt Linz