In Südfrankreich wurde im Rahmen einer Vergleichsverkostung positive sensorische Bilanz über den Einsatz von Solarpanelen in Weingärten gezogen. Diese teilbeschatten die Reben, produzieren Strom und beeinflussen den Geschmack wenn schon, dann positiv.

Der Panelhersteller Sun’Agri errichtete im Jahr 2018 gemeinsam mit dem Winzer Pierre Escludie in Tresserre in der Appellation Pyrénées-Orientales eine Versuchsanlage über 4,5 Hektar neu ausgepflanze Rebflächen, bestockt mit Grenache blanc, Chardonnay und Marselan. Weitere drei Hektar wurden in derselben Lage mit denselben Rebsorten ohne Solarpanele ausgepflanzt.

Nun, drei Jahre später, standen die fertigen Weine der Jungfernlese 2021 des Grenache Blanc zur Verkostung. Auf beiden Anlagen – mit und ohne Panele – wurde ident gearbeitet, maschinell gelesen und die Trauben verarbeitet. Alles unter Aufsicht der dortigen Landwirtschaftskammer.

Das Ergebnis der Verkostung ergab vorweg keine großen Unterschiede, also auch keine sensorische Beeinträchtigung der Rebanlagen durch die Solarpanele. Tendenziell orteten die Testpersonen beim Wein aus den teilbeschatteten Trauben minimale Vorteile: etwas angenehm weniger Säure, Zucker und Phenole, feinere Nase und mildere Tannine.

Sun’Agri arbeitet derzeit bereits an zwanzig mit Solarpanelen ausgerüsteten Rebanlagen in den südfranzösischen Weinregionen.