Ein rekordverdächtiges Aufgebot von 56 Winzern verwandelte das Wiener Palais Ferstel in einen Ort des Genusses. Bei der stark besuchten Verkostung stand der Terroircharakter der Riedenweine im Mittelpunkt.

Sommelier-Kollage (v.l.n.r.) – oben: Renè Kollegger, Stefanie Wiesner und Simon Schubert – unten: Katharina Gnigler, Matthias Pitra und Sonja Rauch. © Ingo Pertramer, Günther Standl, Michael Körbler, Christian Maislinger, Konstantin Reyer

Die Bedeutung des Bodens für den Charakter eines Weins, die herausragenden Jahrgänge 2021, 2020, 2019 und weiter zurück sowie die allgemeine Entwicklung der steirischen Winzerszene – über all das konnten sich die Besucher der Steirischen Riedenverkostung 2022 in Wien ein aktuelles Bild machen. Die bekannten etablierten Namen waren dabei ebenso vertreten wie so manche aufstrebende Newcomer mit noch kleiner Produktion. Ein besonders erfreulicher Aspekt war das sichtliche Interesse der jungen Winzergeneration daran, die bestehende Tradition in die Zukunft zu führen und dabei ihre eigene Vorstellung vom typisch steirischen Weinstil einfließen zu lassen. 

„Diese Verkostung in Wien ist sicher eine der wichtigsten von Wein Steiermark in Österreich und hat alles abgebildet, was die Steiermark mit ihren vielen lokalen Schwerpunkten und einer recht lebendigen jungen Szene ausmacht“, so Stefan Potzinger, Obmann Wein Steiermark.

Pionierarbeit sensorische Bodenprofile

Breits im Vorfeld der Verkostung erstellten Top-Sommelières und -Sommeliers sensorische Profile der sechs wichtigsten Böden der Steiermark und analysierten deren unverwechselbaren Ausdruck im Wein. Katharina Gnigler vom Landhaus Bacher übernahm hierfür die Patronanz über das Vulkangestein, René Kollegger vom Weingut Wolfgang Maitz über jene für Schiefer. Matthias Pitra von der Weinbar MAST beschrieb den Bodentyp Opok, Sonja Rauch vom Restaurant Geschwister Rauch das Sandgestein. Simon Schubert vom Restaurant Reznicek analysierte den Einfluss von Kalk auf den Wein und Stefanie Wiesner vom Restaurant Konstantin Filippou jenen von Schotter. Diese Beschreibungen dienten den Besuchern als roter Faden und zum Vergleich mit den eigenen Wahrnehmungen. 
 
Werner Luttenberger, Geschäftsführer Wein Steiermark, sieht in diesen sensorischen Bodenprofilen viel Potenzial. „Diese Profile sind sowohl für die Akteure der Weinbranche als auch für die Winzer ein wertvoller Anhaltspunktt;wir werden dieses Thema auf jeden Fall weiterverfolgen.“

Prächtige Stimmung im wunderschönen Palais Ferstl in Wien. © WeinSteiermark/Anna Stöcher