Das St. Magdalener Schutzkonsortium in Bozen feiert in diesem Jahr sein 100-jähriges Bestehen. Damit gilt das Konsortium samt seinen Vorläufern als erste Schutzvereinigung einer Herkunftsbezeichnung für Wein in Italien.

Die Rebsorte Vernatsch spielte in Südtirol lange Zeit eine große Rolle und hat den dortigen Weinbau über Jahrzehnte geprägt. Obwohl die Anbaufläche für Vernatsch in den vergangenen 30 Jahren zurückgegangen ist, bleiben vor allem die Weinbauern im Anbaugebiet des  St. Magdalener der Sorte treu. Viele Winzer versuchen, die Sorte neu zu interpretieren und damit die Nachfrage zu befeuern.

Ziel ist es dabei, den Spagat zwischen Erhalt der traditionellen Ausbauweisen und interessanten Neuinterpretationen, meinen Vertreter des Schutzkonsortiums. Das Anbaugebiet rund um St. Magdalena ist nach wie vor ein Zentrum des Weinbaus in Südtirol und Heimat des Vernatsch. Die Bandbreite reicht vom leichteren, Vernatsch-typischen St. Magdalener bis hin zum sehr kräftigen, holzausgebauten Selektions-Magdalener. 

Im Gegensatz zu vielen anderen Gebieten Südtirols, in denen die Kellerei-Genossenschaften federführend sind, ist rund um St. Magdalena die Direktvermarktung der Weine auch in der Vergangenheit stark verbreitet gewesen. Diese Ab-Hof-Tradition möchten die Winzer forcieren.