Einen schönen Erfolg landete Andy Hauser aus Thalheim (Oberösterreich) bei der CiderWorld in Frankfurt (Deutschland). Nach dem Vorjahressieg holte sich der Unternehmer bei der weltgrößten Apfel- und Birnenweinmesse mit seiner Marke Traunsecco "Herzbluat" erneut den Weltmeistertitel. 

"Das gab es meines Wissens noch nie, dass ein Produzent zum zweiten Mal in Folge den WM-Titel gewann", freut sich Andy Hauser. Bewertet wurden in einer Blindverkostung durch eine Fachjury 180 Produkte aus der ganzen Welt. Die Marke "Herzbluat" erzielte als einzige Probe die maximale Punkteanzahl. Gegen den Aperitif aus Oberösterreich in der Kategorie "Mixed & Flavoured" hatte die Konkurrenz nichts Gleichwertiges aufzubieten. "Die Mischung aus Speck- und Kletzenbirne gibt dem Produkt eine besondere Honignote. Beide Sorten sind nur in Österreich zu finden. Diese Exotik dürfte die Jury überzeugt haben", vermutet der Thalheimer Getränkemacher.

Speck- und Kletzenbirne sorgen für besonderen Geschmack

Hausers eigentliche Profession gilt dem Vertrieb von Berufskleidung, die er entwirft und nach individuellen Ansprüchen erzeugen lässt. Mit der 2012 begonnenen Traunsecco-Erzeugung wollte er anfänglich Kunden mit einem originellen Geschenk überraschen. Die Idee entwickelte sich zum eigenen Geschäftszweig. Mittlerweile werden jährlich rund 25.000 Traunsecco-Flaschen produziert.

Mit seiner Philosophie, Streuobst vor der Fäulnis zu retten, traf der Vater eines 15-jährigen Sohnes eine folgenschwere Entscheidung. Diese bescherte ihm neben viel Mehrarbeit auch ein neues Hobby: "Wir werden jedes Jahr größer und rechnen heuer mit einer Rekordernte. Meine Frau und ich suchen bereits zusätzliche Helfer und einen Kellermeister, der mich entlastet“, so Andy Hauser im Gespräch mit den Oberösterreichischen Nachrichten.

„Kläubig sein“ macht für Streuobstwiesen-Besitzer wieder Sinn

Ein Qualitätsmerkmal liegt in der Produktion, die in der ehemaligen Ziegelfabrik Würzburger ihren Anfang nimmt. Dort wird das angelieferte Obst genau kontrolliert, verdorbene Ware aussortiert, faule Stellen werden händisch ausgeschnitten. Erst dann kommen Birnen und Äpfel in die Presse. Ein weiteres Erfolgsgeheimnis ist das Slow-Press-Verfahren, das dem Obst ein Maximum an Vitaminen, Nährstoffen, Qualität und Geschmack entlockt. Nach zwei Jahren Lagerung in Fass und Flasche wird das fertige Produkt an Kunden und Händler geliefert. Traunsecco, den es in verschiedenen Geschmacksrichtungen gibt, kostet pro Flasche 0,75 Liter im eigenen Shop 19,90 Euro.

"Kläubig sein macht wieder Sinn“, - mit diesem Satz empfängt Hauser augenzwinkernd seine Zulieferer. Soll heißen, dass sich das Bücken nach Fallobst für Landwirte auch lohnen muss: "Wir zahlen bis zu 50 Cent für ein Kilo Birnen; anderswo bekommen sie dafür im besten Fall nur 10 Cent – wenn überhaupt."

Quellen: Hauser Traunsecco; OÖN

© Traunsecco
Frau und Herr „Traunsecco“ Hauser. © Traunsecco
Wertvolles Streuobst von den Wiesen der Bauern bildet die Basis für den Traunsecco. © Christian Huber
© Christian Huber
© Markus Wenzel
Doppelweltmeister Andy Hauser mit den beiden jüngsten WM-Urkunden für seinen Traunsecco. © OÖN
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