Noch ein Nationalgericht gerät wegen des Ukraine-Krieges in Gefahr: Nun fürchten die Briten um ihre geliebten Fish & Chips. Fast alle Zutaten sind direkt oder indirekt von einem der beiden Kriegsländer abhängig.

Die britischen Fish & Chips-Shops und -Imbissbuden leiden nach Angaben des Branchenverbands unter massiven Schwierigkeiten wegen des Kriegs in der Ukraine. Wie die National Federation of Fish Friers (NFFF) kürzlich mitteilte, könnten viele der Fastfood-Betriebe bald vor dem Aus stehen.

Nicht nur das Sonnenblumen- oder Rapsöl, das überwiegend aus Russland und der Ukraine kam, fehlt den Frittenbuden im Brexit-Land. Auch das Weizenmehl für die Panade stammte bisher großteils aus der Ukraine, äußerst preiswert zu Weltmarkttarifen, die deutlich unter den EU-Preisen für Weizen liegen. Zum Teil sind die Exporte aus der Ukraine komplett blockiert, zum anderen kam der Handel mit Russland wegen der Sanktionen praktisch zum Erliegen. Gerade Großbritannien verfolgt bei den Sanktionen eine besonders harte Linie.

Dazu kommt, dass etwa 40 Prozent der Fische, die auf britischen Tellern oder in Pappschachteln landen, von russischen Trawlern (Fangschiffen) gefangen werden. Die verhängten Strafzölle für Fische aus russischem Fang werden die Preise in die Höhe schießen lassen. Bei den Chips wiederum, die großteils in UK selbst angebaut werden, rechnet die NFFF mit deutlichen Kostensteigerungen, weil die Düngemittel großteils aus Russland kommen und ebenfalls von Strafzöllen getroffen werden. Ein Ersatz der russischen Lieferungen ist kaum möglich, das Land ist Weltmarktführer in der Produktion.