Der Wachauer Spitzenwinzer Thomas Schmelz konnte mit dem Federspiel aus der Ried Klaus seinen Vorjahressieg wiederholen. Hier im Interview.

2024 Ried Klaus Weißenkirchen Federspiel WA, Weingut Familie Schmelz © Weingut Familie Schmelz

Vinaria: Nach Ihrem vorjährigen Sieg mit dem Jahrgang 2023 haben Sie heuer mit dem 2024er Grünen Veltliner Ried Klaus Federspiel erneut gewonnen. Was macht diesen Wein so besonders?

Thomas Schmelz: Das Besondere ist eindeutig die Bodenformation – der Urgesteinsboden der Ried Klaus mit dieser einzigartigen Mineralität, der Wein riecht nach salzigem Urgestein. Mit unserem Klaus-Weingarten sind wir am östlichen Ausläufer der Riede; die mittlerweile 40 Jahre alten Stöcke stehen nicht auf den Steinterrassen, sondern dort, wo schon ein tiefgründiger Boden ist, vom Wasserhaushalt perfekt versorgt. Im Osten der Klaus gibt es auch keine Abendsonne mehr, daher ist es, wenn der Schatten gekommen ist, gleich zehn Grad kühler als in der Sonne, was in diesen Zeiten des Klimawandels hilft.

 Vinaria: 80 Prozent macht der Weinberg. Und etwa 20 Prozent ist der Einfluss des Winzers?

Thomas Schmelz: Wir machen viel, etwa die Biodüngung, bringen die Nährstoffe ein und halten den Boden offen. Jede zweite Reihe wird umgebrochen, der Humus eingearbeitet, die Stockbereiche werden offen gehalten. Dass macht in Summe viele Arbeitsstunden im Weingarten.

 Vinaria: Als ausgewiesener Grüner-Veltliner-Spezialist vinifizieren Sie je fünf Federspiele und Smaragde. Das Federspiel Ried Pichl Point war auch unter den Top Ten.

Thomas Schmelz: Die fünf Federspiele werden von mir komplett gleich ausgebaut, alle im Stahltank und mit der gleichen Zeit Feinhefekontakt. Den Unterschied macht der Boden – und der ist vom Pichl Point in Joching Löss-geprägt. Löss macht sehr eigenständige Weine mit charakteristischer Schwarzpfefferwürze – und das leuchtet unter den vier Urgesteins-Federspielen heraus. Unser Loibner Federspiel ernte ich als Erstes. Pichl Point und Klaus sind in der Regel zwei Wochen später dran. 

 Vinaria: Wie sind aus Ihrer Sicht die beiden Jahrgänge 2023 und 2024 zu vergleichen?

Thomas Schmelz: Im Jahr 2023 hatten wir Hagel, mit Einbußen von 30 Prozent in der Riede Pichl Point, die unsere größte Einzellage ist. Und 2023 war auch heißer als 2024 mit hoher Reife. Die Ernte war extrem aufwendig. Das Jahr 2024 war für mich klimatisch ausgeglichener, daher finde ich 2024 hochwertiger. Wir hatten mehr Niederschlag und mussten kaum bewässern. 2024 hatte für die Reben und Pflanzen ein angenehmes Klima – und der Starkregen Anfang September hatte nicht die Auswirkungen wie befürchtet. Der Untergang beim Grünen Veltliner ist nicht eingetreten. Wie wir sehen, sind es tolle Weine geworden. 

 

Topliste Grüner Veltliner mit 12,5  % Alkohol

16,5Weingut Familie Schmelz2024 Ried Klaus Weißenkirchen Federspiel WA
16,4Weingut Waldschütz2024 Strass KA
16,3Weingut Schloss GobelsburgDomaene Gobelsburg KA
16,1Weingut Hofstätter2024 Ried Burgberg Spitz Federspiel WA
16,1Weingut Sigl2024 Ried Kirnberg Rossatz Federspiel WA
16,0Biohof Pratsch2024 Hohenruppersdorf WV
16,0Biohof Pratsch2024 Matznerhügel NÖ
15,9Weingut Blaha2024 Exklusiv Ried Galgenberg NÖ
15,9Weingut Familie Schmelz2024 Ried Pichl Point Joching Federspiel WA
15,8Weingut Buchegger2024 Ried Geppling Gobelsburg KA
15,8Vorspannhof Mayr2024 Ried Loiserweg Stratzing KR
15,8Weingut Rixinger2024 Grüner Veltliner Ried Zornberg Federspiel WA
15,8Urbanihof Paschinger2024 Classic WG

 

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