Es dürfte eine gewiefte Bande sein, die quer durch Europa zieht, mit immer derselben Betrugsmasche: extrem preisgünstiger Jahrgangs-Champagner der Marke Dom Pérignon. Die Firma, unter deren Namen die Masche derzeit läuft, weiß von nichts.

Heiß begehrt: Dom Perigon Rosé 2008. © Dom Pérignon

Sollten Sie ein besonders preiswertes Angebot für edlen Champagner der Marke Dom Pérignon erhalten, noch dazu von einem bekannten Weinhändler, dann Hände weg oder kontaktieren Sie den Händler Ihres Vertrauens. Betrüger ziehen durch Europa und rollen in einem Land nach dem anderen ihre kriminelle Masche aus. Nach Belgien ist nun Österreich an der Reihe.

Angeboten wird der Edelsprudel um rund den halben Preis des Originals. Vorzugsweise handelt es sich dabei um Champagner, die erst kürzlich oder limitiert auf den Markt kamen, daher besonders gefragt sind. Etwa der Rosé 2008, der Plénitude 2 oder die Künstlerkollektionen Lady Gaga und Lenny Kravitz.

Die Masche ist immer ident: Angebote an potenzielle Kunden (= Opfer) erfolgen schriftlich oder telefonisch. Zu zahlen wäre im Voraus, die Ware komme dann binnen 24 Stunden, so das betrügerische Angebot. Die Absender sind natürlich nicht erreichbar, die angeblichen Firmen existieren entweder nicht, ebenso wie Adressen und Telefonnummern. Oder, noch perfider: Es werden Name, Adresse und weitere Daten von bestehenden, seriösen Händlern verwendet, das Briefpapier entsprechend gefälscht und die ausländische Kontonummer der Betrüger eingesetzt.

Genau das fiel einem aufmerksamen und sehr bekannten Weinhändler in Ostösterreich auf. Er forschte nach und stieß auf zahllose Ungereimtheiten. Er urgierte bei der angegebenen Firma in Belgien mittels eingeschriebenem Brief, worauf sich am Montag der echte Geschäftsführer derselben meldete. Dieser fiel aus allen Wolken, hatte keine Ahnung, was da hinter seinem Rücken ablief.

Anzeigen wurden sofort erstattet, sowohl in Belgien (dem Sitz der echten Firma) als auch in Österreich. Die Staatsanwaltschaften ermitteln.