Vinaria hat die mittelkräftigen Grünen Veltliner mit 12,5 Volumsprozent Alkohol wieder auf den Prüfstand gestellt: Die Weine bieten saftiges Trinkvergnügen, die Wachau hat diesmal die Nase vorn.

Verkostungssieger: Petra und Wolfgang Hofstätter (Spitz)

2021 ist ein Traumjahrgang, der in seiner jugendlichen Leichtigkeit viel Trinkvergnügen bietet und ziemlich sicher auch Steherqualitäten bei den Premiumweinen hat. Was den Jahrgang ausmacht – und speziell macht –, das sind in allen Weinregionen und Klimazonen die nahezu flächendeckend erzielte hohe Reife und Zuckergradation der Trauben, auch in den klimatisch kühlsten Ecken der Weinbaugebiete.

Als zusätzlicher Spaßmacher fungiert die prägnante Säure, die sich in vielen Weinen findet. Besonders beim säuremäßig nicht besonders verwöhnten Grünen Veltliner ist eine erfrischende Offenbarung.

Saftige Mittelgewichte viel Trinkvergnügen

Man kann von 2021 getrost als einen perfekten Grüner-Veltliner-Jahrgang sprechen, da viele Weine eine Eleganz und Frische in sich tragen und weder in die Breite gehen noch zu unterreifer Gerbstoffigkeit neigen. Mehr als 130 Grüne Veltliner wurden zum Vinaria-Jahrgangs-Tasting eingereicht. Die Qualität der Weine ist diesmal sehr hoch.

Rund 90 Prozent der verkosteten Veltliner haben locker die 14,5 Punkte geschafft, wo Vinaria von „guten, ansprechenden und reintönigen Weinen mit Trinkfluss“ spricht. Jeder dritte Veltliner der Verkostung war sogar „sehr gut“ und somit ein Drei-Sterne-Wein „von überdurchschnittlicher Qualität mit Frucht, Substanz und Harmonie“.

Hohes Niveau mit zwei Spitzen: Hofstätter und Gobelsburg

Aus der Masse der sehr guten Veltliner sind am Ende zwei noch einmal besonders herausgestochen: Der erste stammt vom Wachauer Wolfgang Hofstätter und ist am Spitzer Steinporz entstanden. Zwei Veltliner-Parzellen bewirtschaftet Hofstätter dort, zusammen sind es etwa 70 Ar. In dieser Riede Steinporz macht der Winzer ausschließlich Federspiele. Dementsprechend hochwertig schmeckt sein Steinporz-DAC-Veltliner, dem er zur knackigen Säure und Mineralität bewusst rund vier Gramm Zuckerrest als Abrundung belassen hat. Mit 16,9 Vinaria-Punkten kratzt Hofstätter nicht nur am 17er, sondern darf sich auch über die Auszeichnung mit vier Sternen freuen.

Ebenso ausgezeichnete vier Vinaria-Sterne, und mit 16,7 Punkten nur zwei Zehntelpunkte hinter dem Sieger, schaffte Michael Moosbrugger, Hausherr von Schloss Gobelsburg, mit seinem Veltliner Domaene Gobelsburg Kamptal DAC. Wobei dieser süffige Gebietswein ein ganz anderes Kaliber darstellt. Denn von diesem typischen Kamptaler macht Moosbrugger in guten Jahren an die 400.000 Flaschen.

Wachau setzt sich in Szene

Hinter den beiden Siegerweinen von Hofstätter aus Spitz und Schloss Gobelsburg strahlte Heinz Sigl aus Rossatz. Der Winzer vom Wachauer Südufer punktete mit einem sehr eigenständigen Federspiel von seiner Top-Riede Kirnberg, einer Hochplateau-Lage in Rossatz. Den hervorragenden vierten Platz teilen sich drei Winzer – darunter Toni Haiderer, erneut ein Wachauer vom rechten Donauufer. Der Winzer aus Unterbergern punktet mit seinem ungemein straffen Federspiel Ried Süßenberg in Mauternbach.

Einmal mehr setzt auch der Spitzer Winzer Franz Josef Gritsch mit seinem mineralischen Federspiel von der Achleiten in Weißenkirchen ein Veltliner-Ausrufezeichen. Dritter Veltliner-Winzer in diesem Top-Ranking ist der Wagramer Winzer Franz Leth, der mit seinem lössgeprägten Ried Schafflerberg, ein nach Süden geneigtes Hochplateau in Fels am Wagram, aufzeigt.

Traisental & Kamptal

Schaut man weiter in den Top Ten, findet sich der beste Traisentaler – Tom Dockner und sein kalkbetonter Veltliner vom Theyerner Berg, eine kalkreiche, hochgelegene Lösslage unweit des Weinguts. Die besten Kamptaler Weingüter kommen aus Strass – einerseits von Birgit und Gloria Eichinger mit ihrem fruchtcharmanten Veltliner von der Ried Wechselberg.

Andererseits setzt sich auch der Strasser Lorenz Haas vom Weingut Allram mit seinem trinkvergnüglichen Veltliner Alte Reben, in dem die ältesten Veltliner-Stöcke (30 bis 60 Jahre alt) aus den Weingärten Lamm, Grub, Hasel und Gautscher vereint sind.

Auf gleich hohem Niveau setzen sich zwei weitere renommierte Wachauer Weinbetriebe in Szene: Aus Weißenkirchen das Weingut Jamek mit seinem puristischen Federspiel von der Achleiten und aus der oberen Wachau Karl Lagler mit dem wunderbar straffen und knochentrockenen Veltliner-Federspiel aus seinen „Spitzer Himmelsrichtungen“.

Starke Ansagen aus dem Weinviertel

Wie stark der Grüne Veltliner mit dem Weinviertel verwachsen ist, dokumentieren die beiden sortentypischen Weine von Hans Setzer aus Hohenwart mit seinem Ausstich Weinviertel DAC sowie Andreas Pröll aus Radlbrunn, der mit seinem Veltliner aus der Ried Brenner an die Vorjahresleistung anschließen konnte.

Apropos Weinviertel: Österreichs größtes Weinbaugebiet, das den Veltliner als seine Leitsorte hat und damit DAC-Vorreiter für alle anderen wurde, feiert 20 Jahre DAC. Und Zufall oder nicht, die Weinviertler Winzer haben heuer gefühlt vermehrt Veltliner unter der Herkunft Weinviertel eingereicht – und das erfolgreich: etwa Karl Hindler aus Schrattenthal mit „Löss“, Hahn aus Hohenruppersdorf mit Klassik sowie das Weingut Dürnberg in Falkenstein mit ihrem Ortswein Falkenstein und Franz Prechtl aus Zellerndorf mit seinem Classic.

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Topliste Grüner Veltliner bis 12,5% (Auszug)

16,9

Weingut Hofstätter 2021 GV Ried Steinporz Spitz Federspiel WA
16,7 Schloss Gobelsburg

2021 GV Domaene Gobelsburg KA

16,3 Weingut Sigl 2021 GV Ried Kirnberg WA
16,2  FJ Gritsch

2021 GV Ried Klaus Weißenkirchen Federspiel WA

16,2  Anton & Silke Haiderer

2021 GV Ried Süßenberg Mauternbach WA

16,2 Weingut Leth

2021 GV Ried Schaflerberg WG

16,1  Tom Dockner 2021 GV Ried Theyerner Berg TR
16,1  Weingut Eichinger 2021 GV Ried Strasser Wechselberg KA
16,0 Weingut Allram 2021 GV Alte Reben KA
15,9 Weingut Jamek

2021 GV Ried Achleiten Weißenkirchen Federspiel WA

15,9  Weingut Lagler

2021 GV Spitzer Himmelsrichtungen Federspiel WA

15,9  Weingut Pröll 2021 GV Ried Brenner NÖ
15,9  Weingut Setzer 2021 GV Ausstich WV
15,8 Vorspannhof Mayr

2021 GV Ried Wolfsgraben Krems KR

15,8  Weingut Waldschütz 2021 GV Ried Stangl KA
15,8  Richard Walzer 2021

GV Ried Wolfsgraben Krems KR

 

Topliste Best Buy Grüner Veltliner bis 12,5% bis 7 Euro (Auszug)

15,9 Weingut Pröll 2021 GV Ried Brenner NÖ € 5,10
15,8 Richard Walzer 2021 GV Ried Wolfsgraben Krems KR € 6,80
15,7 Weingut Hindler 2021 GV Löss WV € 6,50
15,7 Manfred Steinschaden 2021 GV Langenlois Selektion KA € 6,30
15,6 Weingut Cobenzl 2021 GV Classic WI € 7,00
15,6 Gerhard Deim 2021 GV Weinzapfl KA € 6,50
15,5 Stefan Bauer 2021 GV Wagram WG € 7,00
15,5 Lenz Moser 2021 GV KR € 6,18
15,5 Weinhof Englhart Schoderböck 2021 GV Ried Rafasetzen TR € 5,70
15,4 Wolfgang & Sylvia Groll 2021 GV Vom Stein KA € 6,50
15,4 Weingut Haimerl 2021 GV Edition KA € 6,90
15,4 Weingut Prechtl 2021 GV Classic WV € 6,90
15,4 Weingut Pröll 2021 GV Ried Galgenberg NÖ € 5,30
Michael Moosbrugger, Platz 2 der Verkostung "Grüner Veltliner mit 12,5%" © Regina Hügli
Heinz und Adrienne Sigl, Platz 3 der Verkostung "Grüner Veltliner mit 12,5%"
FJ Gritsch vom Vinaria 5-Kronen Weingut Gritsch (Spitz) © Weingut FJ Gritsch
Silke und Anton Haiderer © Monika Löff
Franz Leth © Anna Stöcher
Tom Dockner © Karma + Pitch
Gloria Eichinger © Weingut Eichinger
Lorenz Haas-Allram © Julius Hirtzberger
Julia und Herwig Jamek © Regina Hügli