Grande finale beim wachau GOURMETfestival 2023 mit einem beeindruckenden Châteaufest von und mit Château Angelus aus dem Bordelais. Auch die Kulinarik wurde von Angelus gestellt in Form der eigenen Sternerestaurants aus Bordeaux und Saint-Émilion. Großes Kino. Hier auch die Kostnotizen.

Sternerestaurants aus Bordeaux und Saint-Émilion. Großes Kino. Hier auch die Kostnotizen.

Wie mehrfach berichtet, zählt Angelus im Besitz der Familie De Boüard de Laforest zu den berühmtesten und besten Châteaus aus dem Bordelais. Das ist unter Weinkennern kein Geheimnis. Was wenige wissen: Seit einigen Jahren betreibt die Angelus Familie auch zwei eigene Sternerestaurants in den Altstädten von Bordeaux (L'Observatoire du Gabriel am Place de la Bourse) und in Saint-Émilion (Logis de la Cadène). Deren Küchenchef Alexandre Baumard kam samt Toppatissier Damien Amilien höchstpersönlich ins Schloss Dürnstein, um das Angelus Dinner phantastisch zu bekochen.

Die ausgesuchten Weine dazu präsentierte Exportchefin Anna Tkachenko-Marie und vermittelte am Rande tiefe Einblicke in die Historie von Angelus, Anlagen und Terroirs in Saint-Émilion und die Philosophie des Hauses. Selbst der stellvertretende Generaldirektor Léonard Wapler gab sich an diesem Abend die Ehre. Ergänzt wurden das Team und die hervorragenden Rotweine durch Hans Astrom, den Chairman des südafrikanischen Weinguts Klein Constancia, einem Schwestergut von Angelus; er hatte den berühmten Süßweine Vin de Constance ebenso im Gepäck wie den Flaggschiff-Sauvignon Blanc Clara.

Alles in allem ein perfektes Finale eines großartigen Festivals, das soviele Hiighlights in die beiden Wachauer Gourmetwochen packte wie nie zuvor in der fünfzehnjährigen Geschichte.

Sternedinner & Masterclass mit großen Weinen

Zum Sternedinner und davor in einer Masterclass für Fachpublikum wurden – unterschiedliche - Weine degustiert, die Vinaria Chefredakteur Peter Schleimer so beschreibt:

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2021 Clara Sauvignon Blanc, Klein Constantia

Etwas röstig-schotige Anklänge, kraftvoll, Melonen, kühle Kräuterwürze, Minzehauch vom Holz; saftiges Entree mit Frucht nach Melone und grüner Stachelbeere, knackig, erfrischend, spritzig, Gerbstoffstütze, rassige Säure, mittellang.

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2012 Carillon d‘Angelus (50ME, 25CF, 25CS)

Wildes Bukett, rotbeerige Frucht, Hagebutten und Erdbeeren mazeriert, kraftvoll, Zimtnoten, einige Fülle, reif und klar, leicht papriziert; Rotbeerenfrucht mit noch spürbarem Holz, auch Hagebutten, Reifenoten, mittleres Finish.

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2015 Carillon d’Angelus (50ME, 40CF, 10CS)

Volle Nase, schöne Veilchennoten, viel florale Anklänge, samtig, dunkle Beeren, sehr saftig, vollmundig, wuchtig, sehr gute Substanz, voll ausgereift mit recht guter Länge.

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2014 Angelus (50ME, 50CF)

Reife, sehr satte rote Beerenfrucht, eingemachte und dunkle Noten, mollig, Pflaumen und Veilchen; füllig, geschmeidiges Tannin, sehr ausgewogene Frucht, viel Schliff, mittelkräftiger Schmelz, anmutig, saftig nach hinten, zartherb, sehr schön.

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2015 Angelus (62ME, 38CF)

Opulente, sehr samtige und tiefgründige Nase, reife Waldbeeren, vollreife Sauerkirschen, Bitterschoko, reichhaltig; wuchtig, Riesenpower, saftig, noch mit Kanten, feurig, etwas forderndes Tannin im Finish.

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2011 Angelus (60ME, 40CF)

Samtige Nase, ausgereift, recht schöne Fülle, Schwarzkirsche, samtig, etwas Lorbeer und Tabak; sehr schöne Saftigkeit, ausgewogen, kraftvoll, tolle Balance, guter Tanninschliff, süße Karotten, kernig, toller 2011er, recht lang, gute Frische.

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2012 Angelus (55ME, 45CF)

Rauchig und Gewürznoten, gebratenes Fleisch, opulente Fülle, Dörrzwetschken, Veilchen und dunkle Beeren, viel Zimt, etwas Reife, Pfeffer; kraftvoll, ungemein saftige Frucht, Beeren, zeigt schon etwas Reife, Tabak, Kakao, schmelziges mittellanges Finish.

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2010 Angelus

Herrlich tiefgründige Nase mit satter Dunkelfrucht, ungemein konzentriert, Schwarzkirschen, Lakritze, dunkle Beeren, Macisblüte und Nelken; supersaftig, herausragende puristsiche Frucht, Tiefgang, vereinigt Power, Struktur und Eleganz, endlos lang, toll.

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1989 Angelus

Tiefdunkles, konzentriertes Bukett, samtige großzügige Beerenfrucht, wunderbare Veilchennoten, Tintenblei, profund und komplex; samtig und vollmundig, von dunklen Fruchtnoten erfüllt, auch Zwetschken und reife Walderdbeeren, supersaftig, tolles Tanninrückgrat, beeindruckende Länge, herrlich.

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1959 Angelus

Füllig, eingekochte Rotbeerenfrucht, Himbeeren und Erdbeeren, viel Kräuterwürze, Kerbel, Chinarinde; elegant saftig, mittelgewichtig, etwas Karamell, eingekochte Frucht, seidig, fast dekadent, Orangenzesten, aber nicht austrocknend, mittleres Finish, würdevoll gereift.

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2021 Vin de Constance, Klein Constantia (100% Muskat)

Etwas Stoffnoten, ziemlich ausgereift, viel Honig, Gelee von gelben Früchten, leichte Würze, verlockend, sehr dicht; weich und opulent, rosiniert, eher niedrige Säure, zartherb, mittlere Struktur, schöne Frucht, etwas burschikos, mittlere Länge.

Anna Tkachenko-Marie präsentierte Lagen, Terroirs und Weine von Château Angelus….. © Vinaria
….während Hans Astrom das Süßweinmachen bei Klein Constancia erläuterte. © Vinaria
Hans Astrom (rechts) auf Besuch bei Franz Hirtzberger. © Vinaria
Anna Tkachenko-Marie mit Vinaria Herausgeber Erwin Goldfuss © Vinaria
Schnappschuss von der Angelus Masterclass in Schloss Dürnstein. © Gerhard Fürtbauer
Der 1959 Château Angelus stammte aus privater Sammlung von Gerhard Fürtbauer, beeindruckte die Experten. © Vinaria
Eindrucksvolle Flaschenparade am Fenster zur Wachau. © Schloss Dürnstein
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