Federspiele sind die mittelschweren Weine der Wachau nach dem Codex Wachau, den die Gebietsschutzvereinigung Vinea Wachau als Maß der Dinge anlegt. Diese Weine mit meist um die 12 Volumenprozent Alkohol sind stark nachgefragt und kosten im Schnitt 10 Euro.

Vinea Wachau erhob das durchschnittliche Preisgefüge von über eintausend Weinen ihrer rund 200 Mitglieder an beiden Ufern der Wachau. Die Federspiele bilden dabei die goldene Mitte der Wachauer Weinhierarchie aus Steinfeder (bis maximal 11,5 Volumenprozent Alkohol), Federspiel (zwischen 11,5 und 12,5 Volumenprozent) und Smaragd (mindestens 12,5 Volumenprozent).

In der Praxis kommend die Federspiele in guten Jahren im Durchschnitt der Betriebe bei 12,5 und die Smaragde bei 13 bis 14 Volumenprozent zu liegen. Die Kategorisierung soll den Konsumenten einen ungefähren Anhaltspunkt bieten, welchen Geschmack, Alkohol- und Restzuckergehalt man beim Genuss erwarten kann. Mittlerweile ist diese Kategorisierung auch im Kreise der Vinea Wachau Mitglieder nicht unumstritten.

Wie dem auch sei: Die Erhebung des aktuellen Preisgefüges hat einige interessante Details zutage gefördert:

73 erhobene Steinfederweine erbrachten eine Preisspanne zwischen 5,50 und 15 Euro mit einem Mittelwert von 7,60 Euro.

523 auf ihren Ab-Hof-Preis untersuchte Federspielweine boten eine Preisspanne von 5,90 bis 29 Euro, der Durschnittspreis pro Flasche 0,75 Liter lag bei exakt 10 Euro. Ziemlich genau die Hälfte der Weine (265) waren dabei Gebiets- oder Ortsweine nach der Wachauer DAC Pyramide. Deren Preisspanne in ihrem Segment lag bei 6,70 bis 29 Euro, der Schnitt bei 10,20 Euro – also nur einen Hauch über der Federspiel-Gesamtheit.

Die 258 Riedenweine unter den Wachauer Federspielen zeigten eine Preisspanne von 5,90 bis 22 Euro. Somit ist der günstigste Federspielwein durchaus ein Riedenwein, während die Federspiele mit einem Preisgefüge zwischen 22 und 29 Euro – die preisliche Oberschicht sozusagen – Ortsweine oder darunter eingeordnete Weine sind.

Bei den 438 Smaragdweinen begann das Preisband bei überraschend günstigen 7,40 und endete im Luxussegment bei 72 Euro pro Flasche. Das sind jedenfalls die gefragtesten und berühmtesten Riedenweine der namhaftesten Winzer der Wachau. Diese „Luxuskategorie“ drückte mit Sicherheit den Durchschnittspreis der Smaragde spürbar nach oben, dieser beträgt 20,90 Euro.

FAZIT: Gute Wachauer Federspielwein kosten etwa gleich viel wie ein Großteil der Smaragdweine. Noch deutlicher wird dieser Vergleich, wenn man sich aus dem Preisband der Smaragde das Luxussegment wegdenkt. Ein Hinweis jedenfalls auf die starke Nachfrage nach guten Wachauer Federspielen.

Der Erhebung zugrunde liegen Weine des Jahrgangs 2021. Angenommen werden darf, dass aufgrund der allgemeinen Kostensteigerung, der Inflation und der im Spitzenfeld weiter gestiegenen Nachfrage die Durchschnittspreise im Jahrgang 2022 um gut zehn Prozent steigen werden; an der Spitze erheblich stärker. Der teuerste Smaragd aus 2022 wird ab Hof wohl an der 90 Euro Marke kratzen.

© Vinea Wachau