Als Mittelmeerdiät werden gemeinhin die Essgewohnheiten des Mittelmeerraumes im europäischen Bereich umschrieben. Eine spanische Studie hat neue Beweise dafür gefunden, dass mediterrane Ernährung zu einer besseren Herzgesundheit führen kann.

…wie der Wein, speziell Rotwein. © Shutterstock

Dafür verantwortlich seien vor allem phenolische Stoffwechselprodukte, die bei der Verdauung von Wein und gesunden Lebensmitteln entstehen. Die Studie untersucht, wie der Körper die in Lebensmitteln und Wein enthaltenen Polyphenole verstoffwechselt und wie diese Polyphenole unserem Körper auf molekularer Ebene helfen könnten. So konkret die Ergebnisse sind, so sperrig ist der Titel der Studie: „Association of Microbiota Polyphenols with Cardiovascular Health in the Context of a Mediterranean Diet“.

Wissenschaftler wissen seit langem um die potenziellen gesundheitlichen Vorteile der mediterranen Ernährung, die vor allem den Verzehr von Obst, Gemüse, Meeresfrüchten, Nüssen, Vollkornprodukten und Olivenöl sowie einen moderaten Weinkonsum umfasst. Diese Vorteile sind wahrscheinlich zum Teil auf den hohen Gehalt an Polyphenolen zurückzuführen, organischen Verbindungen, die in Obst, Gemüse, Schokolade, Tee und Wein enthalten sind.

Gemüse, Meeresfrüchte, Vollkornpasta, Olivenöl und Wein

Wie sich Polyphenole im Körper verhalten, ist jedoch noch nicht ausreichend geklärt. Studien haben ergeben, dass viele Polyphenole schnell abgebaut werden. Nur relativ wenige der Antioxidantien in einem Grünkohlsalat oder einem Glas Cabernet erreichen den Blutkreislauf in ihrer ursprünglichen Form. Anstatt im Dünndarm absorbiert zu werden, gelangen viele Polyphenole in den Dickdarm, wo sie in verwandte Verbindungen umgewandelt werden. Diese mikrobiellen Polyphenole haben möglicherweise andere gesundheitliche Auswirkungen als ihre Vorläufermoleküle. Und diese Verstoffwechselung scheint entscheidend für die Entfaltung ihrer gesundheitlichen Vorteile zu sein.

Die spanischen Forscher analysierten die Daten von 200 Teilnehmern einer Studie in Barcelona und verglichen die Konzentrationen von fünf mikrobiellen Phenolmetaboliten in Urinproben mit der Einhaltung der Mittelmeerdiät und der kardiovaskulären Gesundheit der Teilnehmer. Sie fanden heraus, dass Personen, die sich am konsequentesten an die Mittelmeerdiät hielten, die höchsten Werte an mikrobiellen Polyphenolen in ihrem Urin aufwiesen, was mit einer besseren kardiovaskulären (Herz-)Gesundheit korrelierte. Die Forscher wiesen zudem darauf hin, dass mikrobielle Polyphenole die Herzgesundheit nur zu verbessern scheinen, wenn sie im Team wirken, also von verschiedenen Lebensmitteln stammen, durchaus kombiniert mit Wein und da wieder vor allem mit Rotwein.

Die Studie wurde in der Fachzeitschrift Food Research International veröffentlicht.