Beim traditionellen Weinbautag des Burgenländischen Weinbauverbandes wurde Rück- und Ausschau gehalten. Dabei auch ein Denkprozess angestoßen, bei dem am Ende eine Neufassung der burgenländischen DAC Verordnung stehen könnte.

Die Idee dahinter: Die Herkünfte des Burgenlands noch stärker unter ein Dach zu stellen und die zugelassenen Sorten auszuweiten. Dazu auch die Cuvées unterm DAC Dach aufzunehmen, stellen diese doch zahlreiche der burgenländischen Wein-Aushängeschilder. Vor allem in der Cuvetierung französischer Sorten, die im Burgenland immer größere Bedeutung gewinnen. Oder dieser Sorten mit den Leitsorten Zweigelt und Blaufränkisch.

Weinbaupräsident Andreas Liegenfeld und Georg Schweitzer, Geschäftsführer der Wein Burgenland, gaben einen Ausblick auf Optionen, die sich durch eine Reformierung des bestehenden DAC-Systems ergeben können. Beide stellten jedoch klar, dass man erst am Anfang dieses Prozesses sei und noch viele Diskussionen im Land, im Bund und in den Regionen nötig seien. „Langfristiges Ziel ist es, mit der Stärkung der Marke Burgenland Wettbewerbsvorteile am Weinmarkt auszuschöpfen. Dazu müssen alle an einem Strang ziehen“, so Liegenfeld und Schweitzer.

Weinmarke Burgenland noch stärker machen

Dass auch Überlegungen hinsichtlich der Ausweitung des Finanzaufkommens aus den DAC Regularien dahinter stecken, dürfen nicht nur Schelme denken. Die DAC Abgaben, die die Winzer zu leisten haben, sind gesetzlich geregelt. Die Bundes-Weinbaupolitik sieht den Vorstoss der Burgenländer skeptisch, möchte derzeit die DAC Regularien weder großflächig aufschnüren noch strukturell verändern. Was am Ende eines sicher längeren Diskurses stehen wird, ist derzeit nicht abzuschätzen.

Ein regionales Weinkomitee für rasche Entscheidungen

Das Burgenland hat – wie auch die Steiermark – den anderen weinbautreibenden Bundesländern ein entscheidendes Faktum voraus: „Es gibt nur ein Regionales Weinkomitee, in dem Vertreter aus sämtlichen Weinbauregionen sitzen. Dadurch kann wesentlich rascher entschieden und umgesetzt werden“, so Weinbaupräsident Liegenfeld, der speziell die junge Winzergeneration ansprechen möchte: „Es ist mir ein besonderes Anliegen, die „next Winzer-Generation“ in die Gestaltung der burgenländischen Weinzukunft einzubinden.“

Im Burgenland werden auf 11.772 Hektar Wein angebaut, 57 Prozent Rotwein und 43 Prozent Weißwein. Knapp 20 Prozent werden bereits biologisch bewirtschaftet.