Im 92. Lebensjahr verstarb am 17. März 2021 Winzerlegende Sepp Moser aus Rohrendorf bei Krems. Er war der jüngste Sohn des Weinbaupioniers Professor Lenz Moser.

Die Familie Moser ist eine der traditionsreichsten Weinbaufamilien Österreichs. Seit 1848 wird Weinbau betrieben und das Know-how über Generationen weiter gegeben und ausgebaut. 1848 gründete Anton Moser sein Weingut in Rohrendorf. Der bekannteste Sproß der Familie ist sicher Prof. Dr. Laurenz „Lenz“ Moser, der in den 1950er-Jahren die „Hochkultur“ als Erziehungsform der Weinrebe weltweit etablierte und die Arbeit in den Weingärten damit revolutionierte.

Sepp Moser übernahm mit seinem Zwillingsbruder Laurenz Moser (IV.) die Verantwortung über die Firma Lenz Moser, betrieb die Familienweingärten und die Rebschule.

Nachdem die Firma Lenz Moser 1986 an die Linzer VOG verkauft wurde, gründete Sepp Moser 1987 das Weingut Sepp Moser mit Weingärten in Rohrendorf – auch Sitz der Kellerei – und Apetlon. Seit dem Jahr 2000 führt sein Sohn Niki das Weingut und war einer der ersten in Österreich, die auf biodynamische Bewirtschaftung umstellten, mehr noch: auf die besonders strenge Demeter-Zertifizierung.

Mit viel Enthusiasmus und Energie schaffte er es innerhalb weniger Jahre, sich einen bedeutenden Namen vor allem in Österreich aufzubauen. Neben Grüner Veltliner und Zweigelt war er auch einer der ersten in der Weinbauszene, der auf internationale Rebsorten wie Chardonnay und Sauvignon blanc, im Burgenland auf Merlot und Cabernet Sauvignon setzte. Er erarbeitete sich rasch eine starke Präsenz bei Privatkunden und in der Gastronomie.

Die letzten 20 Jahre verbrachte Sepp Moser mit seiner Lebensgefährtin Eva Salomon im Atriumhaus Rohrendorf, dann in Joching. Er hinterlässt 5 Kinder und 13 Enkelkinder.

Bewahrt hat Sepp Moser der Familie ein besonderes Kleinod, das Atriumhaus in Rohrendorf, einst Privathaus von Professor Lenz Moser. Das Atriumhaus, malerisch eingebettet in die Weinhänge im östlichen Kremstal, ist auch eine beliebte Eventlocation.