Weinguide
Ausgabe 2025/26
Filtern nach:
Sortieren nach:
2024 Riesling Ried Steinberg/Grinzing 1ÖTW
Weingut Hajszan Neumann
Wien

Tiefe, steinige Struktur, saftig, feine Frucht, elegant, saftig, Steinobst, reifer Apfel, macht Spaß, nicht ganz auf Niveau des Vorgängers.

Weißwein
Riesling
€€€€
Naturkork

Weingut Hajszan Neumann
Wien

Ing. Fritz Wieninger
1190 Wien
Grinzinger Straße 86

Dieses Wiener Weingut im Besitz von Fritz Wieninger wird von ihm, ebenso wie das Stammhaus, biodynamisch bewirtschaftet. Die besten Lagen befinden sich am Nussberg und in Grinzing auf der Ried Steinberg. Der Steinberg ist bestockt mit Riesling und Grüner Veltliner. Letzterer ist aktuell 2024 von überragender Qualität. Der Wiener Nussberg ist wohl das non plus ultra unter den Weinbergen Wiens. Tolle Wiener Gemischte Sätze von der Ried Weisleiten. Ein formidabler Weissburgunder Nussberg Ried Gollin. Hervorragend und neu: 2024 Riesling Nussberg Ried Langteufel. Hajszan Neumann ist die Spielwiese von Wieninger für Natural Wines. Maischevergorene Weine, ausgebaut etwa in Amphoren, Betoneiern etc. Es sind unverwechselbare Weine mit kompakten Strukturen und enormer Tiefe. Natural Gemischter Satz, Natural Muskateller, Natural Traminer – Weine von überragender Klasse. Vor allem der Traminer. Natural in Rot wie Zweigelt 2023 und Cabernet Franc 2024 sind spannungsgeladene Kreszenzen, die einen nicht kalt lassen. Diese tollen Weine kann man beim Heurigen am Nussberg – betrieben von Fritz Wieninger – zu den angebotenen Schmankerln genießen.

mehr
2023 Sauvignon Blanc Beerenauslese Seewinkel
Weingut Hans Tschida – Angerhof
Neusiedlersee

(Restzucker 190 g/l) Süße Schoten, Laub, Kletzen, dezente Kräuterwürze; viel Sortentypizität, saftiger Fruchtcharme mit feiner Süße-Säure-Balance, eingelegte rote Paprika, reife Ananas, Stachelbeere und Orange, trinkig.

Süßwein
Sauvignon Blanc
€€€
Glassstöpsel

Weingut Hans Tschida – Angerhof
Neusiedlersee

Hans Tschida
7142 Illmitz
Angergasse 5

Winzer Hans Tschida vom Angerhof in Illmitz ist auf Prädikatsweine spezialisiert – und in dieser süßen Wein-Nische zählt er nicht nur zu den Top-Stars in Österreich, sondern zu den Besten seines Metiers in der Welt. Den Titel „Sweet Winemaker oft the Year“ hat der sympathische und immer gelassen wirkende Hans Tschida schon zehn Mal überreicht bekommen. So oft wie kaum ein anderer seiner Zunft. Was Tschida, sein Weinschaffen und letztlich seine Weine auszeichnet, sind die Leichtigkeit und das Trinkanimo, das in ihnen steckt. Das gilt schon im süßen Einstiegsbereich für die Spätlesen und Auslesen, aber noch viel mehr in beeindruckender Weise für die Beerenauslesen und Trockenbeerenauslesen, wo es wahrlich weltmeisterlich zugeht. Sein Erfolgsrezept scheint simpel: der Natur ihren Lauf lassen und das spezielle Terroir des Seewinkels ungeschminkt in die Flasche bringen. Winzergeschick und Erfahrung machen aus dieser simplen Botschaft ein großes Süßwein-Kino. Seine Prädikatsweine baut der Winzer ausschließlich im Stahltank aus, um den Fokus einzig auf die Frucht zu legen. Kein Holz, kein Fremdeinfluss soll die Rebsorte und das Terroir in irgendeiner Form beeinträchtigen. „Da meine Weine sehr salzig sind, was von den Böden zwischen den Salzlacken kommt, kann ich mich mit dem Zucker mehr spielen“, sagt Tschida. Daher schmecken die Weine des Illmitzers durchwegs „trockener“ – auch wenn sie 100, 200 oder 300 Gramm Zuckerrest haben. Das macht einerseits die Salzigkeit, andererseits die appetitliche Säure, die den Tschida-Weinen innewohnt. Stärkste Sorte im Betrieb ist der Sämling. Es ist auch Tschidas Lieblingsorte. Dann kommen der Welschriesling, der Chardonnay und der Muskat-Ottonel. Auch Gelber Muskateller hat einen besonderen Stellenwert im Angerhof „Die aromatischen Sorten gehen sehr gut für Süßwein“, sagt der Winzer. Daneben zeigt Tschida auch, dass aus blauen Beeren, wie Merlot und Blaufränkisch, süße Perlen entstehen können. Süßwein gilt als zeitlos und als besonders lagerfähig. Daher zieht sich Tschidas aktuelles Portfolio über vier Jahrgänge – von 2024 bis 2021. Die Beerenauslesen gelten als Preis-Leistungs-Hit. Und im Trockenbeerenauslese-Bereich geht praktisch nichts über die Seewinkel-Reserven und im Besonderen über die Scheureben- und Welschriesling-TBA aus der Ried Domkapitel, einer sandigen Lage am nördlichen Ortseingang von Illmitz entlang des Neusiedler Sees.

mehr
2023 Little Sister Grüner Veltliner
Weingut Sommer
Leithaberg, Rust & Rosalia

Hefige Anklänge, Citrusschale, Orangenschalen, Grapefruit, straffe Struktur, dicht, fest, rassig, rauchig, ein intensiver Wein mit enormer Spannkraft, toller Säure, einer immensen Tiefe, einer elektrisierenden Spannung, einem tollen Abgang.

Weißwein
Grüner Veltliner
€€€
Naturkork

Weingut Sommer
Leithaberg, Rust & Rosalia

Kathrin & Leopold Sommer
7082 Donnerskirchen
Johannesstraße 26

Leo Sommers Weinpalette ist großartig. Die Weine strotzen nur so von Leithaberg, von Mineralität, von Individualität, von Spannung, von beeindruckender Qualität. Gibt man ihnen Zeit und Luft, dann bieten sie großes Theater. Den Beginn der Verkostung machte der 2024 Riesling Quarz – tief, straff und lang abgehend. Der 2024 Sauvignon Blanc Sandstein ist vielschichtig und macht Spaß. Fünf verschiedene Grüne Veltliner gab es: den betörenden 2024 Schiefer, den reichhaltigen 2024 Alte Reben, aus 2023 gab es Little Sister – ein hinreißender Wein von jungen Reben –, dann noch 2022 Purbacher Ried Halser – ein außergewöhnlicher Wein für Kenner. Der benötigt noch einige Flaschenreife. Beim 2023 Grüner Veltliner Ried Himmelreich wird es dramatisch. Da regiert der Boden und geht weit über die Sorte hinaus. Salzigkeit, Intensität und Konzentration machen ihn zu einem überragenden Wein. Fortsetzung der Dramatik: Die beiden 2022 Handwerk-Weine Welschriesling und Traminer sind unverwechselbar und individuell. Die beiden Rotweine: 2022 Camer Cuvée ist gut, doch ein bisschen Old School. Aus einem anderen Holz geschnitzt ist der 2021 Blaufränkisch Ried Purbacher Halser. Das ist Boden pur, Spannung pur, Erlebnis pur.

mehr
2024 Schilcher Ried Hochgrail
Weingut Langmann Lex
Weststeiermark

Eigenständig, sanfter Druck, reife Frucht, Erdbeeren, Himbeeren, gelbe Pflaumen, hauchzarte grünblättrige Würze; vielschichtige Fruchtaromen, elegantes Säurespiel, karger kristalliner Boden, salzig im Finish und im Nachhall, nobel.

Roséwein
Blauer Wildbacher
€€€
Schraubverschluss

Weingut Langmann Lex
Weststeiermark

Stefan Langmann
8511 St. Stefan ob Stainz
Langegg 23

Die Familie Langmann baut seit 1746 Wein an. „Mit dem Schilcher hat die Weststeiermark eine weltweite Alleinstellung“, ist Stefan Langmann überzeugt. „Es ist wichtig, seine Qualität bis ins Extrem auszureizen, um die Aufmerksamkeit der internationalen Weinliebhaber auf unser Gebiet zu ziehen.“ Mit dem Jahrgang 2022 hat seine Tochter Verena Verantwortung im Keller übernommen. Sie bringt viele neue Ideen ein. Am Flaggschiff der Langmannschen Schilcher, dem Hochgrail Sonnenhang, habe sie wesentlichen Anteil, sagt ihr Vater nicht ohne Stolz. Die Lagenweine und der separate Ausbau besonders hochwertiger Parzellen renommierter Rieden sind in letzter Zeit vermehrt in den Fokus der Familie gerückt. Als Beispiel dafür sei der Sauvignon Blanc Ried Greisdorf Himmelreich genannt. Lange Lagerung ohne Schwefel auf der Vollhefe ist mittlerweile Standard bei den besten Weinen. Viel mehr als nur Nischenprodukte sind die Schaumweine. Sie werden zur Gänze auf dem Weingut hergestellt. Die Bandbreite ist groß, sie reicht vom wertigen Schilcher Frizzante aus zweiter Gärung über weiße Sekte bis hin zu Großen Reserven g.U. mit Jahrgangsangabe. Ein besonderer Schaumstoff aus dem Hause Langmann nennt sich Schilcato, vinifiziert wie ein Moscato d’Asti mit Vergärung im Drucktank. Zu einem wahren Renner entwickelt hat sich der Schilcher Pet Nat, speziell in den USA und in den skandinavischen Ländern. Den Langegg Große Reserve g.U. aus 2017 haben wir letztes Jahr an dieser Stelle vorgestellt, er ist noch zu haben. Der Export hat noch mehr an Bedeutung gewonnen. Die Bewirtschaftung ist naturnah, sie geht in Richtung organische Produktion. Die heuer vorgestellten Weine zeigen, dass Stefan Langmann und seine Tochter erneut mit Fingerspitzengefühl an ihrer Stilistik gefeilt haben, sie ist noch feiner geworden.

mehr
2024 Wachau Gemischter Satz Smaragd
Weingut Tegernseerhof
Wachau

Nussig, Kräuterwürze, Apfeltöne, Ringlotten, Steinobst, kühl, feine Frucht mit ruhiger Säure, immer elegant, fast samtig anmutend. In sich ruhend.

Weißwein
Gemischter Satz
€€€€
Schraubverschluss

Weingut Tegernseerhof
Wachau

Martin Mittelbach
3601 Dürnstein
Unterloiben 12

Das Weingut Tegernseerhof mit Martin Mittelbach zähle ich zur Elite der Wachauer Winzer. Man bewirtschaftet mit die besten Berglagen in Dürnstein, Loiben und Weissenkirchen wie Superin, Höhereck, Kellerberg, Schütt, Loibenberg, Steinertal, Steinriegl, Zwerithaler. Der Gemischte Satz kommt aus Weissenkirchen. Der Neuburger wächst im Spitzer Graben. Also, man lichtet eigentlich das gesamte linke Ufer der Wachau ab. Was für Weine – spannend, vibrierend, regions- und sortentypisch, die einen auch fordern. Weine, welche die Böden, auf denen sie wachsen, widerspiegeln. Einen oder mehrere Weine hier hervorzuheben wäre Blasphemie. Doch die beiden Gewächse Grüner Veltliner und Riesling vom Loibenberg sind von einer solch überragenden Güte, dass sie vor den Vorhang gehören. Doch darf man keinesfalls die anderen übersehen. Was die Weine vom Schütt, Steinertal, Kellerberg und Höhereck bieten, ist schlichtweg begeisternd.

mehr
2024 Riesling Exklusiv
Weingut & Gästehaus Josef Rosenberger
Kremstal

Präzise, fruchtbetont à la Pfirsiche und Nektarinen; frische Frucht auch im Geschmack, zartes Säurerückgrat, in keiner Phase laut, hat Spiel, lädt zum Trinken ein, als Sorte selbsterklärend.

Weißwein
Riesling
€€€
Schraubverschluss

Weingut & Gästehaus Josef Rosenberger
Kremstal

Josef Rosenberger
3495 Rohrendorf
Leisergasse 29

Tel. +43 2732 83843
Fax. -4
mail@rosenbergerwein.at
www.rosenbergerwein.at

Unglaubliche 300 Jahre ist das Weingut im Besitz der Familie Rosenberger, nämlich seit 1722. Im Jahr 2003 übernahm Josef Rosenberger die Leitung, unterstützt von seiner Frau Helga und den beiden Kindern Lisa und Josef, der mittlerweile in den Betrieb eingestiegen ist. 2009 wurde ein völlig neuer, mit modernster Technik ausgestatteter Keller errichtet. Die Weißweine werden in Edelstahltanks ausgebaut, ausgewählte Rotweine in Eichenfässern in einem sehenswerten Barriquekeller. Der Winzer steht für Weinbau im Einklang mit der Natur. Eine bedeutende Rolle spielt für ihn der Mond, nach dem sich die Weinlese und Verarbeitungsschritte wie das Umziehen, Filtrieren oder Abfüllen richten. Leitsorte ist der Grüne Veltliner, gefolgt von Riesling und Komplementärsorten wie Gelber Muskateller oder Chardonnay. Die Rieden des Weingutes weisen unterschiedliche Böden auf. Die wichtigste Lage, die Ried Kaiserstiege, ist von tiefgründigen Lössterrassen auf Konglomerat geprägt. Im Kellerweingarten stehen die Reben auf sehr alten Terrassen, sie wurzeln in tiefgründigen, ausgesprochen kalkreichen Böden aus Lehm und Löss. Die Familie Rosenberger verfügt auch über Anteile an der renommierten Ried Gebling, einer bemerkenswerten Terrassenlage aus kalkhaltigem Konglomerat-Verwitterungsgestein mit Lössauflage. Der Betrieb verfügt über ein Gästehaus mit vier Zimmern und einem behindertengerechten Apartment. Angeschlossen ist das Lokal „Feinsinn“.

mehr
2024 Weißburgunder Exklusiv
Weingut Hirtl
Weinviertel

Anklänge von Schälnüssen und Brioche im fein abgestimmten Bukett, leicht hefig unterlegt, saftig wie offenherzig, Orangen und Lecithin, prägnant und anregend, auch viel Biss, rundum gelungen.

Weißwein
Pinot Blanc (Weißburgunder)
€€
Schraubverschluss

Weingut Hirtl
Weinviertel

Martin Hirtl
2170 Poysdorf
Brunngasse 72

Das Weingut Hirtl ist zweifellos seit vielen Jahren eines der Aushängeschilder des nordöstlichen Weinviertels, wie dies auch zahlreiche Auszeichnungen belegen. Die nachhaltige Bewirtschaftung ihrer Weingärten sind Andrea und Martin Hirtl schon seit jeher ein wichtiges Anliegen. Eine vernünftige Ertragssteuerung, beispielsweise durch die seit Jahren gepflogene Traubenteilung, fördert naturgemäß die über die Jahre zu beobachtende verläßliche Qualitätsdichte. Diese wird etwa bei den an der nördlichen Brünnerstraße dominierenden Veltliner-Versionen auch heuer schmeckbar, etwa im diesmal besonders ausgewogenen und mundwässernden Waldberg oder im etwas forscheren, rassigen Grünen von der Ried Bürsting. In der Reserve-Kategorie konnte der im außergewöhnlichen Jahrgang 2021 gelesene Veltliner-Typ die schon im Vorjahr konstatierte Hochform erneut unter Beweis stellen. Eine gelungene Novität gibt es mit dem originellen wie attraktiven Premium-Veltliner Granit & Berry ebenfalls zu vermelden. Von den anderen Rebsorten gefiel zum Einstieg bereits der als idealer sommerlicher Aperitif konzipierte, springlebendige Gelbe Muskateller. An der Spitze des komplementären Repertoire liefern sich heuer der für den Jahrgang ungewöhnlich rassige, blitzsaubere Riesling und der mit viel Fruchtcharme und Balance überzeugende Weißburgunder quasi ein totes Rennen.

mehr
2023 Prometheus No. 25
Weingut Drexler-Leeb
Thermenregion

Relativ satte, samtige Nase nach kandierten Kirschen und Pflaumen, Bitterschokolade, rauchig; kraftvoll, herb, leicht cremig, recht zimtig, Waldbeeren, leicht getoastet, hinten Säurebiss, herbes Tannin, mittellang.

Rotwein
Zweigelt
€€€
Schraubverschluss

Weingut Drexler-Leeb
Thermenregion

Johannes Leeb
2380 Perchtoldsdorf
Hochstraße 65

Als höchst beliebter Ausflugsort an der südlichen Grenze von Wien lockt Perchtoldsdorf mit seiner reichlich bestückten Heurigenszene. Unter den zahlreichen Winzern mit Ausschank stechen ein paar Betriebe in Sachen Qualität besonders hervor. Dazu gehört jedenfalls das Weingut Drexler, das wir der regelmäßig guten Ergebnisse bei Vinaria-Verkostungen wegen im vergangenen Jahr in den Weinguide aufnahmen. Die Perchtoldsdorfer Wurzeln dieser Winzerfamilie reichen bis ins Jahr 1699 zurück. In der Hochstraße residiert man seit 1928. Bis vor kurzem Herberge für Weingut und Heurigenlokal, wurde die Produktion vor zwei Jahren ausgelagert – als Teil eines Gemeinschaftsprojektes auf einem großen Grundstück oberhalb des Orts, wohin acht Winzer ihre Produktionsstätten verlegt haben. Seit dem Jahrgang 2023 wird dort verarbeitet. Heute ist Johannes Leeb für die weinbaulichen und kellertechnischen Bereiche zuständig, seine Partnerin Sandra Dorr führt den Heurigen. Nach Abschluss der Höheren Bundeslehranstalt für Wein in Klosterneuburg stieg Hannes Leeb 2001 in den elterlichen Betrieb ein. In der Folge adaptierte und verfeinerte er die Weinstilistik und steigerte die Qualität, nahm alte Sorten wie Rotgipfler und St. Laurent wieder ins Sortiment auf und ergänzte dieses auch um PIWI-Sorten wie Muscaris und Donauveltliner. Zu den Kernsorten zählen hier u. a. auch Pinot Blanc und Riesling, zu Neuburger besteht eine spezielle Zuneigung. Neu gibt es den kraftvollen aromatisierten Wein Sympatikus, der nach Port-Methode erzeugt wurde.ps

mehr
2024 Weissburgunder Nussberg Ried Gollin 1ÖTW
Weingut Hajszan Neumann
Wien

Kühl, Mandeln, Nelken, Pfirsich, reifer Apfel und Birne, gelbe Früchte, salzig, cremige Textur, feine Frucht, große Eleganz, noble Fülle, Nougat, hellfruchtig, kalkig, tolle Säure, prachtvoll.

Weißwein
Pinot Blanc (Weißburgunder)
€€€€
Naturkork

Weingut Hajszan Neumann
Wien

Ing. Fritz Wieninger
1190 Wien
Grinzinger Straße 86

Dieses Wiener Weingut im Besitz von Fritz Wieninger wird von ihm, ebenso wie das Stammhaus, biodynamisch bewirtschaftet. Die besten Lagen befinden sich am Nussberg und in Grinzing auf der Ried Steinberg. Der Steinberg ist bestockt mit Riesling und Grüner Veltliner. Letzterer ist aktuell 2024 von überragender Qualität. Der Wiener Nussberg ist wohl das non plus ultra unter den Weinbergen Wiens. Tolle Wiener Gemischte Sätze von der Ried Weisleiten. Ein formidabler Weissburgunder Nussberg Ried Gollin. Hervorragend und neu: 2024 Riesling Nussberg Ried Langteufel. Hajszan Neumann ist die Spielwiese von Wieninger für Natural Wines. Maischevergorene Weine, ausgebaut etwa in Amphoren, Betoneiern etc. Es sind unverwechselbare Weine mit kompakten Strukturen und enormer Tiefe. Natural Gemischter Satz, Natural Muskateller, Natural Traminer – Weine von überragender Klasse. Vor allem der Traminer. Natural in Rot wie Zweigelt 2023 und Cabernet Franc 2024 sind spannungsgeladene Kreszenzen, die einen nicht kalt lassen. Diese tollen Weine kann man beim Heurigen am Nussberg – betrieben von Fritz Wieninger – zu den angebotenen Schmankerln genießen.

mehr
2024 Gelber Muskateller Ried Greiner
Weingut Ernst Triebaumer
Leithaberg, Rust & Rosalia

Unverkennbare Nase nach Holunderblüten und gelben Grapefruits sowie ein Hauch von Duftrosen, wie er für diesen Jahrgang typisch ist, lebhaft und erfrischend, spritzig und geradlinig bei schlanker Statur, geht rasch auf und gewinnt zusehends an Struktur und Intensität.

Weißwein
Gelber Muskateller
€€
Glassstöpsel

Weingut Ernst Triebaumer
Leithaberg, Rust & Rosalia

Ernst Triebaumer
7071 Rust
Raiffeisenstraße 9

Im Weißwein-Segment von Familie Triebaumer nimmt der aktuelle Gelbe Muskateller von der Ried Greiner seit jeher sinnvollerweise die Rolle des frisch-fruchtigen, sommerlichen Muntermachers ein. Das Gegenstück dazu bildet gleichsam der Sauvignon Blanc aus der zerklüfteten Lage Vogelsang, denn hier steht nicht nur auf dem Etikett die Herkunft im Mittelpunkt, wie jeder Schluck dieses hintergründig wie mineralisch angelegten Tropfens sofort beweist. Das gewohnte Bild eines rassigen und herzhaften Furmint entwirft wieder einmal die wirklich kristallin anmutende 2023er Version dieser für die alte Freistadt nicht nur aus historischer Sicht so bedeutsamen Rebsorte. Wunderbar entwickelt hat sich der als Urwerk S bezeichnete schwefelfrei ausgebaute Sauvignon aus dem tollen Jahrgang 2019, der die Sortenmerkmale in distinguierter und dennoch unverkennbarer Weise zum Klingen bringt. Trotz der ungewöhnlichen Trockenheit im Sommer 2022, die seinerzeit auch dem Neusiedler See schwer zu schaffen machte und vor der Lese Anlass zu einer im Hause Triebaumer ungewohnten Skepsis gab, ist eine Rotweinserie ohne Fehl und Tadel gelungen. Vor allem die glasklaren und erstaunlich rassigen Blaufränkischen bestätigen ihr gewisses Alleinstellungsmerkmal in der österreichischen Rotweinszene. Wie in den letzten Jahren verblüfft wieder einmal die Steigerung, die der einstige Einstiegswein Gemärk Schritt für Schritt geschafft hat. Ähnliches gilt für den noch extrem jugendlichen, vor dunkler Frucht strotzenden Oberen Wald, während die sensationelle Frühform des archetypischen Mariental darauf hindeutet, dass sich der größte Exponent dieser legendären Lage seit 2016 ankündigen könnte. Zum Blaufränkisch-Block quasi hinzurechnen kann man aber auch die samtige Maulwurf-Cuvée, die ja hauptsächlich aus jüngeren Blaufränkisch-Reben der Ried Mariental besteht und in ihrer bestechenden diesjährigen Verfassung schon deutlich über den Status eines „Zweitweines“ hinausgeht. Vorerst Merlot-geprägt gibt sich der kraftvolle, noch etwas ungestüme Tridendron-Blend; so stilsicher wie immer erscheint der mächtige, reichhaltige Cabernet-Merlot, dessen vielschichtige Bauart und gediegene Tanninpräsenz auch enormes Lagerpotenzial versprechen. Wer vergessen hat, rechtzeitig vorzusorgen, kann übrigens auch nachträglich auf seine Rechnung kommen, da unter dem Motto „10 Jahre später …“ die Top- Blaufränkischen von den Rieden Mariental und Oberer Wald sowie der Cabernet-Merlot aus dem sehr schönen Jahrgang 2015 in begrenzter Stückzahl wieder in den Verkauf gekommen sind. Mit dem Jahrgang 2024 werden die Erzeugnisse des Weingutes übrigens zur Gänze Demeter-zertifiziert sein; insofern ein logischer Schritt, weil hier schon seit Jahrzehnten biologisch-dynamisch gewirtschaftet wird, was für Familie Triebaumer den sinnvollen Weg zu einer enkeltauglichen Zukunft aufzeigt.

mehr
2024 Neuburger Smaragd Spitzer Graben
Weingut Tegernseerhof
Wachau

Bergkräuter mit Apfelnoten und feiner Exotik, immer mit Frische, feine Fruchtnoten, Pfirsichanklänge, zart würzig, einiger Tiefgang, ruhig strömend, angenehmer Gerbstoff.

Weißwein
Neuburger
€€€€
Schraubverschluss

Weingut Tegernseerhof
Wachau

Martin Mittelbach
3601 Dürnstein
Unterloiben 12

Das Weingut Tegernseerhof mit Martin Mittelbach zähle ich zur Elite der Wachauer Winzer. Man bewirtschaftet mit die besten Berglagen in Dürnstein, Loiben und Weissenkirchen wie Superin, Höhereck, Kellerberg, Schütt, Loibenberg, Steinertal, Steinriegl, Zwerithaler. Der Gemischte Satz kommt aus Weissenkirchen. Der Neuburger wächst im Spitzer Graben. Also, man lichtet eigentlich das gesamte linke Ufer der Wachau ab. Was für Weine – spannend, vibrierend, regions- und sortentypisch, die einen auch fordern. Weine, welche die Böden, auf denen sie wachsen, widerspiegeln. Einen oder mehrere Weine hier hervorzuheben wäre Blasphemie. Doch die beiden Gewächse Grüner Veltliner und Riesling vom Loibenberg sind von einer solch überragenden Güte, dass sie vor den Vorhang gehören. Doch darf man keinesfalls die anderen übersehen. Was die Weine vom Schütt, Steinertal, Kellerberg und Höhereck bieten, ist schlichtweg begeisternd.

mehr
2020 Pinot Noir Rosé Große Reserve
Weingut Josef Fritz
Wagram

Die Rosé-Version des hauseigenen Sektes der höchsten Kategorie erstrahlt bei stetiger Perlage in kräftigem Pink mit orangen Lichtern: herbe, rotbeerige Aromen gepaart mit ein wenig Kräuterwürze, lebhaft, straff und forsch, auch am Gaumen steht hier die klare Frucht im Vordergrund, beachtlicher Körper, erstaunlich kernig und mehr als rassig, beinahe noch embryonal erscheinend.

Schaumwein
Pinot Noir (Blauburgunder)
€€€€
Naturkork

Weingut Josef Fritz
Wagram

Josef Fritz
3701 Zaußenberg
Ortsstraße 3

Das Wagramer Topweingut, dessen Zertifizierung der biologischen Bewirtschaftung nunmehr abgeschlossen ist, konnte die bereits in den letzten Jahren konstatierte Hochform erneut unter Beweis stellen, wobei – wenn man die beiden Sekte einbezieht – immerhin Erzeugnisse aus vier verschiedenen Jahrgängen auf dem Prüfstand waren. Für herausstechende Glanzlichter sorgte wieder einmal das Sextett der Roten Veltliner, die ja seit jeher zur Kernkompetenz des schon frühzeitig auf diese Wagramer Spezialität setzenden Josef Fritz zählten. Bereits der Einstieg wird durch die unprätentiösen, doch mit vielen gelben und roten Fruchtaromen ausgestatteten Wagram Terrassen und den feingliedrigen Steinberg höchst vergnüglich gestaltet, und im Spitzensegment liefern sich der diesmal besonders gelungene Mordthal, der Dauerbrenner Steinberg Privat und der etwas alternativ bereitete Josef vs Johannes quasi ein Kopf an Kopf-Rennen, wobei die Reifespanne der Privat-Version noch kaum abzuschätzen ist. Beide sollten die Fünf-Sterne-Hürde bald überspringen. Aus dem üblichen Sortenspektrum stechen heuer beispielsweise der mit kühler Eleganz wie Rasse punktende Riesling von der Ried Schafberg und der nobel zurückhaltende, doch mit delikatem Schmelz versehene Weißburgunder hervor, aber auch der wunderbar balancierte Chardonnay und der archetypische Traminer der Großen Reserve-Kategorie besitzen ihre Meriten. „Einmal und nie wieder …“ – unter diesem ein wenig wehmütig erscheinenden Motto wurde aus einer vor kurzem erworbenen, kaum mehr zählbaren Ertrag liefernden, Parzelle ein umwerfend charmanter, hochklassiger Blauer Portugieser gewonnen, der eindrucksvoll aufzeigt, was mit dieser beinahe schon in Vergessenheit geratenen, urösterreichischen Rebsorte bei entsprechender Mühewaltung alles möglich ist. Aus dem Duo der Großen Reserve-Sekte fällt insbesondere der die Vorzüge des Pinot Noir immer besser ausspielende und offensichtlich eine deutliche Steigerung realisierende Blanc de Noir durch Eleganz und dezentes Fruchtspiel äußerst positiv auf.

mehr
2024 Riesling Exklusiv
Weingut Hirtl
Weinviertel

Intensive Zitrustöne, vor allem gelbe Grapefruit, zunächst ein wenig rustikal, doch stets animierend und glasklar, gelbfruchtige Präsenz am Gaumen, viel Spannkraft und Pikanz, kühler Unterton, erstaunlich rassige Säurestruktur.

Weißwein
Riesling
€€
Schraubverschluss

Weingut Hirtl
Weinviertel

Martin Hirtl
2170 Poysdorf
Brunngasse 72

Das Weingut Hirtl ist zweifellos seit vielen Jahren eines der Aushängeschilder des nordöstlichen Weinviertels, wie dies auch zahlreiche Auszeichnungen belegen. Die nachhaltige Bewirtschaftung ihrer Weingärten sind Andrea und Martin Hirtl schon seit jeher ein wichtiges Anliegen. Eine vernünftige Ertragssteuerung, beispielsweise durch die seit Jahren gepflogene Traubenteilung, fördert naturgemäß die über die Jahre zu beobachtende verläßliche Qualitätsdichte. Diese wird etwa bei den an der nördlichen Brünnerstraße dominierenden Veltliner-Versionen auch heuer schmeckbar, etwa im diesmal besonders ausgewogenen und mundwässernden Waldberg oder im etwas forscheren, rassigen Grünen von der Ried Bürsting. In der Reserve-Kategorie konnte der im außergewöhnlichen Jahrgang 2021 gelesene Veltliner-Typ die schon im Vorjahr konstatierte Hochform erneut unter Beweis stellen. Eine gelungene Novität gibt es mit dem originellen wie attraktiven Premium-Veltliner Granit & Berry ebenfalls zu vermelden. Von den anderen Rebsorten gefiel zum Einstieg bereits der als idealer sommerlicher Aperitif konzipierte, springlebendige Gelbe Muskateller. An der Spitze des komplementären Repertoire liefern sich heuer der für den Jahrgang ungewöhnlich rassige, blitzsaubere Riesling und der mit viel Fruchtcharme und Balance überzeugende Weißburgunder quasi ein totes Rennen.

mehr
2023 Eiswein Welschriesling
Weingut Drexler-Leeb
Thermenregion

Fruchtexplosion im Duft, gelbe Exotik, Kompott aus Mango und Pfirsich, frische Pilze, sanft; saftiger Fruchtauftakt, mittelgewichtig, geschmeidig, Arancini, schliffig, mittlere Säure, eleganter Speisenbegleiter.

Süßwein
Welschriesling
€€€
Schraubverschluss

Weingut Drexler-Leeb
Thermenregion

Johannes Leeb
2380 Perchtoldsdorf
Hochstraße 65

Als höchst beliebter Ausflugsort an der südlichen Grenze von Wien lockt Perchtoldsdorf mit seiner reichlich bestückten Heurigenszene. Unter den zahlreichen Winzern mit Ausschank stechen ein paar Betriebe in Sachen Qualität besonders hervor. Dazu gehört jedenfalls das Weingut Drexler, das wir der regelmäßig guten Ergebnisse bei Vinaria-Verkostungen wegen im vergangenen Jahr in den Weinguide aufnahmen. Die Perchtoldsdorfer Wurzeln dieser Winzerfamilie reichen bis ins Jahr 1699 zurück. In der Hochstraße residiert man seit 1928. Bis vor kurzem Herberge für Weingut und Heurigenlokal, wurde die Produktion vor zwei Jahren ausgelagert – als Teil eines Gemeinschaftsprojektes auf einem großen Grundstück oberhalb des Orts, wohin acht Winzer ihre Produktionsstätten verlegt haben. Seit dem Jahrgang 2023 wird dort verarbeitet. Heute ist Johannes Leeb für die weinbaulichen und kellertechnischen Bereiche zuständig, seine Partnerin Sandra Dorr führt den Heurigen. Nach Abschluss der Höheren Bundeslehranstalt für Wein in Klosterneuburg stieg Hannes Leeb 2001 in den elterlichen Betrieb ein. In der Folge adaptierte und verfeinerte er die Weinstilistik und steigerte die Qualität, nahm alte Sorten wie Rotgipfler und St. Laurent wieder ins Sortiment auf und ergänzte dieses auch um PIWI-Sorten wie Muscaris und Donauveltliner. Zu den Kernsorten zählen hier u. a. auch Pinot Blanc und Riesling, zu Neuburger besteht eine spezielle Zuneigung. Neu gibt es den kraftvollen aromatisierten Wein Sympatikus, der nach Port-Methode erzeugt wurde.ps

mehr
2024 Natural Muskateller
Weingut Hajszan Neumann
Wien

Herrliche Aromatik, Holunderblüten, Zimt, Pfirsichnoten, ungemein saftig, stimmiger Gerbstoff, wunderbare Frucht, große Eleganz, individuell, einnehmend.

Blauburger
€€€€
Naturkork

Weingut Hajszan Neumann
Wien

Ing. Fritz Wieninger
1190 Wien
Grinzinger Straße 86

Dieses Wiener Weingut im Besitz von Fritz Wieninger wird von ihm, ebenso wie das Stammhaus, biodynamisch bewirtschaftet. Die besten Lagen befinden sich am Nussberg und in Grinzing auf der Ried Steinberg. Der Steinberg ist bestockt mit Riesling und Grüner Veltliner. Letzterer ist aktuell 2024 von überragender Qualität. Der Wiener Nussberg ist wohl das non plus ultra unter den Weinbergen Wiens. Tolle Wiener Gemischte Sätze von der Ried Weisleiten. Ein formidabler Weissburgunder Nussberg Ried Gollin. Hervorragend und neu: 2024 Riesling Nussberg Ried Langteufel. Hajszan Neumann ist die Spielwiese von Wieninger für Natural Wines. Maischevergorene Weine, ausgebaut etwa in Amphoren, Betoneiern etc. Es sind unverwechselbare Weine mit kompakten Strukturen und enormer Tiefe. Natural Gemischter Satz, Natural Muskateller, Natural Traminer – Weine von überragender Klasse. Vor allem der Traminer. Natural in Rot wie Zweigelt 2023 und Cabernet Franc 2024 sind spannungsgeladene Kreszenzen, die einen nicht kalt lassen. Diese tollen Weine kann man beim Heurigen am Nussberg – betrieben von Fritz Wieninger – zu den angebotenen Schmankerln genießen.

mehr
2023 Sauvignon Blanc Ried Vogelsang
Weingut Ernst Triebaumer
Leithaberg, Rust & Rosalia

Zunächst recht hefig und reduktiv, schüchterne Frucht nach roten Ribiseln, dezente, hintergründige Art, rund und geschmeidig, legt mit Luftzufuhr deutlich zu, pfeffrige Würze und mineralische Herznote, eine originelle Version, die etwas Geduld erfordert.

Weißwein
Sauvignon Blanc
€€
Glassstöpsel

Weingut Ernst Triebaumer
Leithaberg, Rust & Rosalia

Ernst Triebaumer
7071 Rust
Raiffeisenstraße 9

Im Weißwein-Segment von Familie Triebaumer nimmt der aktuelle Gelbe Muskateller von der Ried Greiner seit jeher sinnvollerweise die Rolle des frisch-fruchtigen, sommerlichen Muntermachers ein. Das Gegenstück dazu bildet gleichsam der Sauvignon Blanc aus der zerklüfteten Lage Vogelsang, denn hier steht nicht nur auf dem Etikett die Herkunft im Mittelpunkt, wie jeder Schluck dieses hintergründig wie mineralisch angelegten Tropfens sofort beweist. Das gewohnte Bild eines rassigen und herzhaften Furmint entwirft wieder einmal die wirklich kristallin anmutende 2023er Version dieser für die alte Freistadt nicht nur aus historischer Sicht so bedeutsamen Rebsorte. Wunderbar entwickelt hat sich der als Urwerk S bezeichnete schwefelfrei ausgebaute Sauvignon aus dem tollen Jahrgang 2019, der die Sortenmerkmale in distinguierter und dennoch unverkennbarer Weise zum Klingen bringt. Trotz der ungewöhnlichen Trockenheit im Sommer 2022, die seinerzeit auch dem Neusiedler See schwer zu schaffen machte und vor der Lese Anlass zu einer im Hause Triebaumer ungewohnten Skepsis gab, ist eine Rotweinserie ohne Fehl und Tadel gelungen. Vor allem die glasklaren und erstaunlich rassigen Blaufränkischen bestätigen ihr gewisses Alleinstellungsmerkmal in der österreichischen Rotweinszene. Wie in den letzten Jahren verblüfft wieder einmal die Steigerung, die der einstige Einstiegswein Gemärk Schritt für Schritt geschafft hat. Ähnliches gilt für den noch extrem jugendlichen, vor dunkler Frucht strotzenden Oberen Wald, während die sensationelle Frühform des archetypischen Mariental darauf hindeutet, dass sich der größte Exponent dieser legendären Lage seit 2016 ankündigen könnte. Zum Blaufränkisch-Block quasi hinzurechnen kann man aber auch die samtige Maulwurf-Cuvée, die ja hauptsächlich aus jüngeren Blaufränkisch-Reben der Ried Mariental besteht und in ihrer bestechenden diesjährigen Verfassung schon deutlich über den Status eines „Zweitweines“ hinausgeht. Vorerst Merlot-geprägt gibt sich der kraftvolle, noch etwas ungestüme Tridendron-Blend; so stilsicher wie immer erscheint der mächtige, reichhaltige Cabernet-Merlot, dessen vielschichtige Bauart und gediegene Tanninpräsenz auch enormes Lagerpotenzial versprechen. Wer vergessen hat, rechtzeitig vorzusorgen, kann übrigens auch nachträglich auf seine Rechnung kommen, da unter dem Motto „10 Jahre später …“ die Top- Blaufränkischen von den Rieden Mariental und Oberer Wald sowie der Cabernet-Merlot aus dem sehr schönen Jahrgang 2015 in begrenzter Stückzahl wieder in den Verkauf gekommen sind. Mit dem Jahrgang 2024 werden die Erzeugnisse des Weingutes übrigens zur Gänze Demeter-zertifiziert sein; insofern ein logischer Schritt, weil hier schon seit Jahrzehnten biologisch-dynamisch gewirtschaftet wird, was für Familie Triebaumer den sinnvollen Weg zu einer enkeltauglichen Zukunft aufzeigt.

mehr
2023 Grauburgunder Ried Stradener Rosenberg 1STK
Weingut Frauwallner Straden
Vulkanland Steiermark

Leicht cremige Nase mit Zimthauch, getrocknete Äpfel, Gewürzbrot, markant, rauchig; süße Orangen, Gewürzbirnen, saftig, rauchig, dunkelwürzig, Piment, recht kernig, leicht pikant, mittellang, nahe am 4. Stern.

Weißwein
Pinot Gris (Grauburgunder)
€€€€
Schraubverschluss

Weingut Frauwallner Straden
Vulkanland Steiermark

Walter Frauwallner
8345 Straden
Karbach 7

Immerhin bereits vier Mal zum „Weingut des Jahres“ bei der Steirischen Landesweinbewertung gekrönt, dazu bei zahlreichen Bewertungen mit Höchstwertungen bedacht und seit 2018 Mitglied der renommierten Steirischen Terroir und Klassik Weingüter, könnte sich Walter Frauwallner mit Fug und Recht auf seinen Lorbeeren ausruhen. Doch ist der Müßiggang des in Karbach bei Straden ansässigen Winzers Sache nicht, ganz im Gegenteil – das Streben nach Höherem ist untrennbarer Bestandteil seiner Persönlichkeit. Der Vulkanländer übernahm bereits 2002 im Alter von 21 Jahren die Verantwortung für den Weinkeller im bäuerlichen Mischbetrieb seiner Eltern Willi und Emmi Frauwallner, die bis heute stark im Betrieb engagiert sind. 2008 wurde ein neuer, funktioneller Keller mitten in der Ried Buch errichtet. Unterstützt von seiner Frau Petra, einer diplomierten Krankenschwester, die nebenbei aus Liebe zum Wein und zu Walter auch eine Ausbildung zur Diplomsommelière machte, bewirtschaftet Frauwallner etwas über 30 Hektar Rebfläche in und um Straden. Sohn Felix ist derzeit in der Weinbauschule Silberberg, die Nachfolge scheint also auch gesichert. Das Sortiment baut auf dem Herkunftskonzept der Steiermark auf. So gibt es klassisch im Stahltank ausgebaute, gänzlich auf Frucht, Frische und Eleganz ausgelegte Gebietsweine, die je nach Sorte unter der Herkunft Steiermark oder Vulkanland Steiermark laufen. Der Kategorie Ortswein wird hier in Gestalt der vier wichtigsten Sorten Respekt gezollt: Weißburgunder, Morillon und Grauburgunder sowie Sauvignon Blanc stellen in Sachen Substanz und Tiefgang wie auch Ausbau das Bindeglied zwischen Klassik und Riedenwein dar, wobei Letzterer rein im Edelstahl ausgebaut wird, die Burgundersorten zu unterschiedlichen Anteilen im 500 Liter Holzfass. Bei den Riedenweinen herrscht im Hause Frauwallner eine betriebsinterne Hierarchie, die auch in der STK-Klassifizierung Niederschlag findet. So ist die Ried Steintal, eine steile nach Süden ausgerichtete Kessellage bis 360 Meter Seehöhe mit steinigem, leicht kalkhaltigem Boden mit Tertiärsedimenten, in dem Zweigelt und Sauvignon sich wohlfühlen, ebenso als STK Ried klassifiziert wie der jüngste Lagenzuwachs im Weingut in Gestalt des bis 400 Meter Seehöhe reichenden, östlich ausgerichteten Ried Altes Steinkreuz am Stradener Kogel, wo Sauvignon und Weißburgunder stehen. Die erste STK Ried Stradener Rosenberg ist eine Südlage am Stradener Kogel, die bis 475 Meter Seehöhe reicht und mit kalkhaltigen Böden mit tertiären Sedimenten und vulkanischen Einzügen versehen ist. Die Böden sind mit Sauvignon Blanc und Traminer sowie Grauburgunder bestockt. Als Signature-Lage im Weingut gilt die als Große STK Lage klassifizierte, nur sechs Hektar große, geschützte Ried Buch mit tiefgründigen basalthaltigen Böden. Sie blickt nach Süd und Südwest und erbringt in Gestalt von Weißburgunder, Morillon und Sauvignon Blanc vielfach die Spitzenweine des Weinguts. 2024 herrschte Hitze bei der Ernte, weshalb mit verstärkter Lesemannschaft jeweils in einem Lesefenster von sechs bis zehn Uhr morgens gelesen wurde, danach mussten die Hagelnetze angebracht werden. In einer Kühlzelle wurden die Trauben für die Verarbeitung temperiert. Dies ist besonders wichtig, da Walter Frauwallner die Trauben rebelt und quetscht, und auf Maischestandzeiten setzt, um dadurch ein bisschen Gerbstoff und folglich Struktur mitzunehmen. Die 2024er präsentieren sich „extrem ausbalanciert von der Frucht her“. Der Jahrgang 2023 sei im Vergleich kühler und kerniger bei etwas niedrigerem Alkohol gewesen. Als Einstieg gefielen uns die Aromatiker in Gestalt von Souvignier Gris und Sauvignon Blanc besonders gut. Als tolles Gesamtpaket stach für uns aus der aktuellen Serie die Gruppe der Weißburgunder heraus, wobei die mineralische Ried Altes Steinkreuz nicht weit hinter der Ried Buch liegt. Auch die Sauvignon-Interpretationen offenbaren ein weites Spektrum der Sorte. Immer achten sollte man auf die grandiosen Prädikatsweine von hier.ps

mehr
2023 Grauburgunder Kitzeck-Sausal
Weingut Pichler-Schober
Südsteiermark

Kräftig, getrocknete Nüsse, Getreide, Birnen, rote Zitrusfrüchte, Dörrobst; auch im Geschmack so, ausgewogen, einige Substanz, angenehme Säure, lebhaft, fruchtbetonter Nachhall.

Weißwein
Pinot Gris (Grauburgunder)
€€
Schraubverschluss

Weingut Pichler-Schober
Südsteiermark

Pichler-Schober
8505 St. Nikolai im Sausal
Mitteregg 26

Das Weingut Pichler-Schober ist ein Publikums-Magnet. Bei schönem Wetter findet man im Buschenschank ohne Reservierung keinen Platz. Die Aussicht ist überwältigend, die Weine spiegeln ihre Herkunft wider und sind fair kalkuliert. Regie führt Sabine Pichler, unterstützt von ihren Kindern Anna Maria und Johannes sowie Kellermeister Martin Schröcker. Die beiden jungen Männer arbeiten Hand in Hand. Eingeschlagen haben das Winzerhäuschen und das „WeinQuartier“, wo sich in direktem Kontakt zur Natur nach dem Motto „ankommen – kosten – genießen“ erholsamer Urlaub machen lässt, kleiner Wellnessbereich und Außenpool inklusive. Die Weine der aktuellen Serie lassen eine feine Handschrift erkennen. Selbst in den Gebietsweinen kommen die kristallinen Böden des Sausals durch, den Riedenweinen drücken sie ihren Stempel auf. Hochgradig animierend und herkunftstypisch präsentiert sich heuer der Riesling Kitzeck-Sausal, und das zu einem fairen Preis. Auch das Spiel mit ein wenig Restzucker beherrscht dieses Weingut, wie die halbtrockenen Weine beweisen.

mehr
2024 Grüner Veltliner Smaragd Ried Süssenberg
Winzerhof Haiderer
Wachau

Rauchig, würzig, Bratapfel, Birne, Tabak, Exotik, gelbfruchtig, passende Säure, barocke Anklänge, feurig, enorme Substanz. Ein klassischer Herbstwein. Flaschenreife ist angesagt.

Weißwein
Grüner Veltliner
€€
Schraubverschluss

Winzerhof Haiderer
Wachau

Anton Haiderer
3512 Unterbergern
Unterbergern 11

Das Weingut Haiderer liegt am rechten Ufer, dem sogenannten Südufer, der Wachau in Unterbergern. Hoch über der Donau im Dunkelsteinerwald. Man betreibt mehrfach im Jahr einen Heurigen, mittlerweile seit 30 Jahren. Bei den Weinen findet jeder Weinfreund seinen Tropfen. Ob leicht, frisch und spritzig wie der GV Antonius oder der Gelbe Muskateller, den ich sehr schön finde. Auch der Sauvignon Blanc schlägt in die frische Kerbe. Die Grünen Veltliner Federspiele aus den Rieden Donauleiten und Pülnhof agieren in einer eigenen Liga. Wunderbar würzige Gewächse, die hervorragend schmecken. Auch das Riesling Federspiel kommt gut rüber. Schmeckt mir vortrefflich. Die Smaragde sind von kraftvoller, ja mächtiger Art, die man unbedingt weglegen und erst gegen Ende des Jahres anschauen sollte. Flaschenreife ist das wichtigste Gut. Ich spreche da von den Lagen Donauleiten und Süßenberg. Vor allem letzterer ist sehr gut. Tonis Maximus – ein 2024 Grüner Veltliner Smaragd aus den besten Trauben und Lagen ist noch embryonal und benötigt unbedingt Flaschenreife. Ein Versprechen für die Zukunft. Den 2024 Riesling Smaragd sollte man nicht übersehen. Ebenfalls von jugendlichem Überschwang. Viel Substanz. Der Riesling war 2024 das Sorgenkind. Der viele Regen im September hat ihm nicht geschmeckt. Da war der Grüne Veltliner standfester. Insgesamt war es ein schwieriger Jahrgang, doch hat Anton Haiderer das Beste daraus gemacht und Weine geschaffen, die sich überall sehen lassen können. Ich bin sehr zufrieden und komme wieder. Nämlich zum Heurigen und genieße dann die Köstlichkeiten in Verbindung mit den Weinen. Ich freue mich schon darauf.

mehr
2024 Rosé vom Cabernet Sauvignon
Weingut Steininger
Kamptal

Delikater Duft nach Weichseln, roten Beeren, Waldfrüchten; elegantes Säurekostüm, Limetten; klar strukturiert, spritzig, charmant und trinkanimierend.

Roséwein
Blauburger
€€
Schraubverschluss

Weingut Steininger
Kamptal

Eva Steininger
3550 Langenlois
Walterstraße 2

Das sowohl für seine exzellenten Weine als auch Schaumweine bekannte Weingut Steininger hat seinen Sitz in der Kamptaler Weinbauzentrale Langenlois. Geführt wird es heute von Tochter Eva und Schwiegersohn Peter ganz im Sinne des Seniors, Karl Steininger. Der bringt sich nach wie vor unterstützend ins Geschehen ein und ist immer wieder mal sowohl im Keller als auch im Weingarten anzutreffen. Trotz der Größenordnung, die der Betrieb mittlerweile eingenommen hat und einer 40-prozentigen Exportquote freut sich die Familie besonders über den hohen Anteil an Ab-Hof-Verkäufen und den damit verbundenen Kontakten zum Letztverbraucher. Die kontinuierlich hohe Qualität und eine Angebotsfülle, bei der jeder Weinliebhaber etwas für seinen Geschmack findet, sind seit Jahren die Grundpfeiler des Erfolgs. Neben den zahlreichen mittelgewichtigen Weinen – was besonders empfehlenswert ist, wurde bei den Kostnotizen berücksichtigt – hat man es nun auch geschafft, die als Erste Lage ausgezeichneten Reserven nach einem weiteren Reifejahr in den Verkauf zu bringen, sodass nun zwei Grüne Veltliner und zwei Rieslinge aus dem Jahrgang 2023 zur Wahl stehen. Gefallen haben sie uns alle, Primus inter Pares ist der mit exzeptioneller Mineralität aufwartende Grüne Veltliner aus der Ried Kogelberg, während bei den Rieslingen der Heiligenstein um eine Nasenspitze vorne liegt, dicht gefolgt vom um noch ein Jahr reiferen Kogelberg. Ganz hervorragend ist heuer die Auswahl an diversen Schäumern ausgefallen – allesamt den jeweiligen Rebsorten verpflichtet und speziell bei den Lagensekten auch dem entsprechenden Terroir. Besondere Highlights stellen aktuell zwei Weißburgunder dar, zum ersten der gleichwohl mit Fülle wie Finesse begeisternde 2018er aus der Ried Panzaun, zum anderen ein sinnlich verführerischer Ausnahmesekt, der unter seinem Namen Privat nach 100 Monaten Hefelagerung in den Verkauf kommt und das Zeug dazu hat, manch hochklassigen Champagner in den Schatten zu stellen.

mehr
schwacher Jahrgang annehmbarer Jahrgang guter Jahrgang sehr guter Jahrgang ausgezeichneter Jahrgang - nicht bewertet -
Oops, an error occurred! Code: 2025080700150884790fc5