Weinguide
Ausgabe 2024/25
WACHAU
© Niederösterreich Werbung Stukhard
© ÖWM, Egon Mark
© ÖWM/Marcus Wiesner

Die wichtigsten Rebsorten: Grüner Veltliner, Riesling, 1.291 Hektar Weinanbaufläche

Als Wachau bezeichnet wird heute der 33 Kilometer lange Abschnitt des Donautals zwischen Melk und Krems, Weinbau betrieben wird aber vor allem am linken Ufer von Schwallenbach bis Unterloiben. Zum Teil sehr steile Steinterrassen prägen das Landschaftsbild. Bei Spitz an der Donau zweigt das größte Seitental, der sogenannte Spitzer Graben, ab, der über Gut am Steg bis nach Vießling führt. Die wichtigsten Weinbauorte am linken Ufer sind, der Reihe nach, Spitz an der Donau, St. Michael, Wösendorf, Joching, Weißenkirchen, Dürnstein und schließlich Loiben; Enklaven am rechten Ufer befinden sich in Arnsdorf, Rossatz, Mauternbach und Mautern.

Die überwiegende Mehrheit der Wachauer Weinbaubetriebe sind auch Mitglieder des 1983 gegründeten Schutzverbandes „Vinea Wachau Nobilis Districtus“, wodurch sie verpflichtet sind, ausschließlich Wachauer Wein zu führen und zu vermarkten. Die Weine der Vinea Wachau werden in drei „Gewichtsklassen“ eingeteilt, sie sind ausnahmslos trocken und dürfen nicht aufgebessert werden:

„Steinfeder“ steht für leichte, schlanke Weine mit maximal 11,5% Alkohol, „Federspiel“ für elegante mittelgewichtige Weine zwischen 11,5% und 12,5%, die „Smaragd“-Kategorie umfasst kräftige, trockene Spätlesen ab 12,5% Alkohol.

Die Wachau weist verschiedenste Bodentypen auf, wobei in den Terrassenlagen meist verwitterte Urgesteinsböden aus Granit, Gneis und Glimmerschiefer anzutreffen sind, im unteren Teil der Hänge findet man öfters Lössauflagen, in der Ebene Löss und Schwemmsand. Klimatisch gesehen liegt die Wachau an der Schnittstelle zwischen atlantischem und pannonischem Klimabereich, wobei der Einfluss des letzteren von Ost nach West abnimmt. Aus den zahlreichen Gräben, also den bewaldeten Seitentälern vom Waldviertel im Norden und vom Dunkelsteinerwald im Süden, strömen regelmäßig kühlere und feuchtere Luftmassen in die Weinberge ein, wodurch es zu relativ großen Temperaturschwankungen zwischen Tag und Nacht und einer kräftigen Luftzirkulation kommt, zu der auch der Donaustrom beiträgt. Neben den Leitsorten Grüner Veltliner und Riesling findet man diverse weiße Komplementärsorten wie Gelben Muskateller und Sauvignon Blanc sowie Weißburgunder, Chardonnay und Neuburger. Die Wachau verfügt über mehr als 100 Einzellagen mit einer bunten Vielfalt an Geologie und Boden, Klima und Topographie. Die Herkunft, das vielzitierte Terroir, steht im Fokus dieses Anbaugebietes.

Am 5. Mai 2020 wurde die Wachau per Verordnung Österreichs 15. DAC-Weinbaugebiet. Es wurde eine Herkunftspyramide eingeführt: Gebietswein, Ortswein und Riedenwein. Die Winzer verpflichten sich grundsätzlich zur Handlese. Steinfeder, Federspiel und Smaragd bleiben erhalten. Auf der Ebene der Gebietsweine ändert sich an der traditionellen Sortenvielfalt nichts, Gemischter Satz und Cuvées sind möglich. Darüber angesiedelt sind die Ortsweine. Die Spitze der Herkunftspyramide ist den Riedenweinen der Rebsorten Grüner Veltliner und Riesling aus 157 definierten Lagen vorbehalten. Sie dürfen nicht angereichert werden und – ebenso wie Ortsweine – keinen oder einen kaum merkbaren Holzton aufweisen.

Domäne Wachau

Roman Horvath MW

Das einstige „Weingut der Herrschaften von Dürnstein und Thal Wachau“ wurde bereits 1137 urkundlich erwähnt. Schon lange ist die heutige Domäne Wachau eine Genossenschaft, die sich unter der Ägide von Weingutsleiter Roman Horvath MW und Kellermeister Heinz Frischengruber national wie international einen hervorragenden Ruf erarbeitet hat. Sie zählt zu den führenden Weingütern des Landes. Die beiden Regisseure haben mit großer Konsequenz, aber auch mit Weitblick und Kreativität die Weichen für den Erfolg gestellt. „Was wir gar nicht wollen: langweilige Weine“, erklärt der Kellermeister seine Sichtweise. Wenn es um einen durch die Stilistik unbeeinflussten Vergleich der Lagencharakteristika dieses klimatisch begünstigten Flusstales geht, ist man hier an der ersten Adresse. Kein anderer Betrieb verfügt nämlich über ein derart großes Portfolio an renommierten Rieden wie die Domäne Wachau. Mit über 150 Hektar Bio-Weingärten ist sie das bedeutendste Weingut Österreichs mit biologisch bewirtschafteten Rieden. Auf Herbizide und Insektizide wird verzichtet.

„2023 war ein Jahr der Extreme mit spätem Austrieb, ausreichend Regen im Frühjahr, drei Hagelschlägen und trockenem Herbst“, beschreibt Heinz Frischengruber den Jahrgang. „Es ist uns gelungen, Frucht und Spannung in die Weine zu bringen.“

Die heuer vorgestellten Federspiele sind durch die Bank trinkanimierend und balanciert. Ungemein charmant sind der Gelbe Muskateller und der betont fruchtige Sauvignon Blanc ausgefallen. Die Smaragde waren bereits im Frühjahr ungewöhnlich attraktiv und versprechen Trinkvergnügen auf hohem Niveau. Uneingeschränkt zu empfehlen ist der Gemischte Satz Smaragd Uralt-Reben; die Weinstöcke sind rund 100 Jahre alt. Der elegante Pinot Noir Reserve passt perfekt zum Stil des Hauses.

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KAMPTAL
© ÖWM/Marcus Wiesner
© ÖWM/Anna Stöcher
© ÖWM/Herbert Lehmann

Die wichtigsten Rebsorten: Grüner Veltliner, Riesling, 3.582 Hektar Weinanbaufläche

Das Kamptal, das mittlerweile neben der Wachau jenes niederösterreichische Weinbaugebiet ist, das am meisten Prestige besitzt, wurde im Jahr 1985 als Kamptal-Donauland kreiert, den heutigen Namen erhielt es 1993. Früher war dieses Gebiet nach seiner zentralen Hochburg als Langenlois bekannt. Im Wesentlichen erstrecken sich die Weinberge des Kamptals tatsächlich am linken und rechten Ufer des Unterlaufs des Kamps.

Das Wahrzeichen des Kamptals, das nach wie vor ein ausgesprochenes Weißwein-Anbaugebiet darstellt, ist der weithin sichtbare, berühmte Weinberg Heiligenstein. Im Sommer ist hier ausgesprochen heiß. Die Kernlagen des Heiligensteins verfügen über verwitterten Wüstensandstein, der intensive und doch elegante Grüne Veltliner und in der Frucht ungemein brillante, kraftvolle Rieslinge von großem Lagerpotenzial hervorbringt. Ähnliches lässt sich von der benachbarten Lage Gaisberg behaupten, die diesen Sorten ebenfalls Kraft und Mineralität verleiht. Aber auch zahlreiche andere Lagen von Zöbing, Langenlois, Lengenfeld und rund um den bekannten Weinort Straß im Straßertale ergeben ausgesprochen niveauvolle Gewächse. Über die beiden Leitsorten hinaus wissen die Winzer auch mit den Sorten Weißburgunder, Chardonnay und Sauvignon Blanc, zum Teil auch mit Traminer sowie Zweigelt zu überzeugen.

Wer dieser malerischen Weinbaugegend einen Besuch abstattet, sollte unbedingt das „Ursin Haus“ in Langenlois aufsuchen, wo ein Informationsbüro und eine Vinothek untergebracht sind. Für ein Erlebnis besonderer Art sorgt das architektonisch bemerkenswerte „Loisium“, das von Stararchitekt Steven Holl entworfen wurde und Vinothek, Weinerlebnis und Hotel umfasst.

Die DAC Kamptal wurde für trockene Grüne Veltliner und Rieslinge eingerichtet. Es gibt „Kamptal DAC“ mit und ohne Ortsangabe (Einreichung zur Prüfnummer frühestens ab dem 1. Jänner des auf die Ernte folgenden Jahres) sowie mit Ortsangabe und Riedenbezeichnung (Einreichung zur Prüfnummer frühestens ab dem 1. März) und „Kamptal DAC Reserve“ (Einreichung zur Prüfnummer frühestens ab dem 1. Juli). Alle Nicht-DAC-Qualitätsweine tragen die Weinbaugebietsbezeichnung Niederösterreich. Die Mindest-Alkoholgehalte liegen zwischen 11,5% und 13%, wobei Riedenbezeichnungen ab 12,5% zulässig sind.

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Weingut Schloss Gobelsburg

Michael Moosbrugger

Auch heuer ist der vinophile Achter des Schlossweingutes – bestehend aus dem zuverlässigen wie mundwässernden Rosé, drei Rieslingen und vier Veltlinern – auf sicherem Kurs geblieben. Einen klaren Höhepunkt realisierte beispielsweise der vitale, gelbfruchtige Kamptal Veltliner der Linie Schlosskellerei, während von den Rieslingen zunächst der Domäne Gobelsburg Kamptal Riesling mit klarem Fruchtspiel und fein verwobener Textur hervorstach. Noch ein bisschen Zeit zur Harmonisierung sollte man dem Urgestein Riesling, bestehend aus den jungen Reben der Top-Lagen, einräumen; die Ressourcen für die weitere Verfeinerung sind sicherlich vorhanden. In der gehobenen Mittelklasse gefällt schon der Grüne Veltliner Langenlois mit seiner satten Apfelfrucht und dem vom Lössboden stammenden freundlichen Charakter, der überdies einen kulinarischen Allrounder kennzeichnet. Im kühl-erfrischenden Bukett, das an den Eintritt in einen Hochwald erinnert, ähnelt der Zöbing-Riesling den allermeisten Vorgängern; am Gaumen gibt er sich zwar durchaus ortstypisch, aber doch deutlich runder und zugänglicher als bisher, was für ungeduldige Riesling-Liebhaber ja nicht von Nachteil ist.

Von den Top-Rieslingen aus 2022 gefiel der klar strukturierte Gaisberg diesmal mit ungewohnten rotbeerigen Fruchtaromen, die ihm wunderbar standen und zusätzlichen Esprit verliehen. Als Lagen-Riesling der Extraklasse präsentierte sich wieder einmal ein ungemein finessiger Heiligensteiner, der messerscharfe Definition mit kühler Fruchtexpression verband und schon jetzt als Musterbeispiel für diese legendäre Riede zitiert werden kann. Am „grünen“ Sektor erbrachte der 2022er Renner wieder jenen überschwänglichen Fruchtcocktail, für den er schon seit Jahren bekannt ist und der mit etwas Flaschenreife noch an Tiefgang gewinnt. Punkto Tiefgang keine Steigerung mehr möglich dürfte hingegen für den exemplarisch anmutenden Lamm sein, denn hier zeichnet sich unmissverständlich ein Veltliner-Elixier der Sonderklasse ab.

Zum Winzer
Kremstal
© ÖWM/Marcus Wiesner

Die wichtigsten Rebsorten: Grüner Veltliner, Riesling, 2.256 Hektar Weinanbaufläche

Rund um die alte Weinstadt Krems erstreckt sich das Weinbaugebiet Kremstal, das bis 1985 schlicht „Krems“ hieß, kurz im Gebiet Kamptal-Donauland aufging und seit 1993 Kremstal heißt. Die Rebfläche ist auf drei unterschiedliche Zonen aufgeteilt, nämlich das eigentliche Kremstal und die historische Stadt Krems, deren westlicher Teil mit der Bezeichnung „Stein“ direkt an die Wachau anschließt, die östlich anschließenden mächtigen Lösslagen und die kleinen Weinorte südlich der Donau rund um das monumentale Stift Göttweig. Im Stadtgebiet und in der unmittelbaren Umgebung dominieren Urgesteinsverwitterungsböden, die ausgesprochen elegante wie rassige Weißweine hervorbringen. Ähnliches lässt sich von den Lagen westlich des Kremsflusses sagen, etwa oberhalb des Stadtteils Stein an der Donau.

Die übrigen Lagen der Stadt Krems, darunter so legendäre wie die Sandgrube oder der Weinzierlberg, sind von der Bodenstruktur her mit jenen des nördlich gelegenen Hochplateaus, das von Gneixendorf bis Droß reicht, oder mit den Böden der bekannten Weinbauorte Rohrendorf und Gedersdorf vergleichbar, wo mehr oder weniger schwere Lössböden dominieren, die hie und da von Schotter- und Sandablagerungen durchzogen werden. Die mächtigen Lössterrassen ganz im Osten des Gebietes finden mit dem Wagram ihre Fortsetzung. Eine Enklave befindet sich am rechten Donauufer unterhalb des Stiftes Göttweig, die bekanntesten Weinbauorte sind Furth, Palt und Hollenburg. Wie in der östlichen Wachau treffen hier die kontinentalen Einflüsse des Waldviertler Plateaus auf pannonische Klimacharakteristika aus dem Osten; dies alles wird vom Donaustrom als ausgleichendem Faktor stabilisiert.

Besonders attraktiv fallen in der Regel die Rieslinge vom Urgestein aus, aber auch die Löss-Veltliner von den genannten Lagen der Stadt sowie aus Rohrendorf und Gedersdorf sind vorbehaltlos zu empfehlen. Abgerundet wird die Palette durch Weißburgunder, Chardonnay und Sauvignon Blanc.

Seit 2007 gibt es die DAC Kremstal für Riesling und Grünen Veltliner in den Standardstufen „Kremstal DAC“ mit und ohne Ortsangabe, mit Ortsangabe und Riedenbezeichnung (Einreichung zur Prüfnummer in beiden Fällen frühestens ab dem 1. Jänner des auf die Ernte folgenden Jahres) und „Kremstal DAC Reserve“ (Einreichung zur Prüfnummer frühestens ab dem 1. Juli des auf die Ernte folgenden Jahres), jeweils trocken. Die Mindest-Alkoholgehalte liegen zwischen 12% und 13%, wobei Riedenbezeichnungen ab 12,5% zulässig sind, Reserven ab 13%. Es gibt neun Ortsweinherkünfte.

Jahrgangstabelle

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Traisental
© ÖWM/Marcus Wiesner
© ÖWM/Marcus Wiesner
© ÖWM/Armin Faber

Die wichtigsten Rebsorten: Grüner Veltliner, Riesling, 851 Hektar Weinanbaufläche

Seit dem Jahr 1995 existiert diese kleine Weinbaugegend als eigenes Weinbaugebiet, das sich an beiden Ufern der Traisen südlich der Donau etwa von Traismauer bis vor die Tore der Landeshauptstadt St. Pölten erstreckt. Historisch betrachtet gehört es zu den ältesten Weinregionen Österreichs überhaupt: Im idyllischen Franzhausen, einer der wichtigsten prähistorischen Fundstätten Europas, ließ sich das älteste Weinkorn Österreichs finden – ein Weinsamen, der nachweislich aus der Zeit um 2000 vor Christi Geburt stammt.

Die Einflüsse des pannonischen Klimas aus dem Osten wirken sich positiv aus, da sie das Erreichen der Traubenreife begünstigen. Kühle Nächte, für die der nahe Dunkelsteinerwald und die Flüsse Traisen und Donau verantwortlich sind, sorgen im Verein mit den warmen Tagen für eine ausgeprägte Aromatik. Hier entstehen klar strukturierte, tieffruchtige Grüne Veltliner und Rieslinge von kühler Prägung und einer mineralischen Note, wie man sie auch von den Gewächsen der westlichen Wachau kennt.

Die Bodenstruktur ist sehr vielfältig und reicht von Löss über Urgestein sowie kalkhaltige Konglomeratböden bis zu schottrigem und sandigem Untergrund.

Um die Förderung des Prestiges dieses jungen Weinbaugebietes und seiner Produkte ist etwa die Markengemeinschaft Regio Tragisana bemüht. Vor einiger Zeit haben sich diesem Weinbaugebiet auch die im westlichen Tullnerfeld gelegenen Weinbaugemeinden um Sitzenberg-Reidling, die vormals als Enklave zum Weinbaugebiet Donauland gehört haben, angeschlossen.

Seit dem Jahrgang 2006 kommen typische fruchtig-würzige Grüne Veltliner und kernige, mineralische Rieslinge unter der Bezeichnung Traisental DAC auf den Markt. Es gibt die Standardstufen „Traisental DAC“ mit und ohne Ortsangabe, mit Ortsangabe und Riedenbezeichnung (Einreichung zur Prüfnummer in beiden Fällen frühestens ab dem 1. Jänner des auf die Ernte folgenden Jahres) und „Traisental DAC Reserve (Einreichung zur Prüfnummer frühestens ab dem 1. Juli des auf die Ernte folgenden Jahres), jeweils trocken. Die Mindest-Alkoholgehalte liegen zwischen 11,5% und 13%, wobei Riedenbezeichnungen ab 12,5% zulässig sind.

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Wagram
© ÖWM/Marcus Wiesner
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Die wichtigsten Rebsorten: Grüner Veltliner, Riesling, Roter Veltliner, 2.439 Hektar Weinanbaufläche

Das Weinbaugebiet, das 2007 von Donauland in Wagram umbenannt wurde, erstreckt sich südlich des sogenannten Wagram, einer von der Urdonau geschaffenen, in ihrer Mächtigkeit einzigartigen Löss-Stufe, die etwa auf halbem Weg zwischen Wien und Krems gelegen ist; die südlichen Abhänge des Wagram, auf denen tiefgründige Lössböden überwiegen, werden schon seit alters her für den Weinbau genützt. Hier reihen sich Weinbauorte mit klangvollen Namen wie Feuersbrunn, Gösing, Fels am Wagram, Kirchberg und Königsbrunn aneinander. Zwei Drittel der Rebfläche werden vom Grünen Veltliner besetzt, der also ganz eindeutig dominiert und charakteristische, fruchttiefe und pfeffrige Gewächse hervorbringt. Weißburgunder, Chardonnay und Riesling werden ebenfalls mit guten Resultaten gepflegt. In den letzten Jahren wurde die regionale Spezialität Roter Veltliner wiederentdeckt und gefördert. Auch der Rotweinanbau wurde etwas forciert, und aufgrund der klimatisch günstigen Verhältnisse konnten mit Zweigelt, Blauburgunder und Cabernet wiederholt schöne Erfolge erzielt werden.

Zwei Markengemeinschaften haben sich die Förderung des Weinniveaus am Wagram auf ihre Fahnen geschrieben: die Vereinigung „Wagramer Selektion“ und die Winzergemeinschaft „Weingüter Wagram“.

Das Weinbaugebiet Wagram endet jedoch nicht am Wagram, wie man annehmen würde, sondern erstreckt sich auch auf eine südlich der Donau gelegene Enklave, auf die durchaus sehenswerten Lagen von Weidling und Klosterneuburg. Unangefochten als Leitbetrieb fungiert das größte österreichische Privatweingut Stift Klosterneuburg, das mit modernem Management und Kellertechnik am Puls der Zeit Weingeschichte in Österreich geschrieben hat.

Ab dem Jahrgang 2021 gibt es Wagram DAC mit drei Stufen: Gebietswein, Ortswein und Riedenwein. Die Gebietsweine sind ähnlich wie in der Wachau geregelt, zulässig sind 13 weiße und rote Rebsorten. Bereits ab 1. Dezember des Erntejahres dürfen die Winzer um die Prüfnummer ansuchen. Bei den Ortsweinen sind 27 Ortsangaben zulässig, also fast für jeden Ort eine. Allerdings sind hier nur sieben Rebsorten zugelassen, die zudem reinsortig ausgebaut sein müssen. Die Prüfnummer darf ab dem 1. Jänner des auf die Ernte folgenden Jahres zur Prüfnummer beantragt werden. Die Spitze der Herkunftspyramide bilden die Riedenweine, erlaubt sind die weißen Wagram-Leitsorten Grüner und Roter Veltliner sowie Riesling. Sie dürfen ab 1. März des auf die Ernte folgenden Jahres zur Prüfnummer eingereicht werden. Alle Weine müssen trocken sein, die Weißweine dürfen keinen dominanten Holzton aufweisen.

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Carnuntum
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Die wichtigsten Rebsorten: Zweigelt, Blaufränkisch, 836 Hektar Weinanbaufläche

Dieses kleine Weinbaugebiet grenzt unmittelbar an den Osten von Wien und zieht sich dann am südlichen Donauufer bis zur Grenze zur Slowakei entlang; einige kleine Ausläufer bestehen südlich der Leitha. Das Zentrum des Gebietes erstreckt sich um dessen Mitte, rund um die Weinbauorte Göttlesbrunn, Arbesthal und Höflein, wo sich eine sehr qualitätsorientierte und auch mit geschicktem Marketing punktende Winzerschaft für ihre kraftvollen und samtigen Rotweine, speziell aus der Rebsorte Zweigelt, einen Namen gemacht hat. Ein weiterer Schwerpunkt sind die Weinberge rund um Prellenkirchen und Berg. Diese Rieden eignen sich sehr gut für die Rebsorte Blaufränkisch, wobei die Toplage Spitzerberg ihr Renommee immer deutlicher verfestigt.

Zweigelt und Blaufränkisch sind auch jene Rebsorten, die für den gut eingeführten Markenwein dieser Herkunft, den Rubin Carnuntum, verantwortlich sind. Darüber hinaus ausgepflanzt sind St. Laurent, Cabernet, Merlot und Syrah, in kleinerem Umfang auch Blauburgunder. Bei den Premiumweinen der führenden Erzeuger handelt es sich allerdings zumeist um Cuvées, die in neuem oder gebrauchtem Holz ausgebaut werden und deren beste zur österreichischen Elite zählen. Doch hat sich gerade in den letzten Jahren im Gebiet ein Trend entwickelt, auch und besonders die Sorte Zweigelt im Premiumbereich zu etablieren, und zwar im sortenreinen Ausbau. Hier engagieren sich ganz besonders die Leitbetriebe, weswegen Weinfreunde durchaus hohe Erwartungen an dieses Vorhaben knüpfen dürfen.

In den letzten Jahren hat sich von den genannten roten Rebsorten speziell der St. Laurent ein neues und positives Image verschafft. Carnuntum zieht Vorteile aus den starken Einflüssen des pannonischen Klimas, die Sonnenscheindauer im Gebiet ist mit jener der Weinorte am Westufer des Neusiedlersees vergleichbar, allerdings ohne die hohe Luftfeuchtigkeit, welche die Edelfäule begünstigt, durchaus ein Vorteil für die Lesephase der Rotweine.

Alles in allem hat sich Carnuntum – gemeinsam mit dem zur Thermenregion gehörenden Steinfeld – in der im stetigen Umbruch befindlichen österreichischen Rotweinlandschaft als feste Größe etabliert.

Seit dem Jahrgang 2019 gibt es für die Rebsorten Chardonnay, Weißburgunder, Grüner Veltliner, Zweigelt und Blaufränkisch die Bezeichnung Carnuntum DAC, auch rote und weiße Cuvées, die mindestens zu 2/3 aus diesen Varietäten bestehen, sind zulässig. Es handelt sich um ein Pyramidensystem: Gebietswein, Ortswein und Riedenwein. Der Antrag zur Erlangung der staatlichen Prüfnummer darf bei Weißwein nicht vor dem 15. März und bei Rotwein nicht vor dem 1. November des auf die Ernte folgenden Jahres erfolgen. DAC-Weine müssen trocken sein, der Alkohol eines roten DAC muss bei mindestens 12% liegen.

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Weinviertel
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Die wichtigsten Rebsorten: Grüner Veltliner, Zweigelt, 14.001 Hektar Weinanbaufläche

Auf das größte österreichische Weinbaugebiet entfällt nahezu ein Drittel der gesamten österreichischen Rebfläche. Das Weinviertel wird im Westen vom Manhartsberg, im Norden von der Grenze zu Tschechien, im Osten von March und Thaya und somit der Staatsgrenze zur Slowakei und im Süden von der Donau oder vom sanften Höhenzug des Wagram begrenzt.

Das Weinviertel ist ein ausgesprochenes Weißweinland, rund 75 Prozent entfallen auf weiße Rebsorten. Doch die Rotweinreben nehmen stark zu, was besonders für den Zweigelt gilt, der auch in Weinbaugemeinden ausgepflanzt wurde, die bisher fast ausschließlich Weißwein produzierten.

Der Größe des Gebietes entsprechend sind die Bodentypen vielfältig: Sie reichen von Lössböden, Schwarzerdeböden oder Lehmböden über Sandböden bis zu Urgesteinsböden. Auch die klimatischen Einflüsse – generell dominiert ein gemäßigtes Kontinentalklima – sind doch sehr verschieden, da Gegenden im Süden und Südosten vom Einfluss des warmen pannonischen Klimas profitieren und deshalb meist eine deutlich frühere Traubenreife aufweisen.

Im Allgemeinen werden für das Weinviertel drei Subzonen unterschieden: das Veltlinerland, das Weinviertel West und das Weinviertel Süd. Ein historisch gewachsenes Weinbauzentrum ist das Veltlinerland bzw. die nördliche Brünner Straße, also der Bereich von Mistelbach bis nach Poysdorf, Falkenstein und Herrnbaumgarten, wo in „Österreichs Champagne“ die Grundweine für die Versektung gedeihen. Neben Grüner Veltliner werden hier auch Chardonnay, Weißburgunder und Riesling mit gutem Erfolg gekeltert. Als Weinviertel West bezeichnet man das nordwestliche Weinviertel, das ungefähr von Retz über das Pulkautal bis zum Mailberger Kessel reicht, wobei im Süden eine Kette von Weinbauorten anschließt. Hier finden sich abgesehen von rassigen Veltlinern und Rieslingen auch anspruchsvolle Rotweine.

Den südlichen Abschluss des Weinviertels bilden die im Norden von Wien angrenzenden Bisamberger Rieden sowie die sanften Weinberge rund um Wolkersdorf; östlich an dieses Gebiet schließt das Matzner Hügelland an, das noch weichere, rundere Weißweincharaktere hervorbringt; im äußersten Südosten, entlang der March, werden aufgrund der pannonischen Klimaeinflüsse bereits Weißweine gewonnen, die eher jenen des Nordburgenlandes gleichen als denen des übrigen Weinviertels.

Das Regionale Weinkomitee des Weinviertels war das erste, das sich für die Einführung einer DAC, und zwar bereits mit dem Jahrgang 2002, für den Grünen Veltliner entschieden hat – eine logische Wahl, sind doch rund 50 Prozent der Rebfläche mit dieser Leitsorte bestockt. Die Bezeichnung Weinviertel und den Zusatz DAC dürfen nur gebietstypische Grüne Veltliner führen, die fruchtig, würzig und pfeffrig im Geschmack sind und ohne Barrique- oder Holzton trocken ausgebaut wurden, der Alkoholgehalt muss mindestens 12% betragen. Beginnend mit dem Jahrgang 2009 wurde die Kategorie „DAC Reserve“ für trockene, kräftige, dichte Sortenvertreter geschaffen, Mindestalkoholgehalt 13%. Der Antrag zur Prüfnummer darf für „DAC Reserve“ frühestens am 15. März nach der Lese gestellt werden, während für „Weinviertel DAC“ der 1. Jänner als Stichtag gilt. Reserve-DAC muss trocken im Sinne des Weinrechts sein, für die Basis-DAC ist ein Restzuckergehalt bis 6 g/l zulässig.

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Thermenregion
© ÖWM/Anna Stöcher
© ÖWM/Marcus Wiesner
© ÖWM/Marcus Wiesner

Die wichtigsten Rebsorten: Zierfandler, Rotgipfler, St. Laurent, Pinot Noir, 1.901 Hektar Weinanbaufläche

Die Thermenregion, die im Sprachgebrauch nicht nur der Wiener Weinfreunde wohl immer die „Südbahn“ bleiben wird, ist das unmittelbar im Süden an Wien angrenzende Weinbaugebiet. Es kann auf eine große Tradition zurückblicken, wurde doch der Gumpoldskirchner schon am kaiserlichen Hof serviert; in der Zeit des Dritten Reiches wurde der berühmten Gumpoldskirchner Lage Wiege – ex aequo mit dem Bernkasteler Doktor – der höchste Einheitswert zugewiesen.

Die an den sanften Südhängen von Eichkogel und Anninger gelegenen Weinberge, die zu den Weinbaugemeinden Mödling, Gumpoldskirchen, Guntramsdorf, Pfaffstätten und Traiskirchen zählen, erinnern vom Landschaftsbild her etwas an Burgund, was übrigens auch für die Bodenstrukturen gilt, denn hier herrschen ungewöhnlich kalkhaltige Untergründe vor. Diese eignen sich bestens für die Pinot-Familie sowie für Chardonnay.

Das Lokalkolorit von Gumpoldskirchen, Traiskirchen und Co. wird jedoch durch die autochthonen Sorten Zierfandler, Rotgipfler und Neuburger geprägt, wobei die Raritäten Rotgipfler mit 110 Hektar und Zierfandler mit 60 Hektar weltweit beinahe nur hier anzutreffen sind. Der Rotgipfler eignet sich gut für den Ausbau im Eichenfass, aber auch als Cuvéepartner für den Zierfandler – der traditionelle Verschnitt wird oft als „Spätrot-Rotgipfler“ bezeichnet. Der Zierfandler kann mit Rasse, Finesse und Persistenz punkten.

Aus den traditionellen Südbahn-Weißweinsorten können auch prachtvolle Prädikatsweine gekeltert werden, von der Auslese bis zu Trockenbeerenauslese und Eiswein; durch die lebhafte Säure und eine exotische Frucht ergeben sich äußerst individuelle, aber auch lagerfähige Gewächse. Neben Rust und dem Seewinkel befindet sich hier gewissermaßen die dritte Säule der österreichischen Süßwein-Produktion. Bei den Rotweinsorten dominiert in qualitativer Hinsicht der Zweigelt. Die kleinere Rotweininsel der Thermenregion befindet sich im Bereich um Bad Vöslau, Baden und Sooß, wo neben Zweigelt und Blauer Portugieser auch St. Laurent, Blauburgunder, Cabernet Sauvignon, Merlot und Co. kultiviert werden. Ungefähr den gleichen Rebsortenmix findet man auch auf den kargen Schotterböden des Steinfeldes rund um Tattendorf, Teesdorf und Trumau, wobei sich diese Weinorte aber besonders mit St. Laurent und Blauburgunder profilieren wollen. Die im Tannin eher samtigen Rotweine werden auch als Blends ausgebaut.

Thermenregion rot

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Thermenregion weiß

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Wien
© ÖWM, Gerhard Elze
© ÖWM/Marcus Wiesner
© ÖWM/Egon Mark

Die wichtigsten Rebsorten: Gemischter Satz, Grüner Veltliner, Riesling, 580 Hektar Weinanbaufläche

Der Name der Bundeshauptstadt Wien geht auf das römische Vindobona und das nachrömische Venia zurück. Wohl die Ersten waren die Kelten, die Wein rund um das heutige Wien angebaut haben. Auf eine geordnete Grundlage wurde der Wiener Weinbau aber sicherlich erst durch die Römer gestellt, deren Soldatenkaiser Marcus Aurelius Probus im Jahre 276 das bestehende Pflanzverbot für Reben aufgehoben hat.

Im späten Mittelalter erlebte dann der Wiener Weinbau eine erste Hochblüte. Damals waren nicht nur die Heurigenvororte mit Weinreben bestockt, sondern auch Teile der Innenstadt sowie nahezu der gesamte dritte und vierte Bezirk. Nach den Zerstörungen durch die Türkenkriege hat sich der Wiener Weinbau in die Vororte zurückgezogen, wo er bis heute überlebt hat. Der Großteil der Wiener Weingartenfläche ist heute an den nördlichen und nordöstlichen Wienerwald-Ausläufern im Gemeindebezirk Döbling gelegen, wo zum Teil ausgeprägte Muschelkalkböden vorherrschen, die den Weinen viel Mineralität verleihen, und wo die Niederschlagsmengen etwas höher sind als am linken Ufer der Donau.

Die Weinbaufluren rund um den Bisamberg teilen sich die drei Weinbauorte Strebersdorf, Jedlersdorf und Stammersdorf, wo Löss- und Braunerdeböden, aber auch schottriger Untergrund vorherrschen. Während aus den Döblinger Lagen die Rieslinge vom Nussberg und aus den Grinzinger Rieden vielleicht das höchste Ansehen genießen, fühlen sich die Reben der weißen Burgunderfamilie rund um den Bisamberg besonders wohl und liefern beachtliche Weine. Mit kleinen Weingärten in Ottakring, Dornbach und Oberlaa im äußersten Südosten besitzt Wien auch drei winzige Weinbau-Enklaven. Das dritte, etwas größere Gebiet ist in Mauer und Rodaun im äußersten Südwesten situiert, wo Muschelkalkböden mit schweren Lehmböden abwechseln und durchaus eine Vergleichbarkeit mit den angrenzenden Weinherkünften der nördlichen Thermenregion besteht. In den letzten Jahren haben Rotweine aufhorchen lassen, wenn auch das derzeitige Verhältnis Weiß zu Rot von 80 zu 20 wohl als zweckmäßig beibehalten wird.

Der Aufschwung des Wiener Gemischten Satzes, der 2013 eine neue DAC bekommen hat, ist ungebrochen. Gegenwärtig nimmt der Gemischte Satz schon rund 30 Prozent der Rebfläche der Bundeshauptstadt ein und ist damit der wichtigste Wein seiner Herkunft. Gemäß DAC-Regelwerk darf der größte Sortenanteil einer Rebsorte nicht höher als 50% sein, der drittgrößte Anteil muss zumindest 10% ausmachen. Weine ohne Riedenangabe müssen trocken und ohne markanten Holzgeschmack sein, sie dürfen ab dem 1. Dezember des Erntejahres verkauft werden. Zusätzlich ist der Wiener Gemischte Satz DAC auch mit einer Lagenbezeichnung zulässig. Lagenweine müssen nicht der Geschmacksangabe „trocken“ entsprechen und dürfen nicht vor 1. März des auf die Ernte folgenden Jahres verkauft werden. Der Alkoholgehalt muss in jedem Fall mindestens 12,5% betragen.

Jahrgangstabelle

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Neusiedlersee
© ÖWM/Armin Faber
© ÖWM/Robert Herbst
© ÖWM/Marcus Wiesner

Die wichtigsten Rebsorten: Welschriesling, Zweigelt, 6.239 Hektar Weinanbaufläche

Im Norden und Osten des Neusiedlersees breitet sich das nach ihm benannte Weinbaugebiet bis zur ungarischen Grenze aus. Es reicht von den Hügeln der Weinstadt Gols über den flachen Heideboden bis hinunter in den beschaulichchen Seewinkel. Die wichtigsten und bekanntesten Weinbauorte sind Gols, Mönchhof, Halbturn, Podersdorf, Frauenkirchen, Illmitz, Apetlon und Andau.

Durch die Einführung der DAC Neusiedlersee im Jahre 2011 hat sich das Weinbaugebiet etwas verkleinert; die am Westufer des Sees gelegenen Gemeinden Jois und Winden gehören nunmehr nicht mehr zum Weinbaugebiet Neusiedlersee. Weine, die dort gewachsen sind, tragen entweder die DAC Leithaberg oder die Herkunft Burgenland.

Die österreichweite Tendenz zur Auspflanzung von Rotweinen hat dazu geführt, dass einstige Weißweinzentren wie Gols zu Rotwein-Hochburgen geworden sind. War früher der Trend zu französischen Sorten wie Cabernet Sauvignon, Merlot und Syrah kaum aufzuhalten, so ist seit einigen Jahren die Rückbesinnung auf Zweigelt, St. Laurent und Blaufränkisch merkbar. Die „DAC Neusiedlersee“ bezieht sich auf trockene Rotweine der Rebsorte Zweigelt (DAC) bzw. von Zweigelt dominierte Cuvées (Anteil mindestens 60%, nur autochthone Rebsorten als Cuvéepartner) für DAC Reserve. Der Mindestalkoholgehalt beträgt 12% bzw. 13%, ein Restzuckergehalt bis 4 g/l ist zulässig. Für „Neusiedlersee DAC“ ist Einreichung zur Prüfnummer ab dem 1. Februar des auf die Ernte folgenden Jahres möglich, für Reserven ab dem 1. Februar des auf die Ernte zweitfolgenden Jahres.

Die große Wasserfläche des Neusiedler Sees wirkt stabilisierend auf Temperatur und Luftfeuchtigkeit und kann auch die im Jahresschnitt sehr geringe Niederschlagsmenge zum Teil wettmachen. Dieses klimatische Phänomen bewirkt im Verein mit den meisten Sonnenstunden Österreichs eine hohe Zuckerreife. Diese wirkt sich auch positiv aus für jene Zonen, die für die Gewinnung hoher und höchster Prädikatsweine geeignet sind. Das Zentrum der Süßwein-Produktion liegt im Seewinkel im äußersten Süden des Gebietes rund um Weinbauorte wie Podersdorf, Illmitz und Apetlon. Vor allem die seenahen Lagen profitieren von der fast regelmäßig auftretenden Botrytis – Prädikate wie Beerenauslese (BA) und Trockenbeerenauslese (TBA) können in manchen Jahrgängen in erheblichen Quantitäten erzeugt werden. In Jahren, in denen der Herbst trocken verläuft, wird versucht, mittels der Eisweinerzeugung oder der Kelterung von Strohweinen bzw. Schilfweinen, Abhilfe zu schaffen. Viele Süßwein-Spezialisten haben mit aromatischen Sorten wie Scheurebe (Sämling), Muskat-Ottonel oder Traminer besonders überzeugen können, aber auch mit Welschriesling, Chardonnay und Weißburgunder.

Jahrgangstabelle

Leithaberg, Rust & Rosalia
© ÖWM/Marcus Wiesner
© ÖWM/Marcus Wiesner
© ÖWM/Robert Herbst

Rust

Die Freistadt Rust gehört keinem spezifischen Gebiet an, 2.878 Hektar Weinanbaufläche

Das Weinbaugebiet Leithaberg ist seit 2009 eigenständig; davor war es ein wichtiger Teil von Neusiedlersee-Hügelland. Es liegt westlich des Neusiedler Sees an der burgenländischen Seite des Leithagebirges und zählt zu den ältesten Weinbauzonen der Welt. Hauptsächlich werden Weißburgunder, Chardonnay und Blaufränkisch angebaut, daneben auch Varietäten wie Welschriesling oder Sauvignon Blanc. Das prägende Element der trockenen Weine sind die Böden am Abhang des Leithagebirges, wo zwischen kalkreichen Schichten immer wieder saure kristalline Schiefer und Gneise anzutreffen sind.

Die kleinklimatischen Vorteile des Gebietes, das natürlich auch von der regulierenden Wirkung der großen Wasserfläche des nahe liegenden Neusiedlersees profitiert, dokumentieren sich auch in der stetig zunehmenden Bedeutung der Rotweinproduktion. Sowohl in den seenahen Gemeinden wie Purbach, Schützen, Oggau, St. Margarethen und Mörbisch wie auch in landeinwärts gelegenen Orten wie Großhöflein, Wulkaprodersdorf und Zagersdorf werden aus Blaufränkisch und Zweigelt sowie Cabernet Sauvignon, Merlot und Syrah feine Rote produziert – reinsortig oder als Cuvée.

Speziell in den Gemeinden am Westufer des Neusiedlersees, fallweise aber auch rund um Eisenstadt, werden durch das häufige Auftreten der Edelfäule auch hochgradige Dessertweine in Gestalt von Beerenauslesen, Ausbrüchen und Trockenbeerenauslesen gekeltert. Im Vergleich mit dem Gebiet Neusiedlersee sind die Rotweine hier insgesamt vielleicht etwas fester und tanninreicher, wobei der Sorte Blaufränkisch größere Bedeutung zukommt, die Dessertweine wiederum zeigen sich aus genereller Sicht eventuell eine Spur kraftvoller und strukturierter.

Für die besonders gebietstypischen Weine wurde die Leithaberg DAC geschaffen. Das Produktionsgebiet umfasst den politischen Bezirk Eisenstadt Umgebung, die Freistadt Eisenstadt und die politischen Gemeinden Jois und Winden. Der weiße Leithaberg DAC darf aus den Sorten Weißburgunder, Chardonnay, Neuburger oder Grüner Veltliner gekeltert werden. Zugelassen sind auch Cuvées aus diesen Sorten. Für den roten Leithaberg DAC ist Blaufränkisch vorgesehen, bis zum Jahr 2020 war ein Anteil von maximal 15% Zweigelt, St. Laurent oder Pinot Noir möglich. Der Alkoholgehalt muss mindestens 12,5% betragen. Leithaberg DAC ohne nähere Herkunftsbezeichnung darf ab 1. Februar des auf die Ernte folgenden Jahres zur Erlangung der staatlichen Prüfnummer eingereicht werden, weißer Leithaberg mit näherer Herkunftsbezeichnung ab 1. Mai des auf die Ernte folgenden Jahres. Rote DAC-Weine mit näherer Herkunftsbezeichnung müssen im Holzfass ausgebaut werden, die Prüfnummer darf ab 1. Mai des zweiten auf die Ernte folgenden Jahres beantragt werden. Trockene Blaufränkische aus Rust sowie Weißburgunder, Chardonnay, Neuburger, Grüne Veltliner bzw. Cuvées aus diesen vier weißen Rebsorten dürfen als Leithaberg DAC vermarktet werden. Der weltweit bekannte Ruster Ausbruch hat nun ebenfalls DAC-Status.

Rosalia

Die wichtigsten Rebsorten: Weißburgunder, Chardonnay, Blaufränkisch, 241 Hektar Weinanbaufläche

Die ehemalige Großlage „Rosalia“ südlich des Leithagebirges wurde zu einem DAC-Weinbaugebiet. Die Rebflächen gehören zum politischen Bezirk Mattersburg. Seinen Namen verdankt es dem Rosaliengebirge, das sich an der Grenze zwischen Niederösterreich und dem Burgenland erhebt. Das Klima ist pannonisch geprägt. Auf den fruchtbaren Braunerdeböden mit Lössuntergrund fühlen sich Blaufränkisch und Zweigelt besonders wohl. Ab dem Jahrgang 2017 dürfen regionstypische „Rosalia DAC“- und „Rosalia DAC Reserve“-Rotweine sowie eigenständige Rosé-Weine unter der Bezeichnung „Rosalia DAC Rosé“ vermarktet werden. Die Rotweine müssen mindestens 12% Alkohol aufweisen (Reserven mindestens 13%), die Angabe einer Riede auf dem Etikett ist den Reserven und den Rosés vorbehalten. Die Einreichung zur Prüfnummer ist ab dem 1. Jänner des auf die Ernte folgenden Jahres zulässig, für DAC Reserve ab dem 1. November.

Rosalia DAC Rosé muss aus einer oder mehreren roten Qualitätsweinrebsorten vinifiziert werden. Die Rebsorte darf nicht auf dem Etikett angegeben werden. Der DAC Rosé ist trocken und muss ein Bukett nach roten Beeren aufweisen sowie einen frischen, fruchtigen und würzigen Geschmack.

Mittelburgenland
© ÖWM/Marcus Wiesner
© ÖWM/Klaus Egle
© ÖWM/Marcus Wiesner

Die wichtigsten Rebsorte: Blaufränkisch, 2.041 Hektar Weinanbaufläche

Das Mittelburgenland ist ein ausgesprochenes Rotweingebiet: die Rebfläche ist zu mehr als zwei Dritteln mit Rotweinreben bestockt, wobei sich die Anteile stetig weiter zugunsten des Rotweines verschieben. Seine Lagen an den sanften Ausläufern des Ödenburger Gebirges ziehen Nutzen aus den lehmigen bis sandigen, mitunter schottrigen Böden. Zum Teil dominieren auch sehr schwere Lehmböden, die naturgemäß gerade in heißen und trockenen Weinjahren ihre Vorteile ausspielen können. Aber auch in klimatischer Hinsicht ist das Gebiet begünstigt: So wird es im Norden vom Ödenburger Gebirge, im Westen von der Buckligen Welt und im Süden vom Günser Bergland bestens gegen negative Wettereinflüsse abgeschirmt, während die freie Öffnung gegen Osten hin bewirkt, dass sich die warmen pannonischen Klimaeinflüsse ungehindert ausbreiten können.

Im Mittelburgenland dominiert die klassische Rotweinsorte Blaufränkisch mit großem Abstand vor allen anderen. Tatsächlich haben die letzten Weinjahrgänge ausgezeichnete Rahmenbedingungen für die Rotweinerzeugung und hier vor allem auch für den Blaufränkisch geboten, was sich in entsprechend markanten und kräftigen Gewächsen niedergeschlagen hat. Die besten Rotweinlagen befinden sich in den Weinorten Horitschon, Deutschkreutz, Lutzmannsburg, Neckenmarkt, Raiding und Ritzing. Eine Besonderheit von Neckenmarkt sind seine relativ steilen Südhänge. Klangvolle Riednamen sind etwa der Hochberg und der Bodigraben in Neckenmarkt, in Horitschon Dürrau oder Hochäcker. Gewissermaßen eine Weinbauinsel bildet das Lutzmannsburger Plateau, dessen außerordentlich schwere Lehmböden ebenfalls beste Voraussetzungen für qualitativ hochwertigen Rotweinanbau aufweisen, auch wenn das Potenzial nicht immer ganz ausgeschöpft wird.

Im Mittelburgenland sind auch St. Laurent, Blauburgunder, Cabernet, Merlot und Syrah ausgepflanzt; die Rotweine der Premium-Kategorie sind allerdings oft Cuvées aus mehreren Rebsorten.

Mit dem Jahrgang 2005 wurde die Herkunftsbezeichnung DAC Mittelburgenland eingeführt. „Mittelburgenland DAC“ steht für fruchtbetonte, würzige Weine aus Blaufränkisch, die im traditionellen großen Holzfass und/oder im Stahltank ausgebaut wurden. Mit einer Riedenbezeichnung wird ein kräftigerer Blaufränkisch-Stil gekennzeichnet, der Ausbau in gebrauchten Barriques ist zulässig, Alkohol mindestens 13%, maximal 13,5%. Mit „Reserve“ werden die gehaltvollsten Blaufränkisch mit einem Mindestalkohol von 13% gekennzeichnet. Diese Weine dürfen auch in neuen kleinen Holzfässern ausgebaut werden. Die Prüfnummer für Mittelburgenland DAC darf frühestens ab dem 1. Mai des auf die Ernte folgenden Jahres beantragt werden, verkauft werden darf er nicht vor dem 1.August. Für DAC mit Riedenbezeichnung gelten der 1. Juli bzw. der 1. Oktober, für Reserven der 1. Jänner bzw. der 1. März des auf die Ernte zweitfolgenden Jahres.

Jahrgangstabelle

2022
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2005
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Eisenberg
© ÖWM/Herbert Lehmann
© ÖWM/Egon Mark
© ÖWM/Marcus Wiesner

Die wichtigsten Rebsorten: Blaufränkisch, Zweigelt, Welschriesling, 505 Hektar Weinanbaufläche

Das Südburgenland ist als wahre „Weinidylle“ treffend bezeichnet, jedoch ist dieses landschaftlich sehr reizvolle Gebiet nur in Gestalt einiger Enklaven mit Reben bestockt. Die bekanntesten Wein berge befinden sich rund um Deutsch-Schützen sowie am legendären Eisenberg. Hier gedeihen überaus mineralische, kernige und strukturierte Rotweine, und zwar überwiegend aus der heimischen Rebsorte Blaufränkisch. Wichtig ist auch der Zweigelt, weniger Bedeutung haben die französischen Sorten à la Cabernet Sauvignon und Merlot, die meist Eingang in Blends mit Blaufränkisch finden.

Weitere Weingärten finden sich im Hügelland westlich des Pinkatals sowie auf den nach Süden exponierten Hängen des Geschriebensteins. Hier werden traditionell auch weiße Rebsorten kultiviert, wobei den spritzig-schlanken Welschrieslingen, die an die südoststeirischen Gewächse erinnern, die größte Bedeutung zukommt, darüber hinaus werden auch Weißburgunder und Chardonnay angebaut.

Im äußersten Süden des Weinbaugebietes, dort wo die idyllischen, holzgeschnitzten Kellerstöckel der Presshäuser zur Einkehr einladen, wird noch der urwüchsige Uhudler ausgeschenkt. Dabei handelt es sich um einen Sammelbegriff für diverse amerikanische Unterlagsreben. Die Uhudler ergeben teils plakativ rotfruchtige, rassige Sommerweine, die eine eingeschworene Liebhabergemeinde besitzen.

Die typischen Blaufränkisch im Südburgenland werden ab dem Jahrgang 2009 unter der Bezeichnung Eisenberg DAC (Eisenberg DAC Reserve ab dem Jahrgang 2008) vermarktet. Der Alkoholgehalt beträgt mindestens 12,5%, die Reserve-Kategorie beginnt bei 13%. Der Restzucker ist mit 4 g/l limitiert. Der Verkauf der DAC-Weine ist ab dem 1. September des auf die Ernte folgenden Jahres zulässig (Einreichung zur Prüfnummer 1. August), bei den Reserven erst ab dem 1. März des auf die Ernte zweitfolgenden Jahres (Einreichung zur Prüfnummer 1. Februar). Alle anderen Weine führen die Herkunftsbezeichnung „Burgenland“.

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2022
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Vulkanland Steiermark
© ÖWM/Anna Stöcher
© ÖWM/Gerhard Elze
© ÖWM/Marcus Wiesner

Die wichtigsten Rebsorten: Welschriesling, Weißburgunder, Sauvignon Blanc, Traminer, 1.671 Hektar Weinanbaufläche

Das „Vulkanland Steiermark“ ist aus dem Weinbaugebiet Süd-Oststeiermark hervorgegangen. Es stellt kein geschlossenes Anbaugebiet dar, vielmehr gibt es hier eine Reihe von Weinbauinseln, die für österreichische Begriffe relativ weit voneinander entfernt sind und auch in puncto Bodenbeschaffenheit und Kleinklima wenig miteinander zu tun haben. Insbesondere im Dreiländereck rund um Klöch und Straden, wo steile Kogel vulkanischen Ursprungs aus dem Weinland herausragen, konnten sich einige Betriebe mit fruchttiefem Sauvignon Blanc, Morillon und Traminer profilieren. Regelmäßig können hier auch Kreszenzen mit sehr hohem Mostgewicht gewonnen werden, und auch der österreichische Trend zum Rotwein ist in dieser kleinklimatisch begünstigten Ecke deutlich zu bemerken, wobei sich der Zweigelt als Leitsorte herauskristallisiert hat. Der würzig-aromatische Traminer, für den es speziell in Klöch eine eigene Markengemeinschaft gibt, hat – begünstigt durch einige sonnige Herbste – eine wahre Renaissance erlebt.

In der eigentlichen Oststeiermark, etwa am Ringkogel bei Hartberg oder in den weiteren Zentren um Gleisdorf und Fürstenfeld, werden deutlich härtere Weißweintypen gekeltert, wie animierende Welschrieslinge, saftige Weißburgunder und rassige Sauvignons. Unmittelbar an der Thermenlinie, nahe den boomenden Heilbädern, gewinnen die Rotwein-Rebsorten immer stärker an Bedeutung, wobei der vorherrschende Zweigelt durch Komplementärsorten wie Blauburgunder und Syrah ergänzt wurde.

Im Jahr 2018 wurden DAC-Regelungen eingeführt. Im Fokus steht die Herkunft, also eine Klassifizierung in Gebietswein, Ortswein und Riedenwein. Es dürfen nur folgende Rebsorten verwendet werden: Welschriesling, Weißburgunder, Morillon, Grauburgunder, Riesling, Gelber Muskateller, Sauvignon Blanc, Traminer und Verschnitte daraus. Die Prüfnummer darf ab dem 15. Jänner des auf die Ernte folgenden Jahres beantragt werden, für Welschriesling ab dem 1. Dezember des Erntejahres. Der Wein darf nicht vor dem 1. März des auf die Ernte folgenden Jahres verkauft werden; ausgenommen davon sind Weine der Rebsorte Welschriesling.

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Südsteiermark
© ÖWM/Egon Mark
© ÖWM/Anna Stöcher
© ÖWM/Gerhard Trumler

Die wichtigsten Rebsorten: Welschriesling, Sauvignon Blanc, Muskateller, Weißburgunder, Morillon, 2.744 Hektar Weinanbaufläche

Das österreichische Weinwunder hat hier seinen Ursprung gehabt. Nach der Krise Mitte der 1980er-Jahre hat eine gut ausgebildete Generation ehrgeiziger junger Winzer in den führenden Betrieben das Ruder herumgerissen und mit trockenen, sehr fruchtbetonten Weinen die österreichischen Weinliebhaber überzeugt. Daneben wurde das Vorurteil der angeblich so kurzen Lagerfähigkeit der südsteirischen Weißweine durch spät gelesenen Sauvignon Blanc und Morillon, ausgebaut zum Teil in Barriques, zum Teil im großen Holzfass, widerlegt. Eine schwarz-weiß malende Differenzierung zwischen Weinen der Steirischen Klassik, die im Stahltank ausgebaut werden, und den in neuen oder gebrauchten Holzfässern ausgebauten Weinen ist nicht mehr angebracht, ist doch der schmeckbare Holzanteil in den letzten Jahren merklich zurückgegangen. Der Herkunftsgedanke setzt sich zusehends durch in Gestalt von Gebiets-, Orts- und Riedenweinen. Die wichtigsten Weinbauorte sind Gamlitz, Ratsch, Berghausen, Spielfeld und Leutschach sowie im Sausal Kitzeck und Sankt Nikolai.

Bei den Rebsorten dominieren Sauvignon Blanc, Muskateller, Welschriesling, Weißburgunder und Morillon, im Sausal fühlt sich auch der Riesling ausgesprochen wohl. Die Böden sind vielschichtig. Sie reichen von Sand und Schiefer über Schotter und Konglomerate bis zu Mergel und Kalkstein. Der Opok, ein verfestigtes, nicht sehr grobkörniges Sedimentgestein, ist typisch für die Gegend um Leutschach, Gamlitz und Spielfeld. Kristalline Untergründe findet man vor allem im Sausal. Feuchtwarmes, mediterranes Klima bestimmt den langen Vegetationsverlauf, kühle Nächte fördern die Entwicklung einer frischen und tiefen Aromatik.

Im Jahr 2018 wurden DAC-Regelungen eingeführt. Im Fokus steht die Herkunft, also eine Klassifizierung in Gebietswein, Ortswein und Riedenwein. Nur die folgenden Rebsorten sind zugelassen: Welschriesling, Weißburgunder, Morillon, Grauburgunder, Riesling, Gelber Muskateller, Sauvignon Blanc, Traminer sowie Verschnitte daraus. Die staatliche Prüfnummer darf nicht vor dem 15. Jänner des auf die Ernte folgenden Jahres beantragt werden, bei Welschriesling nicht vor dem 1. Dezember des Erntejahres. Der Wein darf nicht vor dem 1. März des auf die Ernte folgenden Jahres verkauft werden; ausgenommen davon sind Weine der Rebsorte Welschriesling. Der Gehalt an unvergorenem Zucker darf maximal 4 g/l betragen, Riesling und Traminer müssen trocken im Sinne des Weinrechts sein.

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1995
1994
1993
1992
Weststeiermark
© ÖWM/Robert Herbst
© ÖWM/Egon Mark
© ÖWM/Anna Stöcher

Die wichtigsten Rebsorten: Blauer Wildbacher, Sauvignon Blanc, Weißburgunder, 639 Hektar Weinanbaufläche

Den Ruf der Weststeiermark begründet hat zweifellos der Schilcher, ein überaus charaktervoller, von rassiger Säure geprägter Rosé aus der Rebsorte Blauer Wildbacher, eine der urwüchsigsten autochthonen Sorten in Österreichs Weingärten. Der Begriff Schilcher kommt dabei von Schillern, also den Facetten dieses von Pink bis Dunkelrosa changierenden Weines, wobei die Farbkraft lediglich von der Maischestandzeit abhängig ist. Die früher betonten Unterschiede zwischen Stainzer Schilcher und den dunkleren Deutschlandsberger Typen sowie die Differenzierungen der verschiedenen Schilcher-Spielarten sind mittlerweile längst obsolet geworden.

Das typische, an Cassis, Walderdbeeren oder Himbeeren erinnernde Bukett, begleitet von Noten nach Brennnesseln, Johannisbeerblättern und Paprika, entwickelt der Blaue Wildbacher in seiner schillernden Ausprägung allerdings nur in seiner Urheimat Weststeiermark. Den Blauen Wildbacher auf einen rassigen Rosé zu beschränken, wäre zu kurz gegriffen. In besonders reifen Jahrgängen werden aus Wildbacher teils auch restsüße Spät- und Auslesen, ganz vereinzelt auch Eisweine und sogar Trockenbeerenauslesen oder Strohweine gekeltert.

Eine relativ neue Ausbauweise manifestiert sich in kraftvollen, tanninbetonten Rotweinen, die zum Teil in Barriques ausgebaut werden. Eine gewisse Bedeutung erreicht haben auch die schäumenden Schilcher in Gestalt von Frizzante und Schilchersekt.

Die führenden Betriebe der Weststeiermark setzen selbstverständlich nicht mehr nur auf den Blauen Wildbacher in all seinen Spielarten, sondern versuchen sich – bestärkt durch die günstigen klimatischen Voraussetzungen der letzten Jahre – mit aromatischen Weißweinen wie Sauvignon Blanc und Gelbem Muskateller, die aus dieser Herkunft, entsprechenden Ausbau vorausgesetzt, sehr erfrischende und rassige Weine mit einem frühlingshaft anmutenden Fruchtspektrum ergeben können.

Im Jahr 2018 wurden DAC-Regelungen eingeführt. Im Fokus steht die Herkunft, also eine Klassifizierung in Gebietswein, Ortswein und Riedenwein. Nur die folgenden Rebsorten sind zugelassen: Blauer Wildbacher (ausgebaut als Schilcher), Welschriesling, Weißburgunder, Morillon, Grauburgunder, Riesling, Gelber Muskateller, Sauvignon Blanc, Traminer und Verschnitte daraus. Die staatliche Prüfnummer darf nicht vor dem 15. Jänner des auf die Ernte folgenden Jahres beantragt werden, für Schilcher und Welschriesling nicht vor dem 1. Dezember des Erntejahres. Der Wein darf nicht vor dem 1. März des auf die Ernte folgenden Jahres verkauft werden; ausgenommen davon Schilcher, und Welschriesling. Der Gehalt an unvergorenem Zucker ist mit 4 g/l limitiert, Riesling und Traminer müssen trocken im Sinne des Weinrechts sein.

Jahrgangstabelle

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