Weinguide
Ausgabe 2025/26
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2024 Grüner Veltliner Schlossberg Kirchberg Große Reserve
Weingut Norbert Greil
Wagram

Angenehme Würze in der Nase, reife Quitte, kandierte Limette, Grapefruitsaft, nussig am Gaumen, dezente Marzipananklänge, weißer Rauch, Heu, lebendige Säure, langer Abgang.

Weißwein
Grüner Veltliner
€€
Schraubverschluss

Weingut Norbert Greil
Wagram

Norbert Greil
3465 Unterstockstall
Alte Weinstraße 4

Robert Greil lebt mit ganzem Herzen für seine Heimatregion, den Wagram. Seine Leidenschaft für den Weinbau und die Verbundenheit zum Wagram sind deutlich in den Weinen zu erkennen. Die Vielfalt an Sorten, die er anbaut und in seinem Sortiment präsentiert, macht nicht nur Spaß beim Probieren, sondern bietet auch für jeden Geschmack das Richtige. Ob typische Gebietsweine oder langlebige Reserveweine – hier findet jeder Weinliebhaber eine passende Auswahl. Während der Verkostung wurde nur ein kleiner Ausschnitt aus dem umfangreichen Portfolio von Norbert Greil probiert, das eine große Bandbreite an Rebsorten umfasst. Diese Vielfalt spiegelt die Erfahrung des Winzers wider. Das schmeckt man in jedem einzelnen Wein, denn die Zeit ist ein entscheidender Faktor, den Robert seinem Wein gibt, um das volle Potenzial zu entfalten. Seine beiden Weinlinien, Wagram typisch und Terra, spiegeln die Besonderheiten der Region wider. Die Weine aus der Wagram typisch-Linie sind für den Alltag bestens geeignet: frisch, lebendig und zugänglich, ideal für die schnelle Freude zu Hause oder bei einem gemütlichen Essen. Die Terra-Linie hingegen ist für den längeren Ausbau und die Lagerung konzipiert, deren Weine mit der Zeit noch an Ausdruck und Raffinesse gewinnen. Hervorzuheben sind auch die Rotweine des Hauses. Sie überzeugen durch ihre Vielseitigkeit: Manche sind filigran, unkompliziert und ideal für den Genuss im Alltag, andere wiederum – insbesondere jene, die längere Zeit Reife brauchen – komplex und tiefgründig. Robert Greil gibt seinen Rotweinen gern die Zeit, die sie zum Reifen benötigen. Ein herausragendes Beispiel ist der Black Panther 2021, ein äußerst balancierter und facettenreicher Blauburger, der durch seine elegante Struktur und Tiefe besticht. Diese Rebsorte findet man heute im reinsortigen Ausbau nur mehr selten.

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2022 Göttlesbrunn weiß
Weingut Martin Netzl
Carnuntum

(GV/CH, Steinriegel) Nussig, würzig, zarte Karamellnote; Honigmelone, nussig, cremig, feine Reifenote, zarte Mineralität, die die Eleganz unterstreicht.

Weißwein
Cuvée Weiß
€€€
Schraubverschluss

Weingut Martin Netzl
Carnuntum

Martin Netzl
2464 Göttlesbrunn
Rosenbergstraße 1

Tel. +43 2162 8201
weingut@netzl.net
www.netzl.net

Martin Netzl ist ein ruhiger und sinnierender Mensch, der zuhört und sich seine Gedanken macht. Er lässt lieber seine Weine sprechen – und diese reden laut! Zu Recht ist er stolz auf die lange Familientradition – sein Großvater hat bereits 1952 mit der Flaschenfüllung begonnen – und führt die entwickelten Marken wie Stoana, Hoadocka und Oida Schwoaza weiter, aber mit den heutigen Möglichkeiten. St. Laurent und Blau-fränkisch vom Spitzerberg haben hier Tradition, die gepflegt wird. Bei den Weißweinen sticht wiederum – wie seit vielen Jahren – der Gelbe Traminer 2023 hervor: vielschichtig und komplex bei großer Eleganz. Bei den Lagen-Rotweinen reiht sich ein Highlight an das nächste. 2021 ist es für mich die Ried Rosenberg, die mit ihrer gelungenen Mischung aus Mineralität, Frucht und Struktur begeistert. Zu Recht gehört Martin Netzl zu den Spitzenwinzern im Carnuntum.

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2024 Weißburgunder Weinkult
Weingut Rockabilly Weinkult
Weinviertel

Feinfruchtig, nussig-würzig, Mandeln, reifes Obst und deutliche Exotik nach Litschi, Mango und Maracuja, Brioche, kraftvoll und extraktreich, harmonisch, cremig, angenehmer, charmanter Abgang.

Weißwein
Pinot Blanc (Weißburgunder)
€€
Schraubverschluss

Weingut Rockabilly Weinkult
Weinviertel

Ramona & René Pollak
2074 Unterretzbach
Hauptstraße 21

Ramona und René Pollack haben vor 12 Jahren die äußerst erfolgreiche Genuss + Lifestyle-Marke „ROCKABILLY WEINKULT“ geschaffen – aus eigenen Gedanken, die auch voller Überzeugung gelebt werden. Alles aus Liebe zu Wein und aus Liebe zum Rock‘n Roll. Es wurde eine perfekte Kombination aus innovativ-kultigem Lifestyle und traditionsbewusstem Weinwissen und Handwerk geschaffen, die international begeistert. „Ich bin Weinviertel-verliebt“, gesteht der kultige Winzer, „die Landschaft ist richtig sexy“. Rene Pollak ist ein sehr naturverbundener Mensch und kann ohne Natur nicht leben. Aus dem aktuellen Jahrgang 2024 hat er das Beste gemacht, ist daher sehr zufrieden mit seinen Weinen. Zwei neue Weine kamen heuer auf den Markt, eine aromareiche weiße Cuvée 278 aus Grüner Veltliner, Riesling und Traminer (Steve Mc Queen gewidmet) und ein süffiger Rose Mary Lou aus Zweigelt und Blauer Portugieser. Der „Rockabilly Weinkult“ spiegelt Renés Leidenschaft für die 50er Jahre des letzten Jahrhunderts wider und wurde in den Betrieb sehr erfolgreich eingebracht, das Weinhandwerk wurde von Grund auf gelernt und wird mit großer Begeisterung im Weingarten und Keller umgesetzt. Der kultige Auftritt der Pollaks spricht auch zusätzlich junges Publikum an, das sich im „Kabinett“, dem Verkostungs- und Verkaufsraum, trifft, um sich den Weinen mit den einzigartigen Etiketten näher zu widmen.

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2024 Zierfandler Ried Mautern
Weingut Christian Fischer
Thermenregion

Helle Beeren, pikant; asketisch, Stachelbeere, Birne, straff gelbfruchtig, grünwürzig, Zitronenbiskuit, zartes Holz, vielschichtige Tiefe, vegetabil, Hauch Gerste, Küchenkräuter, Mineralspur im Nachhall.

Weißwein
Zierfandler
€€€€
Schraubverschluss

Weingut Christian Fischer
Thermenregion

Christian Fischer
2504 Sooß
Hauptstraße 33

Im 1662 gegründeten Weingut ist Christian Fischer nicht nur als hervorragender Kellermeister tätig, sondern seit kurzer Zeit auch zum Geschäftsführer bestellt. Denn auf der Suche nach einem Nachfolger wurde er fündig und konnte den Betrieb an einen potentiellen Interessenten weitergeben. Bis zu seiner Pension wird er den Betrieb in seinem Sinne und mit seiner prägenden Handschrift weiterhin erfolgreich leiten, und wie bisher elegante, tiefgründige Weine mit kühler Mineralik und puristischem Charme entstehen lassen. Auch an den Grundsätzen des nachhaltigen und naturverbundenen Weinbaus hat und wird sich in Zukunft nichts ändern, was die heuer präsentierten Weine beweisen. So geht auch im Keller konsequent sein klarer Stil weiter, was uns jedes Jahr charaktervolle, erdverbundene Topweine beschert.

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2023 Natural Zweigelt
Weingut Hajszan Neumann
Wien

Ganz jung, engmaschig, Beerenfrüchte, Zwetschken, Kirschen, griffig, toller Gerbstoff, dichte Struktur, ziemlich ernsthaft, dabei doch auch filigran, charaktervoll, individuell, benötigt viel Luft.

Rotwein
Zweigelt
€€€€
Naturkork

Weingut Hajszan Neumann
Wien

Ing. Fritz Wieninger
1190 Wien
Grinzinger Straße 86

Dieses Wiener Weingut im Besitz von Fritz Wieninger wird von ihm, ebenso wie das Stammhaus, biodynamisch bewirtschaftet. Die besten Lagen befinden sich am Nussberg und in Grinzing auf der Ried Steinberg. Der Steinberg ist bestockt mit Riesling und Grüner Veltliner. Letzterer ist aktuell 2024 von überragender Qualität. Der Wiener Nussberg ist wohl das non plus ultra unter den Weinbergen Wiens. Tolle Wiener Gemischte Sätze von der Ried Weisleiten. Ein formidabler Weissburgunder Nussberg Ried Gollin. Hervorragend und neu: 2024 Riesling Nussberg Ried Langteufel. Hajszan Neumann ist die Spielwiese von Wieninger für Natural Wines. Maischevergorene Weine, ausgebaut etwa in Amphoren, Betoneiern etc. Es sind unverwechselbare Weine mit kompakten Strukturen und enormer Tiefe. Natural Gemischter Satz, Natural Muskateller, Natural Traminer – Weine von überragender Klasse. Vor allem der Traminer. Natural in Rot wie Zweigelt 2023 und Cabernet Franc 2024 sind spannungsgeladene Kreszenzen, die einen nicht kalt lassen. Diese tollen Weine kann man beim Heurigen am Nussberg – betrieben von Fritz Wieninger – zu den angebotenen Schmankerln genießen.

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2024 Auslese
Weingut Hans Tschida – Angerhof
Neusiedlersee

(CH/SÄ/WR, Restzucker 130 g/l) Aromatisch mit Würze, viel Quitten und auch Ananas, grüne Banane; tropische Früchte und saftige Steinobstfrucht, von feiner Säure begleitet, ausgewogen, zugänglich.

Süßwein
Cuvée Weiß
€€
Schraubverschluss

Weingut Hans Tschida – Angerhof
Neusiedlersee

Hans Tschida
7142 Illmitz
Angergasse 5

Winzer Hans Tschida vom Angerhof in Illmitz ist auf Prädikatsweine spezialisiert – und in dieser süßen Wein-Nische zählt er nicht nur zu den Top-Stars in Österreich, sondern zu den Besten seines Metiers in der Welt. Den Titel „Sweet Winemaker oft the Year“ hat der sympathische und immer gelassen wirkende Hans Tschida schon zehn Mal überreicht bekommen. So oft wie kaum ein anderer seiner Zunft. Was Tschida, sein Weinschaffen und letztlich seine Weine auszeichnet, sind die Leichtigkeit und das Trinkanimo, das in ihnen steckt. Das gilt schon im süßen Einstiegsbereich für die Spätlesen und Auslesen, aber noch viel mehr in beeindruckender Weise für die Beerenauslesen und Trockenbeerenauslesen, wo es wahrlich weltmeisterlich zugeht. Sein Erfolgsrezept scheint simpel: der Natur ihren Lauf lassen und das spezielle Terroir des Seewinkels ungeschminkt in die Flasche bringen. Winzergeschick und Erfahrung machen aus dieser simplen Botschaft ein großes Süßwein-Kino. Seine Prädikatsweine baut der Winzer ausschließlich im Stahltank aus, um den Fokus einzig auf die Frucht zu legen. Kein Holz, kein Fremdeinfluss soll die Rebsorte und das Terroir in irgendeiner Form beeinträchtigen. „Da meine Weine sehr salzig sind, was von den Böden zwischen den Salzlacken kommt, kann ich mich mit dem Zucker mehr spielen“, sagt Tschida. Daher schmecken die Weine des Illmitzers durchwegs „trockener“ – auch wenn sie 100, 200 oder 300 Gramm Zuckerrest haben. Das macht einerseits die Salzigkeit, andererseits die appetitliche Säure, die den Tschida-Weinen innewohnt. Stärkste Sorte im Betrieb ist der Sämling. Es ist auch Tschidas Lieblingsorte. Dann kommen der Welschriesling, der Chardonnay und der Muskat-Ottonel. Auch Gelber Muskateller hat einen besonderen Stellenwert im Angerhof „Die aromatischen Sorten gehen sehr gut für Süßwein“, sagt der Winzer. Daneben zeigt Tschida auch, dass aus blauen Beeren, wie Merlot und Blaufränkisch, süße Perlen entstehen können. Süßwein gilt als zeitlos und als besonders lagerfähig. Daher zieht sich Tschidas aktuelles Portfolio über vier Jahrgänge – von 2024 bis 2021. Die Beerenauslesen gelten als Preis-Leistungs-Hit. Und im Trockenbeerenauslese-Bereich geht praktisch nichts über die Seewinkel-Reserven und im Besonderen über die Scheureben- und Welschriesling-TBA aus der Ried Domkapitel, einer sandigen Lage am nördlichen Ortseingang von Illmitz entlang des Neusiedler Sees.

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2022 Tridendron
Weingut Ernst Triebaumer
Leithaberg, Rust & Rosalia

(ME/BF/CS) Oliven und Kakao in der zart bitteren Nase, derzeit deutlich vom Merlot geprägt, saftig und geschmeidig, viel traubiger Schmelz, aber auch schotige Würze und getrocknete Kräuter, zeigt noch Ecken und Kanten, säurebetontes Finale.

Rotwein
Cuvée Rot
€€€
Naturkork

Weingut Ernst Triebaumer
Leithaberg, Rust & Rosalia

Ernst Triebaumer
7071 Rust
Raiffeisenstraße 9

Im Weißwein-Segment von Familie Triebaumer nimmt der aktuelle Gelbe Muskateller von der Ried Greiner seit jeher sinnvollerweise die Rolle des frisch-fruchtigen, sommerlichen Muntermachers ein. Das Gegenstück dazu bildet gleichsam der Sauvignon Blanc aus der zerklüfteten Lage Vogelsang, denn hier steht nicht nur auf dem Etikett die Herkunft im Mittelpunkt, wie jeder Schluck dieses hintergründig wie mineralisch angelegten Tropfens sofort beweist. Das gewohnte Bild eines rassigen und herzhaften Furmint entwirft wieder einmal die wirklich kristallin anmutende 2023er Version dieser für die alte Freistadt nicht nur aus historischer Sicht so bedeutsamen Rebsorte. Wunderbar entwickelt hat sich der als Urwerk S bezeichnete schwefelfrei ausgebaute Sauvignon aus dem tollen Jahrgang 2019, der die Sortenmerkmale in distinguierter und dennoch unverkennbarer Weise zum Klingen bringt. Trotz der ungewöhnlichen Trockenheit im Sommer 2022, die seinerzeit auch dem Neusiedler See schwer zu schaffen machte und vor der Lese Anlass zu einer im Hause Triebaumer ungewohnten Skepsis gab, ist eine Rotweinserie ohne Fehl und Tadel gelungen. Vor allem die glasklaren und erstaunlich rassigen Blaufränkischen bestätigen ihr gewisses Alleinstellungsmerkmal in der österreichischen Rotweinszene. Wie in den letzten Jahren verblüfft wieder einmal die Steigerung, die der einstige Einstiegswein Gemärk Schritt für Schritt geschafft hat. Ähnliches gilt für den noch extrem jugendlichen, vor dunkler Frucht strotzenden Oberen Wald, während die sensationelle Frühform des archetypischen Mariental darauf hindeutet, dass sich der größte Exponent dieser legendären Lage seit 2016 ankündigen könnte. Zum Blaufränkisch-Block quasi hinzurechnen kann man aber auch die samtige Maulwurf-Cuvée, die ja hauptsächlich aus jüngeren Blaufränkisch-Reben der Ried Mariental besteht und in ihrer bestechenden diesjährigen Verfassung schon deutlich über den Status eines „Zweitweines“ hinausgeht. Vorerst Merlot-geprägt gibt sich der kraftvolle, noch etwas ungestüme Tridendron-Blend; so stilsicher wie immer erscheint der mächtige, reichhaltige Cabernet-Merlot, dessen vielschichtige Bauart und gediegene Tanninpräsenz auch enormes Lagerpotenzial versprechen. Wer vergessen hat, rechtzeitig vorzusorgen, kann übrigens auch nachträglich auf seine Rechnung kommen, da unter dem Motto „10 Jahre später …“ die Top- Blaufränkischen von den Rieden Mariental und Oberer Wald sowie der Cabernet-Merlot aus dem sehr schönen Jahrgang 2015 in begrenzter Stückzahl wieder in den Verkauf gekommen sind. Mit dem Jahrgang 2024 werden die Erzeugnisse des Weingutes übrigens zur Gänze Demeter-zertifiziert sein; insofern ein logischer Schritt, weil hier schon seit Jahrzehnten biologisch-dynamisch gewirtschaftet wird, was für Familie Triebaumer den sinnvollen Weg zu einer enkeltauglichen Zukunft aufzeigt.

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Schilcher Frizzante
Weingut Langmann Lex
Weststeiermark

Unverkennbares Sortenbukett, Stachelbeeren, rote Johannisbeeren, bisschen Cassislaub; schließt nahtlos an, trinkanimierend, balanciert, samtige Perlage.

Schaumwein
Blauer Wildbacher
€€
Schraubverschluss

Weingut Langmann Lex
Weststeiermark

Stefan Langmann
8511 St. Stefan ob Stainz
Langegg 23

Die Familie Langmann baut seit 1746 Wein an. „Mit dem Schilcher hat die Weststeiermark eine weltweite Alleinstellung“, ist Stefan Langmann überzeugt. „Es ist wichtig, seine Qualität bis ins Extrem auszureizen, um die Aufmerksamkeit der internationalen Weinliebhaber auf unser Gebiet zu ziehen.“ Mit dem Jahrgang 2022 hat seine Tochter Verena Verantwortung im Keller übernommen. Sie bringt viele neue Ideen ein. Am Flaggschiff der Langmannschen Schilcher, dem Hochgrail Sonnenhang, habe sie wesentlichen Anteil, sagt ihr Vater nicht ohne Stolz. Die Lagenweine und der separate Ausbau besonders hochwertiger Parzellen renommierter Rieden sind in letzter Zeit vermehrt in den Fokus der Familie gerückt. Als Beispiel dafür sei der Sauvignon Blanc Ried Greisdorf Himmelreich genannt. Lange Lagerung ohne Schwefel auf der Vollhefe ist mittlerweile Standard bei den besten Weinen. Viel mehr als nur Nischenprodukte sind die Schaumweine. Sie werden zur Gänze auf dem Weingut hergestellt. Die Bandbreite ist groß, sie reicht vom wertigen Schilcher Frizzante aus zweiter Gärung über weiße Sekte bis hin zu Großen Reserven g.U. mit Jahrgangsangabe. Ein besonderer Schaumstoff aus dem Hause Langmann nennt sich Schilcato, vinifiziert wie ein Moscato d’Asti mit Vergärung im Drucktank. Zu einem wahren Renner entwickelt hat sich der Schilcher Pet Nat, speziell in den USA und in den skandinavischen Ländern. Den Langegg Große Reserve g.U. aus 2017 haben wir letztes Jahr an dieser Stelle vorgestellt, er ist noch zu haben. Der Export hat noch mehr an Bedeutung gewonnen. Die Bewirtschaftung ist naturnah, sie geht in Richtung organische Produktion. Die heuer vorgestellten Weine zeigen, dass Stefan Langmann und seine Tochter erneut mit Fingerspitzengefühl an ihrer Stilistik gefeilt haben, sie ist noch feiner geworden.

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2024 Grüner Veltliner Spitz Steinfeder
Weingut Franz Hirtzberger
Wachau

Feinstrahlige Weißpfefferwürze, gelbe Birnen, grün-apfelige Frische, harmonisch; relativ saftig, gelbe Äpfel, Birnen, Gesteinsmehl, milde Säure, stimmige Steinfeder, verlockend süffig.

Weißwein
Grüner Veltliner
€€€
Naturkork

Weingut Franz Hirtzberger
Wachau

Franz Hirtzberger
3620 Spitz
Kremser Straße 8

Franz Hirtzberger ist Meister für große Rieslinge und Grüne Veltliner aus der Wachau und ein großer Weinbotschafter von und für Österreich. Dieses Renommée mit den großen Smaragden Singerriedel, Hochrain, Honivogl & Co strahlt in jede Ecke der Welt, wo Wein eine Bedeutung genießt. Doch Hirtzberger sind auch die Weinbasis und die Wachauer Hauer-Tradition wichtig. Daher wird Jahr für Jahr eine Steinfeder vom Veltliner gepflegt. Das war schon bei Franz Hirtzberger Senior so, der nach wie vor in der Wachau präsent ist – und ist auch bei seinem Sohn und Weingutchef Franz Hirtzberger Junior so. Als Mittelstück der Wachauer Qualitäts-Dreifaltigkeit gibt es jeweils ein für die obere Wachau herkunftstypisches Federspiel vom Riesling (Steinterrassen) und vom Veltliner (Rotes Tor). Für diese zwei Federspiele nimmt Hirtzberger Jahr für Jahr die gleichen Weingarten-Parzellen. Über den Federspielen funkeln die Smaragde. Neben den Rieslingen und Veltlinern lebt im Haus Hirtzberger auch die Burgunder-Tradition weiter, mit Weinen, die früher, vor Jahrzehnten, überall in der Wachau vorzufinden waren. Vier Burgunder-Smaragde pflegt Hirtzberger als Sortenvielfalt und Spezialitäten der Wachau. Ganz groß – und das mit großer Verlässlichkeit – ist der Chardonnay-Smaragd aus dem Spitzer Schlossweingarten, ein Burgunder mit viel Frische und Lokalkolorit. Der Neuburger ist eine klare Empfehlung, wenn man wuchtige Eleganz sucht, ist aktuell in seiner Jugend sehr lebhaft, fast vorlaut, trägt aber das Potenzial für viele weitere Genussjahre in sich. Der Grauburgunder aus der kühlen Waldrandlage Pluris und der Weißburgunder, dessen Trauben in Weingärten rund um Spitz reiften, sind jetzt schon runde Burgunder. Beim Riesling ist Hirtzberger mit dem Singerriedel das Non-plus-ultra. Der Hausberg gleich hinterm Weingut vibriert. Das ist großes Riesling-Kino. Aber auch der Hochrain, der sich als wärmerer, fülliger Riesling präsentiert und der „junge“ Steinporz, den Hirtzberger erst seit 2017 als Rieden-Riesling macht, stehen dem Singerriedel kaum nach. Und der Setzberg, der vierte Smaragd-Riesling – er gilt als Hidden Champion – ist sehr herkunftstypisch. Wer straffe, salzig-filigrane Rieslinge sucht, sollte den Setzberg unbedingt am Radar haben. Bei den Veltliner-Smaragden ist der Honivogl heuer einmal mehr der Superstar. Der Kirchweg-Smaragd aus Wösendorf ist ein lössiger schwarzpfeffriger Veltliner-Purist. Die Axpoint ist ein ähnlicher Klassiker, nur dichter, konzentrierter und etwas üppiger. Und das Rote Tor Smaragd ist sowieso eine sichere Bank: würzig, mineralisch, exotische Fruchtfrische. Das trinkt sich einfach leicht und gut.

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2022 Cabernet Sauvignon Rosé Sekt
Weingut Steininger
Kamptal

Zauberhaft elegantes Bouquet, Erdbeer-Confit, Waldfrüchte, delikate Säurefrische; fein ziseliert, verspielt, peppig und sehr gediegen.

Schaumwein
Cabernet Sauvignon
€€€€
Naturkork

Weingut Steininger
Kamptal

Eva Steininger
3550 Langenlois
Walterstraße 2

Das sowohl für seine exzellenten Weine als auch Schaumweine bekannte Weingut Steininger hat seinen Sitz in der Kamptaler Weinbauzentrale Langenlois. Geführt wird es heute von Tochter Eva und Schwiegersohn Peter ganz im Sinne des Seniors, Karl Steininger. Der bringt sich nach wie vor unterstützend ins Geschehen ein und ist immer wieder mal sowohl im Keller als auch im Weingarten anzutreffen. Trotz der Größenordnung, die der Betrieb mittlerweile eingenommen hat und einer 40-prozentigen Exportquote freut sich die Familie besonders über den hohen Anteil an Ab-Hof-Verkäufen und den damit verbundenen Kontakten zum Letztverbraucher. Die kontinuierlich hohe Qualität und eine Angebotsfülle, bei der jeder Weinliebhaber etwas für seinen Geschmack findet, sind seit Jahren die Grundpfeiler des Erfolgs. Neben den zahlreichen mittelgewichtigen Weinen – was besonders empfehlenswert ist, wurde bei den Kostnotizen berücksichtigt – hat man es nun auch geschafft, die als Erste Lage ausgezeichneten Reserven nach einem weiteren Reifejahr in den Verkauf zu bringen, sodass nun zwei Grüne Veltliner und zwei Rieslinge aus dem Jahrgang 2023 zur Wahl stehen. Gefallen haben sie uns alle, Primus inter Pares ist der mit exzeptioneller Mineralität aufwartende Grüne Veltliner aus der Ried Kogelberg, während bei den Rieslingen der Heiligenstein um eine Nasenspitze vorne liegt, dicht gefolgt vom um noch ein Jahr reiferen Kogelberg. Ganz hervorragend ist heuer die Auswahl an diversen Schäumern ausgefallen – allesamt den jeweiligen Rebsorten verpflichtet und speziell bei den Lagensekten auch dem entsprechenden Terroir. Besondere Highlights stellen aktuell zwei Weißburgunder dar, zum ersten der gleichwohl mit Fülle wie Finesse begeisternde 2018er aus der Ried Panzaun, zum anderen ein sinnlich verführerischer Ausnahmesekt, der unter seinem Namen Privat nach 100 Monaten Hefelagerung in den Verkauf kommt und das Zeug dazu hat, manch hochklassigen Champagner in den Schatten zu stellen.

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2023 Zweigelt Classic
Weingut & Gästehaus Josef Rosenberger
Kremstal

Saftige Kirschen, Hauch pfeffrige Würze; schließt so an, kühl, unaufdringliche Gerbstoffe, animierendes Säurespiel.

Rotwein
Zweigelt
€€
Schraubverschluss

Weingut & Gästehaus Josef Rosenberger
Kremstal

Josef Rosenberger
3495 Rohrendorf
Leisergasse 29

Tel. +43 2732 83843
Fax. -4
mail@rosenbergerwein.at
www.rosenbergerwein.at

Unglaubliche 300 Jahre ist das Weingut im Besitz der Familie Rosenberger, nämlich seit 1722. Im Jahr 2003 übernahm Josef Rosenberger die Leitung, unterstützt von seiner Frau Helga und den beiden Kindern Lisa und Josef, der mittlerweile in den Betrieb eingestiegen ist. 2009 wurde ein völlig neuer, mit modernster Technik ausgestatteter Keller errichtet. Die Weißweine werden in Edelstahltanks ausgebaut, ausgewählte Rotweine in Eichenfässern in einem sehenswerten Barriquekeller. Der Winzer steht für Weinbau im Einklang mit der Natur. Eine bedeutende Rolle spielt für ihn der Mond, nach dem sich die Weinlese und Verarbeitungsschritte wie das Umziehen, Filtrieren oder Abfüllen richten. Leitsorte ist der Grüne Veltliner, gefolgt von Riesling und Komplementärsorten wie Gelber Muskateller oder Chardonnay. Die Rieden des Weingutes weisen unterschiedliche Böden auf. Die wichtigste Lage, die Ried Kaiserstiege, ist von tiefgründigen Lössterrassen auf Konglomerat geprägt. Im Kellerweingarten stehen die Reben auf sehr alten Terrassen, sie wurzeln in tiefgründigen, ausgesprochen kalkreichen Böden aus Lehm und Löss. Die Familie Rosenberger verfügt auch über Anteile an der renommierten Ried Gebling, einer bemerkenswerten Terrassenlage aus kalkhaltigem Konglomerat-Verwitterungsgestein mit Lössauflage. Der Betrieb verfügt über ein Gästehaus mit vier Zimmern und einem behindertengerechten Apartment. Angeschlossen ist das Lokal „Feinsinn“.

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2022 Terra Inspiration
Weingut Norbert Greil
Wagram

Reife Exotik, Vanille, Nelken, geröstete Mandeln, Anis, Schafgarbe, Marzipan anhaltender Schmelz und Extraktsüße, Alkohol und Holzeinsatz gut integriert, lang im Abgang.

Weißwein
Cuvée Weiß
-
Schraubverschluss

Weingut Norbert Greil
Wagram

Norbert Greil
3465 Unterstockstall
Alte Weinstraße 4

Robert Greil lebt mit ganzem Herzen für seine Heimatregion, den Wagram. Seine Leidenschaft für den Weinbau und die Verbundenheit zum Wagram sind deutlich in den Weinen zu erkennen. Die Vielfalt an Sorten, die er anbaut und in seinem Sortiment präsentiert, macht nicht nur Spaß beim Probieren, sondern bietet auch für jeden Geschmack das Richtige. Ob typische Gebietsweine oder langlebige Reserveweine – hier findet jeder Weinliebhaber eine passende Auswahl. Während der Verkostung wurde nur ein kleiner Ausschnitt aus dem umfangreichen Portfolio von Norbert Greil probiert, das eine große Bandbreite an Rebsorten umfasst. Diese Vielfalt spiegelt die Erfahrung des Winzers wider. Das schmeckt man in jedem einzelnen Wein, denn die Zeit ist ein entscheidender Faktor, den Robert seinem Wein gibt, um das volle Potenzial zu entfalten. Seine beiden Weinlinien, Wagram typisch und Terra, spiegeln die Besonderheiten der Region wider. Die Weine aus der Wagram typisch-Linie sind für den Alltag bestens geeignet: frisch, lebendig und zugänglich, ideal für die schnelle Freude zu Hause oder bei einem gemütlichen Essen. Die Terra-Linie hingegen ist für den längeren Ausbau und die Lagerung konzipiert, deren Weine mit der Zeit noch an Ausdruck und Raffinesse gewinnen. Hervorzuheben sind auch die Rotweine des Hauses. Sie überzeugen durch ihre Vielseitigkeit: Manche sind filigran, unkompliziert und ideal für den Genuss im Alltag, andere wiederum – insbesondere jene, die längere Zeit Reife brauchen – komplex und tiefgründig. Robert Greil gibt seinen Rotweinen gern die Zeit, die sie zum Reifen benötigen. Ein herausragendes Beispiel ist der Black Panther 2021, ein äußerst balancierter und facettenreicher Blauburger, der durch seine elegante Struktur und Tiefe besticht. Diese Rebsorte findet man heute im reinsortigen Ausbau nur mehr selten.

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2023 Stoana Ried Steinriegel Grüner Veltliner
Weingut Martin Netzl
Carnuntum

(51 Jahre alte Reben, Schotter pur) Typische, feinherbe Noten, würzig, cremig; gelbe Früchte, Kräuterwürze, salzig, steinig, feiner Gerbstoff, feine Kühle, saftig im Finish.

Weißwein
Grüner Veltliner
€€€
Schraubverschluss

Weingut Martin Netzl
Carnuntum

Martin Netzl
2464 Göttlesbrunn
Rosenbergstraße 1

Tel. +43 2162 8201
weingut@netzl.net
www.netzl.net

Martin Netzl ist ein ruhiger und sinnierender Mensch, der zuhört und sich seine Gedanken macht. Er lässt lieber seine Weine sprechen – und diese reden laut! Zu Recht ist er stolz auf die lange Familientradition – sein Großvater hat bereits 1952 mit der Flaschenfüllung begonnen – und führt die entwickelten Marken wie Stoana, Hoadocka und Oida Schwoaza weiter, aber mit den heutigen Möglichkeiten. St. Laurent und Blau-fränkisch vom Spitzerberg haben hier Tradition, die gepflegt wird. Bei den Weißweinen sticht wiederum – wie seit vielen Jahren – der Gelbe Traminer 2023 hervor: vielschichtig und komplex bei großer Eleganz. Bei den Lagen-Rotweinen reiht sich ein Highlight an das nächste. 2021 ist es für mich die Ried Rosenberg, die mit ihrer gelungenen Mischung aus Mineralität, Frucht und Struktur begeistert. Zu Recht gehört Martin Netzl zu den Spitzenwinzern im Carnuntum.

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2024 Roter Veltliner klassik
Weingut Hofbauer-Schmidt
Weinviertel

Klares orange-gelbes Fruchtbild, Hauch Marille; Ringlotten, Ananas, Kumquats, bisschen Marzipan, gefühlvolle Würze, elegante Substanz mit fruchtiger Säure, sehr sortentypisch, mehr als nur ein Einstiegswein.

Weißwein
Roter Veltliner
€€
Schraubverschluss

Weingut Hofbauer-Schmidt
Weinviertel

Johannes Hofbauer-Schmidt
3472 Hohenwarth
Hauptstraße 54

Mit viel Dynamik, Leidenschaft und einem klaren Blick vorwärts wurde das Weingut in den letzten Jahren weiterentwickelt. Seit dem Jahrgang 2024 wird das Sortiment nach der dreistufigen Herkunftspyramide mit Gebietswein-Ortswein-Riedenwein strukturiert. Dadurch wird die eigenständige Charakteristik Hohenwarths noch präziser herausgearbeitet. Besonders Grüner und Roter Veltliner fühlen sich auf den kalkreichen Lössböden richtig wohl und das schmeckt man gleich im Kostraum, der mit viel Gefühl und natürlichen Materialien neugestaltet wurde. Ein Ort, der zum Verkosten einlädt und den Charakter der Weine spürbar macht. Besonders innovativ ist die neue Abfüllanlage, die nun ermöglicht, die Weine direkt vor Ort mit Sorgfalt, effizient und ohne Umwege abzufüllen und zu verpacken.

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2023 St. Laurent classic
Weingut Christian Fischer
Thermenregion

Saftige Brombeere, Cassis; Zwetschke, italophile Tannine, straffe Säure, nuanciertes Holz, geradlinig, Schokolade, saftiger Fruchtdruck, dunkle Beeren, Graphitspur im Finale.

Rotwein
St. Laurent
€€
Schraubverschluss

Weingut Christian Fischer
Thermenregion

Christian Fischer
2504 Sooß
Hauptstraße 33

Im 1662 gegründeten Weingut ist Christian Fischer nicht nur als hervorragender Kellermeister tätig, sondern seit kurzer Zeit auch zum Geschäftsführer bestellt. Denn auf der Suche nach einem Nachfolger wurde er fündig und konnte den Betrieb an einen potentiellen Interessenten weitergeben. Bis zu seiner Pension wird er den Betrieb in seinem Sinne und mit seiner prägenden Handschrift weiterhin erfolgreich leiten, und wie bisher elegante, tiefgründige Weine mit kühler Mineralik und puristischem Charme entstehen lassen. Auch an den Grundsätzen des nachhaltigen und naturverbundenen Weinbaus hat und wird sich in Zukunft nichts ändern, was die heuer präsentierten Weine beweisen. So geht auch im Keller konsequent sein klarer Stil weiter, was uns jedes Jahr charaktervolle, erdverbundene Topweine beschert.

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2024 Muskat-Ottonel Auslese
Weingut Hans Tschida – Angerhof
Neusiedlersee

(Restzucker 130 g/l) Sehr klare aromatische Muskatnase, süß-traubig, zarte Weißpfefferwürze, ausgewogen; viel Holunder und Muskatfrische, feine Salzigkeit, zart rotbeerig, Erdbeeren, Auslese wirkt relativ trocken, guter Zug, saftig.

Süßwein
Muskat-Ottonel
€€
Schraubverschluss

Weingut Hans Tschida – Angerhof
Neusiedlersee

Hans Tschida
7142 Illmitz
Angergasse 5

Winzer Hans Tschida vom Angerhof in Illmitz ist auf Prädikatsweine spezialisiert – und in dieser süßen Wein-Nische zählt er nicht nur zu den Top-Stars in Österreich, sondern zu den Besten seines Metiers in der Welt. Den Titel „Sweet Winemaker oft the Year“ hat der sympathische und immer gelassen wirkende Hans Tschida schon zehn Mal überreicht bekommen. So oft wie kaum ein anderer seiner Zunft. Was Tschida, sein Weinschaffen und letztlich seine Weine auszeichnet, sind die Leichtigkeit und das Trinkanimo, das in ihnen steckt. Das gilt schon im süßen Einstiegsbereich für die Spätlesen und Auslesen, aber noch viel mehr in beeindruckender Weise für die Beerenauslesen und Trockenbeerenauslesen, wo es wahrlich weltmeisterlich zugeht. Sein Erfolgsrezept scheint simpel: der Natur ihren Lauf lassen und das spezielle Terroir des Seewinkels ungeschminkt in die Flasche bringen. Winzergeschick und Erfahrung machen aus dieser simplen Botschaft ein großes Süßwein-Kino. Seine Prädikatsweine baut der Winzer ausschließlich im Stahltank aus, um den Fokus einzig auf die Frucht zu legen. Kein Holz, kein Fremdeinfluss soll die Rebsorte und das Terroir in irgendeiner Form beeinträchtigen. „Da meine Weine sehr salzig sind, was von den Böden zwischen den Salzlacken kommt, kann ich mich mit dem Zucker mehr spielen“, sagt Tschida. Daher schmecken die Weine des Illmitzers durchwegs „trockener“ – auch wenn sie 100, 200 oder 300 Gramm Zuckerrest haben. Das macht einerseits die Salzigkeit, andererseits die appetitliche Säure, die den Tschida-Weinen innewohnt. Stärkste Sorte im Betrieb ist der Sämling. Es ist auch Tschidas Lieblingsorte. Dann kommen der Welschriesling, der Chardonnay und der Muskat-Ottonel. Auch Gelber Muskateller hat einen besonderen Stellenwert im Angerhof „Die aromatischen Sorten gehen sehr gut für Süßwein“, sagt der Winzer. Daneben zeigt Tschida auch, dass aus blauen Beeren, wie Merlot und Blaufränkisch, süße Perlen entstehen können. Süßwein gilt als zeitlos und als besonders lagerfähig. Daher zieht sich Tschidas aktuelles Portfolio über vier Jahrgänge – von 2024 bis 2021. Die Beerenauslesen gelten als Preis-Leistungs-Hit. Und im Trockenbeerenauslese-Bereich geht praktisch nichts über die Seewinkel-Reserven und im Besonderen über die Scheureben- und Welschriesling-TBA aus der Ried Domkapitel, einer sandigen Lage am nördlichen Ortseingang von Illmitz entlang des Neusiedler Sees.

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2024 Sauvignon Blanc
Weingut Frauwallner Straden
Vulkanland Steiermark

Sehr hübsche Duftkomposition, dunkle Blüten, eleganter Fruchtausdruck, Mandarinenschale, Stachelbeere; saftig, sehr erfrischend, mittelgewichtig, griffig, pikant, guter Biss, hinten straff, mittleres Finish.

Weißwein
Sauvignon Blanc
€€
Schraubverschluss

Weingut Frauwallner Straden
Vulkanland Steiermark

Walter Frauwallner
8345 Straden
Karbach 7

Immerhin bereits vier Mal zum „Weingut des Jahres“ bei der Steirischen Landesweinbewertung gekrönt, dazu bei zahlreichen Bewertungen mit Höchstwertungen bedacht und seit 2018 Mitglied der renommierten Steirischen Terroir und Klassik Weingüter, könnte sich Walter Frauwallner mit Fug und Recht auf seinen Lorbeeren ausruhen. Doch ist der Müßiggang des in Karbach bei Straden ansässigen Winzers Sache nicht, ganz im Gegenteil – das Streben nach Höherem ist untrennbarer Bestandteil seiner Persönlichkeit. Der Vulkanländer übernahm bereits 2002 im Alter von 21 Jahren die Verantwortung für den Weinkeller im bäuerlichen Mischbetrieb seiner Eltern Willi und Emmi Frauwallner, die bis heute stark im Betrieb engagiert sind. 2008 wurde ein neuer, funktioneller Keller mitten in der Ried Buch errichtet. Unterstützt von seiner Frau Petra, einer diplomierten Krankenschwester, die nebenbei aus Liebe zum Wein und zu Walter auch eine Ausbildung zur Diplomsommelière machte, bewirtschaftet Frauwallner etwas über 30 Hektar Rebfläche in und um Straden. Sohn Felix ist derzeit in der Weinbauschule Silberberg, die Nachfolge scheint also auch gesichert. Das Sortiment baut auf dem Herkunftskonzept der Steiermark auf. So gibt es klassisch im Stahltank ausgebaute, gänzlich auf Frucht, Frische und Eleganz ausgelegte Gebietsweine, die je nach Sorte unter der Herkunft Steiermark oder Vulkanland Steiermark laufen. Der Kategorie Ortswein wird hier in Gestalt der vier wichtigsten Sorten Respekt gezollt: Weißburgunder, Morillon und Grauburgunder sowie Sauvignon Blanc stellen in Sachen Substanz und Tiefgang wie auch Ausbau das Bindeglied zwischen Klassik und Riedenwein dar, wobei Letzterer rein im Edelstahl ausgebaut wird, die Burgundersorten zu unterschiedlichen Anteilen im 500 Liter Holzfass. Bei den Riedenweinen herrscht im Hause Frauwallner eine betriebsinterne Hierarchie, die auch in der STK-Klassifizierung Niederschlag findet. So ist die Ried Steintal, eine steile nach Süden ausgerichtete Kessellage bis 360 Meter Seehöhe mit steinigem, leicht kalkhaltigem Boden mit Tertiärsedimenten, in dem Zweigelt und Sauvignon sich wohlfühlen, ebenso als STK Ried klassifiziert wie der jüngste Lagenzuwachs im Weingut in Gestalt des bis 400 Meter Seehöhe reichenden, östlich ausgerichteten Ried Altes Steinkreuz am Stradener Kogel, wo Sauvignon und Weißburgunder stehen. Die erste STK Ried Stradener Rosenberg ist eine Südlage am Stradener Kogel, die bis 475 Meter Seehöhe reicht und mit kalkhaltigen Böden mit tertiären Sedimenten und vulkanischen Einzügen versehen ist. Die Böden sind mit Sauvignon Blanc und Traminer sowie Grauburgunder bestockt. Als Signature-Lage im Weingut gilt die als Große STK Lage klassifizierte, nur sechs Hektar große, geschützte Ried Buch mit tiefgründigen basalthaltigen Böden. Sie blickt nach Süd und Südwest und erbringt in Gestalt von Weißburgunder, Morillon und Sauvignon Blanc vielfach die Spitzenweine des Weinguts. 2024 herrschte Hitze bei der Ernte, weshalb mit verstärkter Lesemannschaft jeweils in einem Lesefenster von sechs bis zehn Uhr morgens gelesen wurde, danach mussten die Hagelnetze angebracht werden. In einer Kühlzelle wurden die Trauben für die Verarbeitung temperiert. Dies ist besonders wichtig, da Walter Frauwallner die Trauben rebelt und quetscht, und auf Maischestandzeiten setzt, um dadurch ein bisschen Gerbstoff und folglich Struktur mitzunehmen. Die 2024er präsentieren sich „extrem ausbalanciert von der Frucht her“. Der Jahrgang 2023 sei im Vergleich kühler und kerniger bei etwas niedrigerem Alkohol gewesen. Als Einstieg gefielen uns die Aromatiker in Gestalt von Souvignier Gris und Sauvignon Blanc besonders gut. Als tolles Gesamtpaket stach für uns aus der aktuellen Serie die Gruppe der Weißburgunder heraus, wobei die mineralische Ried Altes Steinkreuz nicht weit hinter der Ried Buch liegt. Auch die Sauvignon-Interpretationen offenbaren ein weites Spektrum der Sorte. Immer achten sollte man auf die grandiosen Prädikatsweine von hier.ps

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Gelber Muskateller Sekt Brut
Weingut Langmann Lex
Weststeiermark

Dezenter Sortencharakter, gelbfruchtig, Holunderblüten, zarte Kräuternoten, feingliedrig; schließt aromatisch und charakterlich nahtlos an, zartes Säurespiel, gute Substanz, samtiger Mousseux, feine Hefenoten im Finish.

Schaumwein
Gelber Muskateller
€€
Naturkork

Weingut Langmann Lex
Weststeiermark

Stefan Langmann
8511 St. Stefan ob Stainz
Langegg 23

Die Familie Langmann baut seit 1746 Wein an. „Mit dem Schilcher hat die Weststeiermark eine weltweite Alleinstellung“, ist Stefan Langmann überzeugt. „Es ist wichtig, seine Qualität bis ins Extrem auszureizen, um die Aufmerksamkeit der internationalen Weinliebhaber auf unser Gebiet zu ziehen.“ Mit dem Jahrgang 2022 hat seine Tochter Verena Verantwortung im Keller übernommen. Sie bringt viele neue Ideen ein. Am Flaggschiff der Langmannschen Schilcher, dem Hochgrail Sonnenhang, habe sie wesentlichen Anteil, sagt ihr Vater nicht ohne Stolz. Die Lagenweine und der separate Ausbau besonders hochwertiger Parzellen renommierter Rieden sind in letzter Zeit vermehrt in den Fokus der Familie gerückt. Als Beispiel dafür sei der Sauvignon Blanc Ried Greisdorf Himmelreich genannt. Lange Lagerung ohne Schwefel auf der Vollhefe ist mittlerweile Standard bei den besten Weinen. Viel mehr als nur Nischenprodukte sind die Schaumweine. Sie werden zur Gänze auf dem Weingut hergestellt. Die Bandbreite ist groß, sie reicht vom wertigen Schilcher Frizzante aus zweiter Gärung über weiße Sekte bis hin zu Großen Reserven g.U. mit Jahrgangsangabe. Ein besonderer Schaumstoff aus dem Hause Langmann nennt sich Schilcato, vinifiziert wie ein Moscato d’Asti mit Vergärung im Drucktank. Zu einem wahren Renner entwickelt hat sich der Schilcher Pet Nat, speziell in den USA und in den skandinavischen Ländern. Den Langegg Große Reserve g.U. aus 2017 haben wir letztes Jahr an dieser Stelle vorgestellt, er ist noch zu haben. Der Export hat noch mehr an Bedeutung gewonnen. Die Bewirtschaftung ist naturnah, sie geht in Richtung organische Produktion. Die heuer vorgestellten Weine zeigen, dass Stefan Langmann und seine Tochter erneut mit Fingerspitzengefühl an ihrer Stilistik gefeilt haben, sie ist noch feiner geworden.

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2024 Grüner Veltliner Rotes Tor Federspiel
Weingut Franz Hirtzberger
Wachau

Viel Würze, weißer Pfeffer, Orangen, generell viel Fruchtexotik, saftige Birnen, dezente Mineralität; frech und feurig, mineralisch, saftige Zitrusnoten, fester Säurekick, tabakig, gute Tiefe.

Weißwein
Grüner Veltliner
€€€€
Naturkork

Weingut Franz Hirtzberger
Wachau

Franz Hirtzberger
3620 Spitz
Kremser Straße 8

Franz Hirtzberger ist Meister für große Rieslinge und Grüne Veltliner aus der Wachau und ein großer Weinbotschafter von und für Österreich. Dieses Renommée mit den großen Smaragden Singerriedel, Hochrain, Honivogl & Co strahlt in jede Ecke der Welt, wo Wein eine Bedeutung genießt. Doch Hirtzberger sind auch die Weinbasis und die Wachauer Hauer-Tradition wichtig. Daher wird Jahr für Jahr eine Steinfeder vom Veltliner gepflegt. Das war schon bei Franz Hirtzberger Senior so, der nach wie vor in der Wachau präsent ist – und ist auch bei seinem Sohn und Weingutchef Franz Hirtzberger Junior so. Als Mittelstück der Wachauer Qualitäts-Dreifaltigkeit gibt es jeweils ein für die obere Wachau herkunftstypisches Federspiel vom Riesling (Steinterrassen) und vom Veltliner (Rotes Tor). Für diese zwei Federspiele nimmt Hirtzberger Jahr für Jahr die gleichen Weingarten-Parzellen. Über den Federspielen funkeln die Smaragde. Neben den Rieslingen und Veltlinern lebt im Haus Hirtzberger auch die Burgunder-Tradition weiter, mit Weinen, die früher, vor Jahrzehnten, überall in der Wachau vorzufinden waren. Vier Burgunder-Smaragde pflegt Hirtzberger als Sortenvielfalt und Spezialitäten der Wachau. Ganz groß – und das mit großer Verlässlichkeit – ist der Chardonnay-Smaragd aus dem Spitzer Schlossweingarten, ein Burgunder mit viel Frische und Lokalkolorit. Der Neuburger ist eine klare Empfehlung, wenn man wuchtige Eleganz sucht, ist aktuell in seiner Jugend sehr lebhaft, fast vorlaut, trägt aber das Potenzial für viele weitere Genussjahre in sich. Der Grauburgunder aus der kühlen Waldrandlage Pluris und der Weißburgunder, dessen Trauben in Weingärten rund um Spitz reiften, sind jetzt schon runde Burgunder. Beim Riesling ist Hirtzberger mit dem Singerriedel das Non-plus-ultra. Der Hausberg gleich hinterm Weingut vibriert. Das ist großes Riesling-Kino. Aber auch der Hochrain, der sich als wärmerer, fülliger Riesling präsentiert und der „junge“ Steinporz, den Hirtzberger erst seit 2017 als Rieden-Riesling macht, stehen dem Singerriedel kaum nach. Und der Setzberg, der vierte Smaragd-Riesling – er gilt als Hidden Champion – ist sehr herkunftstypisch. Wer straffe, salzig-filigrane Rieslinge sucht, sollte den Setzberg unbedingt am Radar haben. Bei den Veltliner-Smaragden ist der Honivogl heuer einmal mehr der Superstar. Der Kirchweg-Smaragd aus Wösendorf ist ein lössiger schwarzpfeffriger Veltliner-Purist. Die Axpoint ist ein ähnlicher Klassiker, nur dichter, konzentrierter und etwas üppiger. Und das Rote Tor Smaragd ist sowieso eine sichere Bank: würzig, mineralisch, exotische Fruchtfrische. Das trinkt sich einfach leicht und gut.

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2021 Grüner Veltliner Sekt Reserve
Weingut Steininger
Kamptal

Wiesenblüten, Unterholz, Brötchen, Rhabarber; Säure und Fruchtsüße perfekt austariert, stoffig, kompakt, geschmeidig; ein Hauch Laktik im Finish.

Schaumwein
Grüner Veltliner
€€€€
Naturkork

Weingut Steininger
Kamptal

Eva Steininger
3550 Langenlois
Walterstraße 2

Das sowohl für seine exzellenten Weine als auch Schaumweine bekannte Weingut Steininger hat seinen Sitz in der Kamptaler Weinbauzentrale Langenlois. Geführt wird es heute von Tochter Eva und Schwiegersohn Peter ganz im Sinne des Seniors, Karl Steininger. Der bringt sich nach wie vor unterstützend ins Geschehen ein und ist immer wieder mal sowohl im Keller als auch im Weingarten anzutreffen. Trotz der Größenordnung, die der Betrieb mittlerweile eingenommen hat und einer 40-prozentigen Exportquote freut sich die Familie besonders über den hohen Anteil an Ab-Hof-Verkäufen und den damit verbundenen Kontakten zum Letztverbraucher. Die kontinuierlich hohe Qualität und eine Angebotsfülle, bei der jeder Weinliebhaber etwas für seinen Geschmack findet, sind seit Jahren die Grundpfeiler des Erfolgs. Neben den zahlreichen mittelgewichtigen Weinen – was besonders empfehlenswert ist, wurde bei den Kostnotizen berücksichtigt – hat man es nun auch geschafft, die als Erste Lage ausgezeichneten Reserven nach einem weiteren Reifejahr in den Verkauf zu bringen, sodass nun zwei Grüne Veltliner und zwei Rieslinge aus dem Jahrgang 2023 zur Wahl stehen. Gefallen haben sie uns alle, Primus inter Pares ist der mit exzeptioneller Mineralität aufwartende Grüne Veltliner aus der Ried Kogelberg, während bei den Rieslingen der Heiligenstein um eine Nasenspitze vorne liegt, dicht gefolgt vom um noch ein Jahr reiferen Kogelberg. Ganz hervorragend ist heuer die Auswahl an diversen Schäumern ausgefallen – allesamt den jeweiligen Rebsorten verpflichtet und speziell bei den Lagensekten auch dem entsprechenden Terroir. Besondere Highlights stellen aktuell zwei Weißburgunder dar, zum ersten der gleichwohl mit Fülle wie Finesse begeisternde 2018er aus der Ried Panzaun, zum anderen ein sinnlich verführerischer Ausnahmesekt, der unter seinem Namen Privat nach 100 Monaten Hefelagerung in den Verkauf kommt und das Zeug dazu hat, manch hochklassigen Champagner in den Schatten zu stellen.

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schwacher Jahrgang annehmbarer Jahrgang guter Jahrgang sehr guter Jahrgang ausgezeichneter Jahrgang - nicht bewertet -
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