Weinguide
Ausgabe 2025/26
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Blanc de Noirs Brut Sekt
Sekthaus Christian Madl
Weinviertel

(2019, PN) Reife, dichte Fülle, reife Kirschen, samtig, vollreife Birnen, reichhaltig, dichte samtige Fülle; saftig, vollmundig, dicht, kernig, straff, ordentlich Substanz, griffig, Biss, Grapefruits, auch rotfruchtig, Sauerkirschen, Ribiseln, mittellang.

Schaumwein
Pinot Noir (Blauburgunder)
€€€€€
Naturkork

Sekthaus Christian Madl
Weinviertel

Christian Madl
2172 Schrattenberg
Hauptstraße 57

Tel. +43 664 4225142
office@madlsekt.at
www.madlsekt.at

Kenner wissen es längst: Aus dem nordöstlichen Weinviertel stammen einige der besten Sekte Österreichs. Sektspezialist Christian Madl aus Schrattenberg verbindet profunde Kenntnisse über schaumweinrelevante Themen mit großer Erfahrung und reichlich Fingerspitzengefühl in Sachen Sekterzeugung. Aus einem kleinen Familienbetrieb stammend, kam er im Alter von 16 Jahren im Zuge eines Auslandspraktikums bei Raumland Sekt in Rheinhessen mit dem schäumenden Sektor intensiv in Berührung. Nach weiteren Praktika, nicht zuletzt in der Champagne (Sanger), kehrte er 1995 nach Hause zurück, wo er sich dem Sektmetier intensiv widmete. Seit 2003 führt er seinen eigenen kleinen Betrieb. Neben einer kleinen Eigenrebfläche kauft er Traubenmaterial aus Weingärten, die sich für die Schaumweinerzeugung hervorragend eignen und die penibel nach seinen Kriterien bewirtschaftet werden. Hauptsorten in Weiß für seine Sekte sind Welschriesling, Grüner Veltliner und ein wenig Riesling sowie Chardonnay und Weißburgunder; für blaue Sorten werden Zweigelt und Pinot Noir herangezogen. Die Ernte erfolgt ausschließlich per Hand in 50 Liter Kisten bei ca. 15°-16°KMW und zirka 9 Gramm/Liter Säure. Dabei werden ausschließlich gesunde Trauben gelesen, die einer Ganztraubenpressung unterzogen werden, wobei nur die ersten 50 % Saft herangezogen werden, die Lagerung erfolgt ausschließlich im Stahltank. Der schmucke wie funktionelle Madl-Keller gibt im Inneren ungeahnte Dimensionen frei: Gleich drei Gewölbekeller wurden hier von Christian Madl und seinem Vater in Eigenregie innerhalb von fünf Jahren verbunden, um der Sektkellerei genügend Platz zu bieten. Hier liegen tausende Flaschen „sur latte“ auf der Hefe und warten darauf, nach meist mehreren Jahren Lagerung degorgiert zu werden. Das Sektsortiment besteht aus zwei Linien: Einerseits gibt es die Schretenperg-Linie, die ein bis zwei Jahre Hefelagerung aufweist und die von halbtrocken bis brut geht. Die Toplinie der Madl-Sekte läuft ab sofort unter der Bezeichnung Signature Collection und umfasst Vertreter mit drei bis sechs und mehr Jahren Hefelagerung. Unter Oenothek laufen Premiumprodukte mit extrem langer Lagerung auf der Hefe.ps

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2023 Ried Satzing Gumpoldskirchen Rotgipfler
Weingut Familie Reinisch
Thermenregion

Noch ziemlich rauchig, deutlicher Eicheneinfluss, nach Apfel und Quitte, fest geknüpft, taut im Glas rasch auf und offeriert dann einen exotischen Obstcocktail, vor allem Ananas und Banane, aber auch spargelige Würze, erst am Beginn, doch vielversprechend.

Weißwein
Rotgipfler
€€€
Naturkork

Weingut Familie Reinisch
Thermenregion

Reinisch
2523 Tattendorf
Im Weingarten 1

Tel. +43 2253 81423
office@j-r.at
www.j-r.at

Das umfangreiche Repertoire dieses an Verlässlichkeit und kontinuierlichem Qualitätsstreben kaum zu übertreffenden Topbetriebes erlaubt keine lange Einleitung, somit also gleich medias in res. Besonders augenfällig war diesmal jedenfalls das hohe Niveau, welches bereits die „klassischen“ Weißweine ohne Lagenbezeichnung erreicht haben. So klares Fruchtspiel und auffallende Reintönigkeit waren aus dem heißen Jahrgang 2024 ja nicht unbedingt zu erwarten und zeichnen den kecken First ebenso aus wie den diesmal Sauvignon-geprägten Dialog und den gediegenen Chardonnay. Aus diesem Quintett ragen allerdings der ungemein charmante Rotgipfler und die überaus trinkvergnügliche Gumpoldskirchner Tradition noch ein Alzerl heraus. Durch die Bank das erwartet hohe Niveau erreichen auch sämtliche weißen Lagenweine, wobei heuer der Zierfandler aus der historisch bedeutsamen, großartigen Monopollage Spiegel noch eine Spur hervorsticht, realisiert er doch sozusagen das elegante Idealbild einer „modernen“ Interpretation dieser raren Rebsorte. Ebenfalls große Klasse kann man auch wieder einmal dem noch blutjungen Kästenbaum-Chardonnay aus dem tollen Weinjahr 2021 attestieren. Aus dem roten Segment gefällt bereits der Pinot Noir ohne Lagenbezeichnung, der in dieser Preiskategorie wohl kaum zu übertreffen ist. Die quasi adäquate Fortsetzung im Mittelbau bilden sodann die mit kühler Eleganz punktenden Gumpoldskirchner Alten Reben. An der Spitze liegen die beiden Spitzenweine von der Tattendorfer Riede Holzspur in Gestalt des dichten, dunkelfruchtigen St. Laurent und des aparten wie feingliedrigen Pinot Noir ganz eng beieinander und können das hohe Niveau des Vorjahres fraglos wiederholen. Als roter Spitzenreiter wird sich jedoch wieder der puncto Finesse und burgundischer Expression nicht zu übertreffende Kästenbaum-Pinot aus dem großen Jahrgang 2021 herauskristallisieren, der in der österreichischen Rotweinszene über die Jahre gleichsam ein Alleinstellungsmerkmal erworben hat.

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2022 Prelude Cuvée
WEIN-Träumerei Iby-Lehrner
Mittelburgenland

(BF/CS/ME/ZW) Sanft, ruhig strömend, einladende Frucht, von Kirschen über dunkle Beeren bis zu zarter Würze; schließt nahtlos an, angenehme Gerbstoffe geben Struktur, feines Säurespiel sorgt für Lebendigkeit, ohne Ecken und Kanten.

Rotwein
Cuvée Rot
€€€
Naturkork

WEIN-Träumerei Iby-Lehrner
Mittelburgenland

Melanie & Michael Lehrner
7312 Horitschon
Hauptstraße 34

Michael Lehrner und seine Frau Melanie sind mit dem Mittelburgenland emotional verbunden. Schon in jungen Jahren hat Michael von seinem Großvater Paul Iby das Weingut in Horitschon übernommen. Der bescheiden auftretende Winzer hat eine große Leidenschaft, den Blaufränkisch, den er gleichsam als Botschafter der Region sieht. „Diese Rebsorte verkörpert das Gebiet wie keine andere“, erklärt er. Sein Fokus ist darauf ausgerichtet, die Böden, auf denen die Reben wachsen, in den Weinen abzubilden. Mittlerweile macht diese autochthone Varietät 70 % der Anbaufläche des Familienbetriebes aus. Die schweren und tiefgründigen Lehmböden in Horitschon sind ideal für Blaufränkisch und sorgen für erdige Würze, Tiefgang und Vielschichtigkeit. Die alten Reben stehen hoch in Ehren. Jene für den meistverkauften Wein des Hauses, den Blaufränkisch Ried Hochäcker, sind bis zu 30 Jahre alt. Den Rohstoff für den Blaufränkisch Rondo Reserve liefern Weinstöcke, die grundsätzlich mehr als 30 Jahre alt sind. Die Trauben kommen aus den beiden Top-Lagen Dürrau und Hochäcker. In den Blaufränkisch Ried Dürrau mit ihrem schweren Lehmboden kommt das Lesegut von 60 Jahre alten Stöcken. Alle Rotweine werden in Holzfässern ausgebaut, die Basisweine in neutralen Gebinden mit 4.000 Litern Inhalt; vergoren wird in der Regel im Stahltank. Die Reserven genießen eine Erziehung in kleinen Eichenfässern, wobei Allier-Barriques ebenso Verwendung finden wie solche aus Amerikanischer Eiche. Die gesamte heuer präsentierte Serie zeigt eine klare Handschrift, die Weine wirken ungekünstelt, keiner von ihnen ist schwer oder üppig. Gemeinsame Elemente sind Trinkfluss, Sortentypizität und Herkunft. Gut gebucht ist die 2018 errichtete Wein-Träumerei. Drei Doppelzimmer und eine Suite laden zum Verweilen ein.

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2021 Riesling Reserve Ried Höchleit’n
Weingut Felberjörgl
Südsteiermark

Markantes Sortenbukett, Schieferboden, Weingartenpfirsiche, Mandeln; aromatisches Dacapo, frische Frucht, lebendig, kraftvoll-sehnig, im langen Abgang Pfirsiche und Mandeln.

Weißwein
Riesling
€€€€
Naturkork

Weingut Felberjörgl
Südsteiermark

Hans-Peter Temmel
8442 Kitzeck
Höch 47

Das Weingut Felberjörgl ist ein reiner Familienbetrieb. Gegründet wurde es bereits im 14. Jahrhundert von Bayern namens Felber. Heute zeichnet Hans-Peter Temmel als Kellermeister für den Wein verantwortlich. Großen Wert legt er auf schmeckbare Herkunft und naturnahe Bewirtschaftung. In den Weingärten ist Schiefer vorherrschend. Ausgeprägte Temperaturdifferenzen zwischen Tag und Nacht kommen der Aromatik und der Frische zugute. Die Rieden Kreuzegg und Zwickl liegen direkt beim Hof auf 550 Meter Seehöhe, Kreuzegg ist tiefgründig mit viel Humus, die Weine von hier muten warm an. Zu den höchsten Lagen des Sausals zählt die bis knapp 630 Meter reichende Ried Höchleit’n mit kargem Schieferboden. Die Ried Schrotter ist sehr steil und teilweise terrassiert. Karger Boden kennzeichnet auch die Ried Mosergut, wo hauptsächlich Traminer und Gelber Muskateller stehen. Abgerundet wird das Portfolio durch edelsüße Prädikate, Rotweine, Frizzante, Spezialitäten, Fruchtsäfte und Edelbrände. Am Weingut angeschlossen ist ein stilvoller Buschenschank im sehenswerten Biedermeierhaus.

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2024 Grüner Veltliner Ried Stein/Engabrunn
Weingärtnerei Engelbrecht
Kamptal

Klassewein von steiniger Struktur, gediegenes Bukett, rauchig, pfeffrig, reifer Apfel, feine Exotik, gelbe Früchte, hochelegant, ungemein feinwürzig, voller innerer Harmonie, wunderbare Frucht, saftig, traubig-samtene Fülle, zeigt Finesse, tolle Länge, perfekt abgestimmt, mineralisch, außergewöhnlich.

Weißwein
Grüner Veltliner
€€
Schraubverschluss

Weingärtnerei Engelbrecht
Kamptal

Wolfgang & Gabriele Engelbrecht
3492 Etsdorf am Kamp
Obere Marktstraße 1

Tel. +43 2735 2320
Fax. +43 2735 2320
engelbrecht.wein@aon.at
www.engelbrecht-wein.at

In einer der schönsten Kellergassen Österreichs reifen die Weine des Weingutes Engelbrecht. Mittlerweile in 9. Generation. Man bewirtschaftet beste Lagen zu 95 % im Kamptal und zu 5 % im Wagram wie die Ried Stein in Engabrunn (Löss, Schotter, Gneis), die Ried Wohra (Gföhler Gneis) und die Ried Galgenberg zwischen Etsdorf und Walkersdorf (Löss mit Schotter). Handlese ist hier selbstverständlich. Grüner Veltliner Ried Stein und Riesling Ried Wohra sind von überragender Klasse. Sehr schön sind Riesling Stoakammerl und Veltliner Ried Galgenberg. Weissburgunder Göttertrunk finde ich schlichtweg himmlisch. Der 2023 Grauburgunder überzeugt Burgunderfans. Eine faszinierende Cuvée aus Traminer und Riesling brilliert mit Eleganz und Ausdruck. Dann liebe ich noch den Blush – ein eleganter Spumante von transparenter Struktur. Die Rotweine sind auch hochwertig – ob Zweigelt, St. Laurent, Merlot oder Pinot Noir. Das abschließende Studium der Preisliste erstaunt; solche fairen, moderat kalkulierten Preise findet man selten.

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2024 Weißburgunder Ried Schilling Dobermannsdorf
Weingut Weinwurm
Weinviertel

Der Weißburgunder setzt noch eins drauf: typisch in Nase und Gaumen, herbwürzig, trocken, mit nerviger Säure und einem ausgezeichneten Ausblick.

Weißwein
Pinot Blanc (Weißburgunder)
€€
Schraubverschluss

Weingut Weinwurm
Weinviertel

Georg & Lisa Weinwurm
2181 Dobermannsdorf
Hauptstraße 65

Tel. +43 2533 8581
wein@weinwurms.at
www.weinwurms.at

Georg und Lisa Weinwurm führen das Weingut in dritter Generation, für das Georgs Großvater Anton in den 1950ern den Grundstein gelegt hat. 2022 wurde mit dem Territorium Wein ein wunderschöner Ort zum Verkosten und Einkaufen erschaffen. Das Sortiment ist umfangreich, aber gut strukturiert: Im FUNdament wird ein kleiner, trinkanimierender Teil der Vielfalt vorgestellt. SortenREICH weiß und rot zeigen die gesamte Breite des Weinschaffens. HOMMAGE-Weine entstehen nur in besonderen Jahren; sie sind eine Verneigung vor den Altvorderen und den besten Böden des Weinviertels. Besonders hervorheben möchte ich dieses Jahr die Burgundersorten, die mit Eleganz und Sortentypik punkten können, sowie die beiden Roten Muskateller, die hier bereits Klassiker sind und mit dem Alter immer besser werden. Die breite Basis ist jedoch der Grüne Veltliner, den es in mannigfacher Ausprägung gibt – und 60 % Exportanteil beweisen, dass er auch gebraucht wird.

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2023 Ried Spiegel Gumpoldskirchen 1ÖTW Zierfandler
Weingut Familie Reinisch
Thermenregion

Vielschichtige, unmittelbar einnehmende Nase nach Salbei, Pistazie und Clementine, ausgereift, nuancenreich und feinstrahlig, druckvoll, aber vor allem elegant wie expressiv, gute Ausdauer und Potenzial, wird in jeder Hinsicht der exzellenten Monopollage gerecht.

Weißwein
Zierfandler
€€€
Naturkork

Weingut Familie Reinisch
Thermenregion

Reinisch
2523 Tattendorf
Im Weingarten 1

Tel. +43 2253 81423
office@j-r.at
www.j-r.at

Das umfangreiche Repertoire dieses an Verlässlichkeit und kontinuierlichem Qualitätsstreben kaum zu übertreffenden Topbetriebes erlaubt keine lange Einleitung, somit also gleich medias in res. Besonders augenfällig war diesmal jedenfalls das hohe Niveau, welches bereits die „klassischen“ Weißweine ohne Lagenbezeichnung erreicht haben. So klares Fruchtspiel und auffallende Reintönigkeit waren aus dem heißen Jahrgang 2024 ja nicht unbedingt zu erwarten und zeichnen den kecken First ebenso aus wie den diesmal Sauvignon-geprägten Dialog und den gediegenen Chardonnay. Aus diesem Quintett ragen allerdings der ungemein charmante Rotgipfler und die überaus trinkvergnügliche Gumpoldskirchner Tradition noch ein Alzerl heraus. Durch die Bank das erwartet hohe Niveau erreichen auch sämtliche weißen Lagenweine, wobei heuer der Zierfandler aus der historisch bedeutsamen, großartigen Monopollage Spiegel noch eine Spur hervorsticht, realisiert er doch sozusagen das elegante Idealbild einer „modernen“ Interpretation dieser raren Rebsorte. Ebenfalls große Klasse kann man auch wieder einmal dem noch blutjungen Kästenbaum-Chardonnay aus dem tollen Weinjahr 2021 attestieren. Aus dem roten Segment gefällt bereits der Pinot Noir ohne Lagenbezeichnung, der in dieser Preiskategorie wohl kaum zu übertreffen ist. Die quasi adäquate Fortsetzung im Mittelbau bilden sodann die mit kühler Eleganz punktenden Gumpoldskirchner Alten Reben. An der Spitze liegen die beiden Spitzenweine von der Tattendorfer Riede Holzspur in Gestalt des dichten, dunkelfruchtigen St. Laurent und des aparten wie feingliedrigen Pinot Noir ganz eng beieinander und können das hohe Niveau des Vorjahres fraglos wiederholen. Als roter Spitzenreiter wird sich jedoch wieder der puncto Finesse und burgundischer Expression nicht zu übertreffende Kästenbaum-Pinot aus dem großen Jahrgang 2021 herauskristallisieren, der in der österreichischen Rotweinszene über die Jahre gleichsam ein Alleinstellungsmerkmal erworben hat.

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2023 Pinot Noir Dürr
Weingut Kollwentz
Leithaberg, Rust & Rosalia

Feines sortentypisches Bukett, Erdbeere, würzig, viel rotbeeriges Fruchtspiel, saftige Feinheit, ziseliert, terroirbetonte kalkige Stringenz, viel Biss, hochelegant und balanciert, große Reserven.

Rotwein
Pinot Noir (Blauburgunder)
€€€€€€
Naturkork

Weingut Kollwentz
Leithaberg, Rust & Rosalia

Kollwentz
7051 Großhöflein
Hauptstraße 120

Tel. +43 2682 65158
Fax. -13
kollwentz@kollwentz.at
www.kollwentz.at

Das Weingut Kollwentz unterstreicht mit der aktuellen Jahrgangspräsentation erneut seinen internationalen Weltruf für hochelegante Terroirweine in Weiß wie in Rot. Starke Persönlichkeiten haben das sympathische Familienweingut seit jeher geprägt, sodass heute im übergreifenden Teamwork von Alt und Jung die Erfolgsgeschichte des Weinguts weitergeht. Die drei Töchter von Heidi und Andi sind alle im Weingut tätig. Eva Maria und Barbara Kollwentz verantworten das Backoffice und die Kundenbetreuung, Christina ist als Absolventin der Klosterneuburger Weinbauschule bereits seit Jahren in das Weingartenmanagement und in die Vinifikation eingebunden. Den Auftakt zur aktuellen Serie in Weiß bilden die beiden Sauvignon Blanc-Varietäten, die besonders den kargen Feuersteinboden der Ried Steinmühle mit viel feinziselierter Mineralität widerspiegeln. Besonders die Methusalemreben, die von alten Rebstöcken die würzigere und kraftvollere Varietät sind, glänzen heuer mit atemberaubender Equilibre von Eleganz und Fruchtkonzentration, was sie zu einem „best ever“ graduiert. Im internationalen Sortenranking sind sie als eine gesetzte Topbank zu werten. The Best of Chardonnay aus Österreich kommt zweifelsfrei aus dem Hause Kollwentz, noch dazu in einer vielfältigen Terroirinterpretation, die von Kalk bis Schiefer reicht. So anspruchsvoll der Hitzesommer 2023 für die Winzer verlief, so großartig sind die hochreifen Weißen mit klassischer Frucht und tollen Säurewerten gelungen. Von der kalkhältigen Ried Neusatz ist diesmal ein an Expressivität von Mineralität, Frucht und Feinheit nicht zu überbietender Chardonnay kreiert worden, der juvenil bereits die „best-ever“ Etikette erhält. Die Ried Tatschler zeigt sich mit viel Extraktsüße und cremigem Touch, Ried Katterstein strahlt erneut in modellhafter Interpretation von kalkiger Finesse, gepaart mit schiefrigem Verve. Chardonnay Gloria von der höchstgelegenen Kalklage Ried Glagsatz (karger Muschelkalk) befindet sich ganz im juvenilen Stadium, sodass dieser erst im nächsten Jahr genauer besprochen werden wird. Im Reigen der Top-Rotweinvarietäten glänzt heuer besonders der Pinot Noir, der aus der unterhalb der Gloria liegenden Ried Dürr stammt. Mit ziselierter Fruchtfeinheit, kombiniert mit einer dezenten Würzenote, überzeugt dieser Sortenvertreter aufgrund seiner Eleganz. Das „Match“ zwischen den stilistisch unterschiedlichen Blaufränkisch-Highlights, Ried Setz und Ried Point fällt mit Jahrgang 2022 erneut unentschieden aus. Kann die Ried Setz im Jungstadium mit einer feinmaschigen Textur noch Vorteile für sich reklamieren, so wird der Spätstarter Ried Point in der Reife mit Fruchttiefe aufschließen können. Erneut als sichere Bank gilt der Cabernet Sauvignon, der mit klarer Fruchtpräsenz seine Finesse jetzt nur andeutet und erst erwartungsgemäß nach vielen Jahren der Reife seine Pracht voll entfalten wird. Die Paradecuvée Steinzeiler zeigt sich zum Zeitpunkt der Verkostung als ein Bündel von Kraft, Tiefe und Balance so verschlossen, dass eine umfassende Präsentation erst im nächsten Guide erfolgen wird.

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2024 Grüner Veltliner Smaragd Ried Kellerberg
Weingut Bäuerl-Loiben
Wachau

Kräftig, kompakt, steinig-würzige Bodentöne, kühle Frucht erinnert an Äpfel mit einem Hauch von gelben Pflaumen; aromatisches Dacapo, Kraft ohne Üppigkeit, viel Sorte, gut integrierte Säure, Würze klingt lange nach.

Weißwein
Grüner Veltliner
€€€€€
Naturkork

Weingut Bäuerl-Loiben
Wachau

Martina Bäuerl
3601 Dürnstein
Oberloiben 28

Tel. +43 664 4440620
wein@baeuerl.at
www.baeuerl.at

Wolfgang Bäuerl und seine Frau Martina arbeiten mit der Natur. Die Gesundheit der Reben steht in ihrem Fokus. Das bedingt, die Nährstoffe im Boden zu erhalten und zu fördern, Nützlingen das Leben leicht zu machen und sich auf unterschiedlichste Witterungsbedingungen bestmöglich einzustellen. Folgerichtig wurde auf biologische Wirtschaftsweise umgestellt. Wolfgang Bäuerl im O-Ton: „Für unseren Familienbetrieb in vierter Generation ist Nachhaltigkeit kein neumodisches Schlagwort. Wir bereiten Wein mit dem Bewusstsein, ein Stück Kultur und Natur zu pflegen. Unser Winzerleben ist mehr Berufung als Beruf.“ Das Portfolio wurde gestrafft. Der positive Nebeneffekt: Er und seine Frau sind nun wieder öfter selbst in den Weingärten anzutreffen. Er will wieder dorthin, wo schon sein Vater war. Das bedeutet Vinifikation wie früher, also nach Möglichkeit auch Verzicht auf Enzyme und Reinzuchthefen. Sein Vater war der Überzeugung, dass Weintrinken Freude bereiten soll. Bekömmlichkeit und Zeit zur Entwicklung sind somit wichtige Eckpunkte der Weinbereitung. Die Philosophie von Wolfgang Bäuerl ist einleuchtend und fast poetisch: Ein ganzes Vegetationsjahr ist in der Beere gespeichert und wird zu Wein. Im Keller werden die so gespeicherten Informationen schonend herausgepresst. Mit dem Jahrgang 2024 ist der Winzer sehr zufrieden. Von Spätfrösten wurde der Betrieb verschont. Beim Pflanzenschutz war Aufmerksamkeit gefordert. Der große Regen Mitte September hat keinen Schaden angerichtet. Die heuer verkosteten Weine zeigen eine ungewöhnlich frühe Trinkreife und moderaten Alkohol. Sie sind harmonisch und auf der feinen Seite.

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2024 Grüner Veltliner Ried Silberbichl
Wein- und Gästehof Edlinger
Kremstal

Begeistert von Beginn an mit spektakulärem Facettenreichtum, Waldboden, Nadelholz, erlesener Würztabak, dann wieder rote Äpfel und Johannisbeeren; kraftvoller, kühl-mineralischer Unterbau, kristallklar gegliedert; öffnet soeben die Tür für eine großartige Zukunft.

Weißwein
Grüner Veltliner
€€
Schraubverschluss

Wein- und Gästehof Edlinger
Kremstal

Josef Edlinger
3511 Furth bei Göttweig
Lindengasse 22

Tel. +43 2732 77622
Fax. -17
office@edlingerwein.at
www.edlingerwein.at

„Qualität ist super, Menge ist ok.“ Mit diesem kurzen Statement skizziert Josef Edlinger den Jahrgang positiver als erwartet. Denn während anderswo Ernteausfälle zwischen 30 und 40 % hingenommen werden mussten, fiel das Ertragsminus im Weingut weit weniger ins Gewicht. Verantwortlich dafür dürfte die rigorose Ertragsbeschränkung sein, die der Further ohnehin jedes Jahr vornimmt, sodass der frostbedingte Ernteausfall das Gesamtergebnis im Jahresvergleich nur unwesentlich nach unten drückte. „Wir hatten also heuer lediglich eine etwas schwächere Normalernte“, fasst Josef Edlinger zusammen. Die Weine sind durch die Bank von erfreulich hoher Qualität, insbesondere die Veltliner Optimas und Silberbichl stechen hervor, ein Hit ist heuer aber auch der aus der gleichen Lage stammende Riesling. Das traditionsbehaftete Weingut am Fuße des Göttweiger Bergs besteht seit 1842 und wird von Josef Edlinger geleitet. Er selbst ist Weinbau- und Kellermeister, in administrativen Belangen wird er von seiner charmanten Gattin Gabriela wie auch von Paul, dem Sohn, unterstützt, der sich um Marketing und Verkauf kümmert, während der Senior sein Hauptaugenmerk auf die Weingärten richtet. Das mit fünf gemütlichen Zimmern ausgestattete Gästehaus wird von der Frau Mama betreut. Mit dem aktuellen Jahrgang ist der Betrieb auch biologisch zertifiziert.

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2022 Ried Rabenstein Grüner Veltliner Reserve 1ÖTW
Weingut Dürnberg
Weinviertel

(55-60 Jahre alte Reben) Feingliedrig, Gewürzaromen, Blütenhonig, nussig; feine Fruchtsüße, gute Extrakte, Eukalyptus, mineralische Frische, entwickelt sich langsam weiter, gute Zukunft.

Weißwein
Grüner Veltliner
€€€€
Naturkork

Weingut Dürnberg
Weinviertel

Dürnberg
2162 Falkenstein
Neuer Weg 284

Tel. +43 2554 85355-0
Fax. -30
weingut@duernberg.at
www.duernberg.at

Das Weingut Dürnberg wurde 1991 von Christoph Körner gegründet. Mittlerweile hat er sich zurückgezogen und Michael Preyer – als Kellermeister – und seine Partner Matthias Marchesani und Georg Klein wollen nicht die erzeugte Menge steigern, sondern die Qualität. Man will sich in dieser Hinsicht als Flaggschiff des Weinviertels etablieren. Dazu wurde ein unkonventio-neller Weg eingeschlagen, nämlich via Crowd Funding das erste Weingut Europas zu sein, das als Aktiengesellschaft seinen Fans gehört. Mittlerweile ist man sehr erfolgreich, mehr als die Hälfte der jährlichen Produktion geht in europäische Länder, nach Nordamerika und Asien. Im Mai 2024 wurde das Weingut neu in den Kreis der Österreichischen Traditionsweingüter aufgenommen. Erklärtes Ziel der drei Dürnberger ist es, das besondere Klima und die Böden im Wein abzubilden, die Handschrift des Winzers soll erkennbar sein. Zudem achten sie auf einen kleinen CO2-Fußabdruck, fahren so selten wie möglich mit Traktoren durch die Weinberge und sind dank einer großen Photovoltaikanlage auf einem guten Weg zur Energieautarkie. In der Kellergasse gibt es für die Aktionäre einen wunderschön ausgebauten Weinkeller. Dieses Jahr wird nebenan noch ein zweiter, größerer Keller für Feste und gemütliches Beisammensein eingerichtet.

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2021 Ried Kästenbaum Gumpoldskirchen Chardonnay
Weingut Familie Reinisch
Thermenregion

Geröstete Mandeln, Nougat und Navel-Orangen im ausgereiften Bukett, rauchig unterlegt, feiner Schliff, mehr gelbfruchtige Komponenten am Gaumen, reichhaltig und großzügig, Blütenhonig und Babybanane, satter Schmelz und Jahrgangs-typisches, rassiges Finale.

Weißwein
Chardonnay
€€€€€€
Naturkork

Weingut Familie Reinisch
Thermenregion

Reinisch
2523 Tattendorf
Im Weingarten 1

Tel. +43 2253 81423
office@j-r.at
www.j-r.at

Das umfangreiche Repertoire dieses an Verlässlichkeit und kontinuierlichem Qualitätsstreben kaum zu übertreffenden Topbetriebes erlaubt keine lange Einleitung, somit also gleich medias in res. Besonders augenfällig war diesmal jedenfalls das hohe Niveau, welches bereits die „klassischen“ Weißweine ohne Lagenbezeichnung erreicht haben. So klares Fruchtspiel und auffallende Reintönigkeit waren aus dem heißen Jahrgang 2024 ja nicht unbedingt zu erwarten und zeichnen den kecken First ebenso aus wie den diesmal Sauvignon-geprägten Dialog und den gediegenen Chardonnay. Aus diesem Quintett ragen allerdings der ungemein charmante Rotgipfler und die überaus trinkvergnügliche Gumpoldskirchner Tradition noch ein Alzerl heraus. Durch die Bank das erwartet hohe Niveau erreichen auch sämtliche weißen Lagenweine, wobei heuer der Zierfandler aus der historisch bedeutsamen, großartigen Monopollage Spiegel noch eine Spur hervorsticht, realisiert er doch sozusagen das elegante Idealbild einer „modernen“ Interpretation dieser raren Rebsorte. Ebenfalls große Klasse kann man auch wieder einmal dem noch blutjungen Kästenbaum-Chardonnay aus dem tollen Weinjahr 2021 attestieren. Aus dem roten Segment gefällt bereits der Pinot Noir ohne Lagenbezeichnung, der in dieser Preiskategorie wohl kaum zu übertreffen ist. Die quasi adäquate Fortsetzung im Mittelbau bilden sodann die mit kühler Eleganz punktenden Gumpoldskirchner Alten Reben. An der Spitze liegen die beiden Spitzenweine von der Tattendorfer Riede Holzspur in Gestalt des dichten, dunkelfruchtigen St. Laurent und des aparten wie feingliedrigen Pinot Noir ganz eng beieinander und können das hohe Niveau des Vorjahres fraglos wiederholen. Als roter Spitzenreiter wird sich jedoch wieder der puncto Finesse und burgundischer Expression nicht zu übertreffende Kästenbaum-Pinot aus dem großen Jahrgang 2021 herauskristallisieren, der in der österreichischen Rotweinszene über die Jahre gleichsam ein Alleinstellungsmerkmal erworben hat.

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2023 Traminer Reserve
Bio-Weingut Ettl
Neusiedlersee

Rosenblüten, Litschitöne, Pfirsich, am Gaumen trocken mit feinem Schmelz, überaus typisch, elegante Noten, wirkt fast verspielt, ausgewogen, perfekte Balance, zeigt Finesse, niemals laut oder üppig, distinguierte Fülle, nobler Ausdruck, feine Stilistik. Trinkfluss und edles Timbre.

Weißwein
Gewürztraminer
€€
Schraubverschluss

Bio-Weingut Ettl
Neusiedlersee

Michael & Christian Ettl
7141 Podersdorf am See
Seestraße 48

Ein Zitat auf der Website der Ettls hat mich begeistert: „Die durch den Menschen verursachte Klimaveränderung zeigt, dass ständiges Wachstum nicht möglich ist. Immer mehr geht irgendwann nicht mehr.“ Deshalb ist Qualität statt Quantität unsere Devise. Wie trefflich, wie wahr. Seit 2006 ist das Weingut zertifiziert biologisch. Kein Einsatz von chemisch-synthetischen Pflanzenschutzmitteln. Gedüngt wird mit selbst produziertem Kompost. Dauerbegrünung mit Klee, Gras und anderen Kräutern. Es wird kein Unkrautvernichter verwendet. Die aktuellen Weine zeigen ihre Klasse. Ausgebaut im Stahltank oder mit sensibel eingesetztem Holz. Aus der tollen Serie sind folgende Weine meine Favoriten: 2022 Welschriesling Alte Reben Illmitzer Ried Römerstein, von fast burgundischer Stilistik. Verliebt habe ich mich in den 2023 Traminer Reserve. Super sind 2023 Merlot Ried Prädium und 2023 Cabernet Sauvignon Ried Alter Satz. Mein Primus ist 2022 Podersdorf Alte Reben (BF/ME). Erfreulich ist die überaus faire Kalkulation der Weine.

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2021 Blaufränkisch Reserve Ried Biiri
Weingut Hans Igler
Mittelburgenland

Kündigt Substanz an, dunkle Frucht, noble Holzaromen; auch im Geschmack feingliedrig, Frucht mit Eiche untermalt, Säurespiel, null Fett, lang.

Rotwein
Blaufränkisch
€€€€
Naturkork

Weingut Hans Igler
Mittelburgenland

Clemens Reisner
7301 Deutschkreutz
Schaflerhof 1

Tel. +43 2613 80365
Fax. -7
info@hans-igler.com
www.hans-igler.com

Im Jahr 2021 hat Clemens Reisner gemeinsam mit seiner Frau Anna das Weingut von seinen Eltern übernommen, nachdem er zuvor elf Jahre die Verantwortung für die Produktion innehatte. Gegründet hat es sein Großvater Hans Igler; er war schon früh als verlässlicher Produzent hochwertiger Rotweine bekannt. Clemens Reisner praktizierte in Frankreich und in Australien. Weil der ursprüngliche Betriebssitz aus allen Nähten platzte, wurde in den Schaflerhof übersiedelt, den altehrwürdigen Vierkanthof des unmittelbar daneben liegenden Schlosses Deutschkreutz. Die bauliche und technische Instandsetzung war aufwändig. Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Die wichtigsten Weingärten liegen im alten Weingebirge, wo die Böden viel Ton und Kalk aufweisen. Die Familie besitzt Anteile an so renommierten Rieden wie Hochberg, Fabian und Goldberg. Keiner der heuer verkosteten Rotweine ist üppig, sie sind auf der feinen Linie und bereiten Trinkvergnügen fernab der Oberflächlichkeit. Die erste Geige im Orchester spielt der Blaufränkisch C14, ein hochgradig eleganter Wein mit hervorragendem Trinkfluss und zeitloser Noblesse. Der Chardonnay Ried Goldberg ist ausgesprochen elegant, der Holzeinsatz steht ihm perfekt.

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2024 Riesling Smaragd Ried Kellerberg
Weingut Bäuerl-Loiben
Wachau

Ruhig strömend, gelassen, mit seinen Pfirsichnoten als Sorte klar zu erkennen, Prise Zitronenabrieb sorgt für zusätzliche Facetten und Frische, tief im Glas Bodentöne; aromatisches Dacapo, feiner Schmelz, feinmaschiges Säurenetz gibt Struktur, Substanz, Trinkfluss, gute Länge.

Weißwein
Riesling
€€€€€
Naturkork

Weingut Bäuerl-Loiben
Wachau

Martina Bäuerl
3601 Dürnstein
Oberloiben 28

Tel. +43 664 4440620
wein@baeuerl.at
www.baeuerl.at

Wolfgang Bäuerl und seine Frau Martina arbeiten mit der Natur. Die Gesundheit der Reben steht in ihrem Fokus. Das bedingt, die Nährstoffe im Boden zu erhalten und zu fördern, Nützlingen das Leben leicht zu machen und sich auf unterschiedlichste Witterungsbedingungen bestmöglich einzustellen. Folgerichtig wurde auf biologische Wirtschaftsweise umgestellt. Wolfgang Bäuerl im O-Ton: „Für unseren Familienbetrieb in vierter Generation ist Nachhaltigkeit kein neumodisches Schlagwort. Wir bereiten Wein mit dem Bewusstsein, ein Stück Kultur und Natur zu pflegen. Unser Winzerleben ist mehr Berufung als Beruf.“ Das Portfolio wurde gestrafft. Der positive Nebeneffekt: Er und seine Frau sind nun wieder öfter selbst in den Weingärten anzutreffen. Er will wieder dorthin, wo schon sein Vater war. Das bedeutet Vinifikation wie früher, also nach Möglichkeit auch Verzicht auf Enzyme und Reinzuchthefen. Sein Vater war der Überzeugung, dass Weintrinken Freude bereiten soll. Bekömmlichkeit und Zeit zur Entwicklung sind somit wichtige Eckpunkte der Weinbereitung. Die Philosophie von Wolfgang Bäuerl ist einleuchtend und fast poetisch: Ein ganzes Vegetationsjahr ist in der Beere gespeichert und wird zu Wein. Im Keller werden die so gespeicherten Informationen schonend herausgepresst. Mit dem Jahrgang 2024 ist der Winzer sehr zufrieden. Von Spätfrösten wurde der Betrieb verschont. Beim Pflanzenschutz war Aufmerksamkeit gefordert. Der große Regen Mitte September hat keinen Schaden angerichtet. Die heuer verkosteten Weine zeigen eine ungewöhnlich frühe Trinkreife und moderaten Alkohol. Sie sind harmonisch und auf der feinen Seite.

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2024 Riesling Graphit Ried Wohra
Weingärtnerei Engelbrecht
Kamptal

Außergewöhnlicher Riesling, der sofort seine Klasse zeigt. Steinobst, Rhabarber, Citrusschale, Ananas, eine Spur Exotik, tiefgründig, total jung, doch total ausdrucksstark, rassig –überragend mit enormer Substanz, straffer Struktur, fordernd, enorme Länge, jede Menge Potenzial.

Weißwein
Riesling
€€€
Schraubverschluss

Weingärtnerei Engelbrecht
Kamptal

Wolfgang & Gabriele Engelbrecht
3492 Etsdorf am Kamp
Obere Marktstraße 1

Tel. +43 2735 2320
Fax. +43 2735 2320
engelbrecht.wein@aon.at
www.engelbrecht-wein.at

In einer der schönsten Kellergassen Österreichs reifen die Weine des Weingutes Engelbrecht. Mittlerweile in 9. Generation. Man bewirtschaftet beste Lagen zu 95 % im Kamptal und zu 5 % im Wagram wie die Ried Stein in Engabrunn (Löss, Schotter, Gneis), die Ried Wohra (Gföhler Gneis) und die Ried Galgenberg zwischen Etsdorf und Walkersdorf (Löss mit Schotter). Handlese ist hier selbstverständlich. Grüner Veltliner Ried Stein und Riesling Ried Wohra sind von überragender Klasse. Sehr schön sind Riesling Stoakammerl und Veltliner Ried Galgenberg. Weissburgunder Göttertrunk finde ich schlichtweg himmlisch. Der 2023 Grauburgunder überzeugt Burgunderfans. Eine faszinierende Cuvée aus Traminer und Riesling brilliert mit Eleganz und Ausdruck. Dann liebe ich noch den Blush – ein eleganter Spumante von transparenter Struktur. Die Rotweine sind auch hochwertig – ob Zweigelt, St. Laurent, Merlot oder Pinot Noir. Das abschließende Studium der Preisliste erstaunt; solche fairen, moderat kalkulierten Preise findet man selten.

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2024 Riesling Ried Silberbichl
Wein- und Gästehof Edlinger
Kremstal

Kühle, schiefrig mineralische Nase, zunächst sehr dezent, explodiert dann am Gaumen mit einem unerwarteten Fruchtkonzentrat nach Pfirsichen, reifen Limonen, Papayas; engmaschig, kräftig und zugleich hochelegant, mit knusprig delikatem Säurespiel; prachtvoller Riesling von der Wachauer Südseite.

Weißwein
Riesling
€€€
Schraubverschluss

Wein- und Gästehof Edlinger
Kremstal

Josef Edlinger
3511 Furth bei Göttweig
Lindengasse 22

Tel. +43 2732 77622
Fax. -17
office@edlingerwein.at
www.edlingerwein.at

„Qualität ist super, Menge ist ok.“ Mit diesem kurzen Statement skizziert Josef Edlinger den Jahrgang positiver als erwartet. Denn während anderswo Ernteausfälle zwischen 30 und 40 % hingenommen werden mussten, fiel das Ertragsminus im Weingut weit weniger ins Gewicht. Verantwortlich dafür dürfte die rigorose Ertragsbeschränkung sein, die der Further ohnehin jedes Jahr vornimmt, sodass der frostbedingte Ernteausfall das Gesamtergebnis im Jahresvergleich nur unwesentlich nach unten drückte. „Wir hatten also heuer lediglich eine etwas schwächere Normalernte“, fasst Josef Edlinger zusammen. Die Weine sind durch die Bank von erfreulich hoher Qualität, insbesondere die Veltliner Optimas und Silberbichl stechen hervor, ein Hit ist heuer aber auch der aus der gleichen Lage stammende Riesling. Das traditionsbehaftete Weingut am Fuße des Göttweiger Bergs besteht seit 1842 und wird von Josef Edlinger geleitet. Er selbst ist Weinbau- und Kellermeister, in administrativen Belangen wird er von seiner charmanten Gattin Gabriela wie auch von Paul, dem Sohn, unterstützt, der sich um Marketing und Verkauf kümmert, während der Senior sein Hauptaugenmerk auf die Weingärten richtet. Das mit fünf gemütlichen Zimmern ausgestattete Gästehaus wird von der Frau Mama betreut. Mit dem aktuellen Jahrgang ist der Betrieb auch biologisch zertifiziert.

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2024 Grüner Veltliner Ried Rothenbart 1ÖTW Inzersdorf
Weingut Ludwig Neumayer
Traisental

Gute Fülle, Weihrauch, gewürzig, Nelken, dezente Frucht; klassische Veltlinerfrucht mit dezenter Säure und Würze, weich, saftig, fruchtsüß, roter Apfel, gelbe Birnen, Blutorange, hinten straff, zarter Gerbstoff, gute Länge.

Weißwein
Grüner Veltliner
€€€€€
Schraubverschluss

Weingut Ludwig Neumayer
Traisental

Ludwig Neumayer
3131 Inzersdorf ob der Traisen
Dorfstraße 37

Ludwig Neumayer und Der Wein vom Stein gehören seit langer Zeit zusammen. Der Stein charakterisiert einerseits das Weinbaugebiet Traisental – und somit die kargen, steinigen und kalkreichen Böden; andererseits steht der Stein auch sinnbildlich für die Weinphilosophie von Neumayer: kantige und herkunftstypische Weine zu machen. „Der Wein vom Stein ist der Terroir-Wein über die steinigen Lagen von mir“, sagt Neumayer über seinen Signature-Wein. Den Wein vom Stein gibt es Jahr für Jahr dreifach: vom Grünen Veltliner, vom Riesling und vom Weißburgunder. Letztere Sorte ist zwar nicht in der Traisental-DAC-Kennzeichnung für herkunftstypische Weine, die Burgundersorte muss noch als Herkunft Niederösterreich eingeordnet werden. Nichts desto weniger zeigt der Weißburgunder, dass er sich sichtlich wohl fühlt im Traisental, wenngleich der Grüne Veltliner und der Riesling meist noch einen Tick drüberstehen. Am meisten Spannung unter den drei jungen 2024er Stein-Weinen zieht der Riesling mit sich. Nur säureempfindlich sollte man nicht sein. Noch eine Besonderheit gilt für den Wein vom Stein: Es ist kein Riedenwein, sondern „ein Ortswein aus dem Traisental“, sagt der Winzer, wenngleich ein sehr hochwertiger aus Inzersdorf – genauso wie der Ikon-Veltliner, der immer die konzentrierte Veltliner-Essenz des Jahrgangs abbildet und den es nur in Kleinstmengen gibt. Sowohl beim Der Wein vom Stein als auch beim Ikon werden die Filetstücke, die allerbesten Parzellen, genommen. Der Grüne Veltliner spielt in Ludwig Neumayers Weinreigen die Hauptrolle – mit locker mehr als der Hälfte. Acht verschiedene Veltliner macht der Winzer – und kaum ein Wein kann sich dabei dem Kalk im steinigen Boden entziehen. „Der Kalk hält die Veltliner schlank“, sagt Neumayer. Zu den straffsten Weinen zählt immer der Erste-Lagen-Veltliner Ried Zwirch 1ÖTW. Das Veltliner-Pendant vom Rothenbart wirkt etwas milder, kann seine Inzersdorf-Typizität aber nicht leugnen. Außerdem zieht Neumayer aus der Dolomitkalkstein-Lage Rothenbart auch einen 1ÖTW-Riesling. Der Zwiri-Veltliner ist noch nicht so lang im Sortiment. Es ist der Dialektausdruck von Zwirch und bedeutet frei übersetzt „schräg hinüber“. Schräg ist auch die Schieflage, ebenso ein Ortswein aus Inzersdorf, für den Neumayer die Trauben aus seinen höheren Berglagen abgreift – und es geht immer um: Kalk-Stein.

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2021 Endlos Ried Rabenstein Grüner Veltliner Große Reserve
Weingut Dürnberg
Weinviertel

(16 Monate neues Holz) Eigenständig, Kumquats, Boskop-Apfel, weiche Säure; kühle Noten, Eukalyptus, reife Zitrusnoten, nie üppig, immer straff, dicht und strukturiert, langer Abgang. NIEDERÖSTERREICH

Weißwein
Grüner Veltliner
€€€€€€
Naturkork

Weingut Dürnberg
Weinviertel

Dürnberg
2162 Falkenstein
Neuer Weg 284

Tel. +43 2554 85355-0
Fax. -30
weingut@duernberg.at
www.duernberg.at

Das Weingut Dürnberg wurde 1991 von Christoph Körner gegründet. Mittlerweile hat er sich zurückgezogen und Michael Preyer – als Kellermeister – und seine Partner Matthias Marchesani und Georg Klein wollen nicht die erzeugte Menge steigern, sondern die Qualität. Man will sich in dieser Hinsicht als Flaggschiff des Weinviertels etablieren. Dazu wurde ein unkonventio-neller Weg eingeschlagen, nämlich via Crowd Funding das erste Weingut Europas zu sein, das als Aktiengesellschaft seinen Fans gehört. Mittlerweile ist man sehr erfolgreich, mehr als die Hälfte der jährlichen Produktion geht in europäische Länder, nach Nordamerika und Asien. Im Mai 2024 wurde das Weingut neu in den Kreis der Österreichischen Traditionsweingüter aufgenommen. Erklärtes Ziel der drei Dürnberger ist es, das besondere Klima und die Böden im Wein abzubilden, die Handschrift des Winzers soll erkennbar sein. Zudem achten sie auf einen kleinen CO2-Fußabdruck, fahren so selten wie möglich mit Traktoren durch die Weinberge und sind dank einer großen Photovoltaikanlage auf einem guten Weg zur Energieautarkie. In der Kellergasse gibt es für die Aktionäre einen wunderschön ausgebauten Weinkeller. Dieses Jahr wird nebenan noch ein zweiter, größerer Keller für Feste und gemütliches Beisammensein eingerichtet.

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2023 Hommage Chardonnay Reserve
Weingut Weinwurm
Weinviertel

Feinnussig, saftig, vielschichtig; zarte Vanille, Nuss, dann viel österreichische Aromen statt Exotik, von feiner Säure unterlegt. Am Beginn seiner Entwicklung.

Weißwein
Chardonnay
€€€
Naturkork

Weingut Weinwurm
Weinviertel

Georg & Lisa Weinwurm
2181 Dobermannsdorf
Hauptstraße 65

Tel. +43 2533 8581
wein@weinwurms.at
www.weinwurms.at

Georg und Lisa Weinwurm führen das Weingut in dritter Generation, für das Georgs Großvater Anton in den 1950ern den Grundstein gelegt hat. 2022 wurde mit dem Territorium Wein ein wunderschöner Ort zum Verkosten und Einkaufen erschaffen. Das Sortiment ist umfangreich, aber gut strukturiert: Im FUNdament wird ein kleiner, trinkanimierender Teil der Vielfalt vorgestellt. SortenREICH weiß und rot zeigen die gesamte Breite des Weinschaffens. HOMMAGE-Weine entstehen nur in besonderen Jahren; sie sind eine Verneigung vor den Altvorderen und den besten Böden des Weinviertels. Besonders hervorheben möchte ich dieses Jahr die Burgundersorten, die mit Eleganz und Sortentypik punkten können, sowie die beiden Roten Muskateller, die hier bereits Klassiker sind und mit dem Alter immer besser werden. Die breite Basis ist jedoch der Grüne Veltliner, den es in mannigfacher Ausprägung gibt – und 60 % Exportanteil beweisen, dass er auch gebraucht wird.

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schwacher Jahrgang annehmbarer Jahrgang guter Jahrgang sehr guter Jahrgang ausgezeichneter Jahrgang - nicht bewertet -
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