Weinguide
Ausgabe 2025/26
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2023 Göttlesbrunn Neuberg
Weingut Philipp Grassl
Carnuntum

(ZW/BF/ME) Sehr fruchtbetont, etwas Kirschlikör, dunkles Beerengelee, zart rauchig, Marzipan; mittelkräftig, sehr saftiger Beginn, Korb voller Waldbeeren, frisch, mittellang.

Rotwein
Cuvée Rot
€€€
Naturkork

Weingut Philipp Grassl
Carnuntum

Philipp Grassl
2464 Göttlesbrunn
Am Graben 4

„Alles wird gut“ wird Weinfreunden auf der Website des Weinguts Grassl versichert. Und so ist es auch. In diesem Weingut sucht man vergeblich nach Mittel- oder gar Mindermaß – wie versprochen ist hier tatsächlich alles gut. Philipp und Angelika Grassl führen einen „mittelkleinen Familienbetrieb in dritter Generation“ inmitten von Göttlesbrunn, der seit vielen Jahren zur heimischen Elite zählt. Die Bausteine zum Erfolg sind denkbar einfach: Man biete Konstanz über die Jahre und Kontinuität quer durch alle Kategorien, und erzeuge Charakterweine mit relevanten Botschaften und Lagerpotenzial, die schließlich auch noch den Beweis antreten, dass sich Komplexität und Trinkspaß nicht gegenseitig ausschließen. Obwohl die Weine aus diesem Musterbetrieb ihre Herkunft vorbildlich vermitteln, bestechen sie durch eine eigenständige Stilistik: Bemerkenswert ist die in diesem sonnenverwöhnten Gebiet nicht überall selbstverständliche Eleganz und Transparenz fast aller Weine, die darüber hinaus über tolle Balance und unprätentiöses Auftreten sowie ausgeprägten Sorten- und Bodencharakter verfügen. Das Weinsortiment gliedert sich in Gebiets-, Orts- und Lagenweine – das gilt für alle jene Weine, die sortenmäßig in die junge DAC Carnuntum hineinpassen. Jene Sorten und Cuvées, die dort nicht inkludiert sind, finden sich in der Gruppe „Superweine“ – ein Sammelsurium an Sorten und Kategorien reichend von Aromatikern und einem Alte-Reben-Welschriesling über pinke und burgundische Delikatessen bis hin zum Kultwein Reserve (ehemals Bärnreiser Reserve). Bei der Verarbeitung setzt Philipp Grassl ausnahmslos auf Ganztraubenpressung, auch um Gerbstoffeinträge zu vermeiden, die in Zeiten des Klimawandels an Aktualität gewinnen. Es wird spontan vergoren und auf Zusätze wie Enzyme verzichtet, die Schwefelwerte sind sehr niedrig angesetzt. Bereits seit Jahren wird überwiegend nach biodynamischen Grundsätzen gearbeitet, 2024 war fast der gesamte Betrieb bio-zertifiziert. Handlese ist selbstverständlich, 2024 benötigte man 60 Erntetage für die rund 40 Hektar Rebfläche. Wird Philipp Grassl für seine exzellenten Rotweine besonders geschätzt, so muss man hier auch den Weißen die ihnen gebührende Ehre erweisen: Die preiswerten Klassikweine präsentieren sich stets als glockenklare Sortenvertreter mit Trinkanimo. Mit dem Einzellagen-Chardonnay vom Rothenberg hat Grassl vor einigen Jahren einen hochseriösen, komplexen Vertreter ins Sortiment aufgenommen. Seit wenigen Jahren gibt es einen Charakterwein in Weiß in Gestalt des Welschrieslings Alte Reben aus der Riede Neuberg mit tonig-fettem Boden. Nach – unabhängig vom Jahrgang – durchgehend herausragenden Vertretern seit dem ersten Jahrgang 2021 kann man vor diesem grandiosen Vertreter nur den Hut ziehen – besser geht es bei dieser Sorte kaum. Bei den Rotweinen dominiert der Lokalmatador Zweigelt, gefolgt von der Charaktersorte St. Laurent. Neben eleganten, fruchtbetonten Varianten mit wohldosiertem Gerbstoffgerüst gibt es von den Rotweinklassikern auch Premiumweine in Gestalt der St. Laurent Reserve und des Lagen-Zweigelt aus der Riede Schüttenberg. Blaufränkisch ist reinsortig durch den Ortswein Prellenkirchen vertreten. Besonderen Status haben Rotweincuvées im Hause Grassl: Der Ortswein Neuberg Göttlesbrunn zählt zu den herausragenden Rotweinen im mittleren Preissegment, die Lagen-Cuvée Bärnreiser – ebenfalls Herkunft Carnuntum – sowie die reichhaltige Reserve zählen regelmäßig zu den Spitzenrotweinen Österreichs.ps

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2024 Riesling Herrnbaumgarten
Weingut Frank
Weinviertel

(Löss und Schlier) Feingliedrig, Weingartenpfirsich, Rose, Limette; mineralisch, salzig, dadurch sehr elegant, straff, saftig.

Weißwein
Riesling
€€
Schraubverschluss

Weingut Frank
Weinviertel

Harald und Katrin Frank
2171 Herrnbaumgarten
Kellergasse 5

Gemeinsam mit seiner Cousine Katrin ist Harald Frank Inhaber und Geschäftsführer des Weinguts wenige Kilometer nordöstlich von Poysdorf, seine Frau Daniela ist für Vermarktung und Verkauf der Weine zuständig, Tante Johanna schupft das Büro. Viele Weingüter in Österreich können sich auf eine lange Tradition berufen, aber nur in wenigen ist die Geschichte so gut erforscht und kurzweilig dargelegt. Auch wegen der Liechtensteiner und ihren Weingärten in Herrnbaumgarten gibt es alte Aufzeichnungen. Die Riede Druxenbergen und der Weinzehent darauf werden 1285 in einer Urkunde beschrieben. Auch wenn die Franks sicher schon vorher im Ort gelebt haben, erscheint 1724 das erste Herrnbaumgartner Grundbuch: Hier finden wir die erste Eintragung eines Weinkellers im Besitz des Vorfahren Thomas Frank. Seit 1821 ist der Weingarten im Johannesbergen durchgehend im Familienbesitz. Die Vorfahren stellten Dorfrichter und Bürgermeister, erlebten ihre Hochs und Tiefs. Auf all dem wird heute aufgebaut und konsequent weiterentwickelt. Die Böden in Herrnbaumgarten sind vielfältig und interessant. Im Verkostraum der Franks finden sich viele kleine Gläser mit den verschiedenen Bodenformationen, akribisch beschriftet und mit der Erklärung, was es mit den Weinen macht – hochinformativ und wirklich perfekt aufbereitet. Nicht nur deswegen, sondern auch wegen der tollen Weinauswahl lohnt sich ein Besuch in diesem Weingut.

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2022 Cuvée Reserve
Weingut Andreas Ott
Weinviertel

(ZW/ME/SL) Dunkle Waldbeere, etwas Zwetschke, fleischig-würzig; weiche dunkelmalzige Holzwürze, fruchtiger Johannisbeermix, rote Paprikaschote, Kakao, zart rauchig, etwas Leder dabei, geschmeidig reife Tannine, Hauch Blutorange in kompakter Säure, saftiger Fruchtschmelz, feine Extraktsüße, Himbeere und Nougat im geschmeidigen Abgang.

Rotwein
Cuvée Rot
€€€
Schraubverschluss

Weingut Andreas Ott
Weinviertel

Andreas Ott
2102 Hagenbrunn
Schloßgasse 9

Das Weingut der Familie Ott befindet sich am Rande des südlichen Weinviertels, nahe der Stadtgrenze von Wien. Die Weingärten präsentieren die besten Lagen um Hagenbrunn und bieten mit dem Kleinklima und idealen Böden ein einzigartiges Terroir, das charaktervolle und gebietstypische Weine hervorbringt. Die Trauben werden mit Sorgfalt gelesen und nur gesundes und reifes Material verwendet. Im Keller setzt sich die saubere und schonende Behandlung fort, was zu den ausdrucksstarken Charakterweinen des Weinguts führt. Es ist das Zusammenwirken eines von Generation zu Generation weitergegebenem Wissen und zeitgemäßer Technik, in Kombination mit Feingefühl und Respekt vor der Natur. Diese Symbiose lässt letztendlich strahlende Weißweine und präzise Rotweine entstehen. Alle Weine sind aufgrund der behutsamen Kelterung des Kellermeisters Andreas Ott quer durch alle Ausbaustufen mit glasklarer sortentypischer Struktur und Aromen ausgestattet. Idealerweise kann der Weinfreund alle Weine im einladenden Top-Heurigen neben einer köstlichen Auswahl an regionalen Speisen probieren; was man am besten gleich mit dem Weineinkauf kombiniert.

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2022 Phoenix Nr. 27
Weingut J. u. M. Reumann
Mittelburgenland

(BF/ME/CS/SY) Tolle Präsenz, straffer Ausdruck, rote Beeren, auch Cassis, Brombeeren, Kirschen, Schokonoten, der Klassiker des Hauses zeigt Flagge. Fest strukturiert, Trinkfluss, gesicherte Zukunft.

Rotwein
Cuvée Rot
€€€€
Schraubverschluss

Weingut J. u. M. Reumann
Mittelburgenland

Josef und Maria Reumann
7301 Deutschkreutz
Neubaugasse 39

Ich probiere die Weine der Reumanns doch schon länger. So überragend in dieser Auswahl waren sie noch nie. Einer besser als der andere. Da gibt es keine Ausreißer nach unten. Schwachpunkte sucht man hier vergebens. Ich sollte eigentlich – aus Platzgründen – den einen oder anderen Wein streichen. Das bringe ich nicht übers Herz. Also lasse ich die Weine Sprechen. Los geht’s.

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2024 Chardonnay Südsteiermark
Weingut TRUNK Obegg
Südsteiermark

Fruchtbetont, frisch, helles Steinobst, exotischer Touch, frische Kräuter angedeutet; schließt so an, angenehm unplakativ, zartes Säurerückgrat, gute Länge.

Weißwein
Chardonnay
€€
Schraubverschluss

Weingut TRUNK Obegg
Südsteiermark

Inh. Ferdinand Teschl
8472 Obegg
Am Obegg 2

Tel. +43 664 1485036
wein@trunk.at
www.trunk.at

Das Weingut Trunk wurde im 19. Jahrhundert vom Urgroßvater der jetzigen Akteure in jungen Jahren gegründet, nun führt die vierte Generation Regie. Die Familie und Kellermeister Walter Neubauer haben ihr ganzes Herzblut in dieses Projekt gesteckt, wie Gabriela Schäfer, die Schwester von Eigentümer Ferdinand Teschl, betont. Das Gut soll im alten Stil erhalten bleiben. Das Weingut inklusive aller Weingärten befindet sich auf der renommierten Riede Obegg, deren Untergrund aus reinstem Muschelkalk besteht. Dieser Boden drückt den Weinen seinen Stempel auf. Die Rieden sind nach Ost bis Südwest ausgerichtet. Viele der Rebstöcke sind betagt, mehr als 60 Jahre alt, ein weiterer Terroirfaktor. Ausgebaut werden die Weine großteils in Stahltanks, ein kleiner Teil wird in Holzfässern vergoren, wenn die Qualität der Trauben den Vorstellungen des Teams entspricht. Riesling wird in geringer Menge in der Tonamphore auf der Maische vergoren und bis zu 24 Monate in diesem Gebinde ausgebaut. In der stilvoll renovierten alten Buschenschenke werden mehrmals im Jahr Weinverkostungen und Kellerführungen angeboten, auf Anfrage sind dort Geburtstagsfeiern, Firmenseminare und dergleichen möglich. Einmal jährlich findet im Sommer ein Konzert statt. Die vorgestellten Gebietsweine sind sortentypisch, sie zeigen eine eigene Handschrift. Keiner der Weine ist plakativ, sie sind präzise und ausgewogen. Im Chardonnay Ried Obegg kommt der kalkhaltige Boden schon im Bukett durch. Der Riesling aus der Amphore ist überraschend fein.

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2024 Riesling Spitzer Federspiel
Weingut Johann Donabaum
Wachau

Feine Steinobstfrucht, guter Sortentypus, Marillen; weiche Marillenfrucht, etwas apfelig und Zitrus, milde Säure, bisschen Gesteinsmehl, Hauch Mineralität, trinkvergnüglich.

Weißwein
Riesling
€€€
Schraubverschluss

Weingut Johann Donabaum
Wachau

Johann Donabaum
3620 Spitz
Laaben 15

Mit dem Jahrgang 2024 ist Johann Donabaum „sehr zufrieden“ – nur der Frost habe im Spitzer Graben zu Ausfällen geführt, der „Riesling hat besonders gelitten“. Der Spitzer Graben ist die Weinheimat von Donabaum, doch er bewirtschaftet auch Weingärten in Wösendorf, Joching und Dürnstein. Diese Trauben fließen zusammen in ein lebhaftes Wachauer Veltliner Federspiel. Peunt ist sein zweites Federspiel vom Veltliner, kommt aus den Graben-Weingärten und ist engmaschiger und straffer. Sehr trinkvergnüglich ist das Riesling-Federspiel, das eine Riedencuvée seiner drei Riesling-Smaragde ist. Singulär ausgebaut schmecken die drei Lagen-Rieslinge sehr unterschiedlich, obwohl sie keine drei Kilometer auseinander liegen. Die Setzberg liegt am Eingang zum Spitzer Graben, ist damit am nächsten zur Donau, und damit auch die „wärmste“ der drei Lagen und schmeckt mit seiner salzigen Mineralität enorm Setzberg-typisch – die Lage ist ein reiner Gneisboden mit Quarzeinschlüssen. Den Spitzer Graben ein paar Kurven hinauf kommt die Ried Offenberg, ein Boden mit Schiefer im Untergrund und Wachauer Marmor. Der Offenberg ist der rundeste und zugänglichste Smaragd-Riesling. Die Nachbarriede den Graben rauf ist die Vogelleithen – sie ist die kühlste Lage, ein Paragneisboden. Die Lage ist nach Südwest ausgerichtet, wird aber von den Winden vom Jauerling abgekühlt. Den Smaragd-Riesling von der Vogelleithen gibt es erst seit fünf Jahren, er ist aber eine klare Empfehlung, ein vibrierender, engmaschiger Wein mit straffer Frucht und Mineralität. Auf der Veltliner-Seite strahlt die Spitzer Point als klassenbester Smaragdwein mit einer Sorten- und Herkunftstypizität. Etwas üppiger ist immer die Limitierte Edition vom Grünen Veltliner, wo Donabaum die hoch- bis überreifen Trauben der Spitzer Point selektioniert und den Wein dann teilweise im gebrauchten Holz ausbaut, wodurch die Limitierte Edition immer etwas geschmeidiger und leicht burgundisch empfunden wird. Im Gegensatz zur Spitzer Point, die schon jetzt wie ein Großer steht, braucht die Limitierte immer etwas Flaschenreife bis zur Entfaltung. Den burgundischen Zug kann man Donabaum nicht verdenken, wenn man weiß, dass der Winzer auch eine Vorliebe für den Burgunder hegt. Daher gibt es im Weingut seit einiger Zeit einen Chardonnay mit feinen burgundischen Zügen. Seinen Burgunder-Garten hat Donabaum am Setzberg, er tituliert den Wein als Ortswein Spitzer Graben. Es ist eine Spielerei, denn es gibt vom Chardonnay nur zwei kleine gebrauchte Barriques – also ist die Menge stark begrenzt. Wer diesen besonderen und außergewöhnlichen Wein probieren will, sollte daher schnell sein. Für alle, die Geduld haben, gibt es außerdem den Donabaum Burgunder, der sich zum langsamen Reifen hervorragend eignet. Der Wein wird es danken und die Freude wird noch in Jahren groß sein.

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2024 Grüner Veltliner Frauengärten Federspiel
Weingut Pomaßl
Wachau

Gelbfruchtige Noten, kandierte Zitrus, leicht getrocknete Ananas, Pfirsich, firsche Quitte, Ringlotte, weißer Rauch, warme Aromatik, Säure gut eingebunden, balancierter Wein.

Weißwein
Grüner Veltliner
€€
Schraubverschluss

Weingut Pomaßl
Wachau

Lois und Lissy Pomaßl
3610 Weißenkirchen
In der Schild 175

Tel. +43 664 5636161
office@pomassl.at
www.pomassl.at

Es ist ein außergewöhnlicher Ort, an dem Lissy und Lois ihr Weingut betreiben und ihre Heimat gefunden haben, eine wahre Oase der Natur und der Tradition. Wenn man die schmale, gewundene Straße den Berg hinauffährt, die durch einen malerischen Wald führt, fühlt man sich schnell, als hätte man die bekannten Grenzen der Wachau bereits hinter sich gelassen. Die Fahrt durch den dichten Baumbestand verleiht dem Besucher ein Gefühl von Abgeschiedenheit und Ruhe, fast so, als würde man sich auf eine besondere Entdeckungsreise begeben. Schon im Jahr 1937 begann der Großvater von Lois hier mit dem Weinbau, was die lange Familientradition und das Engagement für exzellente Weine deutlich unterstreicht. Seit 1983 lädt auch ein eigener Heuriger zum Verweilen ein. Das Weingut bewirtschaftet insgesamt etwa 6 Hektar Weinberge. Typischerweise stehen auch hier die klassischen Wachauer Sorten im Mittelpunkt: Grüner Veltliner und Riesling. Doch das Weingut überzeugt zudem mit einer interessanten Auswahl an anderen Trauben. Besonders hervorzuheben ist der Neuburger. Er besticht durch besondere Leichtigkeit und Trinkfreude, ohne an Komplexität einzubüßen. Das macht ihn sowohl für den Alltag als auch für Genießer zu einem besonderen Erlebnis. Hinzu kommen die neueren PIWI-Sorten wie Souvignier Gris und Muscaris, die in der Wachau noch eher selten angebaut und verarbeitet werden.

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2024 Riesling Ried Kremsleithen Krems
Weingut Vorspannhof Mayr
Kremstal

Elegante Frucht mit Gesteinsmehl, weißer Pfirsich; feiner Biss, pikant und samtig zugleich, Pfirsich mit rosa Grapefruits, vibriert, feine Länge, fast 4 Sterne.

Weißwein
Riesling
€€
Schraubverschluss

Weingut Vorspannhof Mayr
Kremstal

Silke Mayr
3552 Droß
Herrngasse 48

Tel. +43 2719 30056
Fax. 78056
weingut@vorspannhof.at
www.vorspannhof.at

Dieser aus dem 15. Jahrhundert stammende Gutshof in Droß, der ehemals als Pferdewechselstation diente, um die Gespanne vor dem steilen Anstieg ins Waldviertel mit zusätzlichen Pferdestärken auszustatten, erfuhr in den 1970er-Jahren unter Weinbaupionier Anton Mayr seine Spezialisierung auf Weinbau. Über die Jahrzehnte etablierte sich der Betrieb als eine der besten Weißweinadressen Niederösterreichs. Viele Jahre unterstützte Silke Mayr ihren Vater im Weingut, den sie nun schon seit 2008 leitet. Unterstützt wird sie dabei von ihrer Mutter Brigitta und einem engagierten Team rund um Kellermeister Michael Nastl. Hauptsorten im Betrieb sind Grüner Veltliner und Riesling, die in einigen Spitzenrieden des Kremstals kultiviert werden. Beim Veltliner zählen Kremser Gebling und der bei Stratzing liegende Loiser Weg mit ihren Lössböden zu den besten Rieden, die Top-Rieslinge wiederum stammen von der Urgesteinsried Kremsleithen und vom Kremser Marthal, in der sich Löss mit Schotterablagerungen der Urdonau abwechseln. Den Einstieg bei den Veltlinern bildet der lebhafte Nussbaum, auf den drei Lagenweine folgen: Der Wolfsgraben als elegant-würziger Klassiker und der mit merklich mehr Schmelz und Grip ausgestattete Loiser Weg stammen aus 2024. An der Spitze steht der im großen Holzfass gereifte Riedenwein vom Kremser Gebling aus 2023. Beim Riesling stellt der Löss den Einstieg dar, als Riedenwein gibt es den ziselierten Ried Kremsleithen und den reifen, samtigen Marthal, letzerer ebenfalls aus 2023. Neu ist der unfiltriert abgefüllte Grüne Veltliner 2023 namens vrech aus der Kremser Topriede Frechau. Als süße Spezialität gibt es den Muskateller Eiswein 2021. Zudem stehen Gelber Muskateller und Sauvignon Blanc sowie ein Chardonnay und ein Gemischter Satz von alten Reben zur Verfügung.

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2024 Rosé Herrnbaumgarten
Weingut Frank
Weinviertel

(PN auf Kalkstein/ ZW / ME auf Löss) Zarte Herbe, Himbeere; wiederum feinherb, rote Beeren, kernig und süffig.

Roséwein
Cuvée Rot
€€
Schraubverschluss

Weingut Frank
Weinviertel

Harald und Katrin Frank
2171 Herrnbaumgarten
Kellergasse 5

Gemeinsam mit seiner Cousine Katrin ist Harald Frank Inhaber und Geschäftsführer des Weinguts wenige Kilometer nordöstlich von Poysdorf, seine Frau Daniela ist für Vermarktung und Verkauf der Weine zuständig, Tante Johanna schupft das Büro. Viele Weingüter in Österreich können sich auf eine lange Tradition berufen, aber nur in wenigen ist die Geschichte so gut erforscht und kurzweilig dargelegt. Auch wegen der Liechtensteiner und ihren Weingärten in Herrnbaumgarten gibt es alte Aufzeichnungen. Die Riede Druxenbergen und der Weinzehent darauf werden 1285 in einer Urkunde beschrieben. Auch wenn die Franks sicher schon vorher im Ort gelebt haben, erscheint 1724 das erste Herrnbaumgartner Grundbuch: Hier finden wir die erste Eintragung eines Weinkellers im Besitz des Vorfahren Thomas Frank. Seit 1821 ist der Weingarten im Johannesbergen durchgehend im Familienbesitz. Die Vorfahren stellten Dorfrichter und Bürgermeister, erlebten ihre Hochs und Tiefs. Auf all dem wird heute aufgebaut und konsequent weiterentwickelt. Die Böden in Herrnbaumgarten sind vielfältig und interessant. Im Verkostraum der Franks finden sich viele kleine Gläser mit den verschiedenen Bodenformationen, akribisch beschriftet und mit der Erklärung, was es mit den Weinen macht – hochinformativ und wirklich perfekt aufbereitet. Nicht nur deswegen, sondern auch wegen der tollen Weinauswahl lohnt sich ein Besuch in diesem Weingut.

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2024 Grauburgunder Südsteiermark
Weingut TRUNK Obegg
Südsteiermark

Eigenständig, feingliedrig, Anklänge von roten Früchten, Nüssen und Kastanienpüree; aromatisches Dacapo, null Fett, Spiel, freundlich fernab der Oberflächlichkeit, Charakter.

Weißwein
Pinot Gris (Grauburgunder)
€€
Schraubverschluss

Weingut TRUNK Obegg
Südsteiermark

Inh. Ferdinand Teschl
8472 Obegg
Am Obegg 2

Tel. +43 664 1485036
wein@trunk.at
www.trunk.at

Das Weingut Trunk wurde im 19. Jahrhundert vom Urgroßvater der jetzigen Akteure in jungen Jahren gegründet, nun führt die vierte Generation Regie. Die Familie und Kellermeister Walter Neubauer haben ihr ganzes Herzblut in dieses Projekt gesteckt, wie Gabriela Schäfer, die Schwester von Eigentümer Ferdinand Teschl, betont. Das Gut soll im alten Stil erhalten bleiben. Das Weingut inklusive aller Weingärten befindet sich auf der renommierten Riede Obegg, deren Untergrund aus reinstem Muschelkalk besteht. Dieser Boden drückt den Weinen seinen Stempel auf. Die Rieden sind nach Ost bis Südwest ausgerichtet. Viele der Rebstöcke sind betagt, mehr als 60 Jahre alt, ein weiterer Terroirfaktor. Ausgebaut werden die Weine großteils in Stahltanks, ein kleiner Teil wird in Holzfässern vergoren, wenn die Qualität der Trauben den Vorstellungen des Teams entspricht. Riesling wird in geringer Menge in der Tonamphore auf der Maische vergoren und bis zu 24 Monate in diesem Gebinde ausgebaut. In der stilvoll renovierten alten Buschenschenke werden mehrmals im Jahr Weinverkostungen und Kellerführungen angeboten, auf Anfrage sind dort Geburtstagsfeiern, Firmenseminare und dergleichen möglich. Einmal jährlich findet im Sommer ein Konzert statt. Die vorgestellten Gebietsweine sind sortentypisch, sie zeigen eine eigene Handschrift. Keiner der Weine ist plakativ, sie sind präzise und ausgewogen. Im Chardonnay Ried Obegg kommt der kalkhaltige Boden schon im Bukett durch. Der Riesling aus der Amphore ist überraschend fein.

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2023 Grüner Veltliner Herbstzauber Wachauer Terrassen
Weingut Pomaßl
Wachau

Dezente geröstete Nüsse, frisch geschnittenes Gras, kandierte Zitrusschalen, weißer Pfeffer, weißer Rauch, feine Würze, reifer gelber Apfel, reife Quitte, Säure mittellang gut eingebaut, Abgang mittellang, balancierter Wein.

Weißwein
Grüner Veltliner
€€
Schraubverschluss

Weingut Pomaßl
Wachau

Lois und Lissy Pomaßl
3610 Weißenkirchen
In der Schild 175

Tel. +43 664 5636161
office@pomassl.at
www.pomassl.at

Es ist ein außergewöhnlicher Ort, an dem Lissy und Lois ihr Weingut betreiben und ihre Heimat gefunden haben, eine wahre Oase der Natur und der Tradition. Wenn man die schmale, gewundene Straße den Berg hinauffährt, die durch einen malerischen Wald führt, fühlt man sich schnell, als hätte man die bekannten Grenzen der Wachau bereits hinter sich gelassen. Die Fahrt durch den dichten Baumbestand verleiht dem Besucher ein Gefühl von Abgeschiedenheit und Ruhe, fast so, als würde man sich auf eine besondere Entdeckungsreise begeben. Schon im Jahr 1937 begann der Großvater von Lois hier mit dem Weinbau, was die lange Familientradition und das Engagement für exzellente Weine deutlich unterstreicht. Seit 1983 lädt auch ein eigener Heuriger zum Verweilen ein. Das Weingut bewirtschaftet insgesamt etwa 6 Hektar Weinberge. Typischerweise stehen auch hier die klassischen Wachauer Sorten im Mittelpunkt: Grüner Veltliner und Riesling. Doch das Weingut überzeugt zudem mit einer interessanten Auswahl an anderen Trauben. Besonders hervorzuheben ist der Neuburger. Er besticht durch besondere Leichtigkeit und Trinkfreude, ohne an Komplexität einzubüßen. Das macht ihn sowohl für den Alltag als auch für Genießer zu einem besonderen Erlebnis. Hinzu kommen die neueren PIWI-Sorten wie Souvignier Gris und Muscaris, die in der Wachau noch eher selten angebaut und verarbeitet werden.

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2023 Zweigelt Herrnbaumgarten
Weingut Frank
Weinviertel

(30-40 Jahre alte Reben, Altenbergen, Kalk, Mergel) Intensive Erdbeermarmelade; feine Herbe, Fruchtexplosion, ein Maul voll Wein!

Rotwein
Zweigelt
€€
Schraubverschluss

Weingut Frank
Weinviertel

Harald und Katrin Frank
2171 Herrnbaumgarten
Kellergasse 5

Gemeinsam mit seiner Cousine Katrin ist Harald Frank Inhaber und Geschäftsführer des Weinguts wenige Kilometer nordöstlich von Poysdorf, seine Frau Daniela ist für Vermarktung und Verkauf der Weine zuständig, Tante Johanna schupft das Büro. Viele Weingüter in Österreich können sich auf eine lange Tradition berufen, aber nur in wenigen ist die Geschichte so gut erforscht und kurzweilig dargelegt. Auch wegen der Liechtensteiner und ihren Weingärten in Herrnbaumgarten gibt es alte Aufzeichnungen. Die Riede Druxenbergen und der Weinzehent darauf werden 1285 in einer Urkunde beschrieben. Auch wenn die Franks sicher schon vorher im Ort gelebt haben, erscheint 1724 das erste Herrnbaumgartner Grundbuch: Hier finden wir die erste Eintragung eines Weinkellers im Besitz des Vorfahren Thomas Frank. Seit 1821 ist der Weingarten im Johannesbergen durchgehend im Familienbesitz. Die Vorfahren stellten Dorfrichter und Bürgermeister, erlebten ihre Hochs und Tiefs. Auf all dem wird heute aufgebaut und konsequent weiterentwickelt. Die Böden in Herrnbaumgarten sind vielfältig und interessant. Im Verkostraum der Franks finden sich viele kleine Gläser mit den verschiedenen Bodenformationen, akribisch beschriftet und mit der Erklärung, was es mit den Weinen macht – hochinformativ und wirklich perfekt aufbereitet. Nicht nur deswegen, sondern auch wegen der tollen Weinauswahl lohnt sich ein Besuch in diesem Weingut.

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2024 Grüner Veltliner Vom Löss
Weingut Pass
Weinviertel

Leuchtendes Strohgelb, reife Äpfel, gelbe Früchte, würzig, frisch und saftig, leicht und schlank, mineralisch und ausgewogen, fruchtbetonter Abgang.

Weißwein
Grüner Veltliner
€€
Schraubverschluss

Weingut Pass
Weinviertel

Gerald Pass
3722 Straning
Etzmannsdorf 11

Besucht man Gerald Pass auf seinem Weingut, lernt man einen sehr engagierten, freundlichen Winzer kennen, der mit viel Freude von seinem spannenden Beruf erzählt. Dabei war er Anfangs gar nicht so begeistert – das Interesse kam durch das Praktikum, die selbständige Arbeit mit viel Abwechslung in und durch die Natur. „Als Winzer ist man heute alles in einer Person – vom Hilfsarbeiter bis zum Marketingprofi!“ Auch der Umgang mit den Menschen, die sich für seine Weine interessieren, ist Gerald Pass sehr wichtig. Die Konsumenten geben die Richtung vor, welche Weine sie haben wollen, danach kann man sich richten. Mit dem Jahrgang 2024 ist Gerald Pass sehr zufrieden, da es zwar schwierige Voraussetzungen gab, doch die Natur es immer wieder gut ausgleicht. So wurde eben eine neue Grüner Veltliner-Lage in Waldnähe ausgepflanzt, um weiter die fruchtbetonten Weine kultivieren zu können. Als Grüner Veltliner- und Sauvignon Blanc-Fan schätzt der Winzer die Vielseitigkeit und den spannenden Reiz der beiden Rebsorten, er gestaltet seine Arbeit ausschließlich sinnvoll und mit Überzeugung, um seine gesteckten Ziele zu erreichen. „Leidenschaft für den Weinbau soll man sehen und spüren, das ist mir wichtig“, sagt Gerald. „Wir Winzer müssen zusammenarbeiten, dadurch werden wir weitere Erfolge haben, auch am allgemeinen Niveau muss gearbeitet werden, dabei sind viele Erfahrungen wichtiger denn je.“

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2024 Gelber Muskateller
Weingut Die Schwertführerinnen
Thermenregion

Kühle Limette, würziges Muskatbukett, Holunderblüte; straffe Struktur, Mandarine, grüne Stachelbeere, florale Noten, pikante Säure, komplex, Waldmeisterkraut, zarte Mineralität – mehr als nur ein Sommerwein!

Weißwein
Gelber Muskateller
€€
Schraubverschluss

Weingut Die Schwertführerinnen
Thermenregion

Kerstin & Sigrid Schwertführer
2504 Sooß
Hauptstraße 35

Das Winzerinnen Duo „Die Schwertführerinnen“ wurde 2014 gegründet. Kerstin, die Kellermeisterin, betreut mit Hingabe ihre Weine und probiert gerne etwas Neues aus. Ob längere Hefelagerung, spontane Vergärung oder Analysen im Weingarten – Innovation ist für Kerstin wichtig. Zehn Weinjahrgänge der beiden lagern nun bereits im Keller, und das Ergebnis kann sich sehen lassen! Sigrid übernimmt den täglichen Weinverkauf, liebt Verkostungen und ist sehr kontaktfreudig. Die beiden Schwestern treten in große Fußstapfen, denn der elterliche Betrieb „Schwertführer 35“ lebt mit Leidenschaft den Weinbau vor. Der Top-Heurige sorgt mit einer großen Weinauswahl und dem tollen Buffet für Genuss und Geselligkeit.

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2022 Zweigelt No. 1 Nouvelle Vague
Weinlaubenhof Kracher
Neusiedlersee

(Restzucker 173,4 g/l) Sehr würziger Duft, gibt viel Frucht frei, dunkle Kirschen; rund und süßfruchtig, üppige Kirscharomatik setzt sich am Gaumen fort, einladend, mit großer Sortentypizität, süffig, Frucht von mineralischer Note umspült, gerundete Säure, Hauch von Gerbstoff.

Süßwein
Zweigelt
€€€€€€
Naturkork

Weinlaubenhof Kracher
Neusiedlersee

Gerhard Kracher
7142 Illmitz
Apetlonerstraße 37

Tel. +43 2175 3377211
office@kracher.at
www.kracher.at

Wenn man im Wein-Ausland unterwegs ist oder an Plätzen, wo Genuss großgeschrieben wird, ist der Name Kracher präsent – egal, ob auf einem Kreuzfahrtschiff, in einem Top-Restaurant oder in einem Luxushotel. Krachers Visitenkarte sind Beerenauslesen und Trockenbeerenauslesen (TBA) vom Neusiedler See, aus dem Seewinkel, aus Illmitz, von dort, wo Kracher zu Hause ist –wo seit drei Generationen große Süßweingeschichten geschrieben werden. Der erste, der Pionier, war Alois Kracher Senior, der das Terroir rund um die Lacken des Seewinkels und das Potenzial für Süßwein erkannte. Alois Kracher Junior war der Visionär und ein großer Netzwerker, der den Namen und die Trockenbeerenauslesen aus dem kleinen Illmitz in die große Welt getragen hat – und an all den Plätzen, wo die besten Weine zusammenfinden, Kracher zur weltweit bekannten Marke gemacht hat. Der dritte Kracher und aktuelle Regisseur ist Gerhard Kracher, der das Vermächtnis des legendären Vaters in beeindruckender Weise weiterführt, nunmehr schon seit fast 20 Jahren, und es quasi als Süßweinbotschafter des Burgenlands und Österreichs ausbaut. Trockenbeerenauslesen sind die Essenz in der Prädikatsweinerzeugung – und damit konzentriertes Terroir: schmeckbare Herkunft der Böden, der Salzlacken und des Mikroklimas mit der Verdunstung am See zum Abendnebel, der morgens von der warmen Herbstsonne aufgelöst wird. Dieses feucht-warme Wechselspiel ist Voraussetzung für die Entstehung der Botrytis cinerea, die erst fantastische Süßweine wie Beerenauslese und TBA entstehen lässt. Die Meisterstücke des Jahrgangs fasst Kracher seit vielen Jahren in einer eigenen Kollektion zusammen, die er nach Zuckergradation aufwärts nummeriert. Die aktuelle Kracher-Kollektion zeigt den Jahrgang 2022 und besteht aus fünf TBA. No. 1 ist der Zweigelt, das rote Herz des Weingebiets Neusiedlersee. Kracher zeigt, dass Zweigelt nicht nur trocken, sondern auch süß hervorragende Ergebnisse bringt. Krachers wichtigste TBA ist die Grande Cuvée, die 2022 die No. 3 in der Box ist. Denn die Grande Cuvée ist die „Haus-TBA“, vereint Chardonnay und Welschriesling und damit die wichtigsten Sorten des Weinguts – und spiegelt für Kracher auch immer den Jahrgang am besten wider. Ein Liebkind des Winzers ist der Rosenmuskateller, der heuer No. 5 ist und damit den höchsten Restzuckergehalt hat. Rosenmuskateller ist schon seit 20 Jahren in Krachers Rebsortenmix, musste aber lange warten, um als Qualitätsweinsorte anerkannt zu werden. 2017 war es endlich soweit und das Versteckspiel auf der Etiketten-Bezeichnung hatte ein Ende. Eine Bank als Top-TBA in Krachers Nummernspiel sind immer die beiden duftigen Sorten Welschriesling (No. 2) und Scheurebe (No. 4), die neben ihrer eleganten Fruchtkonzentration von der agilen, salzigen Säurestruktur leben. Beide Weine laufen in der Kollektion unter Zwischen den Seen – die Kennzeichnung, dass sie in großen Holzfässern oder Edelstahltanks ausgebaut wurden. Im Gegensatz zu den drei anderen Nummern der Kollektion, die das Label Nouvelle Vague auf der Flasche tragen und damit in neuen Barriques vinifiziert wurden.

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2022 Cabernet Franc privat
Weingut J. u. M. Reumann
Mittelburgenland

Johannisbeeren, Nougat, Brombeeren, Kirschen, Hagebutten, Mandelnoten, feste Tanninstruktur, straffe Säure, dicht, fordernd, nervig, zeigt Klasse, ziemlicher Tiefgang, aufregend!

Rotwein
Cabernet Franc
€€€€€
Naturkork

Weingut J. u. M. Reumann
Mittelburgenland

Josef und Maria Reumann
7301 Deutschkreutz
Neubaugasse 39

Ich probiere die Weine der Reumanns doch schon länger. So überragend in dieser Auswahl waren sie noch nie. Einer besser als der andere. Da gibt es keine Ausreißer nach unten. Schwachpunkte sucht man hier vergebens. Ich sollte eigentlich – aus Platzgründen – den einen oder anderen Wein streichen. Das bringe ich nicht übers Herz. Also lasse ich die Weine Sprechen. Los geht’s.

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2024 Gelber Muskateller Südsteiermark
Weingut TRUNK Obegg
Südsteiermark

Sortentypisch, Grapefruits, sonnengereifte Zitronen, Holunderblüten, Muskathauch; schließt aromatisch nahtlos an, präzise Struktur, zartes Säurerückgrat, lebendig, trinkanimierend.

Weißwein
Gelber Muskateller
€€
Schraubverschluss

Weingut TRUNK Obegg
Südsteiermark

Inh. Ferdinand Teschl
8472 Obegg
Am Obegg 2

Tel. +43 664 1485036
wein@trunk.at
www.trunk.at

Das Weingut Trunk wurde im 19. Jahrhundert vom Urgroßvater der jetzigen Akteure in jungen Jahren gegründet, nun führt die vierte Generation Regie. Die Familie und Kellermeister Walter Neubauer haben ihr ganzes Herzblut in dieses Projekt gesteckt, wie Gabriela Schäfer, die Schwester von Eigentümer Ferdinand Teschl, betont. Das Gut soll im alten Stil erhalten bleiben. Das Weingut inklusive aller Weingärten befindet sich auf der renommierten Riede Obegg, deren Untergrund aus reinstem Muschelkalk besteht. Dieser Boden drückt den Weinen seinen Stempel auf. Die Rieden sind nach Ost bis Südwest ausgerichtet. Viele der Rebstöcke sind betagt, mehr als 60 Jahre alt, ein weiterer Terroirfaktor. Ausgebaut werden die Weine großteils in Stahltanks, ein kleiner Teil wird in Holzfässern vergoren, wenn die Qualität der Trauben den Vorstellungen des Teams entspricht. Riesling wird in geringer Menge in der Tonamphore auf der Maische vergoren und bis zu 24 Monate in diesem Gebinde ausgebaut. In der stilvoll renovierten alten Buschenschenke werden mehrmals im Jahr Weinverkostungen und Kellerführungen angeboten, auf Anfrage sind dort Geburtstagsfeiern, Firmenseminare und dergleichen möglich. Einmal jährlich findet im Sommer ein Konzert statt. Die vorgestellten Gebietsweine sind sortentypisch, sie zeigen eine eigene Handschrift. Keiner der Weine ist plakativ, sie sind präzise und ausgewogen. Im Chardonnay Ried Obegg kommt der kalkhaltige Boden schon im Bukett durch. Der Riesling aus der Amphore ist überraschend fein.

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2024 Riesling Ried Offenberg Smaragd
Weingut Johann Donabaum
Wachau

Dunkelfruchtig mit viel mineralischer Umspülung, würzige, tropische Fruchtnoten, Mango, auch Hauch von saftigen Marillen, weiche Mitte, hinten straffer, viel Pfirsich, gerundet.

Weißwein
Riesling
€€€€
Schraubverschluss

Weingut Johann Donabaum
Wachau

Johann Donabaum
3620 Spitz
Laaben 15

Mit dem Jahrgang 2024 ist Johann Donabaum „sehr zufrieden“ – nur der Frost habe im Spitzer Graben zu Ausfällen geführt, der „Riesling hat besonders gelitten“. Der Spitzer Graben ist die Weinheimat von Donabaum, doch er bewirtschaftet auch Weingärten in Wösendorf, Joching und Dürnstein. Diese Trauben fließen zusammen in ein lebhaftes Wachauer Veltliner Federspiel. Peunt ist sein zweites Federspiel vom Veltliner, kommt aus den Graben-Weingärten und ist engmaschiger und straffer. Sehr trinkvergnüglich ist das Riesling-Federspiel, das eine Riedencuvée seiner drei Riesling-Smaragde ist. Singulär ausgebaut schmecken die drei Lagen-Rieslinge sehr unterschiedlich, obwohl sie keine drei Kilometer auseinander liegen. Die Setzberg liegt am Eingang zum Spitzer Graben, ist damit am nächsten zur Donau, und damit auch die „wärmste“ der drei Lagen und schmeckt mit seiner salzigen Mineralität enorm Setzberg-typisch – die Lage ist ein reiner Gneisboden mit Quarzeinschlüssen. Den Spitzer Graben ein paar Kurven hinauf kommt die Ried Offenberg, ein Boden mit Schiefer im Untergrund und Wachauer Marmor. Der Offenberg ist der rundeste und zugänglichste Smaragd-Riesling. Die Nachbarriede den Graben rauf ist die Vogelleithen – sie ist die kühlste Lage, ein Paragneisboden. Die Lage ist nach Südwest ausgerichtet, wird aber von den Winden vom Jauerling abgekühlt. Den Smaragd-Riesling von der Vogelleithen gibt es erst seit fünf Jahren, er ist aber eine klare Empfehlung, ein vibrierender, engmaschiger Wein mit straffer Frucht und Mineralität. Auf der Veltliner-Seite strahlt die Spitzer Point als klassenbester Smaragdwein mit einer Sorten- und Herkunftstypizität. Etwas üppiger ist immer die Limitierte Edition vom Grünen Veltliner, wo Donabaum die hoch- bis überreifen Trauben der Spitzer Point selektioniert und den Wein dann teilweise im gebrauchten Holz ausbaut, wodurch die Limitierte Edition immer etwas geschmeidiger und leicht burgundisch empfunden wird. Im Gegensatz zur Spitzer Point, die schon jetzt wie ein Großer steht, braucht die Limitierte immer etwas Flaschenreife bis zur Entfaltung. Den burgundischen Zug kann man Donabaum nicht verdenken, wenn man weiß, dass der Winzer auch eine Vorliebe für den Burgunder hegt. Daher gibt es im Weingut seit einiger Zeit einen Chardonnay mit feinen burgundischen Zügen. Seinen Burgunder-Garten hat Donabaum am Setzberg, er tituliert den Wein als Ortswein Spitzer Graben. Es ist eine Spielerei, denn es gibt vom Chardonnay nur zwei kleine gebrauchte Barriques – also ist die Menge stark begrenzt. Wer diesen besonderen und außergewöhnlichen Wein probieren will, sollte daher schnell sein. Für alle, die Geduld haben, gibt es außerdem den Donabaum Burgunder, der sich zum langsamen Reifen hervorragend eignet. Der Wein wird es danken und die Freude wird noch in Jahren groß sein.

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2024 Sauvignon Blanc
Weingut Philipp Grassl
Carnuntum

Geht über vor Blüten, Holunderblüten, auch dunkle Blüten, auch traubig, Minze; kernig, viel Biss, sehr lebhaft, fein-saftige Frucht, Zitrus, mittleres Finish, sehr pikant.

Weißwein
Sauvignon Blanc
€€
Schraubverschluss

Weingut Philipp Grassl
Carnuntum

Philipp Grassl
2464 Göttlesbrunn
Am Graben 4

„Alles wird gut“ wird Weinfreunden auf der Website des Weinguts Grassl versichert. Und so ist es auch. In diesem Weingut sucht man vergeblich nach Mittel- oder gar Mindermaß – wie versprochen ist hier tatsächlich alles gut. Philipp und Angelika Grassl führen einen „mittelkleinen Familienbetrieb in dritter Generation“ inmitten von Göttlesbrunn, der seit vielen Jahren zur heimischen Elite zählt. Die Bausteine zum Erfolg sind denkbar einfach: Man biete Konstanz über die Jahre und Kontinuität quer durch alle Kategorien, und erzeuge Charakterweine mit relevanten Botschaften und Lagerpotenzial, die schließlich auch noch den Beweis antreten, dass sich Komplexität und Trinkspaß nicht gegenseitig ausschließen. Obwohl die Weine aus diesem Musterbetrieb ihre Herkunft vorbildlich vermitteln, bestechen sie durch eine eigenständige Stilistik: Bemerkenswert ist die in diesem sonnenverwöhnten Gebiet nicht überall selbstverständliche Eleganz und Transparenz fast aller Weine, die darüber hinaus über tolle Balance und unprätentiöses Auftreten sowie ausgeprägten Sorten- und Bodencharakter verfügen. Das Weinsortiment gliedert sich in Gebiets-, Orts- und Lagenweine – das gilt für alle jene Weine, die sortenmäßig in die junge DAC Carnuntum hineinpassen. Jene Sorten und Cuvées, die dort nicht inkludiert sind, finden sich in der Gruppe „Superweine“ – ein Sammelsurium an Sorten und Kategorien reichend von Aromatikern und einem Alte-Reben-Welschriesling über pinke und burgundische Delikatessen bis hin zum Kultwein Reserve (ehemals Bärnreiser Reserve). Bei der Verarbeitung setzt Philipp Grassl ausnahmslos auf Ganztraubenpressung, auch um Gerbstoffeinträge zu vermeiden, die in Zeiten des Klimawandels an Aktualität gewinnen. Es wird spontan vergoren und auf Zusätze wie Enzyme verzichtet, die Schwefelwerte sind sehr niedrig angesetzt. Bereits seit Jahren wird überwiegend nach biodynamischen Grundsätzen gearbeitet, 2024 war fast der gesamte Betrieb bio-zertifiziert. Handlese ist selbstverständlich, 2024 benötigte man 60 Erntetage für die rund 40 Hektar Rebfläche. Wird Philipp Grassl für seine exzellenten Rotweine besonders geschätzt, so muss man hier auch den Weißen die ihnen gebührende Ehre erweisen: Die preiswerten Klassikweine präsentieren sich stets als glockenklare Sortenvertreter mit Trinkanimo. Mit dem Einzellagen-Chardonnay vom Rothenberg hat Grassl vor einigen Jahren einen hochseriösen, komplexen Vertreter ins Sortiment aufgenommen. Seit wenigen Jahren gibt es einen Charakterwein in Weiß in Gestalt des Welschrieslings Alte Reben aus der Riede Neuberg mit tonig-fettem Boden. Nach – unabhängig vom Jahrgang – durchgehend herausragenden Vertretern seit dem ersten Jahrgang 2021 kann man vor diesem grandiosen Vertreter nur den Hut ziehen – besser geht es bei dieser Sorte kaum. Bei den Rotweinen dominiert der Lokalmatador Zweigelt, gefolgt von der Charaktersorte St. Laurent. Neben eleganten, fruchtbetonten Varianten mit wohldosiertem Gerbstoffgerüst gibt es von den Rotweinklassikern auch Premiumweine in Gestalt der St. Laurent Reserve und des Lagen-Zweigelt aus der Riede Schüttenberg. Blaufränkisch ist reinsortig durch den Ortswein Prellenkirchen vertreten. Besonderen Status haben Rotweincuvées im Hause Grassl: Der Ortswein Neuberg Göttlesbrunn zählt zu den herausragenden Rotweinen im mittleren Preissegment, die Lagen-Cuvée Bärnreiser – ebenfalls Herkunft Carnuntum – sowie die reichhaltige Reserve zählen regelmäßig zu den Spitzenrotweinen Österreichs.ps

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2023 Pinot Noir Ried Krainholz
Weingut Frank
Weinviertel

(Kalkreicher Sedimentboden) Hagebutte, Kreuzkümmel, fein; guter Pinot Noir im volleren Typus, ungeschönt und unfiltriert, macht ihn dadurch fleischiger.

Rotwein
Pinot Noir (Blauburgunder)
€€€€
Naturkork

Weingut Frank
Weinviertel

Harald und Katrin Frank
2171 Herrnbaumgarten
Kellergasse 5

Gemeinsam mit seiner Cousine Katrin ist Harald Frank Inhaber und Geschäftsführer des Weinguts wenige Kilometer nordöstlich von Poysdorf, seine Frau Daniela ist für Vermarktung und Verkauf der Weine zuständig, Tante Johanna schupft das Büro. Viele Weingüter in Österreich können sich auf eine lange Tradition berufen, aber nur in wenigen ist die Geschichte so gut erforscht und kurzweilig dargelegt. Auch wegen der Liechtensteiner und ihren Weingärten in Herrnbaumgarten gibt es alte Aufzeichnungen. Die Riede Druxenbergen und der Weinzehent darauf werden 1285 in einer Urkunde beschrieben. Auch wenn die Franks sicher schon vorher im Ort gelebt haben, erscheint 1724 das erste Herrnbaumgartner Grundbuch: Hier finden wir die erste Eintragung eines Weinkellers im Besitz des Vorfahren Thomas Frank. Seit 1821 ist der Weingarten im Johannesbergen durchgehend im Familienbesitz. Die Vorfahren stellten Dorfrichter und Bürgermeister, erlebten ihre Hochs und Tiefs. Auf all dem wird heute aufgebaut und konsequent weiterentwickelt. Die Böden in Herrnbaumgarten sind vielfältig und interessant. Im Verkostraum der Franks finden sich viele kleine Gläser mit den verschiedenen Bodenformationen, akribisch beschriftet und mit der Erklärung, was es mit den Weinen macht – hochinformativ und wirklich perfekt aufbereitet. Nicht nur deswegen, sondern auch wegen der tollen Weinauswahl lohnt sich ein Besuch in diesem Weingut.

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schwacher Jahrgang annehmbarer Jahrgang guter Jahrgang sehr guter Jahrgang ausgezeichneter Jahrgang - nicht bewertet -
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