Weinguide
Ausgabe 2025/26
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2024 Wiener Gemischter Satz Ried Reisenberg
Weingärtnerei Peter Uhler
Wien

Feiner Rosenduft von etwas Pfirsichfrucht ergänzt, straff und fest verwoben, glockenklar und sehr agil, Riesling gibt den Takt vor, Traminer lugt auch hervor, komplex wie spannungsgeladen, aus einem Guss – ein Grinzinger zum Verlieben!

Weißwein
Gemischter Satz
€€€
Schraubverschluss

Weingärtnerei Peter Uhler
Wien

Peter Uhler
1190 Wien
Hackenberggasse 29

Peter Uhler, der im vergangenen Jahr bereits das 25-jährige Jubiläum seiner Weingärtnerei feiern konnte, hat auch den Jahrgang 2024 stilsicher umgesetzt, wie schon das Dreigespann seiner Wiener Gemischten Sätze eindrucksvoll beweist. Denn hier gelang es tatsächlich, die Stärken der drei sehr unterschiedlichen Appellationen klar herauszuarbeiten. Dies beweist schon der Ortswein Nussberg, der ja eigentlich von der Kahlenberger Riede Mitterberg stammt, mit verführerischen Fruchtaromen. Wenngleich er von den beiden Lagenweinen noch übertroffen wird, von denen der Reisenberg mit heller Frucht und laserartiger Definition besticht, während die Obere Schos mit Power und Schmelz sowie zahlreichen Facetten glänzt. Ebenfalls vom Grinzinger Reisenberg kommt ein glockenklarer, mundwässernder Riesling – vielleicht sogar der bisher beste aus dem Uhler’sche Portefeuille. Auch die erst heuer präsentierte weiße Cuvée von der Ried Langbrunner, der die seltene Rebsorte Viognier viel Delikatesse und die unverkennbaren Mandel- und Marzipantöne verleiht, nähert sich schön langsam ihrer ersten Genussreife. Abgerundet wird das Sortiment durch einen erstmals präsentierten, aparten wie sortentypischen Cabernet Franc vom Reisenberg. Verdientermaßen wird die Weingärtnerei Uhler dieses Jahr auch in den erlauchten Kreis der Wiener Mitglieder der Österreichischen Traditionsweingüter aufgenommen werden.

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2023 Morillon Ried Wielitsch Kapelle
Weingut Potzinger
Südsteiermark

Auf eine feine und ruhige Art sortentypisch, Haselnüsse, Anklänge von Birnen, leise Bodentöne, Dörrobst zu erahnen; schließt nahtlos an, feine Klinge, zartes Säurespiel, Tiefgang, null Fett, gute Länge.

Weißwein
Chardonnay
€€€
Schraubverschluss

Weingut Potzinger
Südsteiermark

Stefan Potzinger
8424 Gabersdorf
Gabersdorf 12

Das Weingut wurde 1860 von Joseph List gegründet, der in Ratsch Weingärten samt zugehörigem Haus kaufte. Heute verfügt Stefan Potzinger sowohl an der Südsteirischen Weinstraße als auch im Sausal über Rieden mit so klingenden Namen wie Sulz, Oberglanzberg, Czamillonberg, Wielitsch Kapelle, Hochsteinriegel Pfarrweingarten, Kittenberg oder Oberburgstall, um nur einige zu nennen. Die Böden sind grundverschieden – Opok und stark kalkhaltige Böden aus urzeitlichen Korallenriffen an der Weinstraße, kristalliner Untergrund wie Schiefer im Sausal. Das bietet ideale Voraussetzungen für abwechslungsreiche Weine mit dem Anspruch auf Terroir. Stefan Potzinger minimiert die Eingriffe im Keller, die Qualität entstehe draußen in den Weingärten, sagt er. „Gewachsen, nicht gemacht.“ Die Gebietsweine Tradition sind auf der feinen Linie und gleichsam selbsterklärend. Die Riedenweine vom Sauvignon Blanc präsentieren sich nobel und feingliedrig, eine dunkle Würze gibt den Ton an. Der Star ist wiederum der Joseph Ried Sulz. Eine klare Empfehlung ist die Cuvée Kaltenegg Reserve, der Wein ist feingliedrig und ungemein lebendig. Auf eine feine und ruhige Art wirbt der Morillon Ried Wielitsch Kapelle für sich.

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2023 Riesling Best of Quitten2 Smaragd
Weingut Hofstätter
Wachau

Verführerisches Bukett, weißer Pfirsich, Exotik, saftiges Steinobst, viel Extraktsüße, tiefgründig, mineralisch, perfekte Balance, enormes Potential, Chapeau!

Weißwein
Riesling
€€€€€
Naturkork

Weingut Hofstätter
Wachau

Wolfgang Hofstätter
3620 Spitz
Quitten 2

Wolfgang Hofstätter präsentiert mit den Jahrgängen 2023 im Premiumbereich und dem aktuellen 2024er eines seiner bis dato überzeugendsten und ausgereiftesten Weinportefeuilles. Beide Jahrgänge glänzen mit präziser und geradliniger Fruchtstilistik und spiegeln unisono vorbildhaft das Terroir des Spitzer Grabens wider. Die Sortimentstruktur ist übersichtlich auf die Leitsorten Grüner Veltliner und den Riesling fokussiert, zugleich werden die Komplementärsorten Weißburgunder, Chardonnay und Neuburger kultiviert. Die Federspielkategorie überzeugt mit knackig-kühler Frische in transparenter Charakteristik. Das Weingut besitzt beste Lagen rund um Spitz. Zu deren Toplagen zählen die Rieden Steinborz, 1000-Eimerberg und die ausschließlich mit Riesling bestockte Ried Singerriedel. Sie fließen allesamt in die Smaragdlinie ein. Letztgenannter Riesling überzeugt erneut mit puristischer Fruchttiefe sowie einer kühlen wie tiefgründigen Mineralität. Die spezielle Toplinie Best of Quitten2 fokussiert sich ausschließlich auf Grüner Veltliner und Riesling. Diese Lagencuvées werden nur in ausgewählten Jahrgängen gemacht und verkörpern das Beste aus dem Hause Hofstätter: Reifere Trauben, Traubenselektion und längere Feinhefestandzeiten kennzeichnen dann die Stilistik dieser edlen Gewächse. Nicht zu vergessen sind die vorzüglichen Burgunder-Spielarten, von denen der rar gewordene Neuburger heuer besonders hervorsticht.

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2021 Chardonnay Ried Strasser Hasel
Weingut Topf
Kamptal

Üppig elegante Burgunderfülle mit zarter Würze, leicht rauchig, tabakig, lebhafter Chardonnay; sehr stoffig, vollmundige tropische Fruchtnoten, reife rote Äpfel, super Wein mit super Länge.

Weißwein
Chardonnay
€€€€
Schraubverschluss

Weingut Topf
Kamptal

Familie Topf
3491 Straß im Straßertale
Talstraße 162

Die Jugend hat im Weingut Topf seit einiger Zeit das Sagen. Hans-Peter zeigt sich immer mehr als das Gesicht des Guts nach außen und macht Vertrieb und Marketing. Sein Bruder Maximilian gibt den Kellermeister. Vater Hans Topf sieht man nach wie vor beratend an der Seite der Söhne. Mit der Jugend und dem Weinjahr 2023 ist auch die Biozertifizierung eingezogen. „Ich finde 2023 beim Grünen Veltliner als einen der spannendsten Jahrgänge, die wir gehabt haben“, sagt Hans-Peter Topf. „Trotz der frühen Ernte haben wir gute Grade zusammenbekommen. Bei Lagenweinen setzen wir auf langen Hefekontakt. Die Rieslinge waren jedoch kürzer auf der Hefe und weisen dadurch eine prägnante Säure auf.“ Die drei Lagen-Veltliner aus 2023 wirken sehr unterschiedlich. Unangefochtener Star ist der Grüne Veltliner vom Zöbinger Gaisberg, der auf Glimmerschiefer wächst und alle Jahre eine sichere Bank ist, wenn es um große Veltliner geht. Der Offenberg-Veltliner ist im Oberboden lössgeprägt. Die Riede ist in Strass und liegt im unteren Drittel vom Gaisberg. Der 2023er Offenberg zeigt sich als einer der besten der vergangenen Jahre. Neu im Topf-Repertoire ist der Engabrunner Stein, ein burgundisch anmutender Veltliner, der im 2.250 Liter Manhartsberger Eichenfass vergoren und ausgebaut wurde. Bei den Ersten Lagen vom Riesling führt nichts am eleganten, terroirgeprägten Heiligenstein vorbei. Wer jedoch weniger Straffheit im Riesling sucht, ist beim Wechselberg-Spiegel bestens bedient – denn die Topf-Monopollage bringt einen weicheren fülligeren Riesling-Stil hervor. Was beim Weingut Topf toll ist: Man bekommt die beschriebenen Lagenweine in einer Jahrgangstiefe bis hinunter zum Jahrgang 2020 zu kaufen – und das praktisch ohne Lageraufschlag. Den Scheinwerfer sollte man auch auf zwei junge und außergewöhnliche Lagenweine des Jahrgangs 2021 richten: Der Grüne Veltliner Ried Rosengartl M – die lössbetonte Lage ist das Mittelstück zwischen Wechselberg und Stangl – hat eine burgundische Stilistik. Ausgebaut ist der Wein im neuen 1.500er Eichenfass und war 18 Monate auf der Vollhefe. Chardonnay hat im Haus Topf seit jeher eine besondere Stellung: Der Wein aus der Ried Strasser Hasel reifte als Zweitbelegung in einen 2.250 Liter Fass – und ist jung, ziemlich burgundisch und sehr gelungen.

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2012 Merlot Parfum Noir
Weinmanufaktur
 Wandraschek
Kremstal

Reifes Bukett, malzige Noten, Schoko, Zwetschken, Kaffee, Johannisbeeren, feine Frucht, zeigt Eleganz, guter Druck am Gaumen, gute Länge. Gereife und doch frischer Art.

Rotwein
Merlot
€€€€
Naturkork

Weinmanufaktur
 Wandraschek
Kremstal

Gregor Wandraschek
3500 Krems
Landersdorfer Straße 67

Als die Wandrascheks im Jahr 1993 begannen, Rotwein auszupflanzen – damals Cabernet Sauvignon –, ernteten sie nur Hohn und Spott. Heute ist die Weinmanufaktur im In- und Ausland höchst angesehen. Man lässt den Rotweinen alle Zeit dieser Welt, um sie trinkfertig auf den Markt zu bringen. So standen auch heuer durchwegs gereifte Rotweine zur Verkostung an. Aus 2017 stammt ein exzellenter Merlot Grand Reserve V, der sich von seiner elegantesten Seite zeigte. Ein fulminanter Merlot aus 2012 – großer Jahrgang – Parfum Noir – zeigt, wie wunderbar ein gereifter Rotwein schmeckt. Aus dem großen, warmen Jahrgang 2011 kam ein Zweigelt namens Chapelle, der sich in beeindruckender Form und bemerkenswerter Standfestigkeit präsentierte. Ebenfalls aus dem Jahr 2011 stammt ein sehr gelungener Cabernet Sauvignon Grand Cru. Seit einiger Zeit gibt es auch Kremstaler Weißwein in diesem Haus sowie hervorragende Grüne Veltliner und Rieslinge, die auf besten Lagen stehen. Wie Wachtberg, Rohrendorfer, Windleithen und Steiner Kögl, wo man mittlerweile ca. 2,5 Hektar zur Verfügung hat. Verkostet habe ich einen 2024 Grünen Veltliner Wachtberg, der zwar noch sehr jung war, aber sich mit Luft von seiner besten Seite zeigte. Aus dem Jahrgang 2023 stammt ein Grüner Veltliner Reserve Ried Steiner Kögl, der sich bestens in seiner ersten Reife präsentierte. Überragend ist der 2023 Riesling Ried Rohrendorfer Windleithen. Auch die Weißweine können hervorragend reifen. Nicht zu übersehen sind auch die beiden Rosé. Dazu gibt es einen 2023 Grüner Veltliner Süßwein, der vor Frische nur so strotzt.

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2023 Roter Veltliner Ried Scheiben 1ÖTW
Weingut Leth
Wagram

Hagebuttentee, Maracuja, Litschi, unterlegt mit Verbene und Wiesenkräutertee, tiefe Frucht, saftig mit gewisser Opulenz, aber ohne müßig zu werden, Butterzopf, gewisse Cremigkeit, unterlegt mit Cassis Blatt, angenehme Würze, eleganter Gerbstoff, der den Wein lebendig macht.

Weißwein
Roter Veltliner
€€€
Schraubverschluss

Weingut Leth
Wagram

Franz Leth
3481 Fels am Wagram
Kirchengasse 6

Inmitten des Wagrams, an einer sanft abfallenden, mächtigen Geländestufe aus bis zu 20 Meter hohem Löss, betreibt die Familie seit drei Generationen mit Leidenschaft, Idealismus und Innovationsgeist Weinbau. Der fruchtbare Lössboden, entstanden durch eiszeitliche Winde auf dem Urgesteinssockel der Donau, versorgt die Reben tief aus dem Erdinneren mit Wasser und Nährstoffen. Zusammen mit dem pannonischen Klima entstehen hier authentische, Terroir geprägte Weine mit Würze, Eleganz und feiner Cremigkeit – nicht nur beim Grünen Veltliner, sondern auch beim traditionsreichen Roten Veltliner. Nach dem ersten großen Umbau 2018 wird heute weiter gebaut – neue Büroräume, moderne Infrastruktur und noch mehr Platz für Qualität. Seit 2006 ist Franz Junior fixer Bestandteil des Familienbetriebs und verantwortlich für Keller und Weingarten. Vater Franz Senior unterstützt ihn mit Erfahrung, Exportwissen und wo auch immer helfende Hände gebraucht werden. Die Weine verkosten sie stets gemeinsam, denn nur als Team entstehen große Weine. „Der Wagram ist unsere Heimat und unser Charakter: 60 % Grüner Veltliner, 15 % Roter Veltliner, ergänzt durch Riesling, Pinot Noir und Zweigelt“, sagt Franz junior. Ortsweine aus Fels stammen von Grünem Veltliner und Riesling – sie kommen nie vor Ende Jänner auf den Markt. Alle Weine werden im Edelstahltank vergoren, die besten Partien reifen spontanvergoren in großen Holzfässern – traditionell aus Akazienholz vom Manhartsberg. Seit dem Jahrgang 2021 ist das Weingut biologisch zertifiziert. 2024 brachte dank Hagelnetzen auf zwei Drittel der Fläche eine unversehrte Ernte. Die höchste Lage, der Schafflerberg, steht für mineralische Finesse. Brunnthal vereint Kalk und Löss – hier entstehen elegante Rieslinge, aber auch zwei besondere Rotweine: der 2023 Pinot Noir Reserve und der 2021 Zweigelt Gigama. Die Rotweine werden zu 20 % mit Stiel vergoren und bleiben 10–14 Tage auf der Maische in 600 Liter Fässern. Besondere Weine des aktuellen Jahrgangs: der jugendliche 2024 Grüne Veltliner Schafflerberg, der balancierte 2024 Rote Veltliner Ried Fumberg, der spannende 2023 Riesling Ried Brunnthal und die vielschichtigen Lagenweine aus Ried Scheiben und Ried Brunnthal. Diese Weine lagern stets ein Jahr im großen Holzfass, sie zeigen Herkunft, Stil und Tiefe. Die Lese erfolgt ausschließlich per Hand – aus Überzeugung. 80 % der Weine gehen in den Export. Ein besonderes Herzensprojekt ist der Rebsortenweingarten von Franz Leth Senior: Vor 30 Jahren begann er, beinahe vergessene Rebsorten zu sammeln. Heute wachsen dort über 250 Sorten aus Österreich, Europa und Übersee – liebevoll gepflegt und beschriftet, in Zusammenarbeit mit Rebschulen und der Weinbauschule Klosterneuburg. „Diese einzigartige Sammlung ist nicht nur ein Schatz der Biodiversität, sondern auch ein lebendiges Forschungsfeld und Symbol für unsere tief verwurzelte Leidenschaft für Wein und Vielfalt“, so Franz senior.

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2023 Zierfandler Ried Wiege
Weingut Johannes Gebeshuber
Thermenregion

Samtig, gutes Volumen, reiche Birnenfrucht, dazu reife Pfirsiche, Caipirinha-Feeling, hochelegant; kernig, erfrischend, tolle Grapefruitnoten, straff, knackig, lebhaft, packender Biss, feine Länge.

Weißwein
Zierfandler
€€€€€
Schraubverschluss

Weingut Johannes Gebeshuber
Thermenregion

Johannes Gebeshuber
2352 Gumpoldskirchen
Jubiläumsstraße 43

Sein Bekenntnis zu seiner historischen Heimatgemeinde Gumpoldskirchen mit ihrem Reichtum an hervorragenden Rieden sowie zur Thermenregion insgesamt, aber auch seine Schwerpunktsetzung auf die klassischen Südbahnsorten machen Johannes Gebeshuber zu einem wichtigen Botschafter seiner vinophilen Herkunft. Der Gumpoldskirchner zählt bereits seit Jahren zur Elite der Weißweinwinzer in der Thermenregion. Dabei gründete Johannes Gebeshuber sein Weingut erst vor knapp drei Dekaden, als er die früheren Kellerräumlichkeiten der ehemals renommierten Winzergenossenschaft Gumpoldskirchen übernahm. In den Anfangsjahren machte sich Gebeshuber mit Thermenregion-Blends aus Rotgipfler und Zierfandler bzw. Pinot Noir und St. Laurent in drei Qualitätskategorien unter dem Label Spaetrot einen Namen. Später kreierte der engagierte Winzer die Gebeshuber-Linie mit Weinen aus biologischer Bewirtschaftung, die inzwischen tonangebend ist. Vor fünf Jahren startete er mit der Umstellung auf biodynamische Bewirtschaftung und inzwischen führt er das erste zertifizierte Demeter-Weingut der Thermenregion. Seit kurzem ist der Gumpoldskirchner auch Mitglied der Österreichischen Traditionsweingüter. Großes Engagement für die historische Herkunft bewies der Winzer auch bei den langwierigen Verhandlungen zur Schaffung der dreistufigen DAC Thermenregion mit Gebietswein, Ortswein und Riedenwein, die mit der Ernte 2023 in Kraft getreten ist und die klassischen Südbahnsorten im Fokus hat. Aufgrund seiner Strukturierung war das Gebeshuber-Sortiment schon zuvor voll DAC-tauglich. Die Palette umfasst nämlich jeweils drei Kategorien in Weiß und Rot. Den Einstieg in das Gebiet bilden je ein Gemischter Satz namens Querfeldein, den es auch als Rosé gibt. Die Weine mit engerer Herkunftsbezeichnung werden fast durchwegs sortenrein gefüllt – die einzige Ausnahme bildet der Zierfandler Rotgipfler als klassische Thermenregion-Cuvée. Dabei kommen ausschließlich die Sortenklassiker der Südbahn zum Zug: Rotgipfler und Zierfandler für die Weißweine, Pinot Noir und St. Laurent für die Roten. Ortsweine aus Gumpoldskirchen bilden das mittlere Segment und im Premiumbereich gibt es mittlerweile je Sorte zwei Einzellagenweine: Rotgipfler Laim und Student, Zierfandler Modler und Wiege, St. Laurent Glas und Satzing sowie Pinot Noir Viereck und Gendl – die roten Lagenweine waren im Frühjahr 2025 noch nicht verfügbar. Vergoren wird überwiegend spontan, eine malolaktische Gärung erfolgt zum Teil (Ortsweine) oder zur Gänze (Riedenweine), jedoch auch immer spontan, danach folgt ein langer Ausbau auf der Feinhefe in gebrauchten bzw. neuen Eichenholzfässern mit nur zartem Toasting. Bei den Weißweinen stehen die Jahrgänge 2024 (Gebietsweine) und 2023 (Orts- und Riedenweine) aktuell im Fokus, wobei die heurige Serie durchwegs hochklassig ist und wohl die beste der letzten Jahre. Bereits die Ortsweine geben sich klassisch und kompakt, mit jeder Menge Frucht. Von den Lagenweinen ist heuer erstmals der herausragende Rotgipfler Student Primus, knapp gefolgt von dem feinziselierten Zierfandler Ried Wiege und dem opulenten Rotgipfler Ried Laim; lediglich der Modler war noch relativ verkapselt, hier braucht man Geduld. Stark gewachsen ist in den letzten Jahren das Schaumweinsegment, wo Gebeshuber die dreistufige Sektpyramide bespielt mit Klassik, Reserve und Große Reserve. Im Frühjahr waren die neuen Sekte noch nicht degorgiert, weshalb wir erst später darüber berichten werden können.

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2024 Wiener Gemischter Satz Ried Obere Schos
Weingärtnerei Peter Uhler
Wien

Auftakt mit der herkunftstypischen dunklen Würze samt kalkigen Einsprengseln, ausgereift und großzügig, rotbeeriges Fruchtspiel, Himbeeren und Zuckermelone, enorme Dichte, ein Wein zum Kauen, extraktsüß, nobel und ausdauernd.

Weißwein
Gemischter Satz
€€€
Schraubverschluss

Weingärtnerei Peter Uhler
Wien

Peter Uhler
1190 Wien
Hackenberggasse 29

Peter Uhler, der im vergangenen Jahr bereits das 25-jährige Jubiläum seiner Weingärtnerei feiern konnte, hat auch den Jahrgang 2024 stilsicher umgesetzt, wie schon das Dreigespann seiner Wiener Gemischten Sätze eindrucksvoll beweist. Denn hier gelang es tatsächlich, die Stärken der drei sehr unterschiedlichen Appellationen klar herauszuarbeiten. Dies beweist schon der Ortswein Nussberg, der ja eigentlich von der Kahlenberger Riede Mitterberg stammt, mit verführerischen Fruchtaromen. Wenngleich er von den beiden Lagenweinen noch übertroffen wird, von denen der Reisenberg mit heller Frucht und laserartiger Definition besticht, während die Obere Schos mit Power und Schmelz sowie zahlreichen Facetten glänzt. Ebenfalls vom Grinzinger Reisenberg kommt ein glockenklarer, mundwässernder Riesling – vielleicht sogar der bisher beste aus dem Uhler’sche Portefeuille. Auch die erst heuer präsentierte weiße Cuvée von der Ried Langbrunner, der die seltene Rebsorte Viognier viel Delikatesse und die unverkennbaren Mandel- und Marzipantöne verleiht, nähert sich schön langsam ihrer ersten Genussreife. Abgerundet wird das Sortiment durch einen erstmals präsentierten, aparten wie sortentypischen Cabernet Franc vom Reisenberg. Verdientermaßen wird die Weingärtnerei Uhler dieses Jahr auch in den erlauchten Kreis der Wiener Mitglieder der Österreichischen Traditionsweingüter aufgenommen werden.

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2022 Chardonnay Ried Lamer
Weingut Esterházy
Leithaberg, Rust & Rosalia

Feine Eichentöne, mürber Apfel, würzig, kompakt, kraftvoll, etwas Karamell, füllig mit perfekter Säure, wunderbare Frucht, ganz feine Würze, homogen, ungemein delikat.

Weißwein
Chardonnay
€€€€€
Naturkork

Weingut Esterházy
Leithaberg, Rust & Rosalia

Esterházy
7061 Trausdorf an der Wulka
Trausdorf 1

Tel. +43 2682 63348
Fax. -16
weingut@esterhazywein.at
www.esterhazywein.at

In meinem persönlichen Ranking liegt das Weingut Esterhazy im Vorderfeld der besten im Burgenland. Ich habe 18 überragende Weine von diesem Betrieb verkostet und möchte möglichst wenige aus Platzgründen eliminieren. Es sind durch die Bank ausgezeichnete Weine. Daher sprechen jetzt die Weine. Übrigens – der Jahrgang 2022 ist die erste BIO zertifizierte Ernte.

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2022 In Signo Sagittarii
Kellerei In Signo Leonis Heribert Bayer
Mittelburgenland

Elegante und einnehmende Sortenaromatik, Traubenzucker, nobles Holz, tiefe Frucht erinnert an Schwarzkirschen und reife Brombeeren, tief im Glas rauchig, Hauch Kurkuma; hochgradig elegant auch auf dem Gaumen, feingewobenes Gerbstoffnetz, frei von jeglicher Üppigkeit, feinfühliger Holzeinsatz, Aromen vom Bukett klingen lange nach.

Rotwein
Blaufränkisch
€€€€€
Naturkork

Kellerei In Signo Leonis Heribert Bayer
Mittelburgenland

Heribert Bayer
7311 Neckenmarkt
Wirtschaftspark 5

Tel. +43 2610 42644
Fax. -4
bayer@weinfreund.at
www.weinfreund.at

Heribert Bayer hatte sich als Négociant und Berater aufstrebender burgenländischer Rotweinwinzer einen Namen gemacht. Auf der Suche nach Trauben für seinen eigenen Wein wurde er am Neckenmarkter Hochberg fündig. Man schrieb das Jahr 1997, als die Cuvée im Zeichen des Löwen – In Signo Leonis – das Licht der Welt erblickte und aus dem Stand heraus reüssierte. Es folgten weitere Weine, die nach Sternzeichen benannt wurden, wie In Signo Tauri oder In Signo Sagittarii. 2002 wurde die moderne Kellerei in Neckenmarkt gebaut, 2004 erweitert. Da wusste der qualitätsbesessene und weitblickende Mann bereits, dass sein Sohn Patrick in seine Fußstapfen treten wird. Die Basis des Sortiments bildet die Serie Zeitlos, gefolgt von EX-QUI-SIT, an der Spitze der Pyramide stehen die Signo-Weine, die Sternzeichen. Abgerundet wird das Angebot durch Sekte und einen Rosé. In ausgesucht guten Jahren gibt es zusätzlich den Chardonnay Albatros und die rote Cuvée Herzblut. Zum 80. Geburtstag von Heribert Bayer wurde nach seinen Vorstellungen der Cabernet Sauvignon Einmalig gekeltert, ein „Wein vom linken Ufer aus österreichischen Trauben“. Der Tod des Grandseigneurs am 28. März 2025 machte Österreichs Weinwelt betroffen. Alle Rotweine werden in Neckenmarkt vinifiziert, die Weißweine ausnahmslos in Rust. Dank des großzügigen Flaschenlagers sind auch ältere Jahrgänge erhältlich. Im Rahmen des Projektes ZERONIMO werden alkoholfreie Weine hergestellt.

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2011 Blauer Zweigelt Chapelle
Weinmanufaktur
 Wandraschek
Kremstal

Schwarz-Rote Farbe, Cassis, Brombeeren, rote Beeren, erinnert an reifen Bordeaux, Unterholz, Moos, Schoko, Kirschen, saftige Frucht, tolle Struktur, festes Tannin, ungemein vital, kühl, tolle Säure, lebendig, lang abgehend, standfest. Ein genialer Zweigelt aus diesem heißen Jahrgang.

Rotwein
Zweigelt
€€€
Naturkork

Weinmanufaktur
 Wandraschek
Kremstal

Gregor Wandraschek
3500 Krems
Landersdorfer Straße 67

Als die Wandrascheks im Jahr 1993 begannen, Rotwein auszupflanzen – damals Cabernet Sauvignon –, ernteten sie nur Hohn und Spott. Heute ist die Weinmanufaktur im In- und Ausland höchst angesehen. Man lässt den Rotweinen alle Zeit dieser Welt, um sie trinkfertig auf den Markt zu bringen. So standen auch heuer durchwegs gereifte Rotweine zur Verkostung an. Aus 2017 stammt ein exzellenter Merlot Grand Reserve V, der sich von seiner elegantesten Seite zeigte. Ein fulminanter Merlot aus 2012 – großer Jahrgang – Parfum Noir – zeigt, wie wunderbar ein gereifter Rotwein schmeckt. Aus dem großen, warmen Jahrgang 2011 kam ein Zweigelt namens Chapelle, der sich in beeindruckender Form und bemerkenswerter Standfestigkeit präsentierte. Ebenfalls aus dem Jahr 2011 stammt ein sehr gelungener Cabernet Sauvignon Grand Cru. Seit einiger Zeit gibt es auch Kremstaler Weißwein in diesem Haus sowie hervorragende Grüne Veltliner und Rieslinge, die auf besten Lagen stehen. Wie Wachtberg, Rohrendorfer, Windleithen und Steiner Kögl, wo man mittlerweile ca. 2,5 Hektar zur Verfügung hat. Verkostet habe ich einen 2024 Grünen Veltliner Wachtberg, der zwar noch sehr jung war, aber sich mit Luft von seiner besten Seite zeigte. Aus dem Jahrgang 2023 stammt ein Grüner Veltliner Reserve Ried Steiner Kögl, der sich bestens in seiner ersten Reife präsentierte. Überragend ist der 2023 Riesling Ried Rohrendorfer Windleithen. Auch die Weißweine können hervorragend reifen. Nicht zu übersehen sind auch die beiden Rosé. Dazu gibt es einen 2023 Grüner Veltliner Süßwein, der vor Frische nur so strotzt.

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2023 Riesling Ried Brunnthal 1ÖTW
Weingut Leth
Wagram

Feine elegante Nase, weiße Blüten, weißer Pfirsich, konzentrierte Frucht mit Tiefe, ein Wein klar wie ein Bergsee, dezente feine Klinge, Kalk, Salzzitrone, filigraner Gaumen zeigt den Kalkboden mit seiner Leichtigkeit und Präzision, lebendige Säurestruktur stützt und macht ihn zum grazilen Wein.

Weißwein
Riesling
€€€
Schraubverschluss

Weingut Leth
Wagram

Franz Leth
3481 Fels am Wagram
Kirchengasse 6

Inmitten des Wagrams, an einer sanft abfallenden, mächtigen Geländestufe aus bis zu 20 Meter hohem Löss, betreibt die Familie seit drei Generationen mit Leidenschaft, Idealismus und Innovationsgeist Weinbau. Der fruchtbare Lössboden, entstanden durch eiszeitliche Winde auf dem Urgesteinssockel der Donau, versorgt die Reben tief aus dem Erdinneren mit Wasser und Nährstoffen. Zusammen mit dem pannonischen Klima entstehen hier authentische, Terroir geprägte Weine mit Würze, Eleganz und feiner Cremigkeit – nicht nur beim Grünen Veltliner, sondern auch beim traditionsreichen Roten Veltliner. Nach dem ersten großen Umbau 2018 wird heute weiter gebaut – neue Büroräume, moderne Infrastruktur und noch mehr Platz für Qualität. Seit 2006 ist Franz Junior fixer Bestandteil des Familienbetriebs und verantwortlich für Keller und Weingarten. Vater Franz Senior unterstützt ihn mit Erfahrung, Exportwissen und wo auch immer helfende Hände gebraucht werden. Die Weine verkosten sie stets gemeinsam, denn nur als Team entstehen große Weine. „Der Wagram ist unsere Heimat und unser Charakter: 60 % Grüner Veltliner, 15 % Roter Veltliner, ergänzt durch Riesling, Pinot Noir und Zweigelt“, sagt Franz junior. Ortsweine aus Fels stammen von Grünem Veltliner und Riesling – sie kommen nie vor Ende Jänner auf den Markt. Alle Weine werden im Edelstahltank vergoren, die besten Partien reifen spontanvergoren in großen Holzfässern – traditionell aus Akazienholz vom Manhartsberg. Seit dem Jahrgang 2021 ist das Weingut biologisch zertifiziert. 2024 brachte dank Hagelnetzen auf zwei Drittel der Fläche eine unversehrte Ernte. Die höchste Lage, der Schafflerberg, steht für mineralische Finesse. Brunnthal vereint Kalk und Löss – hier entstehen elegante Rieslinge, aber auch zwei besondere Rotweine: der 2023 Pinot Noir Reserve und der 2021 Zweigelt Gigama. Die Rotweine werden zu 20 % mit Stiel vergoren und bleiben 10–14 Tage auf der Maische in 600 Liter Fässern. Besondere Weine des aktuellen Jahrgangs: der jugendliche 2024 Grüne Veltliner Schafflerberg, der balancierte 2024 Rote Veltliner Ried Fumberg, der spannende 2023 Riesling Ried Brunnthal und die vielschichtigen Lagenweine aus Ried Scheiben und Ried Brunnthal. Diese Weine lagern stets ein Jahr im großen Holzfass, sie zeigen Herkunft, Stil und Tiefe. Die Lese erfolgt ausschließlich per Hand – aus Überzeugung. 80 % der Weine gehen in den Export. Ein besonderes Herzensprojekt ist der Rebsortenweingarten von Franz Leth Senior: Vor 30 Jahren begann er, beinahe vergessene Rebsorten zu sammeln. Heute wachsen dort über 250 Sorten aus Österreich, Europa und Übersee – liebevoll gepflegt und beschriftet, in Zusammenarbeit mit Rebschulen und der Weinbauschule Klosterneuburg. „Diese einzigartige Sammlung ist nicht nur ein Schatz der Biodiversität, sondern auch ein lebendiges Forschungsfeld und Symbol für unsere tief verwurzelte Leidenschaft für Wein und Vielfalt“, so Franz senior.

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2021 Ried Kräften Chardonnay Selektion
Weingut Pitnauer
Carnuntum

Ein Korb an feinen Fruchtaromen, zart nussig, elegant, dicht; würzig, fruchtig, kompakt, einiges an Tiefgang, klingt charmant und mild aus.

Weißwein
Chardonnay
€€€
Schraubverschluss

Weingut Pitnauer
Carnuntum

Ing. Johannes Pitnauer
2464 Göttlesbrunn
Weinbergstraße 4

Mit Johannes Pitnauer leitet seit 2018 die junge Generation das traditionelle Familienweingut. Zielsicher und im Wissen der großen Tradition des Hauses führt der Jungwinzer den Betrieb in die neue Zukunft und wird dabei von seiner Lebensgefährtin Romana Bauer tatkräftig unterstützt. Der Grüne Veltliner Classic repräsentiert die fruchtbetonte Linie. Er gedeiht in der Riede Hagelsberg, die auf kalkhaltigen Braunerdeböden und mit den kühlen Winden an den oberen Hügelkappen das spezielle Mikroklima widerspiegelt. Die großen Klassiker im Haus Pitnauer sind die Rotweine, wie die seit 1986 ausgebaute Zweigelt-Marke Bienenfresser und die Großen Reserven, die jeweils reinsortig von französischen Sorten stammen. Seit Jahrzehnten bereitet es mir Freude, Merlot, Syrah, Cabernet Franc und die Cuvée Franz Josef zu verkosten und die feinen Unterschiede pro Jahrgang herauszuarbeiten.

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2023 Grüner Veltliner Selection
Bio-Weingut Schwarz
Weinviertel

Zart, florale Akzente, Frucht blitzt durch, Akazienholz zu erahnen, cremig; Frucht im Geschmack präsenter, Steinobst, Gewürze, elegant, gute Länge, charmant.

Weißwein
Grüner Veltliner
-
Schraubverschluss

Bio-Weingut Schwarz
Weinviertel

Familie Schwarz
2172 Schrattenberg
Kleine Zeile 8

Tel. +43 2555 2544
Fax. -4
office@schwarzwines.com
www.schwarzwines.com

Anna-Maria und Alois Schwarz sind in Schrattenberg zu Hause, einer Rotweininsel im nördlichen Weinviertel. Entsprechend liegt der Schwerpunkt bei den roten Sorten, wenngleich man die Weißweine und – bei passender Witterung – die Süßweine nicht übersehen darf. Der Betrieb ist seit 2011 biologisch zertifiziert, denn der Grundstein für hohe Qualität werde im Weingarten gelegt. Der Keller ist in technischer Hinsicht State of the Art. Sohn Reinold verstärkt das Team, und ist nach langen Jahren der Ausbildung, während der er immer im Weingut mitgeholfen hat, nun fix da. Er kümmert sich stark um den Export, der immerhin 40 % ausmacht. Wenn man sich die Kostnotizen der letzten Jahre ansieht, merkt man erst, wie breit das Programm ist. Von allen Sorten gibt es einen klassischen, eine Selection und einen Premium. Und jedes Jahr stechen ein paar andere Weine besonders hervor – weiß, rot, egal welche Kategorie. Familie Schwarz kann auf allen Tasten des Weinflügels groß aufspielen. Hervorheben möchte ich dieses Jahr den Blau-fränkisch Premium 2022 mit seiner kühlen Eleganz und den Cabernet Sauvignon 2021, der fordernd und kraftvoll daherkommt.

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2023 Rotgipfler Ried Laim
Weingut Johannes Gebeshuber
Thermenregion

Recht cremig, schöne Würze, geriebene Nüsse, Marillenröster, recht samtig, reichhaltig, harmonisch; mittelkräftig, toller Fruchtschliff, Orangen und saure Marillen, knackiger Biss, anregend, lang.

Weißwein
Rotgipfler
€€€€€
Schraubverschluss

Weingut Johannes Gebeshuber
Thermenregion

Johannes Gebeshuber
2352 Gumpoldskirchen
Jubiläumsstraße 43

Sein Bekenntnis zu seiner historischen Heimatgemeinde Gumpoldskirchen mit ihrem Reichtum an hervorragenden Rieden sowie zur Thermenregion insgesamt, aber auch seine Schwerpunktsetzung auf die klassischen Südbahnsorten machen Johannes Gebeshuber zu einem wichtigen Botschafter seiner vinophilen Herkunft. Der Gumpoldskirchner zählt bereits seit Jahren zur Elite der Weißweinwinzer in der Thermenregion. Dabei gründete Johannes Gebeshuber sein Weingut erst vor knapp drei Dekaden, als er die früheren Kellerräumlichkeiten der ehemals renommierten Winzergenossenschaft Gumpoldskirchen übernahm. In den Anfangsjahren machte sich Gebeshuber mit Thermenregion-Blends aus Rotgipfler und Zierfandler bzw. Pinot Noir und St. Laurent in drei Qualitätskategorien unter dem Label Spaetrot einen Namen. Später kreierte der engagierte Winzer die Gebeshuber-Linie mit Weinen aus biologischer Bewirtschaftung, die inzwischen tonangebend ist. Vor fünf Jahren startete er mit der Umstellung auf biodynamische Bewirtschaftung und inzwischen führt er das erste zertifizierte Demeter-Weingut der Thermenregion. Seit kurzem ist der Gumpoldskirchner auch Mitglied der Österreichischen Traditionsweingüter. Großes Engagement für die historische Herkunft bewies der Winzer auch bei den langwierigen Verhandlungen zur Schaffung der dreistufigen DAC Thermenregion mit Gebietswein, Ortswein und Riedenwein, die mit der Ernte 2023 in Kraft getreten ist und die klassischen Südbahnsorten im Fokus hat. Aufgrund seiner Strukturierung war das Gebeshuber-Sortiment schon zuvor voll DAC-tauglich. Die Palette umfasst nämlich jeweils drei Kategorien in Weiß und Rot. Den Einstieg in das Gebiet bilden je ein Gemischter Satz namens Querfeldein, den es auch als Rosé gibt. Die Weine mit engerer Herkunftsbezeichnung werden fast durchwegs sortenrein gefüllt – die einzige Ausnahme bildet der Zierfandler Rotgipfler als klassische Thermenregion-Cuvée. Dabei kommen ausschließlich die Sortenklassiker der Südbahn zum Zug: Rotgipfler und Zierfandler für die Weißweine, Pinot Noir und St. Laurent für die Roten. Ortsweine aus Gumpoldskirchen bilden das mittlere Segment und im Premiumbereich gibt es mittlerweile je Sorte zwei Einzellagenweine: Rotgipfler Laim und Student, Zierfandler Modler und Wiege, St. Laurent Glas und Satzing sowie Pinot Noir Viereck und Gendl – die roten Lagenweine waren im Frühjahr 2025 noch nicht verfügbar. Vergoren wird überwiegend spontan, eine malolaktische Gärung erfolgt zum Teil (Ortsweine) oder zur Gänze (Riedenweine), jedoch auch immer spontan, danach folgt ein langer Ausbau auf der Feinhefe in gebrauchten bzw. neuen Eichenholzfässern mit nur zartem Toasting. Bei den Weißweinen stehen die Jahrgänge 2024 (Gebietsweine) und 2023 (Orts- und Riedenweine) aktuell im Fokus, wobei die heurige Serie durchwegs hochklassig ist und wohl die beste der letzten Jahre. Bereits die Ortsweine geben sich klassisch und kompakt, mit jeder Menge Frucht. Von den Lagenweinen ist heuer erstmals der herausragende Rotgipfler Student Primus, knapp gefolgt von dem feinziselierten Zierfandler Ried Wiege und dem opulenten Rotgipfler Ried Laim; lediglich der Modler war noch relativ verkapselt, hier braucht man Geduld. Stark gewachsen ist in den letzten Jahren das Schaumweinsegment, wo Gebeshuber die dreistufige Sektpyramide bespielt mit Klassik, Reserve und Große Reserve. Im Frühjahr waren die neuen Sekte noch nicht degorgiert, weshalb wir erst später darüber berichten werden können.

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2022 Der Geistesblitz Blaufränkisch Reserve Ried Dürrau
Weingut Eichenwald Weine
Mittelburgenland

Einnehmende Melange aus feinkörnigen Gewürzaromen, Frucht und hauchzarten Bodentönen; aromatisches Dacapo, feinfühliger Holzeinsatz, elegantes Säurespiel, fein gehalten, gute Länge, null Fett, im Nachhall Espresso.

Rotwein
Blaufränkisch
€€€
Naturkork

Weingut Eichenwald Weine
Mittelburgenland

Johannes Forauer, Johannes Berger & das Team
7312 Horitschon
Günser Straße 54

Das größte Weingut im Mittelburgenland, hervorgegangen aus der Genossenschaft Vereinte Winzer Blaufränkischland mit rund 100 Mitgliedern, gegründet 1962, hat wieder einen Kellermeister und Önologen. Martin Prinz ist BOKU-Absolvent, lange Jahre hat er an der HBLA Klosterneuburg gearbeitet, zuletzt als Kellermeister. Mit ihm lenken Geschäftsführer Johannes Forauer und Johannes Berger, verantwortlich für Verkauf und Marketing, die Geschicke dieses stattlichen Betriebes. Im Fokus steht hohe Qualität. Eichenwald Weine verarbeitet Trauben aus Weingärten in Horitschon, Unterpetersdorf, Lutzmannsburg, Deutschkreutz und Raiding, 100 Hektar davon in Premium- und Reservequalität. Der Großteil der Produktion, nämlich 90 %, entfällt auf Rotweine, Blaufränkisch dominiert. Die Auswahl ist groß, aus Platzgründen stellen wir nur einen repräsentativen Auszug vor. Noch im Verkauf ist die Cuvée The Oak aus 2020. Diesem Rotwein hat die lange Flaschenlagerung sehr gut getan. Er braucht viel Luft, was für Lagerreserven spricht. Auch der Blaufränkisch Reserve Ried Dürrau ist eine klare Empfehlung.

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2024 Grüner Veltliner 1000-Eimerberg Smaragd
Weingut Högl
Wachau

Kühle Nase, Waldboden, feuchtes Moos, rote Äpfel und etwas Anis; fest gebaut, reichlich Extrakt bindet die Säure ein, zugleich fein gegliedert, schmelzig, offenherzig.

Weißwein
Grüner Veltliner
€€€€€
Naturkork

Weingut Högl
Wachau

Josef & Georg Högl
3620 Spitz
Vießling 31

Josef und Georg Högl machen in ihrem mittlerweile biologisch zertifizierten Betrieb Weine von Weltgeltung. Das Weingut liegt im Spitzer Graben, einem in Richtung Waldviertel führenden Seitental der Donau. Dort, auf bis zu 500 Metern Seehöhe, an der Anbaugrenze von Wein, reifen die Reben in einer Cool-Climate-Zone auf kargen Glimmerschiefer- und Gneisböden. Das Ergebnis sind Jahr für Jahr ganz besondere Tropfen, die mit Tiefgang und einer unnachahmlichen Eleganz zu überzeugen wissen. Das kongeniale Vater-Sohn-Duo versteht es, was die Lagendefinition betrifft, offensichtlich immer besser, das letzte Quäntchen an Präzision herauszukitzeln. 2024 war kein einfaches Jahr, wie uns versichert wird. Ein allzu früher Austrieb und die darauf folgenden Temperaturschwankungen bis hinunter zu -5 °C führten zu Frostschäden. Nach Regenfällen im Mai kam es zu einer lang anhaltenden Hitzewelle, die hier freilich dank der kühlenden Einflüsse des Waldviertels und der Donau weniger extrem ausfiel. Regenfälle im Frühherbst führten schließlich zu einer guten Versorgung der Rebanlagen. Das Ergebnis kann sich sehen und schmecken lassen, egal ob Grüne Veltliner oder Rieslinge – alle Weine sind sehr homogen ausgefallen und haben bereits ihre erste Trinkreife erlangt.

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2022 Bienenfresser, Göttlesbrunner Zweigelt
Weingut Pitnauer
Carnuntum

(Handlese, 18 Monate in neuen und gebrauchten Barriques) Dunkel-rubinrote Farbe, in der Nase intensive Kirsche, unterlegt mit Bitterschokolade und Nuss-Nougat, dichte Aromatik; cremige Textur, saftig und anschmiegsam, dennoch gut strukturierte Tannine, reif und saftig bis zum langen, milden Abgang.

Rotwein
Zweigelt
€€€
Naturkork

Weingut Pitnauer
Carnuntum

Ing. Johannes Pitnauer
2464 Göttlesbrunn
Weinbergstraße 4

Mit Johannes Pitnauer leitet seit 2018 die junge Generation das traditionelle Familienweingut. Zielsicher und im Wissen der großen Tradition des Hauses führt der Jungwinzer den Betrieb in die neue Zukunft und wird dabei von seiner Lebensgefährtin Romana Bauer tatkräftig unterstützt. Der Grüne Veltliner Classic repräsentiert die fruchtbetonte Linie. Er gedeiht in der Riede Hagelsberg, die auf kalkhaltigen Braunerdeböden und mit den kühlen Winden an den oberen Hügelkappen das spezielle Mikroklima widerspiegelt. Die großen Klassiker im Haus Pitnauer sind die Rotweine, wie die seit 1986 ausgebaute Zweigelt-Marke Bienenfresser und die Großen Reserven, die jeweils reinsortig von französischen Sorten stammen. Seit Jahrzehnten bereitet es mir Freude, Merlot, Syrah, Cabernet Franc und die Cuvée Franz Josef zu verkosten und die feinen Unterschiede pro Jahrgang herauszuarbeiten.

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2018 Quercus Reserve
Winzer Jassek
Weinviertel

(ZW/ME) Düfte nach Brombeeren, Cassis, schwarze Kirschen, feine Röstnoten, Bitterschokolade, Extraktsüße, Dichte, enorme Kraft und Harmonie, Potential für lange Jahre, strotzt vor Finesse und Eleganz, braucht Luft und große Gläser – ausdrucksstarker Wein!

Rotwein
Cuvée Rot
€€€
Schraubverschluss

Winzer Jassek
Weinviertel

Christian Jassek
2053 Ragelsdorf
Ragelsdorf 16

Christian Jassek, ein spätberufener Winzer, übernahm nach 20 Jahren bei Wein & Co den Betrieb. Er ist einer, der weit über den Tellerrand hinausschaut. Er versteht Weinbereiten als Handwerk. So definiert Jassek seinen Beruf. Für ihn ein Traumberuf, wenn auch seine Arbeitsstätte kein Dach hat. Von 0,2 Hektar auf 7 aufgestockt, kultiviert er heute 10 Hektar mit seiner „Handwerkerei“. Die Qualität kommt vom Weingarten, im Keller wird nicht eingegriffen. Die Handschrift des Winzers ist sehr deutlich – Weine mit Finesse, Eleganz und Struktur. Seine Jahrgänge zeigen ihren Charakter recht eindrucksvoll – geradlinig ohne Schnick-Schnack. Die Qualität kommt von Quälen und sie wächst im Weingarten. Ein kurzer Ausflug in die besten Lagen am Schatzberg zeigte eine bildhafte weite Weinlandschaft, wo auch Rehe und Hasen den Weg kreuzen und sich wohlfühlen. Christian Jassek lebt und liebt die Natur mit allen Herausforderungen der Winzerarbeit und produziert mit viel Herzblut besondere Weinqualitäten, die im Gedächtnis bleiben. Der Jasseto ist eine neue Kreation aus seiner Lieblingsrebsorte Merlot, sozusagen sein Herzblatt mit rigoroser Ertragsreduktion, eine Selektion, die zehnmal durch die Hände geht, 18 Monate im kleinen Fass aus Burgund ausgebaut wird. Nach angemessener Flaschenreife wird er für den Genuss frei gegeben.

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2024 Riesling Ried Reisenberg
Weingärtnerei Peter Uhler
Wien

Ein Feuerwerk heller Fruchtaromen im Duftspiel: roter Pfirsich, Stachelbeere und ein Touch von Minze, apart und verlockend, klare Struktur und frühe Harmonie, kleidet den Gaumen mit rotbeerigen Facetten aus, sanft schmelzend, vornehm und ausdauernd.

Weißwein
Riesling
€€€
Schraubverschluss

Weingärtnerei Peter Uhler
Wien

Peter Uhler
1190 Wien
Hackenberggasse 29

Peter Uhler, der im vergangenen Jahr bereits das 25-jährige Jubiläum seiner Weingärtnerei feiern konnte, hat auch den Jahrgang 2024 stilsicher umgesetzt, wie schon das Dreigespann seiner Wiener Gemischten Sätze eindrucksvoll beweist. Denn hier gelang es tatsächlich, die Stärken der drei sehr unterschiedlichen Appellationen klar herauszuarbeiten. Dies beweist schon der Ortswein Nussberg, der ja eigentlich von der Kahlenberger Riede Mitterberg stammt, mit verführerischen Fruchtaromen. Wenngleich er von den beiden Lagenweinen noch übertroffen wird, von denen der Reisenberg mit heller Frucht und laserartiger Definition besticht, während die Obere Schos mit Power und Schmelz sowie zahlreichen Facetten glänzt. Ebenfalls vom Grinzinger Reisenberg kommt ein glockenklarer, mundwässernder Riesling – vielleicht sogar der bisher beste aus dem Uhler’sche Portefeuille. Auch die erst heuer präsentierte weiße Cuvée von der Ried Langbrunner, der die seltene Rebsorte Viognier viel Delikatesse und die unverkennbaren Mandel- und Marzipantöne verleiht, nähert sich schön langsam ihrer ersten Genussreife. Abgerundet wird das Sortiment durch einen erstmals präsentierten, aparten wie sortentypischen Cabernet Franc vom Reisenberg. Verdientermaßen wird die Weingärtnerei Uhler dieses Jahr auch in den erlauchten Kreis der Wiener Mitglieder der Österreichischen Traditionsweingüter aufgenommen werden.

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schwacher Jahrgang annehmbarer Jahrgang guter Jahrgang sehr guter Jahrgang ausgezeichneter Jahrgang - nicht bewertet -
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